Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Hallo in die Runde (Ein Beitrag von vor fünf Jahren)

Mus Lim ⌂, Monday, 16.04.2012, 16:22 (vor 4605 Tagen) @ Mus Lim
bearbeitet von Mus Lim, Monday, 16.04.2012, 16:30

Hallo in die Runde,

es ist immer ein perverses wie grausames Vergnügen in das Wolfsgehege eines Forums einen blutigen Fetzen Argumentations-Fleisch reinzuwerfen und sich das Gemetzel anzusehen.
In diesem Fall habe nicht ich selbst, sondern JR den Wurf getan.
Er wiederum hat unsere Rundmail über einen - eher zufälligen - ersten Verteiler, den wir aus den uns persönlich bekannten Kontakten und über das www zusammen stellten.

Zunächst zu uns selbst:
Ich (Franzjörg) bin hoch betroffener Trennungsvater im 13. Trennungsjahr - 2 Töchter von einer Mutter, mit der ich nicht ehelich, aber ehegleich, 17 Jahre zusammen lebte.
Weil es die Hilfe, die ich ab 1994 gebraucht hätte, nicht gab, habe ich sie nach vielen Jahren des einsamen Kampfes gegen die Windmühlen der Frauenförderung ab 2001 installiert. Ich habe den VAfK Karlsruhe gegründet, dessen Sprecher ich seither bin und habe den Landesverband BW mit gegründet, dessen Erster Vorsitzender ich bin.
Zunächst berate ich in meiner gesamten Freizeit (und das sind täglich 24 Stunden minus 6 Stunden Unterricht und 5 Stunden Schlaf) Elternteile (und das sind vorrangig Väter), für die ich die einzige Hilfe darstelle, die sie akzeptieren können. Ich schreibe Schriftsätze, gehe mit ihnen zum Jugendamt (in die Höhle der Löwinnen) und vor Gericht. Im letzten Jahr waren das neben den Altfällen 110 Neufälle. Und alles ehrenamtlich in meiner Freizeit. Warum? Weil jeder Sieg für ein Kind einen Arschtritt in die fette Selbstgefälligkeit der Weiberwirtschaft ist. Daneben prügle ich mich mit der Frauenfördersippschaft in Karlsruhe - und die ist von besonderer Beton-Qualität.
Eine Kerneinsicht unserer Arbeit: Wir haben es mit einer bandenkriminalitätsmäßig strukturierten Subkultur radikalfeministischer Prägung mit hoher Gewaltbereitschaft zu tun. Und wir erfahren täglich, dass diese Aussage nicht die semantische Konstruktion eines Schreibtischagitators ist, sondern die ungeschönte Summe einer gesellschaftlichen Analyse.
Ich glaube, damit treffe ich wohl einen Grundkonsens bei allen engagierten Weiterdenkern.

Peter Tholey ist als betroffener Vater in unsere Gruppe gekommen, ist ebenfalls der Typ, der sich von seinem eigenen Schicksal emanzipieren kann und in politischen Kategorien denkt.
Im Verlauf des letzten Jahres hat er versucht, unseren gesellschaftspolitischen Ansatz in der sich organisierenden Links-Partei zu verwirklichen, kam damit bis nach Berlin, wo es dann den Urknall gab, als er seine Positionen in einer Sitzung der Linkspartei vortrug. Inzwischen hat er erkannt, dass gerade die Links-Partei von den Radikalfeministinnen aus den Gewerkschaften so weit gesteuert ist, dass eine Emanzipation aus dieser Schiene unmöglich ist. Die Weichen sind schon längst festgeschweißt.

Wer mehr zu uns wissen will, kann sich ja mal das Skript zu unserer Kundgebung zum Tag der Menschenrechte am 10.12.2006 in der Stadt des Rechts auf dem Platz der Grundrechte ansehen
www.vafk.de, dort unter INFO ins ARCHIV und zum 10.12.2006 (PDF)

Worum es die ganze Zeit ging, waren Formulierungen von mir, die in eine Richtung ausgedeutet wurden, die an meiner Intention völlig vorbei geht.
"Maskulismus nicht als Pendant, sondern als Ergänzung von Feminismus
Emanzipation von Männern nicht durch Ausgrenzung der Frauen, sondern durch Integration"
stand dabei in einer Sammlung von Themenkreisen, die (noch) keine Gangart festlegen.
"... als Ergänzung zum Feminismus" wäre wohl nicht so missverständlich gewesen.

Worum es mir im Grund geht:
Der Feminismus steckt in einer Sackgasse, weil er sich pauschal gegen alles Maskuline definiert hat. Wenn wir denselben Fehler machen (was manche als didaktischen Ansatz wohl hilfsweise wollen ? nur so könnten wir Männer uns selbst auch adäquat darstellen), werden wir auch bald das selbe Problem haben.

Ich denke, wir können das: Das Eine tun ohne das Andere zu lassen. Wir können selbstbestimmt unser Mannsein definieren, ohne eine vernünftige gemeinsame Basis mit Frauen aus dem Blick verdrängen zu müssen. Und, verdammt, ich lebe das ja auch, mit vielen von Euch. Täglich.
Die eigentlich emanzipatorische Leistung eines maskulistischen Ansatzes ist dann eben nicht die Beantwortung eines aggressiven Feminismus mit totalitärem Anspruch durch dasselbe auf männlich, sondern die Einbeziehung von Frauen in unser Konzept. Und das ist schließlich auch die tägliche reale Aufgabe. Dabei muss ich mich nicht zurück nehmen. Ich muss mich nicht auf Bellen beschränken, ich darf auch beißen.
Ich habe das Glück, dass man mich nicht in eine parteipolitisch normierte Schablone stecken kann. In jeder Partei müsste ich das enfant terrible spielen und mich unbeliebt machen.

Ich hoffe, dass ich damit verständlicher wurde.
Mein Tummelplatz sind nicht die Foren, sondern eher die live-Situationen in der Beratung, vor Gericht, in der Diskussion mit den Institutionen und in den Medien.
Und da das immer noch reines Hobby ist und sich keiner Partei oder Ideologie andient, muss man schon näher hinsehen, um die Schublade zu basteln, in die man mich steckt.

Herzliche Grüße

Franzjörg

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=18536

Mein Kommentar:
Lieber einen Franzjörg als tausend andere. ;-)

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