Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schafft die Väter ab, ein Artikel in der FAZ

Joachim, Wednesday, 05.02.2003, 16:44 (vor 7768 Tagen)

Schafft die Väter ab! / Von Julia Schaaf

Väter sind - zumal nach Trennungen - notorische Querulanten und Drückeberger. Darin sind sie den Deutschen nicht unähnlich. Sie reden zwar von einer friedlichen Lösung, sorgen damit aber nur für Streit und Spaltung. Sie erklären sich bereit, hier ein wenig Unterhalt oder dort eine kleine Schutztruppe zu finanzieren; Verantwortung für den Ernstfall übernehmen sie nie. Und wer weiß: Sind Väter womöglich noch viel schlimmer als die Deutschen? Steckt nicht in jedem Samenspender ein kleiner Saddam?

Als erster hat vergangene Woche George W. Bush vor dem neuen Feind gewarnt. Die Lage der Nation ist ernst. Wir zitieren seine Rede - fast - wörtlich: "Unser Land und die Welt müssen Lehren aus der Lage der ledigen Mütter ziehen und dürfen es nicht zulassen, daß eine noch größere Bedrohung für uneheliche Kinder entsteht. (...) Der Zurechnungsfähigkeit und Zurückhaltung der Väter zu vertrauen ist keine Strategie und keine Option." Noch am Mittwoch hat sich die deutsche Justiz mutig zu uneingeschränkter Solidarität mit dem amerikanischen Präsidenten bekannt. Das Bundesverfassungsgericht bekräftigte: Ledige Väter können gegen den Willen der Mutter kein gemeinsames Sorgerecht bekommen.

Der Appell der acht aus Karlsruhe ist ein Manifest familienpolitischen Fortschritts. Im Prinzip heißt es da: Trotz Männergruppe, Wickelkurs und geteiltem Kreißsaaltrauma bleibt zu bezweifeln, ob ein Vater je die einzigartige Verantwortung für das Kindeswohl entwickeln könne, die eine Mutter schon qua Natur empfindet. Wie auch sollte einer, der nie geboren hat und nie gesäugt, ähnlich selbstlos und fürsorglich empfinden? Danke Karlsruhe, so haben wir uns Gleichberechtigung immer vorgestellt. Frauen und Kinder zuerst. Es lebe das Matriarchat.

Schon demonstrieren neben den ewig friedensbewegten Deutschen auch frustrierte Jungs, die die Vaterschaft wie "Bild"-Kolumnist Franz Josef Wagner zu "einer geilen Minute mutiert" sehen. Doch konsequente Gefahrenabwehr muß noch einen Schritt weitergehen. Karlsruhe hat sich auf die Ledigen beschränkt. Verheiratete Männer sind aber keineswegs die besseren Väter. Auch sie lassen Babys fallen, vergessen die Kleinen im Kindergarten und sind so versunken in das Surren der Modelleisenbahn, daß sie das Geplärr im Kinderzimmer nebenan überhören. Mädels, aufgepaßt, die Ehe ist ein Schlupfloch! Schlingel wie der Kanzler und sein Außenminister heiraten vorsorglich jede, um sich für den Notfall die Lufthoheit über den Kinderbetten zu sichern!

Deshalb fordern wir jetzt, da Deutschland endlich den Vorsitz im Sicherheitsrat übernimmt, eine UN-Resolution: Schafft alle Väter ab. Bannt die Männer in die Chefetagen und vor den Fernseher. Errichtet Zugangskontrollen an öffentlichen Spielplätzen oder untersagt den Herren jegliche Art von Erziehungsurlaub. Aber haltet sie ja von den Kindern fern. Egal ob verheiratet oder nicht - wickeln, füttern, spielen und trösten, Schulaufgaben und Besuche beim Kinderarzt sind Müttersache. 24Stunden am Tag. Qua Natur. Jedes Sorgerecht gebührt allein der Frau. Auch für Bügeleisen, Staubsauger und den täglichen Einkauf.

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