Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien

BartS, Sunday, 05.08.2001, 17:32 (vor 8675 Tagen)

Hallo,

mir hat das Thema keine Ruhe gelassen, vorallem die Aussagen, daß an den Medien selbst die Täter die Frauen noch als diejenigen hingestellt werden, denen man es verzeiht und bei Männer es nur an der Brutalität lag.

Ich habe deshalb in einer Suchmaschine (Fireball) den Begriff "Familientragödie" eingegeben. Heraus kamen 373 Treffer auf deutschsprachigen Internetseiten. Ich habe mir nur die ersten 20 angeschaut. Einige der Links haben mit dem Thema weniger zu tun (z.B. Theaterstück). Insgesamt waren von den 20 Treffern genau 7 Berichterstattungen dabei, die von einer Familientragödie berichteten. In allen(!) Beiträgen wird (obwohl was geschehen wirklich brutal war) von den Tätern (alle männlich) nie davon gesprochen, das es ein typischer Fall von Brutalität ist.

Bis auf einen Fall konnte das Motiv genannt werden. Es waren in der Regel Verzweiflungstaten, weil man in hohen finanziellen Schwierigkeiten steckte, die Trennung zur Frau nicht verkraftete oder wegen einer Erkrankung. Die Berichte sind ansonsten sehr sachlich geschrieben und in den Textlaut verfasst, wie sie in Zeitungs- oder Nachrichtenmeldungen zu lesen sind.

Diese kleine Untersuchung gibt natürlich nur einen sehr winzigen Einblick in die Medienberichterstattung. Es ist nur eine Stichprobe, die sich auf anderen Gebieten wiederholen läßt, von daher möchte ich die jetztigen Ergebnisse nicht allzu hoch hängen, sondern nur als Hinweis verstanden wissen.

Vielleicht sollte man seine subjektive Wahrnehmung (der wir alle unterliegen) immer bei Gelegenheit nach ihrer Objektivität testen.

Die dazugehörigen Links:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,141636,00.html
http://www.mdr.de/brisant/themen/index_thema997.html
http://www.123recht.net/article.asp?a=494
http://www.immobilienvertriebsbetrug.de/immobil/zwintschoena.htm
http://www.mdr.de/brisant/themen/index_thema2505.html
http://www1.vienna.at/pubs/redaktion/Oesterreich/Österreich-55136.shtm
http://www.hamburger-abendblatt.de/bin/ha/set_frame/set_frame.cgi?seiten_url=/contents/...

Gruss
BartS

Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien

Jörg, Sunday, 05.08.2001, 18:30 (vor 8675 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien von BartS am 05. August 2001 14:32:47:

In allen(!) Beiträgen wird (obwohl was geschehen wirklich brutal war) von den Tätern (alle männlich) nie davon gesprochen, das es ein typischer Fall von Brutalität ist.

Ich habe mir einmal ein paar der von Dir angegebenen Links angeschaut und
festgestellt, daß im Rahmen dieser Familientragödien der Vater oftmals einen
Suizidversuch unternahm bzw. einen Suizid erfolgreich ausführte.

Bei einem Suizidversuch bzw. vollständig durchgeführten Suizid ist es jedoch
offensichtlich, daß sich der Vater ebenfalls in einer schwierigen Lebens-
situation befand.

In diesem Zusammenhang verbietet es sich einfach, nur von einem brutalen
Täter zu sprechen.

Bis auf einen Fall konnte das Motiv genannt werden. Es waren in der Regel Verzweiflungstaten, weil man in hohen finanziellen Schwierigkeiten steckte, die Trennung zur Frau nicht verkraftete oder wegen einer Erkrankung. Die Berichte sind ansonsten sehr sachlich geschrieben und in den Textlaut verfasst, wie sie in Zeitungs- oder Nachrichtenmeldungen zu lesen sind.

Ich meine dennoch, daß Unterschiede in der Berichterstattung vorhanden sind,
je nachdem, ob ein Mann oder eine Frau bestimmte Taten zu verantworten
hatte. Wenn ein Mann etwa sein Kind umbringt und selbst dabei unversehrt
bleibt
, wird man als Grund für diese Tat sicherlich nicht so schnell eine
Depression gelten lassen, wie das bei Frauen nicht selten zu lesen ist.

