Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die rohe Jakobiner-Tour (Allgemein)

Einerle, Wednesday, 04.03.2009, 13:50 (vor 5541 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Aberglaube dagegen bleibt immer Aberglaube; daran ändert auch ein
jahrzehntelanges Studium aller Religionen nichts. Religiöse Bücher sind
eben tatsächlich nicht mehr als Zelluloseklumpen mit schwarzen Flecken. Und
das trotz aller Versuche, ihnen Bedeutung via Massenverbreitung zu
verschaffen ...

Das sehe ich differenzierter. Religionen haben keinen Wahrheitsgehalt. Sie sind spekulative Traumgebilde.

Aber eine Idee muß nicht wahr sein, um zu wirken. Und ein Traum, dem alle gleichermaßen anhängen kann sinn- und gemeinschaftsstiftend werden und dadurch Völker produktiv werden lassen. Das bezeichnet Spengler als den Zustand der "Kultur".

Wenn sich der gemeinschaftliche Traum erschöft hat, fad wird, tot gelaufen hat, dann setzt ein Auflösungprozess zuerst an der Religion selbst, dann phasenverschoben weiter auf das Gemeinschaftsgefühl und schließlich auf die produktiven Kräfte ein, an dessen Ende schließlich die vollständige Auflösung und Verflachung steht. Diesen Prozess bezeichnet Spengler als "Zivilisation".

Dieser Vorgang ist unumkehrbar, denn ist der Traum erst einmal als Traum durchschaut, gibt es kein Zurück mehr. Und keine Idee begeistert für ewig. Das Aufblühen und Vergehen ist die Gesetzmäßigkeit, der alles Organische unterliegt, so auch das, was Menschen glauben. Das ist Schicksal.

Gott ist 1789 gestorben.

Naivität ist ein Kapital. Wenn das erst einmal verspielt ist, man bekommt es für kein Geld der Welt wieder zurück.
(Peter Cornelius)


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