Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Jungengewalt und diese verfluchte "Männlichkeit"

Ferdi, Saturday, 11.01.2003, 15:40 (vor 7792 Tagen)

Hallo zusammen!

Ein Freund, der in Coburg wohnt, schickte mir einige Zeitungsausschnitte aus dem Coburger Tageblatt zu, in denen über einen Studientag berichtet wird, der im Oktober letzten Jahres in Coburg stattgefunden hat und der sich mit der Gewaltbereitschaft von männlichen Jugendlichen befasst. Dies finde ich so interessant, dass ich die Zeitungsartikel eingescannt habe. Den Inhalt könnt Ihr hier ansehen.

Die Veranstaltung wurde von Einrichtungen der evangelischen Kirche vor Ort, einem örtlichen Jugendhaus und dem Amt für Jugend und Familie der Stadt Coburg ausgerichtet. Bemerkenswert: In Bayern heisst so ein Amt nicht "Amt für Frauen und Gedöns", sondern tatsächlich "Amt für Jugend und Familie". Das ist doch schon mal ein Lichtblick.

Interessant die Interviews mit Professor Dr. Kurt Möller, Coburg. Es wird festgestellt, dass Jungengewalt weniger mit Genen und Hormonen ("Hannibalismus") zusammenhängt, sondern im wesentlichen mit männlicher Sozialisation. "Männlichkeit attestiert zu bekommen fällt Männern nicht so leicht. Fraulichkeit wird sozusagen biologisch vergeben. Wer gebärt, dem wird Fraulichkeit attestiert." So heisst es in einem dieser Artikel. Gewalt spiele bei Territorialkämpfen eine Rolle. Dabei werde die Rolle des Beschützers der Mädchen und des eigenen Territoriums ausagiert, so heisst es an anderer Stelle.

Solange Mädchen und Frauen sich von gewaltbereitem Machogehabe und ramboähnlicher Beschützermentalität angezogen fühlen und zum Beispiel deswegen immer wieder zu ihren prügelnden Partnern zurückkehren, so lange wird sich an diesen steinzeitlichen Zuständen mitten in einem angeblich emanzipierten, hochtechnisierten Zeitalter nichts ändern. Meiner Ansicht nach ist das auch einer der Gründe für die geringere Lebenserwatung der Männer. Es kostet eben unheimlich viel Lebensenergie, diese ständige Buhlerei um die "Gunst" der Frauen durch die Dauerinszenierung von zur Schau gestellter Gewaltbereitschaft. Wer sich davon befreit und auf die gewaltverehrenden weiblichen Luder verzichtet, der lebt freier, gesünder, zufriedener und vielleicht auch länger. Und er kann sich damit trösten, dass es unter den Frauen auch sehr, sehr viele gibt, die gewaltträchtiges Machogehabe ablehnen. Die sehen vielleicht nicht so aus, als ob sie auf "Anschaffe" wären, aber sie haben viel Herz, Persönlichkeit, Wärme und ihre Zuneigung ist echt und wohltuend. Ich selbst kenne mehrere solcher Frauen, hänge sehr an ihnen und schätze sie sehr hoch ein. *nacholtenwinkend:-)))*

Ich empfehle die Lektüre der Artikel und stelle sie zur Diskussion.

Viele Grüsse,
Ferdi

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