Ich hoffe, ich habe meine Botschaft richtig rüberbringen können. Es sind
subtile Unterschiede, die man vielleicht nicht auf Anhieb sieht.

Gruß, Jörg

Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien

BartS, Sunday, 05.08.2001, 19:32 (vor 8675 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien von Jörg am 05. August 2001 15:30:45:

Ich meine dennoch, daß Unterschiede in der Berichterstattung vorhanden sind,
je nachdem, ob ein Mann oder eine Frau bestimmte Taten zu verantworten
hatte.

Wenn Du dieser Ansicht bist, dann gibt es sicher auch Belege dafür, die in den Medien zu finden sind. Ich habe halt versucht mich auf den Sektor zu informieren, weil ich selbst erfahren wollte, wie die Täter beschrieben werden.

Wenn ein Mann etwa sein Kind umbringt und selbst dabei unversehrt
bleibt
, wird man als Grund für diese Tat sicherlich nicht so schnell eine
Depression gelten lassen, wie das bei Frauen nicht selten zu lesen ist.

Hmm, es geht sicher nicht darum, aus der Tat eine Ursache abzuleiten und die dann geltend zu machen. Würde das passieren, wäre das natürlich eine Verdrehung der Tatsachen. Zuerst sind eine oder mehrere Ursachen vorhanden, und dann erfolgt die Tat. Letztendlich können solche Gründe nichts entschuldigen, sondern nur erklären.

In einem Fall ging es um das Gerichtsurteil eines Mannes, wo seine verzweifelte Lage als vermindernd schuldfähig anerkannt wurde.

Ich hoffe, ich habe meine Botschaft richtig rüberbringen können.

Das kann ich nicht genau sagen, vermutlich ja.

Es sind subtile Unterschiede, die man vielleicht nicht auf Anhieb sieht.

Mir ging es darum zu zeigen, daß es keine verzehrte Darstellung der Straftaten gibt. Wo subtile Unterschiede sein sollen, ist aus den gebrachten Beispielen eigentlich nicht erkennbar.

Gruss
BartS

Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien

Sven, Sunday, 05.08.2001, 19:53 (vor 8675 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien von BartS am 05. August 2001 16:32:18:

Mich fällt bei solchen Fällen aber (fast) immer ein besonderer Punkt auf. Jedesmal wenn eine Frau die ausrastet und eine Familientragödie verursacht, wird im gleichen Artikel eine mögliche Rechtfertigung bzw. Schuldminderungsgrund mitgeliefert (Depression u.ä.). Noch nie konnte ich solch einem Artikel ohne diese Rechtfertigung/Schuldminderung finden. Umgekehrt werden zwar auch oft solche angeführt, aber längst nicht immer. Demnächst werde ich mal gezielt meine Suchmaschine nach solchen Artikeln absuchen. Mal gespannt ob ich einen Artikel von einer ausgerasteten Frau ohne Rechtfertigung/Schuldminderungsgrund finde.

Sven

Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien

Jörg, Sunday, 05.08.2001, 19:59 (vor 8675 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien von BartS am 05. August 2001 16:32:18:

Mir ging es darum zu zeigen, daß es keine verzehrte Darstellung der Straftaten gibt. Wo subtile Unterschiede sein sollen, ist aus den gebrachten Beispielen eigentlich nicht erkennbar.

Ich habe unten einmal den von Lynx angeführten Fall aufgegriffen
und einen Link zum Original-Artikel aus "Berlin Online" gesetzt.

Könntest Du Dir so einen Artikel mit vertauschten Rollen vorstellen
(mit dem Vater als Täter und der lapidaren Bemerkung, daß er wohl
Depressionen hat)?

Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen.

Gruß, Jörg

Hier klicken

Re: Ich frage mich sowieso schon lange...

eMANNzipiert, Sunday, 05.08.2001, 20:04 (vor 8675 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien von Jörg am 05. August 2001 15:30:45:

... was einem "verzweifelten" Mann das Recht gibt, seinen Suizid auf seine ganze Familie auszuweiten. Kommt ja inzwischen fast wöchentlich vor. Kann mir das irgend einer der anwesenden Männer erklären? Und entschuldige mal, Jörg, zu solch kranken Taten sind nun mal fast nur Männer fähig! Schwierige Lebenssituation hin oder her, das ist doch keine Rechtfertigung für solche Taten!

