Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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PUA? Wohl eher nicht...

Chato, Sunday, 02.01.2011, 17:36 (vor 4916 Tagen) @ Roslin

Das ist wahr:
.
*nämlich, daß primär der Stärkere dem Schwächeren dient, und nicht etwa umgekehrt.*
.
Wahr ist aber auch, dass nicht immer der Mann der Stärkere ist.
Weshalb ich auf Gleichberechtigung beharre.

Wir hatten das hier schon viele Male, Roslin. Hast du es denn nie gelesen? Mach es doch mal... :-)

"Gleichberechtigung" ist ein von der Sache her vollkommen verfehlter, ideologischer Begriff, und deshalb MUSS man ihn m.E. vermeiden. Worte haben schließlich eine Bedeutung, und es reicht deshalb nicht irgendein diffuser Rekurs auf das aus, "was man meint"! Ich werde da niemals nachgeben. Warum? Weil speziell dieser Begriff das Wesen der Sache total verdunkelt! Sprache ist aber nicht zum Verdunkeln da, sondern zum Klären von Wahrheit.

Mann und Weib sind zur Liebe fähig ausschließlich deswegen, weil sie NICHT "gleich" sind. Wären sie es, dann gäbe es zwischen ihnen nämlich keine Liebe – eine Art "engelhafte Freundschaft" vielleicht, das mag ja schon sein - oder eine orwellsche "Belegschaftsversamlung im Liebesministerium" - aber sicher keine Liebe, die ja ihr Zueinandergeschaffensein erst verwirklicht. Und weil die Ungleichheit von Mann und Weib derart KONSTITUTIV für ihre Liebe ist, MUSS dieser saudämliche Begriff aus ihrem Verhältnis unbedingt verschwinden. Sonst prägt er es nämlich und zerstört damit das, wovon allein es getragen ist. Genau das ist geschehen! Ein solcher Gebrauch der Sprache ist für mich vollkommen inakzeptabel.

Ich mag auch nicht dauernd Kotaus vor dem Verdacht machen, ich verträte die Ansichten anderer Leute. Was ich mit meiner eigenen Ablehnung des Begriffes "Gleichberechtigung" meine, ist absolut glasklar und vollkommen unmißverständlich dargelegt. Dafür stehe ich ein – DAFÜR! – und sicher nicht für das, was andere meinen und finden. Dazu muß man sich also verhalten, und nicht zu dem, was sonstwer äußert. Ich habe zum Beispiel noch niemals behauptet, daß "der Mann immer der Stärkere" sei. Wo hast du das bei mir gelesen? Belege das! Erst heute habe ich mich hier wieder einschlägig dazu geäußert:

"Eine 'feste Hierarchie' unter Menschen ist gar nicht dauerhaft möglich (Tyrannis). Der Begriff Hierarchie ("heilige Ordnung") setzt konstitutiv Gott voraus, denn ohne ihn kann das, wie der Name sagt, sowieso nicht existieren. Nach unten hin, in unsere vergängliche Welt von Raum und Zeit, differenziert sich das in eine subtile Ordnung der gegenseitigen Abhängigkeit, in das abgründige Geheimnis der Liebe: keiner herrscht über den anderen, aber jeder dient jedem. Wer das begreifen kann, der begreife es! Und wer nicht? Der nicht. Daran kann man dann halt nichts ändern."

Was ist daran bitte unklar, Roslin? Wo liest du da, der Mann sei "immer" der Stärkere? Ich denke, die ideologische Bornierung ist es wieder einmal, die jedes tiefere, subtile Verständnis blockiert. Wer das liest, was ich schreibe, der findet durchaus mehr, als grobschlächtige Raster und ressentimente Schwarzweiß-Apodicta. Oder nicht?

Aber das hebt die völlige Verfehltheit des Begriffes "Gleichberechtigung" nun einmal nicht auf! Denn das hat prinzipielle Gründe, keine tagesaktuell-taktischen.
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Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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