Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Titanic - Warum müssen Frauen blos so Sinnlos sterben?

Ralphi, Tuesday, 21.01.2003, 14:10 (vor 7767 Tagen) @ Nock

Als Antwort auf: Titanic - Warum müssen Frauen blos so Sinnlos sterben? von Nock am 20. Januar 2003 19:11:34:

Hallo!

"Das Boot fuhr durch die ganzen erfrorenen Leichen mitten hindurch, mir kam das Kotzen, unter den vielen Leichen konnte ich keinen einzigen Mann ausfindig machen..."

Falsch. Einen gab's noch, den erfrorenen Mann von der Schiffsbesatzung, der die Pfeife um den Hals trug, durch die die Frau Winslet dann gerettet werden konnte. Man sieht, sogar als Leiche kann der Mann noch zum Retter einer Frau werden. Diverse 90jährige Milliardäre unserer Zeit mit ihren 25jährigen "Ehefrauen" beweisen das sogar heute noch. *g*

"Die paar Männer die überlebt haben waren in dem Film Feiglinge und Arschlöcher, Männer eben, sie wollten einfach nicht sterben."

Ja, und der Oberbösewicht (der, der die Winslet eine Ohrfeige verpasst hat, um keine Unklarheit darüber aufkommen zu lassen, dass er der Bösewicht ist) schmuggelt sich mit einem "geraubten" Kind aufs Rettungsboot, natürlich einem Mädchen. Mehr feministische Klischees konnte man ja kaum mehr in einem Motiv verpacken: Weißer, reicher Mann benutzt armes (3.Klasse) Mädchen, um eine Frau (jene namenlose Frau, die den Platz im Boot bekommen hätte, wäre er nicht dringesessen) um ihr Leben zu betrügen, und das Ganze noch aus niederem Instinkt (Feigheit). Na wenn bei dieser Szene nicht ein paar Emanzen vor dem Fernseher oder im Kino gesessen sind und aufgeschrien haben: "Da siehst du's mal wieder, ist und war schon immer so mit den Kerlen ..."

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das in heutiger Zeit auch noch so reibungslos funktionieren würde. Stelle mir nämlich gerade vor, dass ich an Deck vor den Rettungsbooten stehe, neben mir ein Powergirlie - das ich vor der Eisbergkollision in der Schiffsdisko *g* kennengelernt habe - die Schwimmweste verdeckt ihr Glitzeroberteil mit der Aufschrift "Zicke" vorne und "Männer sind Schweine" hinten, und die mir in der Tanzpause in einem emanzipierten Gespräch erklärt hat, dass ich ein Arschloch sei weil ich ein Mann sei.
Ich weiss ja nicht wie's euch geht, aber das regt den Gentleman in mir nicht gerade dazu an, würdevoll einen Schritt zurückzumachen, um ihr den Vortritt zu lassen.

Ausserdem frage ich mich, was am Schluss passiert wäre, wenn das letzte Rettungsboot nicht bloss sechs Überlebende gefunden hätte, sondern 61 (im Rettungsboot war Platz für 60). Von den 60 Geretteten wären, sagen wir mal, 20 Männer und 40 Frauen, und jetzt kommt Nummer 61, die noch im Wasser treibt. Und es ist eine Frau ... muss dann einer der Männer wieder ins Wasser, nach dem Motto "Der Schwächste fliegt"? Oder hätte man noch lebende Männer gar nicht ins Boot geholt, um den gesamten Platz für Frauen freizuhalten?

Das sind mal Fragen ... aber wir können beruhigt sein, die werden ja heute durch Gender-Mainstreaming zur Zufriedenheit aller gelöst. Ich freu mich.

Ciao


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