Aber vermutlich wurden sie ja von ihren schrecklichen Frauen dazu getrieben...

eMANNzipiert

Ich habe mir einmal ein paar der von Dir angegebenen Links angeschaut und
festgestellt, daß im Rahmen dieser Familientragödien der Vater oftmals einen
Suizidversuch unternahm bzw. einen Suizid erfolgreich ausführte.
Bei einem Suizidversuch bzw. vollständig durchgeführten Suizid ist es jedoch
offensichtlich, daß sich der Vater ebenfalls in einer schwierigen Lebens-
situation befand.

gerne: Gegenbeispiel

eMANNzipiert, Sunday, 05.08.2001, 20:12 (vor 8675 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien von Jörg am 05. August 2001 16:59:52:

Im Prozess um die blutige Familientragödie von Zwintschöna in
Sachsen-Anhalt ist der 42-jährige Angeklagte am Donnerstag
vom Landgericht Halle wegen Totschlags zu einer
Freiheitsstrafe von 13 Jahren und sechs Monaten verurteilt
worden. Der Mann hatte gestanden, im März seine 37-jährige
Frau und seine vier Kinder im Alter von 17 Monaten sowie vier,
zehn und 17 Jahren mit einem Beil erschlagen oder erstickt zu
haben. Als Motiv für die grausige Tat gelten die hohen
Mietschulden; das Reihenhaus der Familie sollte deswegen
zwangsgeräumt werden. Mit seinem Urteil blieb das Gericht
unter dem Antrag der Anklage, die eine lebenslange
Freiheitsstrafe gefordert hatte. Nach Ansicht der Richter
handelte der Angeklagte in einem Zustand verminderter
Schuldfähigkeit.

In ihrer Urteilsbegründung verwiesen die Richter nach Angaben
eines Justizsprechers auf die Persönlichkeitsstörung des
Mannes. Er habe die Situation seiner Familie wegen der
Mietschulden als ausweglos empfunden und sich selbst als
Versager gesehen.

link von BartS

Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien

BartS, Sunday, 05.08.2001, 21:20 (vor 8675 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Über die Berichterstattung von Gewaltverbrechen in den Medien von Jörg am 05. August 2001 16:59:52:

Könntest Du Dir so einen Artikel mit vertauschten Rollen vorstellen
(mit dem Vater als Täter und der lapidaren Bemerkung, daß er wohl
Depressionen hat)?

Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen.

Das ist irgendwie das Problem an dieser und anderen Diskussionen in diesem Forum, es wird so häufig mit dem "kannst Du Dir vorstellen...", "kann mir nicht vorstellen" argumentiert.

Warum ist das ein Problem? Im Grunde gehen wir als erstes von unserer Wahrnehmung aus, und das ist richtig so. Aber es ist was anderes, wenn man sagt, "in den letzten 10 Berichten, wurde 7 mal der Mann als Gewaltverbrecher dargestellt ohne etwas strafmilderndes zu nennen." als wenn man Vermutungen anstellt und sagt: "nach meiner Erfahrung wird der Vater immer als Brutalo.... usw."

Es nützt wenig, wenn wir alle (mich eingeschlossen) unser subjektives Weltbild als einzigen Bezugspunkt nehmen und dabei keine Bestätigungen oder Widerlegungen durch Beispiele aus der Realität suchen.

In den Berichten kam die Depression nicht als Begründung vor, aber wie gesagt wurde schon auf die verzweifelte Lage der Familienväter hingewiesen. Das ist auch meine Antwort zu Deiner obigen Frage.

Gruss
BartS

Re: Ich frage mich sowieso schon lange...

BartS, Sunday, 05.08.2001, 21:26 (vor 8675 Tagen) @ eMANNzipiert

Als Antwort auf: Re: Ich frage mich sowieso schon lange... von eMANNzipiert am 05. August 2001 17:04:24:

Hallo eMANNzipiert,

... was einem "verzweifelten" Mann das Recht gibt, seinen Suizid auf seine ganze Familie auszuweiten. Kommt ja inzwischen fast wöchentlich vor. Kann mir das irgend einer der anwesenden Männer erklären?

