Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Stefan G., Saturday, 25.01.2003, 12:41 (vor 7950 Tagen)

Guten Tag!

Heute habe ich eine mail an das Bundesgesundheitsministerium geschickt, doch lest selbst:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Ihnen sicherlich bekannt ist, wurde in Wien im Jahre 1999 der erste Männergesundheitsbericht für Österreich veröffentlicht. In diesem Bericht wird im Zusammenhang mit dem Weltgesundheitsbericht der WHO besonders auf die frühzeitige Mortalität und Morbidität von Männern hingewiesen. So steht in dem Wiener Männergesundheitsbericht gleich zu Beginn der Einleitung:

"Die WHO nennt für die künftige Erhöhung des Gesundheitspotentials die Abhängigkeit desselben von der Prävention und der Reduktion der vorzeitigen Mortalität und Morbidität sowie gesundheitlicher Einschränkungen (WHO, 1998). Besonders die männliche Population ist von der vorzeitigen Mortalität und Morbidität betroffen. Frühzeitig erhöhte Krankheitshäufigkeit und Sterblichkeit sind vielfach auf Ursachen zurückzuführen, die der Prävention (primär, sekundär, tertiär) in großem Maße zugänglich ist.

Die Lebenserwartung und Gesundheitserwartung der Männer beinhaltet im Vergleich zur weiblichen Bevölkerung aufgrund des großen präventiven Potentials wahrscheinlich eine überproportionale weitere Steigerung."

Leider konnte ich mich in meiner Darstellung nur auf einen österreichischen Männergesundheitsbericht stützen, da zwar auf bundesdeutscher Ebene bereits im Jahre 2001 ein Frauengesundheitsbericht veröffentlicht wurde - einen Männergesundheitsbericht für die Bundesrepublik suche ich allerdings bislang vergeblich. Meine erste Frage an Sie ist deshalb: Wann wird es einen ersten Männergesundheitsbericht geben?

Meine zweite Frage bezieht sich auf Prävention und Vorsorge im Bereich der Männergesundheit. Die Tatsache, daß Männer (nach einer Kurzinformation des Landesgesundheitsamtes von Baden-Württemberg) 6 Jahre früher sterben, sollte das Bundesgesundheitsministerium doch sicher dazu anregen, der Gesundheit von Männern eine größere Beachtung zu schenken als dies bislang geschah. So suche ich auf Ihrer Homepage nach dem Begriff "Frauengesundheit" und erhalte mehrere Treffer, wenn ich allerdings nach dem Begriff "Männergesundheit" suche, dann bleibt mir die Suchmachine ein Ergebnis schuldig. Ein vergleichbares Ergebnis zeigt sich, wenn ich unter Google nach beiden Begriffen suche. Bei "Frauengesundheit" erhalte ich 8370 Treffer, bei "Männergesundheit" nur 3070. Die Gesundheit von Männern scheint in unserer Gesellschaft keine große Rolle zu spielen. Jedenfalls sehe ich auf staatlicher Seite keine besonderen Anstrengungen, auf eine Verbesserung der Lebenserwartung von Männern durch gezielte und verstärkte Aufklärung hinzuwirken.
Auf Ihrer Homepage finde ich desweiteren eine Rede der Drogenbeauftragen Marion Caspers-Merk, in der auf den Aufbau einer "Koordinierungsstelle Frauengesundheit" hingewiesen wird. Ebenso ist die Rede von einem neu eingerichteten Referat "Frauen und Gesundheit", welches sich in besonderem Maße mit frauenspezifischen Aspekten von Gesundheit beschäftigt. Obwohl ich es sehr begrüße, das Thema "Gesundheit" auch unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten zu betrachten, vermisse ich ein vergleichbares Engagement Ihres Ministeriums im Bereich der Männergesundheit. Daher meine Frage: Welche Maßnahmen der Prävention, Förderungen und Projekte gibt es seitens Ihres Ministeriums bspw. zur Senkung der frühen Männersterblichkeit? Wann beginnen Sie mit dem Aufbau einer "Koordinierungsstelle Männergesundheit" und einem Referat "Männer und Gesundheit"?

Ich bitte um die Beantwortung meiner Fragen.
Vielen Dank!

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Ich bin mal gespannt, was da zurückkommt.

