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Buchbesprechung "Wozu sind Männer eigentlich überhaupt noch gut? von Roy F. Baumeister (Gesellschaft)

Peter, Sunday, 20.10.2013, 09:10 (vor 3866 Tagen) @ Bellator Eruditus
bearbeitet von Peter, Sunday, 20.10.2013, 09:32

Um es vorweg zu nehmen: Das Buch, dessen Titel im englischen Original "Is There Anything Good About Men?" lautet, ist in mehrerer Hinsicht hoch interessant. Zu einen natürlich in wissenschaftlicher Hinsicht: Baumeister geht von der nachgewiesenen Tatsache aus, dass sich im Verlauf der Geschichte ca. 80% der Frauen aber nur ca. 40% der Männer fortgepflanzt haben.

Nur wegen dem hier:
Einfach aus der Erkenntnis heraus, dass selbst der einfache Soldat der siegreichen Armee bessere Chancen auf Sex hat als der General der unterlegenen Armee.

Kann man heute kaum noch glauben, aber Offiziere und Generäle wurden bei einer Niederlage nicht ins 1. Klasse Kriegsgefangenlager verfrachtet, sondern abgemurkst.

Kleine Beispiele? Varus, Vercingetorix, Kleopatra VII., Marcus Antonius, Hannibal, Dareios III. etc. pp.

Die geringere Fortpflanzung der Männer hat hauptsächlich mit Krieg zu tun.

Daraus folgert er, dass auf Männern ein deutlich höherer Selektionsdruck lastet oder zumindest lastete als Frauen.
Jetzt besteht die Frage, was er unter Selektionsdruck versteht? Sowie bei Tieren, dass Männer untereinander, innerhalb einer Gruppe oder Volk um die Frau kämpften?
Sicherlich einwenig was dran. Aber da liegt doch eher die Ursache darin, dass Frauen unter 40 nicht mehr evolutionsbiologisch interessant sind.

So arg scheint es aber dennoch nie gewesen zu sein, da Männer die stärksten Gruppen bildeten und bilden, die die Welt je gesehen hat: Armee.Und, dass durch Kriege immer ein Frauenüberschuss gab.

Er zeigt, dass dieser höhere Selektionsdruck zu einem deutlich stärkeren Sexualtrieb führen musste und dass dieser deutlich stärkere Sexualtrieb die Männer dazu trieb und treibt, untereinander darum zu konkurrierten von einer Frau als Sexualpartner ausgewählt zu werden. Baumeister zeigt wie aus dieser intrasexuellen Konkurrenz um Sex Staaten und Konzerne als Formen der hierarchisch organisierten Zusammenarbeit von Männern gegen andere hierarchisch organisierte Formen männlicher Zusammenarbeit erwuchsen. Einfach aus der Erkenntnis heraus, dass selbst der einfache Soldat der siegreichen Armee bessere Chancen auf Sex hat als der General der unterlegenen Armee.
Baumeister zeigt auch, dass der geringere Selektionsdruck auf Frauen zwangsläufig dazu führen musste, dass Frauen nicht große, relativ unpersönliche Strukturen wie Staaten, Armeen oder Konzerne schufen sondern kleine, viel persönlichere Zirkel bevorzugen.

In der Regel war es durch Frauenüberschuss verschiedene Formen des Haremsbildung. Diese Tatsache ist zwar nicht mehr erwünscht zu äußern, aber Frauen neigen immer noch dazu, an den Mann zu kommen. Wenn man Frauen beobachtet, sieht man nur, wie sehr sie sich bemühen den Männer zu gefallen.
Genaugenommen, wenn man den Aufwand betrachtet, scheint hier sogar der Selektionsdruck höher zu sein als bei den Männer. Nicht in sexueller Form, das ist richtig, aber in der Form einer Paarungsbildung und dem Nestbau. Wie wir alle wissen, findet es die Frau schlimm, wenn der Mann nur Sex will ohne eine Beziehung einzugehen zu wollen. Er ist dagegen in seinem Wesen wesentlich lockerer als das der Frau: Es muss nicht immer gleich ein Nestbau herausspringen.

Interessant ist ja auch die Tatsache, dass eine Frau ganz leicht durch Desinteresse eines für sie interessanten Mannes gereizt werden kann als umgekehrt.