Die Angabe, in welch verzweifelter Lage diese Männer waren, soll keine Rechtfertigung oder Entschuldigung für diese Tat sein, ganz und gar nicht. Es bleibt ein Verbrechen und für die Opfer der großen Schmerz. Es soll lediglich die Frage nach dem Warum? versuchen zu beantworten, um vielleicht in Zukunft eine bessere Betreuung zu entwickeln, um nicht Gewalt als Konfliktlösung anzusehen.

Gruss
BartS

Re: Ich frage mich sowieso schon lange...

Norbert, Sunday, 05.08.2001, 22:43 (vor 8675 Tagen) @ eMANNzipiert

Als Antwort auf: Re: Ich frage mich sowieso schon lange... von eMANNzipiert am 05. August 2001 17:04:24:

... Und entschuldige mal, Jörg, zu solch kranken Taten sind nun mal fast nur Männer fähig!

Andrea Yates ertränkte ihre fünf Kinder, das Älteste nach einer erbarmungslosen Jagd!
Gerade eben gab es ein Mord und Mordversuch einer Frau an ihrem Mann('erfolgreich') und ihren Kindern, ....
Die Anzahl der Meldungen über Morde durch Frauen ist lang, und absolut nicht neu.
Nur sind diese dann nur krank und nie verantwortlich.

Kindesmißhandlungen werden zum größten Teil von Frauen begangen!

Vielleicht sollte man (frau) langsam auch hier hinsehen und nicht immer wegschauen?

Gruß
Norbert

Ergänzung

Norbert, Sunday, 05.08.2001, 22:50 (vor 8675 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Ich frage mich sowieso schon lange... von Norbert am 05. August 2001 19:43:34:

Andrea Yates ertränkte ihre fünf Kinder, das Älteste nach einer erbarmungslosen Jagd!

Natürlich ist ihr Mann, schuldig, schließlich wußte er von den Problemen seine Frau und ging unerhörterweise doch zur Arbeit.
Was hätte er denn sonst machen sollen?

Gruß
Norbert

Re: Ergänzung

Freeman, Sunday, 05.08.2001, 22:53 (vor 8675 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Ergänzung von Norbert am 05. August 2001 19:50:37:

Andrea Yates ertränkte ihre fünf Kinder, das Älteste nach einer erbarmungslosen Jagd!

Natürlich ist ihr Mann, schuldig, schließlich wußte er von den Problemen seine Frau und ging unerhörterweise doch zur Arbeit.
Was hätte er denn sonst machen sollen?
Gruß
Norbert

---------------------------------------------------------------------------

Aha, endlich mal jemand der mutig genugt ist und diese Sache in klare
Worte fasst. Hatte schon den Eindruck,dass die meisten auch aufgrund
der vielen ungerechtfertigten Anschuldigungen

( ihr seid Frauenhasser usw. )

zu feige geworden sind !

Gruß

Freeman

Re: Ich frage mich sowieso schon lange...

eMANNzipiert, Monday, 06.08.2001, 10:32 (vor 8674 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Ich frage mich sowieso schon lange... von Norbert am 05. August 2001 19:43:34:

... Und entschuldige mal, Jörg, zu solch kranken Taten sind nun mal fast nur Männer fähig!

Andrea Yates ...

in meine satz stand ein "fast"
deine "andrea yates" ist daher bei mir schon "mit drin"!
deine antwort daher völlig überflüssig!
und zu der kernfrage, um die es mir ging, dem "warum", kein wort!

blubber blubber blubber

eMANNzipiert


Diskussionsstil

Sorry, aber ...

Norbert, Monday, 06.08.2001, 14:27 (vor 8674 Tagen) @ eMANNzipiert

Als Antwort auf: Re: Ich frage mich sowieso schon lange... von eMANNzipiert am 06. August 2001 07:32:38:

Liebe eMANNzipiert.

Geblubber?

Du fragst nach dem warum?
Die Antwort wird dir nicht gefallen.

Frauen wie Andrea Yates sind so arm dran.
Sie mußte fünf Kinder gebähren, nur um sie anschließend, teilweise nach einer erbarmungslosen Jagd
zu ertränken.
Sie war vermutlich nur überarbeitet.
Während ihr Mann ja Karriere machen mußte.
Klar, also ist er schuld. Basta. ?

