Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nicht gleich aber gleichwertig?

Chato, Monday, 13.07.2009, 01:37 (vor 5611 Tagen) @ Roslin
bearbeitet von Chato, Monday, 13.07.2009, 01:44

Guten Abend Roslin!

Ich kann Flints Unbehagen nachvollziehen. Ich sehe zwar vieles von dem, was du hier schreibst, wie so oft, nicht viel anders als du. Allein, der Begriff des "Wertes" in Bezug auf den Menschen ist in der Tat mehr als bloß problematisch, auch und sogar besonders in Kopplung mit dem Begriff der Gleichheit. Warum?

"Wert" ist, zumal im Kontext unserer kapitalistischen / sozialistischen Gesellschaft (das sind eineiige Zwillinge), zur rein ökonomischen Kategorie geworden, mittels derer qualitativ vollkommen unterschiedliche Dinge (i.e. Waren) vergleichbar werden. Vier Liter Sprit, eine Schachtel Zigaretten und zwei Kilo Vollkornbrot sind gleichwertig: fünf Euro.

Die Kopplung mit dem Begriff der Gleichheit beweist, daß "Wert" hier in genau diesem ökonomistischen Sinne zu verstehen ist, und nicht etwa im früheren Sinne eines qualitativen, z.B. eines ethischen Wertes (da wäre jede "Gleichheit" unsinnig: die Zehn Gebote sind nicht "gleich"). Diese Kopplung ist mehr als heikel. Gleich-Werten geschieht ja notwendigerweise auf dem Wege der Abstraktion von jeglicher konkreten Qualität. Gerade auf die aber kommt es wie nirgends sonst beim nach dem Bilde Gottes geschaffenen Menschen und seiner je unvergleichlichen Einmaligkeit an. Menschsein ist immer konkret und nicht irgendwie "gleich". Das gerade macht doch die personale Würde aus. Die aber wird, ob man's nun will oder überhaupt nur bemerkt, mit dem ökonomischen Begriff des Wertes negiert! Es handelt sich in Wahrheit um einen unterwürfigen Kotau vor dem gottlosen Zeitgeist des Ökonomismus und der Verwertung und Vernutzung des Menschen. Das ist auch dann der Fall, wenn einem das gar nicht bewußt ist, sondern vielmehr zeigt das an, wie tief im Unterbewußten dieser Zeitgeist bereits in einem tickt, agiert und "denkt". Das scheint inzwischen sozusagen automatisiert und wie fest verdrahtet zu sein. Unbemerkt eben.

Der Begriff der Gleichheit setzt dem allem noch eins drauf, indem die durch den ökonomischen Begriff des Wertes abstrahierten Qualitäten (ich bezeichne sie hier mal der Kürze wegen als "Yang und Yin", da ich inzwischen weiß, daß dir das bekannt und geläufig ist) zusätzlich sogar noch ihrer rein quantitativen Unterschiede beraubt werden. Totale Gleichheit halt, sozusagen mit Ausrufezeichen. "Gleichheit" ist überhaupt die große ideologische Klammer, die um die vergangenen gut zwei Jahrhunderte gelegt werden kann. Der Satz: "Mann und Frau sind gleichwertig", ist letztlich und im Grunde genommen eine, gewiß subjektiv wohlmeinende, Umschreibung der Gender-Ideologie, wenn auch freilich in einem Gewand, in dem sie zugegebenermaßen nicht gerade leicht zu erkennen ist.

Der gedankenlosen Rede von der Gleichwertigkeit von Mann und Frau liegt eine ganz zentrale Leugnung (also eine Häresie) zugrunde, und zwar ist es die Leugnung der Hierarchie der Schöpfung selbst. Deren Wesen und Absicht ist Friede und vollkommene Einheit in größtmöglicher Mannigfaltigkeit. Nicht ein Phänomen in ihr ist gleich einem anderen. Der Friede in ihr beruht nach dem Plan des Schöpfers auf einer weisen Hierarchie, in der das Höhere dem Niedereren dient. Das ist das Wesen der Liebe.

Diese Schöpfungsordnung wird bestritten und mit großer Anstrengung zerstört durch das ideologische Postulat der "Gleichheit", beginnend mit der Aufklärung und der Französischen Revolution und endend in unseren Tagen mit der Gleichheit sogar des innersten und intimsten Kerns des Menschseins, seiner Geschlechtlichkeit, seiner gottähnlichen Liebesfähigkeit und seiner darin begründeten Potenz, das Leben weiterzugeben, und zwar nicht bloß biologisch-physisch wie das Vieh, sondern eben auch seelisch, geistig, geistlich, metaphysisch und schließlich kulturbildend.

