Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Interview mit Familienministerin Schmidt

Norbert, Tuesday, 17.12.2002, 14:48 (vor 7818 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Interview mit Familienministerin Schmidt von Jörg am 16. Dezember 2002 12:32:08:

Hallo,
die taz hat ein Interview mit Familienministerin Schmidt veröffentlicht.
Negativ ist mir aufgefallen, daß sie sich nicht vom übertriebenen
Feminismus à la Alice Schwarzer distanziert, sondern sich mit ihm
gewissermaßen verschwestert:
"Ich bin sicherlich nicht das, was man im Sinne von Alice Schwarzer
eine Feministin nennt. Aber ich werde nicht zwischen mich und Feministinnen
oder die ASF-Frauen einen Keil treiben lassen nach dem Motto: Das ist die
vernünftige Schmidt, und das sind die überkandidelten Feministinnen. Wir
müssen eine Einheit sein, bis wir erreicht haben, was wir wollen."

Positiv ist mir aufgefallen, daß sie vom grassierenden Frauenförderwahn
ebenso wenig hält wie die Mehrzahl der Schreiber dieses Forums:
"Frauenförderung heißt ja, dass man Frauen qualifiziert und bildet. Das
hat die Frauengeneration, die heute die Schulen, die Universitäten oder die
betriebliche Ausbildung verlässt, beileibe nicht mehr nötig."

Es besteht eine gewisse Hoffnung, daß ihre Politik vernünftiger ist als
die ihrer Vorgängerin Bergmann.
Gruß, Jörg

<hr>

Hi
Folgende Passagen halte ich auch für wichtig:

Positiv:

Wenn die Emanzipation der Männer die beste Frauenpolitik ist, wie Sie eben sagten: Wie sieht denn Ihre Männerpolitik aus?

Dass Kinder in den ersten 10 Jahren ihres Lebens fast ausschließlich mit Frauen zu tun haben, ist in der Tat grundverkehrt. Wir werden die Väterkampagne von Christine Bergmann fortsetzen und klar machen, dass das Leben mit Kindern keine Zumutung ist. Sondern bunter, vielfältiger, reicher als das von rein berufsorientierten Männern. Ich hätte keine Sekunde meines
Lebens jemals ein Mann sein wollen.

Hier kann man(n) durchaus zustimmen.
Die Einsicht, daß die Eliminierung von Männern in der Kindheit falsch ist, wurde schon einige Male thematisiert.
Hier werden wir die Taten sehen wollen.

bzgl. Väterkampagne:
Allerdings muß den Männern nicht nur ein schlechtes Gewissen eingeredet werden, daß sie sich nicht 'genug' um ihre Kinder kümmern, sondern auch tatsächliche Möglichkeiten geboten werden.
Außerdem benötigt man hierfür auch die Mütter/Ehefrauen die dieses zulassen.
Einfach auch aus schlichten schöden pekuniären Aspekten heraus.

<hr>
Negativ:
Ist es also Zeit für einen Männerbeauftragten?

Nein, noch nicht. Ich sehe die Männergruppen mit Wohlgefallen, die sich nicht mehr nur beleidigt als Scheidungsopfer definieren, sondern andere Lebensvorstellungen für Männer propagieren. Aber einen Beauftragten brauchen wir noch nicht.

Abgesehen von der Antwort, auf eine anders gestellte Frage.

Hier kommt wieder zu tragen: 'Männer brauchen nie Hilfe'.
Als ob Männerinteressen wirklich so beachtet würden.

Und daß Männer durchaus Scheidungsopfer sind, die um ihr Leben kämpfen müssen, dies hat mit Beleidigtsein nichts zu tun.
Typische 'Blaming the victim' - Aktion
Und Lebensvorstellungen zu propagieren, kennen wir.
Nur es reicht dieses nicht, diese müssen auch wirklich funktionieren.
Und da hapert es meiner Meinung nach ganz gewaltig.
Ebenso auch aus schöden pekuniären Aspekten heraus.

Ansonsten um Begründungen gegen Männerbeauftragte herumgemogelt.
Nur als These aufgestellt.
<hr>

Nun, wir werden auf die Lernfähigkeit von ihr bauen müssen, damit sie die monierten Teile ihrer Meinung auch richtig(er) stellt.
Immerhin schon eine Verbesserung zu den bisherigen Männerfeindinnen.

Gruß
Norbert


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