Gruß
Stefan

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Joachim, Saturday, 25.01.2003, 13:08 (vor 7950 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Stefan G. am 25. Januar 2003 10:41:10:

Hallo Stefan,
bin auch gespannt ob sie Dir eine Antwort zukommen lassen! Man sollte vielleicht das ganze noch im SPD Forum public machen, werde jetzt dort wieder verstärkt schreiben in Bezug auf die massiven Benachteiligungen von Männer!

Gruß
Joachim

http://www.spd.de/servlet/PB/menu/1009392/index.html

Brief an den Spiegel

Stefan G., Saturday, 25.01.2003, 14:06 (vor 7950 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Joachim am 25. Januar 2003 11:08:35:

Hallo Joachim,

ich habe mir jetzt auch mal die Mühe gemacht, eine Mail zu diesem Thema an die Redaktion des Spiegels zu schickenm inclusive Informationsmaterial - gewissermaßen als Anregung zu einem Thema "Männergesundheit". Ich glaube zwar nicht, daß viel bei der Sache rauskommt, aber vielleicht schicken sie mir mal eine Antwort. Ein Versuch ist es wert.

Gruß
Stefan

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

terVara, Saturday, 25.01.2003, 15:15 (vor 7950 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Stefan G. am 25. Januar 2003 10:41:10:

Moin Stefan,

im Prizip fehlt noch der Hinweis darauf, daß Vorsorgeuntersuchungen für Männer erst ab 45 Jahre vorgesehen sind, während Frauen diese bereits ab Mitte 20 bekommen (von den Kassen bezahlt).

Auch hier ist im Gesundheitswesen eine arge Schieflage...

Gruß

terVara

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Stefan G., Saturday, 25.01.2003, 16:49 (vor 7950 Tagen) @ terVara

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von terVara am 25. Januar 2003 13:15:22:

Moin Stefan,
im Prizip fehlt noch der Hinweis darauf, daß Vorsorgeuntersuchungen für Männer erst ab 45 Jahre vorgesehen sind, während Frauen diese bereits ab Mitte 20 bekommen (von den Kassen bezahlt).
Auch hier ist im Gesundheitswesen eine arge Schieflage...
Gruß
terVara

Moin, moin terVara!

Ich glaube, das ist schon in Ordnung so. Als ich mich mal mit genau dieser Frage auseinandergesetzt habe, weshalb Frauen schon ab 20, Männer hingegen erst ab 45 Jahren Vorsorgeuntersuchungen bezahlt bekommen, habe ich festgestellt, daß dies einfach auf Statistik beruht. Die Krebsgefahr bei Männern steigt erst im Alter signifikant an, vor allem bei Darmkrebs. In den Jahren zwischen 20 und 40 ist das Risiko bei Männern noch nicht so hoch. Frauen sind allerdings schon sehr viel früher einem höheren Risiko ausgesetzt, z.B. durch die Pille, die (hormonell bedingt) den Unterleibkrebs fördert, aber auch durch Brustkrebs - davon sind Frauen auch schon recht früh betroffen. Daher ist es schon in Ordnung, wenn Frauen früher die Möglichkeit eingeräumt wird, Vorsorge in Anspruch zu nehmen. Es macht ja keinen Sinn, Männern Vorsorgeuntersuchungen ab 20 zu bezahlen, wenn in diesem Alter statistisch gesehen bei Männern nichts passiert.
Was mich allerdings stört, ist der Umstand, daß gerade bundesweite eine Kampagne gestartet wurde, in der Frauen aufgefordert wurden, Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen, um dem Krebs vorzubeugen, eine vergleichbare Kampagne für Männer hingegen nicht in Sicht ist. Aber gerade bei Männern, die ja im Vergleich zu Frauen nur sehr selten zur Krebsvorsorgeuntersuchung gehen, sollte eigentlich eine Aufklärungskampagne gestartet werden, um deren Gesundheitsbewußtsein zu ändern. Aber da geschieht nichts.

Gruß
Stefan

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Joachim, Saturday, 25.01.2003, 18:21 (vor 7950 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Stefan G. am 25. Januar 2003 14:49:28:

Hallo Stefan,
wo kann man deine gefundenen Statistiken nachlesen? Frauen bekommen ab dem 20 Lebensjahr eine allgemeine kostenlose Krebsvorsorge, also nicht auf Teilbereiche beschränkt. Lies dir mal die Statistiken und die Empfehlungen zur Krebsvorsorge in der Europäischen Union im Link unten durch

gruß
Joachim

Hier lesen

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Stefan G., Saturday, 25.01.2003, 22:19 (vor 7950 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Joachim am 25. Januar 2003 16:21:25:

Guten Abend, Joachim!

Hallo Stefan,
wo kann man deine gefundenen Statistiken nachlesen? Frauen bekommen ab dem 20 Lebensjahr eine allgemeine kostenlose Krebsvorsorge, also nicht auf Teilbereiche beschränkt. Lies dir mal die Statistiken und die Empfehlungen zur Krebsvorsorge in der Europäischen Union im Link unten durch
gruß
Joachim

Leider habe ich im Augenblick ein Problem damit, Deinen Link aufzulösen. Scheinbar klappt das zur Zeit nicht, die Seite wird irgendwie nicht gefunden... :-(

Ich habe mir seinerzeit einfach mal einige Berichte im Internet angeschaut. Dort steht ja auf einigen Seiten relativ viel zu dem Thema geschrieben - je nachdem, welchen Suchbegriff man eingibt. Eine einzelne Statistik kann ich Dir daher nicht nennen. Da müßte ich noch einmal nachschauen und die Sachen zusammensuchen. Allerdings habe ich mich aber nicht mehr so sehr darum gekümmert, weil ich beim Lesen schon den Eindruck hatte, daß hier nicht unbedingt eine Benachteiligung von Männern vorliegt - wovon ich ja noch zu Beginn meiner Recherchen ausgegangen bin. Aus diesem Grund habe ich das auch nicht mehr in meine Mail an das Bundesgesundheitsministerium übernommen.
Ich müßte jetzt mal die Seite lesen können, die Du angegeben hast. Prinzipiell hatte ich das Gefühl, daß man bei der Festlegung der Altersgrenze, ab der Frauen und Männer kostenlos zur Vorsorge gehen können, einfach mal nachgeschaut hat, ab welchem Alter das Krebsrisiko signifikant ansteigt. Und das ist wohl abhängig vom Geschlecht. Bei Frauen ist das eben so ab 20 und bei Männern ungefähr ab 50, also deutlich später. Ich bin jetzt auch nicht Mediziner genug, um den Themenkomplex im Einzelnen bewerten zu können, aber diese Praxis scheint unter Medizinern nicht umstritten zu sein. Jedenfalls habe ich niemanden gefunden, der diese Regelung kritisiert. Hast Du da andere Informationen? Du weißt ja, ich bin dankbar für jede Information! Ich werde aber in den kommenden Tagen nochmal nachschauen und mich dann melden, wenn ich was neues gefunden habe.

Gruß
Stefan

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Oberkellner, Sunday, 26.01.2003, 12:42 (vor 7949 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Stefan G. am 25. Januar 2003 14:49:28:

Was mich allerdings stört, ist der Umstand, daß gerade bundesweite eine Kampagne gestartet wurde, in der Frauen aufgefordert wurden, Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen, um dem Krebs vorzubeugen, eine vergleichbare Kampagne für Männer hingegen nicht in Sicht ist. Aber gerade bei Männern, die ja im Vergleich zu Frauen nur sehr selten zur Krebsvorsorgeuntersuchung gehen, sollte eigentlich eine Aufklärungskampagne gestartet werden, um deren Gesundheitsbewußtsein zu ändern. Aber da geschieht nichts.

Hallo Stefan,

so ganz stimmt das zum Glück nicht. Ich war letztens bei "Hornbach" (Baumarkt) und entdeckte dort im Kassenbereich ein Plakat, auf dem Männer dazu aufgefordert wurden, die Prostata-Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Die Kampagne heißt "Was Frauen wirklich wollen: Gesunde Männer" und wird vom ZDF-Gesundheitsmagazin Praxis, einigen Urologenverbänden, einem Pharmazeutikahersteller und halt auch von Hornbach unterstützt. (Näheres siehe unter beigefügtem Link.)
Ich habe mich sehr darüber gefreut, wenngleich ich den Slogan ein wenig zu zeitgeistkonform fand. Aber immerhin ein lobenswerter Anfang.

Gruß
Oberkellner

Das Online-Magazin rund um die Prostata

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Stefan G., Sunday, 26.01.2003, 13:44 (vor 7949 Tagen) @ Oberkellner

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Oberkellner am 26. Januar 2003 10:42:42:

Moin, moin!

so ganz stimmt das zum Glück nicht. Ich war letztens bei "Hornbach" (Baumarkt) und entdeckte dort im Kassenbereich ein Plakat, auf dem Männer dazu aufgefordert wurden, die Prostata-Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.

Interessant ist, daß diese Plakate im Baumarkt aufgehängt wurde - die haben wohl Angst um ihre Kundschaft! :-)

Nein, Scherz beiseite - das ist wirklich mal ein lobenswerter Anfang. Danke für diesen Hinweis!

Gruß
Stefan

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

terVara, Sunday, 26.01.2003, 17:33 (vor 7949 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Stefan G. am 25. Januar 2003 14:49:28:

Moin Stefan,

über den Sinn und Unsinn von Statistiken läßt sich trefflich streiten... Es gibt durchaus einige Risikomerkmale (z.B. bei Darm- oder Hautkrebs), die sich einen Deubel um diese hübschen Statistiken scheren..

Insofern bleibe ich dabei, daß bei den Vorsorgeprogrammen eine erhebliche Schieflage hinsichtlich der Begünstigten besteht... Wohl dem der privat versichert ist, und sich nichts vorschreiben lassen muß...

Gruß

terVara

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Jörg, Sunday, 26.01.2003, 18:33 (vor 7949 Tagen) @ terVara

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von terVara am 26. Januar 2003 15:33:13:

Wohl dem der privat versichert ist, und sich nichts vorschreiben lassen muß...

In jungen Jahren mag das eine feine Sache sein.

Ich möchte jedoch nicht als ältere Person privat versichert sein (die
Beiträge steigen stark an und es ist dann kein Zurück in die gesetzliche
Krankenversicherung mehr möglich). Die privaten Krankenversicherungen
haben auch nichts zu verschenken.

Gruß, Jörg

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

terVara, Sunday, 26.01.2003, 19:13 (vor 7949 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Jörg am 26. Januar 2003 16:33:54:

Moin Jörg,

Ich möchte jedoch nicht als ältere Person privat versichert sein (die
Beiträge steigen stark an und es ist dann kein Zurück in die gesetzliche
Krankenversicherung mehr möglich).

dieses Ammenmärchen ist nicht tot zu kriegen...

Es ist völliger Quatsch, daß die Beiträge im Alter exorbitant ansteigen. Diese Gruselgeschichten werden gerne als Gegenargument zur PKV herangezogen und entbehren jeder Grundlage. Ich bestreite damit nicht, daß es diese Fälle gibt; sie sind jedoch die Ausnahme und nicht repräsentativ... Ein Rückschluß auf generelle Ausalterung der Tarife ist daher mehr als absurd...

Die PKV ist gesetzlich dazu verpflichtet, eine Altersrücklage in Höhe von 10% des monatlichen Grund-Beitrages aufzubauen, sodaß die Tarife im Alter je nach Länge der Versicherungsdauer sogar erheblich günstiger werden. Abgesehen davon haben die meisten PKV von Haus aus in ihren Tarifen eine Altersrückstellung unabhängig von der gesetzlichen Vorgabe in ihren Tarifen.

Auch eine Schließung und damit Ausalterung von Tarifen ist nicht möglich, da dem Versicherungsnehmer das Recht auf freien Tarifwechsel zusteht, er also jederzeit in einen anderen, günstigeren Tarif wechseln kann. Die PKV ist auch dazu gesetzlich verpflichtet.

Ebenso kommt du sehr wohl in die GKV zurück; nämlich dann, wenn du mit deinem Einkommen unter die Beitragsbemessungsgrenze fällst und nicht Älter als 55 Jahre bist. Darüber hinaus gibt's auch noch ein paar andere Tricks...

Abgesehen davon bedeutet private Vorsorge nicht notwendigerweise eine Vollversicherung. Als Zusatzversicherung zur GKV ist sie allemal dringend anzuraten...

Gruß

terVara

Re: Fakten Fakten Fakten

eMANNzipiert, Monday, 27.01.2003, 10:48 (vor 7949 Tagen) @ terVara

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von terVara am 26. Januar 2003 17:13:48:

dieses Ammenmärchen ist nicht tot zu kriegen...

Dann lebt mein Vater in einer Märchenwelt.

Es ist völliger Quatsch, daß die Beiträge im Alter exorbitant ansteigen.

Find ich auch. Aber dieser Quatsch passiert, und sicher nicht nur meinem Vater!

