Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Jungengewalt und diese verfluchte "Männlichkeit"

Joseph S, Saturday, 11.01.2003, 18:33 (vor 7791 Tagen) @ Ferdi

Als Antwort auf: Jungengewalt und diese verfluchte "Männlichkeit" von Ferdi am 11. Januar 2003 13:40:41:

Hallo Ferdi,

das sind erstaunlich gute Artikel.

Er beschreibt, daß die Gewalttätigkeit der Jungen keineswegs im Wesentlichen aus ihnen kommt,
sondern ihnen anerzogen wurde. Daß dabei die alleinerziehenden Mütter schlecht abschneiden ist
natürlich ein berechtigter Schlag gegen die feministischen und traditionalistischen Mütterverehrer,
Mütter werden ihre Söhne so erziehen, wie sie denken, daß Männer sein müßten. Da ist auch ein
großer Schwachpunkt der Feministen. Das Gerücht, daß Gewaltausübung männlich sei, haben sie
nicht ernsthaft bekämpft.

Die Idee, daß Gewalt männlich sei, muß raus aus den Köpfen.

Das gilt nicht nur für Männer sondern gerade auch für Frauen. Diese Idee hat viel Potential zur
selbsterfüllenden Prophezeiung.

Offensichtlich deligieren die Mädchen Gewalttaten an die Jungen als Gegenleistung für ihre
"Liebe". Damit lassen sich schon erhebliche geschlechtsspeziefische Unterschiede in der
Gewaltausübung erklären.

Solange Mädchen und Frauen sich von gewaltbereitem Machogehabe und ramboähnlicher Beschützermentalität angezogen fühlen und zum Beispiel deswegen immer wieder zu ihren prügelnden Partnern zurückkehren, so lange wird sich an diesen steinzeitlichen Zuständen mitten in einem angeblich emanzipierten, hochtechnisierten Zeitalter nichts ändern. Meiner Ansicht nach ist das auch einer der Gründe für die geringere Lebenserwatung der Männer. Es kostet eben unheimlich viel Lebensenergie, diese ständige Buhlerei um die "Gunst" der Frauen durch die Dauerinszenierung von zur Schau gestellter Gewaltbereitschaft. Wer sich davon befreit und auf die gewaltverehrenden weiblichen Luder verzichtet, der lebt freier, gesünder, zufriedener und vielleicht auch länger.

Gut gedacht, aber das überzeugt nur Ältere. Ähnliche Argumentation gilt ja auch für das Rauchen,
und die meisten Raucher beginnen damit im Jugendalter. Da hat man allerdings noch eine so lange
Lebenserwartung, daß es anscheinend auf 7 Jahre nicht ankommt. Außerdem will man seine Lebendigkeit
spüren. Und wenn man als Weichei, schwule Sau ... beschipft und von den Mädchen gemieden wird,
spürt man was anderes.

Es ist gar nicht so einfach etwas gegen die ganzen versteckten Belohnungen von Gewalt bei Jungen
zu setzten, aber da ist ein wichtiger Ansatzpunkt. Andereseits bekommen Jungen in Allgemeinen
so wenig echte Anerkennung, daß selbst damit was zu machen ist.

Wer sich davon befreit und auf die gewaltverehrenden weiblichen Luder verzichtet, der lebt freier, gesünder, zufriedener und vielleicht auch länger. Und er kann sich damit trösten, dass es unter den Frauen auch sehr, sehr viele gibt, die gewaltträchtiges Machogehabe ablehnen. Die sehen vielleicht nicht so aus, als ob sie auf "Anschaffe" wären, aber sie haben viel Herz, Persönlichkeit, Wärme und ihre Zuneigung ist echt und wohltuend.

Das sollte man jedem Jungen klar machen, daß Alleinsein immer noch besser ist, als den gewaltbereiten
Macho zu spielen, und daß Alleinsein nicht zwingend die Alternative zum gewaltbereiten Macho ist.

Die Frauen brauchen eine gehörige Portion Nachhilfe in Sachen Emanzipation. Es wäre viel gwonnen,
wenn die Frauen die feministische Forderung nach dem "neuen Mann" praktisch ernst nehmen würden.

Viele Grüße,
Joseph


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