Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

PUA? Wohl eher nicht...

Chato, Sunday, 02.01.2011, 15:17 (vor 4924 Tagen) @ Robert

Hallo Robert!

Nebenbei: 1789 wurde nur deswegen möglich (und in gewisser Hinsicht war
es auch "notwendig"), weil die "Etablierten" von davor deine Bedingungen
für Machtausübung nicht mehr erfüllten, sondern ihre Macht schon lange
missbrauchten.

Dessen bin ich mir vollständig bewußt. Ich bin kein Apologet des Absolutismus! Ganz im Gegenteil, denn er legte den Grund für das, was alles nachfolgte. Man muß aber noch viel weiter zurückgehen in der Geschichte, um den Beginn des abendländischen Kulturzerfalls zu orten: bis zur Renaissance, zur Reformation und zum Humanismus. Dort beginnt der 500 Jahre währende Niedergang, der nun ganz unten ankommt. Es ist alles der "Fluch der bösen Tat, die fortzeugend Böses muß gebären". Das ist kein rückwärtsgewandtes Lamento, denn ich weiß, daß es so kommen mußte (Erbsündenlehre). Aber ich bin eben kein Apologet dessen, was daraus entstand. Das hier ist ja auch nicht meine ewige Heimat... :-)

Ich sehe nicht, daß aus Ungleichheit automatisch eine Hierarchie folgt.
Sogar ausgehend von einem ganz traditionellen Geschlechterverständnis
folgt m.M.n. nur daß der Mann die Verantwortung in der Aussenwelt hat, die
Frau hingegen die Verantwortung, daß das Heim ein angenehmer Ort wird, wo
mann sich zurückziehen kann (und will). Die daraus resultierende
"patriarchale" Regelung, daß die Frau im Haus/in der Familie das Sagen
hat, legt (mir) Nahe, daß es keine feste Hierarchie gibt/geben kann.

Eine "feste Hierarchie" unter Menschen ist gar nicht dauerhaft möglich (Tyrannis). Der Begriff Hierarchie ("heilige Ordnung") setzt konstitutiv Gott voraus, denn ohne ihn kann das, wie der Name sagt, sowieso nicht existieren. Nach unten hin, in unsere vergängliche Welt von Raum und Zeit, differenziert sich das in eine subtile Ordnung der gegenseitigen Abhängigkeit, in das abgründige Geheimnis der Liebe: keiner herrscht über den anderen, aber jeder dient jedem. Wer das begreifen kann, der begreife es! Und wer nicht? Der nicht. Daran kann man dann halt nichts ändern.
[image]
Nick

--
___________________________________________________
Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum