Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Julija Timoschenko vs. John Demjanjuk (Frauen)

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 10.08.2012, 00:14 (vor 4281 Tagen) @ Christine

Hat er die Taten tatsächlich begangen? Laut Medienberichten konnten ihm
diese nicht bewiesen werden und wenn deutsche Medien das über einen
KZ-Wärter schreiben, wird es wohl stimmen.

Sie konnten ihm in der Tat nicht bewiesen werden. Er wurde trotzdem verurteilt, und dieses Urteil ist insofern ein Präzedenzfall. Bislang galt immer, daß individuelle Taten nachgewiesen werden mußten, in diesem Fall hat aber das Gericht (unglaublicherweise!) darauf abgestellt, daß jemand, der zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Rolle an einem bestimmten Ort anwesend gewesen ist, er daraus folgend auch mit für eine Verurteilung genügenden Wahrscheinlichkeit dafür als typisch erachtete Taten begangen hat. Mehr nicht - er war dort, also hat er sowas gemacht. Ohne konkretes Opfer, ohne Zeugen, ohne Beweise.

Dieses Urteil stinkt dermaßen zum Himmel, das ist in seiner vollen Bedeutung noch nicht annähernd wahrgenommen worden. Nur bei den Antifanten, die sofort zu gröhlen anfingen, daß sie so vielleicht noch ein paar klapprige Greise direkt vorm Begräbnis wegfischen könnten. Es ist so abgrundtief widerlich, man kann nicht soviel fressen... (meinte einer, der an so feinen, weithin ignorierten Zeichen die vorletzte Diktatur kommen sah).

Auf jeden Fall war er alt, sehr
krank und wurde trotzdem vor Gericht gebracht. Wäre er eine Frau gewesen,
hätte man schon wegen des Geschlechts Rücksicht genommen. So sind sie
halt, unsere Medien...

Auch das ist natürlich wahr. Wir leben ja in einer humanistischen Gesellschaft, voller Toleranz und Verständnis. Man muß genau hinsehen, wo es solche Entschuldigungen auch noch der allerschlimmsten Taten und welche Erbarmungslosogkeit in anderen Fällen gepredigt wird. Nazis haben Anspruch auf gar nichts. Und so sind die Nazis selbst mit ihren Gegnern nicht umgesprungen. Da gab es noch menschliche Relikte wie einen letzten Wunsch, einen letzten Besuch der Angehörigen (sh. Geschwister Scholl). Bei den Roten allerdings schon damals nicht mehr; da war ein nutzlos gewordener Mensch einfach Müll. Oder Füllmasse, um Beton zu sparen. Dem der Schädel mit einem Hammer oder Spaten eingeschlagen wurde, denn eine Patrone kostet ja schließlich doch gar nicht so wenig. Ein oder zwei Euro oder so? Man kann natürlich auch die Summe vorstrecken und sie hernach bei den Angehörigen eintreiben; das gibt es heute noch bei den Chinesen und gab es m.W. teilweise auch schon bei den Nazis. Daß nicht konsequenterweise auch noch Müllbeseitigungsgebühren berechnet wurden, liegt m.M. nur daran, daß das damals noch kein Geld kostete.

Noch ein skandalöser Aspekt: Demjanjuk war für das gleiche Delikt schon einmal angeklagt und freigesprochen worden, in Israel. Normalerweise verbietet sich da ein weiteres Verfahren. Rechtsstaatlich jedenfalls.

Grüßla,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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