Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Dummheit deutscher Jugendämter

Kurti, Wien, Tuesday, 15.11.2011, 01:23 (vor 4517 Tagen)

Hallo zusammen

Ich hab mal eine wichtige Frage und leider muss ich dazu einiges schreiben also sorry schonmal für nen langen Text.

Es geht um meine mittlerweile 15jährige Tochter.

Sie wurde vor einigen Jahren über einen längeren Zeitraum sexuell missbraucht.

Seitdem ist viel passiert.
Bevor es rauskam war meine Tochter ein total zurückgezogenes Kind. Sie war ziemlich dick, lief "ungepflegt" rum, hatte keine Freundschaften und war ein Stubenhocker.

Seit es bekannt ist hat sie sich total verändert. Sie redet sehr viel darüber, hat sich äusserlich total verändert, hat viel abgenommen, geht viel unter Leute, ist bei einigen Organisationen Mitglied und und und.
Unter anderem ist sie bei einer Hilfsorganisation Mitglied wo die Betreuer unter anderem auch geschult sind mit Kindern umzugehen denen soetwas wiederfahren sind. Einer dieser Betreuer ist z.B. auch eine enge Vertrauensperson meiner Tochter.

Durch die ganze Sache sind wir natürlich beim JA aktenkundig und es wird häufiger mal nachgeschaut wie es meiner Tochter geht und es wurde eine Familienhelferin damit beauftragt sich noch zusätzlich zu kümmern.
Bisher gab es auch nie Probleme oder ähnliches.

Jetzt kommt der Knackpunkt.
Meine Tochter war vor Ostern im Krankenhaus weil sie gestürzt ist und auf den Kopf gefallen war.
Sie musste also einige Tage dableiben.
Dadurch das meine jüngere Tochter kurz zuvor 2 mal dort stationär über einen längeren Zeitraum lag kannte meine größere natürlich auch viele Schwestern ect. inzwischen sehr gut.
Als sie nun selbst dort lag hat sie mit einer Dame vom Kinderschutzbund gesprochen. Diese ist dort tätig als eine Art Kindergärtnerin. Sie kümmert sich vormittags um die Kids die da liegen, spielt und bastelt mit Ihnen und ist sowas wie die gute Seele.
Meine Tochter kam schon sehr gut mit ihr klar als ihre Schwester noch dort im Krankenhaus lag und besuchte die Station auch zwischendurch einfach mal um dieser Person Hallo zu sagen.
Sie hat also bei ihrem eigenen stationären Aufenthalt mit dieser Person auch über ihren Missbrauch gesprochen.

Gestern kam nun meine Familienhelferin wiedermal und berichtete mir nun das das Krankenhaus beim JA angerufen hätte. Das meine Tochter sich angeblich einer Ärtzin anvertraut hätte was mit ihr passiert sei. Man ist sich beim JA nun sicher das meine Tochter die ganze Sache nicht so bewältigen kann und will das sie wieder eine Therapie aufnimmt bei einem Psychiater.

Als ich mit meiner Tochter daraufhin gesprochen habe war sie völlig ausser sich. Sie hat niemals mit einer Ärtzin gesprochen und das glaube ich ihr. Die einzige Person mit der sie sprach war diese Dame vom Kinderschutzbund.
Ich habe die Familienhelferin explizit gefragt ob sie sich sicher sei das es um eine Ärtzin geht und das ich mir das nicht vorstellen kann weil ich ja schon damals wusste von meiner Tochter das sie nur mit der besagten Person sprach. Die Familienhelferin meinte es sei sicher denn so hat das Jugendamt ihr das gesagt.
Wie gesagt bin ich mir sicher das das so nicht stimmt denn meine Tochter redet nur mit Leuten denen sie vertraut und das passiert nicht so schnell. Und in 3 Tagen wo immer wieder andere Ärzte auf einer Station sind würde niemals einer so schnell das Vertrauen meiner Tochter erlangen.

