Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Stefan G., Saturday, 25.01.2003, 12:41 (vor 7763 Tagen)

Guten Tag!

Heute habe ich eine mail an das Bundesgesundheitsministerium geschickt, doch lest selbst:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Ihnen sicherlich bekannt ist, wurde in Wien im Jahre 1999 der erste Männergesundheitsbericht für Österreich veröffentlicht. In diesem Bericht wird im Zusammenhang mit dem Weltgesundheitsbericht der WHO besonders auf die frühzeitige Mortalität und Morbidität von Männern hingewiesen. So steht in dem Wiener Männergesundheitsbericht gleich zu Beginn der Einleitung:

"Die WHO nennt für die künftige Erhöhung des Gesundheitspotentials die Abhängigkeit desselben von der Prävention und der Reduktion der vorzeitigen Mortalität und Morbidität sowie gesundheitlicher Einschränkungen (WHO, 1998). Besonders die männliche Population ist von der vorzeitigen Mortalität und Morbidität betroffen. Frühzeitig erhöhte Krankheitshäufigkeit und Sterblichkeit sind vielfach auf Ursachen zurückzuführen, die der Prävention (primär, sekundär, tertiär) in großem Maße zugänglich ist.

Die Lebenserwartung und Gesundheitserwartung der Männer beinhaltet im Vergleich zur weiblichen Bevölkerung aufgrund des großen präventiven Potentials wahrscheinlich eine überproportionale weitere Steigerung."

Leider konnte ich mich in meiner Darstellung nur auf einen österreichischen Männergesundheitsbericht stützen, da zwar auf bundesdeutscher Ebene bereits im Jahre 2001 ein Frauengesundheitsbericht veröffentlicht wurde - einen Männergesundheitsbericht für die Bundesrepublik suche ich allerdings bislang vergeblich. Meine erste Frage an Sie ist deshalb: Wann wird es einen ersten Männergesundheitsbericht geben?

Meine zweite Frage bezieht sich auf Prävention und Vorsorge im Bereich der Männergesundheit. Die Tatsache, daß Männer (nach einer Kurzinformation des Landesgesundheitsamtes von Baden-Württemberg) 6 Jahre früher sterben, sollte das Bundesgesundheitsministerium doch sicher dazu anregen, der Gesundheit von Männern eine größere Beachtung zu schenken als dies bislang geschah. So suche ich auf Ihrer Homepage nach dem Begriff "Frauengesundheit" und erhalte mehrere Treffer, wenn ich allerdings nach dem Begriff "Männergesundheit" suche, dann bleibt mir die Suchmachine ein Ergebnis schuldig. Ein vergleichbares Ergebnis zeigt sich, wenn ich unter Google nach beiden Begriffen suche. Bei "Frauengesundheit" erhalte ich 8370 Treffer, bei "Männergesundheit" nur 3070. Die Gesundheit von Männern scheint in unserer Gesellschaft keine große Rolle zu spielen. Jedenfalls sehe ich auf staatlicher Seite keine besonderen Anstrengungen, auf eine Verbesserung der Lebenserwartung von Männern durch gezielte und verstärkte Aufklärung hinzuwirken.
Auf Ihrer Homepage finde ich desweiteren eine Rede der Drogenbeauftragen Marion Caspers-Merk, in der auf den Aufbau einer "Koordinierungsstelle Frauengesundheit" hingewiesen wird. Ebenso ist die Rede von einem neu eingerichteten Referat "Frauen und Gesundheit", welches sich in besonderem Maße mit frauenspezifischen Aspekten von Gesundheit beschäftigt. Obwohl ich es sehr begrüße, das Thema "Gesundheit" auch unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten zu betrachten, vermisse ich ein vergleichbares Engagement Ihres Ministeriums im Bereich der Männergesundheit. Daher meine Frage: Welche Maßnahmen der Prävention, Förderungen und Projekte gibt es seitens Ihres Ministeriums bspw. zur Senkung der frühen Männersterblichkeit? Wann beginnen Sie mit dem Aufbau einer "Koordinierungsstelle Männergesundheit" und einem Referat "Männer und Gesundheit"?

Ich bitte um die Beantwortung meiner Fragen.
Vielen Dank!

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Ich bin mal gespannt, was da zurückkommt.

Gruß
Stefan


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