Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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12.51 mal höhere Chance für weibliche Bewerber auf eine Professorenstelle

Der Waldgänger, Tuesday, 04.08.2009, 02:29 (vor 5377 Tagen) @ Amplus

Servus Amplus,

erschlagend-ernüchternd Deine dezidierte Ausarbeitung. Linke Ideologen als Urheber, alsbald auf „sanftere“ Art gefolgt von „konservativen“ Kräften, haben derart schreienden Absurditäten auch in Deutschland vor etwa 15 Jahren die Bahn gebrochen. Darauf langsames Einsetzen von Aderlass bei den hoffnungsfroh heranwachsenden Jungwissenschaftlern, männliche Politprostituierte schlachten diese zunehmend ungeniert und wie es ein Professor in einer Vorlesung damals in etwa ausdrückte: „Im Sinne des Höheren“. Kaltstellen des jungen Mannes also, bewusster Verzicht auf dessen, als solche freilich nicht mehr erkannte Geisteskraft. Konkreter Anlass für das Auswandern einiger, wie vieler Begabter? Niemand zählt die Verluste, die damit für ein Land einhergehen.

Man kann sich solchen Perversitäten endlos entgegenstellen, doch scheint der Kampf heute noch vielmehr als damals aussichtslos. Es geht aber nicht nur um das ganz offen betriebene und verteidigte Verbrechen und Maschinenwesen der Quoten in seinen vielfachen Facetten, es geht auch um die Grausamkeit, als Mann in einer Welt, die, von wirklich wenigen Ausnahmen abgesehen, tatsächlich dem Mann gebühren würde, mehr und mehr vom weiblichen Wesen durchwirkt zu sehen. Das allein schon erfordert und bindet Kräfte in einer Weise, die vorher dem Denken gewidmet werden konnten. Wiederum: Niemand zählt diesen Verlust.

Um auf das weibliche Wesen, das idealerweise an anderer Stelle zu Hause ist und im Umkreis des ihm Zugemessenen gedeihen und blühen kann und natürlich auch soll, in einer fremden Welt entgegenzukommen, wird Wissenschaft dann nach und nach zum sog. Kommunikationstool herabgewürdigt. Frauen wollen und müssen ja unablässig mit ihrer Umwelt in Austausch treten, um im Gleichgewicht bleiben zu können. Von daher das viele Reden. Sie wittern Stimmungen, sie legen in alles ihre Gefühle hinein, und seien es am Ende Gaschromatographen. Von daher auch der Einbruch und das Oktroyieren tatsächlich sehr schwer zu ertragender, psychologisierender Sicht- und Verhaltensweisen im täglichen Berufsalltag.

Eine Perspektive? Allenfalls aus einer nicht mehrheitsfähigen, seltsam anmutenden und vorerst nur bedingt Trost spendenden Nische heraus. Die Frau bricht in die Wissenschaft ja nicht deshalb ein, weil sie es aus sich selbst vermöchte, sondern vielmehr deswegen, weil in diesem einst hehren Bereich heute nichts Durchschlagendes, Zündendes, Begeisterndes mehr gefordert ist. Es ist das Meiste getan, und nun kann auch die Frau aufkommen. Mir gehen dazu manchmal Worte von Alexandre Kojève durch den Kopf, durchaus nicht auf die Frau, sondern auf den Zustand der Geschichte im Allgemeinen angewandt: „Sehen Sie sich um, alles, einschließlich der Konvulsionen der Welt, weist darauf hin, daß die Geschichte abgeschlossen ist“. Henning Ritter hatte es in einem Beitrag über Kojève in der FAZ vom 11. Mai 2002 als „Erstarrung mit bewegtem Faltenwurf von Ereignissen“ bezeichnet.

Wissenschaft bedeutet heute keine hohe Kunst mehr. Sie ist, ein Spiegel gesamtgesellschaftlicher Befindlichkeit, tatsächlich weithin verkommen, ohne innere Kraft und Esprit, aufgesogen von einem Wust an Bürokratismus, ihr eigentliches Wesen und damit das des Mannes vergessend, und, derart darniederliegend, offen für die ungeschminkt zur Schau getragenen Perversitäten der ins Massenhaft gewachsenen Frauenbewegtheit.

Es grüßt Dich
der Waldgänger Kaliyuga


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