Meine Tochter hat damals eine Therapie gemacht und diese zeigte wirklich Erfolg und es geht ihr seitdem richtig gut.
Jetzt will das JA aber nur aufgrund der Geschichte im Krankenhaus das meine Tochter eine erneute Therapie macht. Sie käme angeblich nicht mit der Situation klar, das würde man daran sehen das sie sich einer fremden Ärtzin anvertraut habe.
Man überlegt sogar meine Tochter einweisen zu lassen in eine psychiatrische Klinik.

Seit sie davon weiss ist sie total fertig. Sie hat endlich Freunde gefunden hat Freude an ihrem Leben ( was man deutlich sieht ) und nun soll sie etwas machen was sie nicht will und was sie auch ihrer Meinung nach absolut nicht mehr braucht.

Heut morgen rief mich dann auch ein Betreuer von der Hilfsorganisation an in der meine Tochter tätig ist. Er sagte mir das sie gestern abend beim Dienst total ängstlich und verstört war. Sie hat mit ihm dann gesprochen und ihm alles erzählt was das JA so vor hat. Er sagte mir das er meine Tochter noch nie so verzweifelt gesehen hat und das sie doch total aufgeblüht ist in den letzten 2 Jahren und das auch er es absolut nicht verstehen kann das das JA nun so reagiert.

Ich weiss einfach nicht was ich machen soll.
Man hat mir gesagt ich solle mit meiner Tochter reden und versuchen ihr klarzumachen das es das beste sei wenn sie eine erneute Therapie macht.
Meine Tochter sieht dies wie gesagt anders und ehrlich gesagt halte ich das auch nicht für richtig. Ich kenne meine Tochter und ich weiss das es ihr gut geht. Ich vertraue ihr und ich glaube ihr auch.
Seit die ganze Geschichte damals rauskam haben wir ein total enges Verhältnis zueinander und reden viel über das geschehene. Ich muss dazu sagen das sie erst spät mit allem rausrückte weil sie damals Angst hatte etwas zu sagen weil ich gesundheitlich nicht fit bin und sie immer Angst hatte wenn ich das erfahre könnte mir was schlimmes passieren.
Aber wie gesagt seit es raus ist hat sich das total geändert und sie redet nicht nur mit mir sondern auch mit einigen anderen Personen. Und wenn sie Probleme hat dann hat sie viele offene Ohren und das nutzt sie auch.

Das JA hat nun durch die Familienhelferin bei mir durchblicken lassen das sie sogar in Erwägung ziehen meinem Ex Mann und Mir das Sorgerecht für den Bereich Gesundheit enziehen zu lassen wenn sie es für notwendig erachten das meine Tochter eingewiesen werden muss.
( Dies hab ich meiner Tochter jedoch nicht erzählt weil ich sie nicht noch mehr runterziehen will )

Ich kann einfach nicht verstehen wie die dazu kommen. Die haben meine Tochter seit fast 2 Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen. Die können sich garkein Urteil darüber bilden wie es ihr geht. Und nur weil sie einer Person im Krankenhaus der sie vertraut hat davon erzählt hat was ihr passiert ist heisst das doch nicht das sie damit nicht klar kommt.

Wie seht ihr die Sache ?
Was meint ihr kann ich tun damit nicht gegen den Willen meiner Tochter gehandelt wird zumal ich sicher bin das eine zwangsweise Therapie sowieso nichts bringen würde.

Ich bin grad ziemlich ratlos und wäre für jede konstruktive Antwort dankbar.

LG
Claudia

http://www.urbia.de/archiv/forum/th-2601288/Kann-das-JA-ein-Kind-zwingen-zum-Psychologen-zu-gehen.html

Da fehlen einem die Worte ... Und da soll noch mal einer sagen, die DDR wäre seit 21 Jahren Geschichte ...

Gruß, Kurti


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