Die Wahrheit liegt aber vermutlich einfach woanders.

Manche Frauen haben bis heute nicht begriffen, daß unser Leben eben kein Märchen ist, bei dem
sie als Prinzessinnen den ganzen Tag Zeit für sich haben können, sondern daß unser Leben zum größten Teil
aus Arbeit besteht
.

Männer konnten sich das noch nie heraussuchen. Und die Schimäre von der so genannten Karriere kann ich kaum noch
hören. So ein Schwachsinn, es gibt für die meisten Männer keine Karriere, sondern sie malochen den ganzen Tag.
Der Mißgunst der mit dem Wort Karriere verbunden ist, dient auch nur zum Einreden von Schuld.

Eine Ehe besteht aus Arbeitsteilung. Und hier bestimmt die Gesellschaft die Aufteilung.
Und es ist bislang noch so, daß die Männer eine bessere Ausbildung haben, und häufig auch älter
als ihre Frauen sind, und einfach deshalb das höhere Einkommen haben.
Dieses ändert sich, und die Gehaltsunterschiede bei gleicher Qualifikation schrumpfen gewaltig. Dies
ist auch richtig so.

Trotzdem wollen viele Frauen Hausfrauen sein. Trotz ihrer Aufgaben, haben sie im Schnitt mehr Zeit für sich
als ihre Männer. Aber Jammern bringt offenbar immer Vorteile. Bloß nichts selber tun, Spaß haben wollen. Verantwortung, bloß nicht!
Wirklich emanzipierte Frauen benötigen diesen Schwachsinn nicht, und wissen um ihre Pflichten.

Damit du nicht auf falsche Vorstellungen kommst:

Ich arbeite vollzeitig, und betreue dabei noch meine beiden kleinen Kinder.
Ich jammere nicht darüber, ich habe mich dafür entschieden gehabt.
Und ich bekomme es geregelt.

Warum schaffen es dann diese Frauen nicht? Sie müssen mal erwachsen werden!

Gruß
Norbert

Arbeitsteilung

BartS, Monday, 06.08.2001, 15:23 (vor 8674 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Sorry, aber ... von Norbert am 06. August 2001 11:27:46:

sagte'de mal, nicht so aggressiv. Man kann sich auch in einem sachlicheren Ton unterhalten.

Hallo Norbert,

Sie war vermutlich nur überarbeitet.
Während ihr Mann ja Karriere machen mußte.
Klar, also ist er schuld. Basta. ?

Nana, es hat hier doch keiner behauptet, daß immer der Andere die Schuld hat. Für jedes Verbrechen was man begeht, muß man die Schuld auf sich nehmen. Punkte wie Überarbeitung und Depression können vielleicht ergründen, wie es dazu kam, sind aber keine Rechtfertigung.

Manche Frauen haben bis heute nicht begriffen, daß unser Leben eben kein Märchen ist, bei dem
sie als Prinzessinnen den ganzen Tag Zeit für sich haben können, sondern daß unser Leben zum größten Teil
aus Arbeit besteht
.

Dem würde ich Dir aber widersprechen wollen. In der Vergangenheit mag das mehr entsprochen zu haben. Wir leben in einer Zeit, wo "Arbeit" immer knapper wird. Das ist eine Entwicklung die man nicht angstvoll sehen muß, sondern ermöglicht uns, unseren Interessen nachzugehen. Durch Automatisierungen werden uns wirklich lästige Aufgaben abgenommen.

Man kann heutzutage sehr gut mit weniger Arbeit leben, und damit meine ich jetzt nicht die angeblichen "sozialen Hängemattenausruher".

Männer konnten sich das noch nie heraussuchen.

Ich habe mir meinen Berufsweg selber ausgesucht. Er macht mir Spaß und ist das, was ich am besten kann. Aber ich hätte mich durchaus anders entscheiden können, so groß empfinde ich den Zwang nicht das große Geld zu verdienen.

Und die Schimäre von der so genannten Karriere kann ich kaum noch
hören. So ein Schwachsinn, es gibt für die meisten Männer keine Karriere, sondern sie malochen den ganzen Tag.

Das trifft sicher auf eine große Gruppe zu, aber beiweiten nicht auf alle.

Eine Ehe besteht aus Arbeitsteilung. Und hier bestimmt die Gesellschaft die Aufteilung.

Auch da muß ich Dir widersprechen. Die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt. Das der Mann arbeiten geht und die Frau zuhause bleibt, ist ein Modell was immer mehr verschwindet (was gut so ist).

Übrigends wurde in der ehemaligen DDR wirklich von der Gesellschaft vorgegeben, wie die Arbeitsteilung aussieht. Beide sind berufstätig und teilen sich auch die Arbeiten im Haushalt.

Und es ist bislang noch so, daß die Männer eine bessere Ausbildung haben, und häufig auch älter
als ihre Frauen sind, und einfach deshalb das höhere Einkommen haben.

Das der Mann die bessere Ausbildung hat, ist relativ. An den Universitäten sind beispielsweise fast soviele Frauen wie Männer eingeschrieben.

Dieses ändert sich, und die Gehaltsunterschiede bei gleicher Qualifikation schrumpfen gewaltig. Dies ist auch richtig so.

Finde ich auch.

Trotzdem wollen viele Frauen Hausfrauen sein. Trotz ihrer Aufgaben, haben sie im Schnitt mehr Zeit für sich
[quote]als ihre Männer. Aber Jammern bringt offenbar immer Vorteile. Bloß nichts selber tun, Spaß haben wollen. Verantwortung, bloß nicht!
[/quote]

Ich habe Respekt vor der Tätigkeit der Hausfrau. Viele sind dazu mit einer vollen Berufsausbildung gekommen und verrichten Arbeiten, die sie so lieber nicht machen würden, aber sie machen es.

Ich arbeite vollzeitig, und betreue dabei noch meine beiden kleinen Kinder.
Ich jammere nicht darüber, ich habe mich dafür entschieden gehabt.
Und ich bekomme es geregelt.

Auch davor habe ich viel Respekt

Warum schaffen es dann diese Frauen nicht? Sie müssen mal erwachsen werden!

Hmm, so einfach ist das nicht. Wenn es um die Depression geht, das ist eine richtige Krankheit. Die läßt sich leider nicht dadurch beheben, daß man sich ein bißchen mehr anstrengt, schön wär es. Dazu ist medizinischer Beistand notwendig.

Gruss
BartS

Re: Arbeitsteilung

Norbert, Monday, 06.08.2001, 19:39 (vor 8674 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Arbeitsteilung von BartS am 06. August 2001 12:23:16:

Hi
Ich habe meine Meinung im sachlichen, wenn auch scharfem Ton geschrieben.
eMANNzipiert wollte etwas wissen. Und ihr Ton war doch wohl kaum besser.
Dem Mann von Adrea Yates wurde tatsächlich in den Medien eine Mitschuld angelastet.
Auch ich hatte Depressionen nach der Trennung und den Gerichtsterminen, ich reagierte mich aber nicht an meinen Kindern ab.
Und entschuldige solches Vorgehen auch nicht bei Frauen.

Daß sich unsere Arbeitswelt ändert ist richtig, trotzdem konnte sich ein Mann zwar sein Berufsbild auswählen, aber schon bei Teilzeit hörte es normalerweise auf. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Und die Arbeitsteilung wird davon sehr stark festgelegt.

Die DDR möchte ich nicht als Vorbild ansehen, sie ist an sich selbst bankrott gegangen. Die Umstände sind bei uns nicht mehr vergleichbar, und an diesen muß man sich orientieren. Daß dort in der Folgezeit zuviel Mist gemacht wurde steht auf einem andern Blatt.

In der Firma, in der ich arbeite, bekommen Frauen teilweise mehr Gehalt als ich. Was ich nicht als problematisch ansehe, sondern als durchaus ok.

Daß mehr Frauen bei Uni's eingeschrieben sind, ist auch ok.
Damit wird sich der Überhang von Männern bei Akademikern mit der Zeit ausgleichen. Es sollte wohl klar sein, daß die heute 50-70 Jährigen, mit der Zeit ausscheiden werden, und dort gibt es vor allem Männer, die eben vor 30-50 Jahren studiert haben. Damals waren Frauen einfach benachteiligt und studierten nur sehr selten.

