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Zu: Betreuungsgeld (Familie)

Wiki, Tuesday, 20.11.2012, 20:03 (vor 4168 Tagen)

Anbei ein informatives Interview mit Frau Steinbach zu Konservativ und Familie:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/erika-steinbach-im-interview-die-familie-soll-stigmatisiert-werden-11963840.html

Da trifft sie den Nagel auf den Kopf: Die "Diskussion" um das Betreuungsgeld wird als Hebel genutzt, um Familie systematisch zu diskreditieren. Das gibt ja an sich keinen "Sinn" und weil es sinnfrei ist, sieht man dahinter die leere Fratze der reinen Ideologie und die "lebt" nur von öffentlichem Gezetere, Beleidigung Andersdenkender inbegriffen, also reine Schmarotzerei.

Das Gegenteil gab es am Sonntag im Bayerischen Rundfunk bei einer Anrufer-Sendung zum Betreuungsgeld. Da haben Mütter, Großmütter und auch Männer angerufen, die fast alle für das Betreuungsgeld waren. Interessant dabei: Die "Konservativen" sind alle auf Argumente eingegangen, die vorher zu hören waren und haben dazu Bezüge hergestellt. Zwei oder drei "moderne" Mütter haben dagegen nur ihre individuelle Situation bejammert, auf ihre Kommunen geschimpft, die zu wenig Kitaplätze schaffen und den Rechtsanspruch betont. Die tun das bei jeder Gelegenheit, gerne auch öffentlich.

Die klassischen Familienbefürworter äußern sich dagegen ungefragt fast nie, warum auch? Für sie ist das eine Selbstverständlichkeit. Wenn man also für die was tun will, muss man eine Dauerkampagne machen, damit "die Medien" regelmäßig und irgendwann mal von sich aus über das ganz normale Familienleben und dessen gesellschaftserhaltende Funktion berichten. Gleichzeitig müsste man die Politiker auf allen Ebenen systematisch mit diesem Thema konfrontieren, von Gemeinderäten bis zu EU-Abgeordneten. Wer soll so was leisten?

Bei besagter BR-Sendung war eine Kinderpsychologin dabei, die unwidersprochen als Stand der Forschung gesagt hat: Die Folgekosten, die durch das Abschieben von Babys und Kleinkindern aus der Familie entstehen, sind gigantisch, Therapien aller Art usw. . Da könnte man allen daheim erziehenden Eltern 1000 Euro im Monat geben, das wäre immer noch um ein x-faches billiger. Das habe ich gestern in einem Gespräch mit "eigentlich ganz normalen" Frauen berichtet, sagt eine glatt: "Ja, aber die Therapien, das sind auch Arbeitsplätze". Dann bin ich fuchtig geworden, man könne doch nicht Arbeitsplätze darauf aufbauen, daß man sehenden Auges Kinder kapput macht. Da wurde sie kleinlaut und meinte, das habe sie nicht bedacht. Daraus wird ersichtlich, wie subtil diese Maschinerie bereits wirkt.

Das Thema mit den Abschiebungsfolgen bei Kindern erlebe ich auch bei meiner Kreiselspielerei: Siebenjährige, die keine Kreisel andrehen können, sind nicht nur in der Ergotherapie, sondern auch bei der Logopädin.

Das wissen vor allem die Krankenkassen, die müssen die Therapien ja bezahlen. Darüber habe ich mal mit einem Kassenmenschen geredet. Der sagt: Eigentlich müssten die Kassen ihre Daten veröffentlichen, aber wenn das eine tut, kann sie gleich zusperren. Das kommt nur als Kundenbeschimpfung und Diskriminierung an und dann wird gekündigt. Nachvollziehbar.

Und das ist der Punkt an dem ich hänge: (Wo) gibt es einen Hebelpunkt, an dem man diesen Teufelskreis zumindest mal stoppen kann? Das hier wär zumindest mal ein Anfang: http://www.zeit.de/gesellschaft/2012-11/streitkultur-editorial

Und das ist das Gegenteil:
http://faz-community.faz.net/blogs/deus/archive/2012/11/13/narzissmus-2-0-das-egogoogeln.aspx

Die Kluft zum Zeit-Text scheint unermeßlich tief: wenn ich mich auf einen Streit einlasse, muß ich Interesse an der Sache UND an der Person haben. Genau diese Idee fehlt beim Ego-Googler ja von vornherein, sonst wäre er kein Ego-Googler. Aber so wie ich die Sache seit einigen Monaten sehe, scheint immer mehr Menschen zu dämmern, daß das Egogooglen keine Lehren bringt, sondern nur eine Leerstelle ist. Entscheidend dürfte sein, welche Konsequenzen "man" zieht: Schimpft der Ego-Googler nach Erkenntnis der Leerstelle auf die Gesellschaft und wendet sich an die Helferindustrie, oder packt er sich endlich an der eigenen Nase?


Beste Grüße
H. M.

Zu: Betreuungsgeld

Fiete @, Tuesday, 20.11.2012, 21:11 (vor 4168 Tagen) @ Wiki

"Bei besagter BR-Sendung war eine Kinderpsychologin dabei, die unwidersprochen als Stand der Forschung gesagt hat: Die Folgekosten, die durch das Abschieben von Babys und Kleinkindern aus der Familie entstehen, sind gigantisch, Therapien aller Art usw. . Da könnte man allen daheim erziehenden Eltern 1000 Euro im Monat geben, das wäre immer noch um ein x-faches billiger. Das habe ich gestern in einem Gespräch mit "eigentlich ganz normalen" Frauen berichtet, sagt eine glatt: "Ja, aber die Therapien, das sind auch Arbeitsplätze". Dann bin ich fuchtig geworden, man könne doch nicht Arbeitsplätze darauf aufbauen, daß man sehenden Auges Kinder kapput macht. Da wurde sie kleinlaut und meinte, das habe sie nicht bedacht. Daraus wird ersichtlich, wie subtil diese Maschinerie bereits wirkt."
Subtil? Na ja. Aber schön auf den Punkt, genau darum geht es.
Wie auf Gabrieles Wolff's Blog eine Leserin sinngemäß schrieb: " ...und dann? Sollen wir uns alle gegenseitig die Haare schneiden?"
Der Dienstleisungssektor um seiner selbst willen, ist ein Tummelplatz für Strandräuber und funktioniert nach dem Schnellballsystem. Wenn sieben Schlagmänner den letzten Ruderer zu Tode angefeuert haben, wird's eng im Boot.

"Die Kluft zum Zeit-Text scheint unermeßlich tief: wenn ich mich auf einen Streit einlasse, muß ich Interesse an der Sache UND an der Person haben."

Tja, die Sache mit dem UND. man kann es gar nicht fett genug hervorheben.

Gruß...........Fiete

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