Eben weil über den Wert eines Menschen der Mensch nicht richten soll, soll er auch nicht gleichrichten, denn auch das ist ja ein Werturteil über Menschen, nicht wahr? Die ideologische Formulierung "Gleichwertigkeit von Mann und Frau" leugnet die gottgewollte Hierarchie in beider Verhältnis, wie sie im 3. Kapitel des Buches Genesis beschrieben ist. Diese Leugnung leugnet damit nichts weniger als den Menschen selbst. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen, wie unsinnig eine solche Begriffsbildung ist: Niemand redet von einer "Gleichwertigkeit" von Erwachsenen und Kindern, wiewohl doch beides Menschen sind. Warum wäre das unsinnig? Weil Liebe herrscht, deren Wesen und Inhalt genau in dieser Hierarchie besteht und sich in ihr verwirklicht - und natürlich, weil Liebe sowieso nicht nach "Wert" fragt und ihr derlei Festlegungen wesensfremd sind. Hier wird die natürliche Hierarchie also (noch) anerkannt und es ist wohl (noch) fast jedem evident, wie verrückt deren Leugnung wäre. Eine analoge Hierarchie im Verhältnis von Mann und Weib hingegen wird heute verrückterweise ganz problemlos abgestritten, als sei dies das Normalste von der Welt, da hier die tödliche Gleichmacherei inzwischen mit einem derart massiven Tabu belegt ist, daß der, der es offen zu brechen wagte, damit rechnen müßte, sozial liquidiert zu werden.

Ich halte dafür, gleichwohl der Wahrheit die Ehre zu geben, auch wenn sie keiner mehr hören will, und nicht dem Geist der Zeit. Der tötet auch den, der ihm huldigt, bloß etwas später halt, da er alles und jeden zu töten beabsichtigt. Nicht der Mann ist der Mensch und nicht das Weib ist der Mensch, sondern beide zusammen in ihrer spezifisch hierarchischen Zueinanderordnung sind der Mensch! Gleichheit, ganz egal in welcher Verklausulierung, leugnet diese polare Zueinanderordnung und damit das Wesen des Menschen selbst. Es gibt die Gleichheit aller Menschen vor Gott (und daraus abgeleitet die Gleichheit vor dem Gesetz), aber es gibt keine Gleichheit von Menschen untereinander, sondern da ist jeder auf je einmalige und konkrete Weise anders und nur aufgrund dieses Andersseins ist er überhaupt ein Mensch (und keine Ameise, zum Beispiel, und erstrecht kein "Bauteil" eines sozialen, frankensteinartigen, kollektivistischen Hyperorganismus).

Die Hierarchie der Geschlechter, die sich aus ihrer Andersartigkeit (die hast du hier verschiedentlich sehr schön und klar beschrieben) ganz natürlich und von selbst ergibt, ist im System von Yang und Yin enthalten: bei aller graphischen Symmetrie des Symbols bedeutet es eben keine Gleichheit, sondern polare Gegensätzlichkeit, aus deren hierarchischer Zueinanderordnung alle Phänomene dieser Welt hervorgehen. Durch das christliche Prinzip der Liebe erfährt dies eine Vertiefung dahingehend, daß das Höhere dem Niedereren dient, angefangen mit Gott, der sich hingibt in den Tod, bis hinunter zum kleinsten Wurm, die den anderen Bodenbewohnern ihre Wohnräume auflockert und sie belüftet. Usw. usf. …

Von den Erfindern der "Gleichheit" wurde der Begriff der Hierarchie aus gutem Grunde verteufelt: angeblich bedeute er "Unterdrückung". Das ist eine der zentralen Lügen der Moderne. Hierarchie bedeutet aber, christlich verstanden, nichts weniger als LIEBE. Ohne die gottgewollte Hierarchie ist Liebe eine Unmöglichkeit. Eine Welt der Gleichheit und der eingeebneten Hierarchien ist – die uns umgebende Wirklichkeit beweist dies mit tödlichem Grausen! – eine eiskalte Welt ohne jede Spur von Liebe. Anders gesagt: ein makaberer Friedhof, ein riesiges Leichenschauhaus, eine Zombie-Sozietät von modrigen Untoten.

Der Rede von der "Gleichwertigkeit" von Mann und Weib leugnet somit: die Liebe selbst. Mehr als das indes kann überhaupt nicht geleugnet werden – weil dies ALLES leugnet. Diese Rede sei ein Kotau, so sagte ich, und zwar ist es ein Kotau vor dem inzwischen bereits eingetretenen, völligen Erkalten der Liebe unter den Menschen. Rettung ist nicht denkbar durch solche Verbeugungen, sondern durch Ordnung und Hierarchie, und zwar keiner ausgedachten, die bloß wieder in irgendeinem Totalitarismus endete, sondern der von Gott vorgegebenen. Für die, die sie ergreifen. Der Rest geht drauf.

Ich bin mir bewußt, wie maximal provozierend derartige Äußerungen sind.

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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