Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann hat Bestand

Jolanda, Tuesday, 17.12.2002, 18:32 (vor 7818 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann hat Bestand von Jörg am 17. Dezember 2002 13:29:07:

Hallo Jörg

Hier frage ich mich:
Sieht sich das starke Geschlecht nur so oder wird es nicht eher in die Ernährer-Rolle gedrängt?

---Von wem gedrängt? Würde mich interessieren, wie du das genau meinst!

Frauen dürften nach wie vor bevorzugt einen Mann wählen, der einen höheren beruflichen Status hat als sie selbst und demzufolge auch mehr verdient. Spätestens dann, wenn Kinder auf die Welt kommen, ist damit natürlich klar, wer dann zuhause bleibt.

---klar dürfen sie das, aber Mann darf auch ungeniert eine Frau wählen, die mehr verdient, wenn er Wert darauf legt und plant später eher zu Hause zu bleiben.

Paare lügen sich aus meiner Sicht munter selbst in die Tasche, wenn sie sagen, es bleibt derjenige zuhause, der weniger verdient (weil es aus dem oben angeführten Grund sowieso fast immer die Frau ist, die weniger verdient, und damit zwangsläufig alles bei der alten Rollenaufteilung bleibt).

---Nun ja, wie du bereits gesagt hast, es ist ein gegenseitiges Belügen, jeder kann ausbrechen, wenn er den Mut dazu hat und bereit ist auch die Konsequenzen zu tragen.

Kaum zu glauben, daß es nur 59 Prozent sind. Die verbleibenden 41 Prozent sind für mich mehr oder weniger Opfer der feministischen Gehirnwäsche.

---grinst breit, nun ja, sehe ich ein bisschen differenzierter, zudem sind fast 60 % sehr viel, du wirst bei keiner Umfrage eine 100 % Quote erreichen.

Was würde wohl passieren, wenn viele Männer die finanzielle Rundumversorgung der Frauen in der Familie verweigern würden?

---Auch hier muss ich intervenieren mein lieber Jörg, denn die allerwenigsten Frauen arbeiten gar nichts ausser Haus, also ich kenne kaum eine, die nicht mindestens einen Tag pro Woche arbeiten geht, eher mehr.

Also kann ich als Frau zumindest hier eine kleine Unterstützung vom Partner verlangen. Zudem heisst für mich Rundumversorgung, 24 Stunde am Tag auf Abruf für die Familie da sein und kein Mann arbeitet 24 Stunden am Tag ausser Haus.

Ich weiss, wovon ich rede, Mama bring.... mach tu, Mama steht 20 mal auf beim Abendessen, weil jedem Einzeln der Reihe nach einfällt, was er noch möchte.

Mama sammelt Schuhe und Kleider ein, die jeder in der Familie einfach irgendwo liegen lässt, Mama sammelt Schmutzwäsche ein, räumt hinter jedem alles wieder auf :-)

Nein mein lieber Jörg, ich habe auch angefangen zu streiken. Nicht nur, dass ich meinen Anteil ausser Haus auch leiste, nein, ich bin nicht die persönliche Bedienstete von der ganzen Familie, aber dazu wird man sehr schnell verdonnert, wenn man sich nicht wehrt. Also ich sehe das schon viel differenzierter. Für mich hinkt dieser Vergleich schon ein bisschen ;-)

61 Prozent aller Befragten ist das Geschlecht ihres Chefs egal - oder sie bevorzugen sogar eine Frau. Dabei wünschten sich deutlich mehr Frauen als Männer einen männlichen Boss (43 zu 28 Prozent).
Das finde ich interessant. Frauen wünschen sich offenbar nach wie vor den starken Mann, zu dem sie aufschauen können.

