Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mit welcher Taktik die Abtreibung in den USA legalisiert wurde (Frauen)

Chato, Monday, 29.12.2008, 05:24 (vor 5809 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin
bearbeitet von Chato, Monday, 29.12.2008, 05:28

Mit der Empfängnis ist nämlich keine Person entstanden, sondern bloß eine
befruchtete Eizelle. Ein befruchtetes Hühnerei ist auch kein Huhn, sondern
ein - Ei. Ein Unhuhn ganz ohne Hühnerrechte.

Das ist ein rabulistisches Scheinargument, das ich gleich mal ad absurdum führen werde.

Wenn ich nachts eine Grube vor deiner Wohnungstür grabe, auf daß du am Morgen hineinstürzen und dir das Genick brechen mögest, dann ist das eine leere Grube und keine Grube mit einem toten Wolfgang A. Gogolin drin. Richtig? Bist du oder bist du nicht der Auffassung, daß ein ein solches Tun gleichwohl als ein Mordversuch – bzw. im Erfolgsfalle als ein Mord – zu werten wäre? Reicht nicht allein die auf die Zukunft zielende Absicht, du mögest künftig nicht (mehr) existieren, bereits für eine Qualifizierung als Mord aus? Wenn deine Antwort ja lautet, sind deine Einlassungen hinfällig. Wenn sie nein lautet, gibst du dich selbst zum Abschuß frei.

Was schlüpft aus einem Hühnerei? Ein Mensch? Eine Schildkröte? Ein Krokodil? Eine Bettwanze? Ein Huhn? Aha! Und was schlüpft nicht aus genau demselben Ei, wenn es vorher gekocht und aufgefrühstückt wird? Eben.

Was wird aus eine befruchteten menschlichen Eizelle? Ein Huhn? Oder so etwas Ähnliches? Wenn es deiner Ansicht nach etwas Ähnliches ist: Was unterscheidet dich dann eigentlich vom Huhn?

Würde es deiner Ansicht nach einen Unterschied für dich machen, wenn dich deine Mutter vor deiner Geburt abgetrieben hätte, oder wäre dieser Unterschied heute für dich irrelevant? Wenn er heute angeblich irrelevant für dich ist: darf dich dann heute jeder umbringen? Weil: nachher (also ab morgen) wäre das ja auch heute für dich irrelevant. Jedenfalls deiner Ansicht nach, denn ein toter Wolfgang A. Gogolin kann schließlich nicht mehr empfinden, daß es ihn nicht gibt. Was hast du also dagegen, daß dich einer umbringt?

Das ginge übrigens auch völlig schmerzfrei und ohne daß du es überhaupt bemerkst. Wäre das, auf eine derart humane Art und Weise durchgeführt, o.k. für dich? Wenn nein: warum nicht? Warum ist es deiner Ansicht nach im Falle eines Menschen o.k., dem durch seine vorgeburtliche Tötung nicht, wie in deinem Fall, lediglich ein Teil, sondern die komplette Zukunft genommen wird. Was ist daran besser? Und wenn das so viel besser ist: warum soll es dann nicht auch für dich das Beste sein, wenn dir möglichst viel deiner Zukunft genommen wird? Am besten gleich heute? Weil hernach merkst du es ja sowieso nicht mehr, denn dann bist du ja tot. Oder nicht? Also, wo ist das Problem?

Wenn das alles, jedenfalls bei anderen, vollkommen o.k. sein soll (warum? weil es eben ein anderer Mensch ist? und nicht du selbst?), wieso darf man das dann nur mit ungeborenen Menschen tun? Warum nicht mit Säuglingen? Oder mit kleinen Kindern, die noch nicht mal lesen und schreiben können? Oder mit Juden, zum Beispiel? Das ist eine kleine Minderheit, bei der sich die Mehrheit ganz demokratisch "konsensethisch" dahingehend verständigen könnte, daß sie als Seife nützlicher ist, denn als unnütze Esser? Was spricht denn dagegen? Legt nicht die Mehrheit fest, was in einer "Gesellschaft" geht und was nicht geht?

Darf man nun aus Minderheiten Seife machen oder darf man das nicht? Darf man nicht? Wieso eigentlich nicht? Wieso darf man das selbst dann nicht, wenn sich die gesamte Gesellschaft "konsensethisch" darauf einigt, daß das in Ordnung gehe und man es dürfe? Was ist, wenn sich "die Gesellschaft" darauf einigt, daß man das mit dir dürfe? Darf sie es dann machen, oder darf sie es in diesem Fall nicht? Wieso nicht? Du bist schließlich eine ganz extreme Minderheit.

Wenn man es trotzdem nicht darf: darf man es dann nur bei dir nicht, oder darf sie es überhaupt nicht? Wenn man es überhaupt nicht darf: warum soll man es dann bei Ungeborenen dürfen, die, wenn dies unterblieben wäre, allesamt unfehlbar so etwas Ähnliches wie ein Wolfgang A. Gogolin geworden wären? Ursächlich dafür, daß sie es nicht wurden, ist einzig und allein ihre Tötung vor ihrer Geburt. Ist das wahr? Oder ist das nicht wahr?

Diese unsere Welt mag sehr viele Probleme haben, eines
gehört aber ganz gewiß nicht dazu: Zu wenige Kinder.

Wo lebst du? Auf dem Mond? In den vergangenen 35 Jahren sind allein in Deutschland zwischen 6 und 15 Mio. Menschen abgetrieben worden (statistisch offiziell erfaßte Fälle versus geschätzte Fälle inkl. Dunkelziffer). In den anderen Ländern der EU ist es nicht anders. Und das ist nun überhaupt nicht hypothetisch und abstrakt: Was wären denn diese durch planvolle Tötung am Leben gehinderten Menschen heute, wenn ihre Tötung seinerzeit unterblieben wäre? Hühnereier?

Welche Probleme hätte Europa heute nicht, wenn diese Hühnereier nun als junge Menschen zwischen 0 und 35 Jahren mitten unter uns lebten? Hängt das demographische Desaster Europas, das unfehlbar unser Ende bedeutet, damit zusammen, daß leider aus Hühnereiern noch keine Menschen schlüpfen? Könnte man die hereinbrechende Katastrophe vielleicht dadurch abwenden, daß man das schleunigst ändert, also dafür sorgt, daß aus Hühnereiern künftighin nicht mehr Hühner, sondern Menschen schlüpfen? Wäre das eine gute und praktikable Idee? Warum hat man dann noch nicht damit begonnen, sie mit allen verfügbaren Kräften in die Tat umzusetzen?

Wann hat es das eigentlich jemals zuvor in der Geschichte gegeben, daß sich ein ganzer Kontinent komplett selber ausrottet, indem er seine Kinder zu Aber- und Abermillionen eigenhändig umbringt? Hat die Bevölkerung des betreffenden Kontinents, die ja um dieses Umbringen detailliert informiert war und ist und genau Bescheid wußte und weiß und es großmehrheitlich billigt oder billigend in Kauf nimmt, irgend etwas anderes verdient, als für immer von dieser Erde zu verschwinden? Wenn nein: was hätte sie deiner Ansicht nach denn stattdessen verdient? Und wie gelangt sie dann zu dem, was sie deiner Ansicht nach stattdessen verdient hat? Wo kann sie Beschwerde einreichen, wenn das nicht hinhaut?

Chato

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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