Aktueller Fall: Frau vergiftet Mann erfolgreich, ihre Töchter haben den Mordanschlag (noch) überlebt.
Allerdings bringt m.E. die Aufrechnerei nichts.
Auge um Auge, Zahn um Zahn, sollte heute als veraltet gelten.
Morde sind Morde, und Entschuldigungen mit Depressionen, wie im Fall Yates sind mir sehr suspekt. Die Frau sollte genau so behandelt werden, wie es bei einem Mann sein würde.
Die Behauptung von eMANNzipiert, daß fast nur Männer so etwas tun können, ist einfach falsch. Es war die alte Leier, Männer sind böser als Frauen.
Und dagegen wende ich mich entschieden!

Mir darf auch niemand mit dem Preussischen Landrecht von 18xx kommen, welches schon vor über 100 Jahre aufgehoben wurde, um Benachteiligungen von Frauen zu belegen ( im Bundestag, vor nicht allzulanger Zeit passiert).
Der Zweck war klar, nur eben auch nicht in Ordnung.
Im Übrigen hatte die Frau auch einige Rechte aus diesem Gesetz über ihren Mann. Nur daß paßte nicht zu dem Thema.
Gruß
Norbert

Re: Arbeitsteilung

BartS, Tuesday, 07.08.2001, 19:28 (vor 8673 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Arbeitsteilung von Norbert am 06. August 2001 16:39:34:

Ich habe meine Meinung im sachlichen, wenn auch scharfem Ton geschrieben.
eMANNzipiert wollte etwas wissen. Und ihr Ton war doch wohl kaum besser.

gemeint hatte ich euch beide.

Auch ich hatte Depressionen nach der Trennung und den Gerichtsterminen, ich reagierte mich aber nicht an meinen Kindern ab.
Und entschuldige solches Vorgehen auch nicht bei Frauen.

Entschuldigen soll man das auch nicht. Aber vielleicht lassen sich Wege finden, sowas eher zu vermeiden.

Daß sich unsere Arbeitswelt ändert ist richtig, trotzdem konnte sich ein Mann zwar sein Berufsbild auswählen, aber schon bei Teilzeit hörte es normalerweise auf. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Mit dem neuen Betriebsverfassungsgesetz ist jetzt eine Möglichkeit geschaffen, aus jeder Arbeitsstelle in Teilzeit zu gehen. Wäre schön, wenn das auch ausgenutzt wird.

Die DDR möchte ich nicht als Vorbild ansehen, sie ist an sich selbst bankrott gegangen.

Nur soviel, nicht alles hat damals den Bankrott verursacht.

Die Umstände sind bei uns nicht mehr vergleichbar, und an diesen muß man sich orientieren.

Eigentlich sollten die Umstände nicht so wichtig sein, sondern die Frage, wie man mehr Gleichberechtigung schafft.

In der Firma, in der ich arbeite, bekommen Frauen teilweise mehr Gehalt als ich. Was ich nicht als problematisch ansehe, sondern als durchaus ok.
Daß mehr Frauen bei Uni's eingeschrieben sind, ist auch ok.
Damit wird sich der Überhang von Männern bei Akademikern mit der Zeit ausgleichen. Es sollte wohl klar sein, daß die heute 50-70 Jährigen, mit der Zeit ausscheiden werden, und dort gibt es vor allem Männer, die eben vor 30-50 Jahren studiert haben. Damals waren Frauen einfach benachteiligt und studierten nur sehr selten.

*Zustimmung*

Aktueller Fall: Frau vergiftet Mann erfolgreich, ihre Töchter haben den Mordanschlag (noch) überlebt.
Allerdings bringt m.E. die Aufrechnerei nichts.
Auge um Auge, Zahn um Zahn, sollte heute als veraltet gelten.
Morde sind Morde, und Entschuldigungen mit Depressionen, wie im Fall Yates sind mir sehr suspekt. Die Frau sollte genau so behandelt werden, wie es bei einem Mann sein würde.
Die Behauptung von eMANNzipiert, daß fast nur Männer so etwas tun können, ist einfach falsch. Es war die alte Leier, Männer sind böser als Frauen.
Und dagegen wende ich mich entschieden!

*Volle Zustimmung*

Gruss
BartS

powered by my little forum
[x]
[*]