---grinst...ist auch Interpretationssache mein Lieber, ich habe noch zu keinem Chef hochgeschaut und wünsche mir das auch nicht, klar er muss wissen wovon er redet, er muss mir was vormachen können, wäre ja schlimm, wenn ich ihm überlegen wäre. Ich denke einfach, dass weibliche Chefs gerade zu Frauen oft strenger sind, dass Frau mit Mann besser klar kommt. Ich war auch vier mal 5 Wochen mit über 100 Frauen zusammen. Wir waren sehr militärisch gehalten, war in etwa wie eine Rekrutenschule für Frauen. Also ich müsste das nicht immer haben, gebe ich zu ;-)

Was heißt hier "zuordnen"? Das klingt beinahe so wie: "He Du da drüben, werde jetzt auf der Stelle meine Sekretärin!"
In Wahrheit ist es aber doch so, daß sich Frauen von ganz allein für solche Berufe entscheiden.

---Nun ja, aber ich muss dir dazu sagen, dass ich mich auf dem ersten Bildungsweg auch einen einfachen Beruf gewählt habe, aber weisst du warum, weil ich mir nicht zugetraut habe, dass ich mehr leisten könnte, mehr wagen könnte, keiner hat mir gesagt, das schaffst du, keiner hat mich ermutigt mich in Domainen zu wagen, die ungewohnt sind. Wenn man Mädchen und Jungs genau gleich fördert, dann wird sich das ändern.

Es ist in meinem Augen nicht ok, wenn alles was negativ ist den Frauen in die Schuhe geschoben wird, sie wählen ihre Berufe ja schliesslich selbst aus, also sind sie selber Schuld....die Männer werden dazu gedrängt, also ist bei den Männern jemand anders Schuld, auch die Frau?

Ich lege hier sehr viel Wert auf Differenzierung. Auch Frauen sind Normen und Erwartungen ausgesetzt, nicht alles was Frau tut ist berechnend oder geschieht aus Faulheit.

Zwar sehen sich Männer heute beim Windelwechseln mehr eingebunden als früher (56 Prozent). Aber wenn der Nachwuchs nachts schreit, stehen lediglich 28 Prozent der Männer auf.[/i]

Es liegt für meine Begriffe nahe, daß die Frau, die das Kind geboren hat, stärker an das Kind gebunden ist als der Mann, der lediglich seinen Samen dazugegeben hat.

---Also Jörg...das ist nicht dein ernst oder? Ich hoffe doch sehr, dass hast du nicht ernst gemeint...denn diese Aussage ist in meinen Augen schon schwach?!

Nicht jeder Mann gibt lediglich seinen Samen dazu, wäre ja oberscheisse, die armen Kinder! Väter sind wichtig und stehen auch in der Pflicht. Ich kann dir sagen Jörg, ich habe 5 Jahr am Stück keine Nacht mehr durchgeschlafen, das schafft dich, jede Nacht ein paar mal aus dem Bett, hier ist man schon dankbar, wenn man zwischendurch mal eine oder zwei Nächte durchschlafen kann und der Partner aufsteht, auch Mütter sind nur Menschen und wenn du so an Grenzen stösst, dann geht das an die Nerven und das müssen dann wiederum Mann und Kinder büssen und das ist auch Kacke!

Oh Gott, sollte der Feminismus im Osten etwa noch stärker gewütet haben als im Westen? ;-))

---schmunzelt, auf keinen Fall, die haben aber wohl ehrer begriffen, was partnerschaftliches Kinder gross ziehen heisst. Ihr könnt euch nicht immer beklagen, dass die Frauen so viel Macht ausüben auf die Kinder, etc. und von euch aus nichts unternehmen um da mehr Einfluss zu nehmen, damit sich eure Position verstärkt.

Hierfür habe ich wenig Verständnis, denn ich bin der Meinung, wer fordert und ändern will, der sollte auch seinen Teil dazu beitragen, gerade bei der Kindererziehung/Kinderbetreuung sollten die Männer aktiver mit dabei sein, ihren Einfluss, ihre Ansichten, besser einbringen und das bedingt eben, dass sie mehr Zeit einbringen.

Von nichts kommt nichts Jörg ;-)

Es grüsst dich
Jolanda


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