Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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diegeschwüre.de

Jachin, Thursday, 25.05.2006, 00:02 (vor 6556 Tagen) @ Nihilator

Das ist interessant, gar nicht gewußt. Das heißt also, Männer haben ZWEI
aktive Chromosomen pro Zelle, Frauen nur EINES? Dann geht das beliebte
Femi-Spiel, uns wegen der Chromosomenausstattung als Mängelwesen zu
diffamieren, aber heftig in die Hose!
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Jein. Frauen haben zwei X-Chromosome INSGESAMT, allerdings nur nur ein aktives pro Körperzelle. Männer dagegen haben nur ein X, was zu einem insgesamt homogeneren Organismus führt, sowohl Stärken als auch Schwächen sind also intensiver ausgeprägt. Da das Y-Chromosom nur ein Zehntel so viele Gene hat wie das X-Chromosom bedeutet es insgesamt gesehen keinen großen Unterschied (oder auch einen sehr großen, aber das würde mehr Forschung benötigen). Im Prinzip gibt sich das nicht viel.

Noch eine Frage dazu: stimmt es dann eigentlich, daß defekte Abschnitte in
einem X-Chromosom durch solche aus dem anderen ersetzt werden können? Aus
einem inaktiven Chromosom? Angeblich wären Frauen ja wegen dieser
Doppelausstattung weniger anfällig für genetisch bedingte Krankheiten.

Das ist ebenfalls der Sache mit der genetischen Dominanz zuzuschreiben. Die meisten genetischen Krankheiten liegen auf rezessiven Genen, ich habe dazu einen längeren Post im MANNdat-Forum geschrieben, und zwar hier.

Siehst du, der Vorgang der die Gene bei der Empfängnis vermischt hat keine Möglichkeit zwischen "gesunden" und "kranken" Genen zu unterscheiden, er kennt nur starke und schwache Gene. Ich weiß leider nicht genau wie sich die Barr-Körper in dieser Situation verhalten, das Essay war da nicht ganz klar, aber soweit ich das verstanden habe ermöglicht der heterogene Aufbau des weiblichen Organismus dem Körper, Schwächen in einer Region (das kranke X) durch die Zellen in einer anderen Region auszugleichen (das gesunde X). Die dominanten "gesunden" Allele in dieser Zelle übernehmen die Funktion für die rezessiven "kranken" Gene in den anderen Zellen. Das bedeutet übrigens auch, dass Frauen nicht immun gegen solche Krankheiten sind. Sie könnten zum Beispiel immer noch eine abgeschwächte (weil teilweise kompensierte) Form der Krankheit bekommen. Und deshalb funktioniert diese "Sonderausstattung" auch nur bei genetischen Krankheiten, die auf dem X-Chromosom liegen. Alle anderen sind davon nicht betroffen, denn Kinder erhalten jeweils zu 50% ein Autosom (nicht-sexuelle Chromosomen) des Vaters oder der Mutter.

Söhne dieser Frau hätten deshalb eine Chance von 50%, entweder komplett gesund zu sein oder die Krankheit in voller Stärke zu bekommen. Sie erhalten entweder das kranke oder das gesunde Chromosom und das übernimmt dann die Funktion für den kompletten Organismus


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