Während Baumeister seine Theorie von der evolutionsbiologisch bedingt unterschiedlichen Motivation von Männern und Frauen entwickelt, lässt er immer wieder eine "imaginäre Feministin" auftreten, die die feministische Sicht auf die beschriebenen Phänomene darstellt. Baumeister zeigt dann in sehr präzisen Worten, wo der Fehler in der feministischen Sicht liegt. Mich hat am meisten beeindruckt, wie es Baumeister immer wieder gelingt zu zeigen, sehr der Feminismus durch die Idee der prinzipiellen Gleichheit von Mann und Frau in die Irre geführt wurde. Baumeister zeigt z.B. dass die Ablehnung von Pornographie durch Feministinnen entsteht, weil Feministinnen glauben, Männer hätten einen ähnlichen schwachen Sexualtrieb wie Frauen.

Tun sie das wirklich? Das ist mir aber neu, dass in diesem Zusammenhang der Feminismus Enthalpie zu Männer ausgeübt hätte und dabei falsch assozierten.
Die Enthalpie galt immer der PornodarstellerIN, die eben nur gepoppt wurde ohne den Gewinn eines Nestbaus. Ja, war schon immer ein sehr tragisches Thema.:-D

Baumeister zertrümmert mühelos das gesamte Theoriegebäude des modernen Feminismus und zeigt dessen offensichtliche Fehler auf. Er zeigt, dass kaum ein Mann Frauen unterdrücken will sondern das Frauen für einen Mann die Trophäe sind, die es im Kampf gegen andere Männer zu gewinnen gilt.

Frauen doch auch. Oder wie soll man das erklären können, dass sie sich nach oben paaren wollen.

Am prägnantesten wird Baumeister im Kapitel "Wie Männer in Ehe und Sex ausgebeutet werden". Dort zeigt er, dass die Ehe eine Institution ist, die die Gesellschaft benutzt um Einkommen von Männern zu Frauen und Kindern umzuleiten. Dazu wird der stärkere Sexualtrieb des Mannes benutzt um dem Mann gegen kurzfristig etwas mehr Sex eine lebenslange Unterhaltsverpflichtung aufzuerlegen. Eine Verpflichtung, die, ganz pragmatisch, selbst nach einer Scheidung fortbestehen muss, weil sonst niemand da ist, der eine sexuell unattraktiv gewordene Frau durchfüttern will. Baumeister vergleicht sehr passend und eindringlich die Idee zu heiraten mit der Idee sich betrunken tätowieren zu lassen. Der Katzenjammer kommt unweigerlich, wenn der Rausch nachlässt.

Nö, ich bezweifle doch etwas, dass Männer nur wegen dem Sex sich ausbeuten lassen.In dieser Hinsicht müssten ja die Ehen noch mehrvon Männer und wesentlich schneller geschieden werden. In der Regel lässt das Sexualleben nach dem ersten Kind schon sowas von nach, dass man als Mann eigentlich die Sexualpartnerin austauschen müsste.

Ehrlich gesagt, klingt das schon für mich zu sehr feministisch:Der Mann ist ein primitives Wesen, der nur auf Sex aus ist. Emotionale Bindungen zu seinen Kindern ist er weniger fähig als eine Frau. Ist eine sehr hohe Interesse des Mannes an seine Kinder vorhanden, darf eine sexuelle Neigung zu den Kinder durch seinem hohen Sexualtrieb nicht ausgeschlossen werden.

Männer schlossen keine Gruppierungen, indem Treue sehr gepflegt wurde, weil es für jeden einzelnen Mann in vielen Lebenslagen von Vorteil war, sondern nur um die Frauen der Gegner vergewaltigen zu können.

Plaplapla. der Mann, der emotionale Krüppel giert nur nach Sex.

Das Buch ist aber in einer weiteren Hinsicht hochinteressant: Baumeister bricht manchen Gedanken scheinbar unmotiviert ab. So wie Baumeister schreibt klingt es, als ob es unter Frauen überhaupt keine intrasexuelle Konkurrenz gäbe. Er erwähnt mit keinem Wort die weibliche Hypergamie (also den Drang sozial nach oben zu heiraten) und erklärt auch nicht die weibliche Einäugigkeit, die zwar die überproportionale Belohnung der Champions aller Klassen sieht aber nicht die ebenso überproportionale Benachteiligung der Verlierer aller Klassen, die ebenso mehrheitlich männlich sind wie die Champions.


Deswegen kann man das Buch in die Tonne werfen. Den Mann im Groben nur mit seinem hohen Sexualtrieb zu erklären ist primitv. Das Wesen der Frau außen vorzulassen ergibt dann evolutionsbiolgisch niemals ein Gesamtbild.

Einen Aufklärer, der Angst hat aufzuklären kann man doch vergessen.


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