Diese Gruselgeschichten werden gerne als Gegenargument zur PKV herangezogen und entbehren jeder Grundlage.

JA?
Beitrag 1994: 327,28 Euro (umgerechnet)
Beitrag 2003: 816,60 Euro

Re: Welche denn?

terVara, Monday, 27.01.2003, 12:12 (vor 7948 Tagen) @ eMANNzipiert

Als Antwort auf: Re: Fakten Fakten Fakten von eMANNzipiert am 27. Januar 2003 08:48:49:

Ich sehe nur zusammenhanglose Zahlen in deinem Posting.

Das sind keine Fakten sondern Bullshit...

Gruß

ter>Vara

Re: Welche denn?

eMANNzipiert, Monday, 27.01.2003, 12:29 (vor 7948 Tagen) @ terVara

Als Antwort auf: Re: Welche denn? von terVara am 27. Januar 2003 10:12:31:

Ich sehe nur zusammenhanglose Zahlen in deinem Posting.
Das sind keine Fakten sondern Bullshit...

Nun, das sind die Monatsbeiträge meines Vaters in der PKV (Berlin-Kölnische KV, unveränderte Leistungen).

Jeder soll mit seiner Wahl glücklich werden, für mich als Alleinverdiener mit Frau und 2 Kindern kommt eine PKV sowieso nicht in Frage.

Warum reagierst du gar so empfindlich auf dieses Thema? Gib es für dich nichts, was es nicht geben DARF?

eMANNzipiert

Re: Welche denn?

terVara, Monday, 27.01.2003, 14:01 (vor 7948 Tagen) @ eMANNzipiert

Als Antwort auf: Re: Welche denn? von eMANNzipiert am 27. Januar 2003 10:29:36:

Nun, das sind die Monatsbeiträge meines Vaters in der PKV (Berlin-Kölnische KV, unveränderte Leistungen).

So kommen wir schon eher weiter... Jetzt fehlen nur noch die Einzeltarife (z.B. Grundtarif (ES, GS, KG), Zusatz- und Tagegeld-Tarif (AE, SE, U und S), mit oder ohne SB), das Eintrittsalter, die bisherige Versicherungsdauer...

Wenn dein Vater z.B. einen Tarif ohne Selbstbeteiligung hat, dann hat ein Tarifwechsel in einen Tarif mit SB kräftige Auswirkungen auf den Beitrag. Eine SB von 1300 EUR pro Jahr im Tarif GS bei der Berlin-Kölnische reduziert die monatliche Prämie im Tarif GS z.B. um ca. 60%.

Auch eine Herunterstufung von SE1 nach SE 2 bringt eine monatliche Ersaprnis von ca. 40 %. Im Klartext bedeutet das: Zwei-Bett-Zimmer anstatt Ein-Bett-Zimmer...

Und falls dein Vater bereits in Rente ist, dann machen die Zusatztarife fürs Tagegeld (U und S ) keinen Sinn und können gestrichen werden, was monatlich nochmals bis zu 80 EUR (abhängig von der Höhe des Tagegeldes) einspart.

Beispiel lt. aktueller Tariftabelle: Ungeachtet vom Tarifalter bedeutet das, wenn die monatliche Prämie beispielsweise ohne SB 400 EUR beträgt, so kostets mit 1300 EUR SB nur noch 160 EUR... Aua, aber die schreckliche SB... Schön, die beträgt ~ 110 EUR im Monat; macht also 270 EUR im Monat... Und die 110 EUR fallen auch nur dann an, wenn du tatsächlich zum Onkel Doktor mußt.

Weiterhin gibt es bei der Berlin-Kölnischen den Tarif MAX-plus, der sich durch deutlich günstigere Konditionen im Alter (ab 65 Jahre) auszeichnet...

Wie schon geschrieben: Die PKV ist gesetzlich dazu verpflichtet, einen Tarifwechsel zu ermöglichen...

Jeder soll mit seiner Wahl glücklich werden, für mich als Alleinverdiener mit Frau und 2 Kindern kommt eine PKV sowieso nicht in Frage.

Ich habe nirgendwo geschrieben, daß jeder in die PKV muß. Es ist immer eine Einzelfallentscheidung, die vorher genau analysiert werden muß. Und solange die GKV die kostenfreie Mitversicherung noch (!) hat (es ist IMHO nur noch eine Frage der Zeit, bis die auch wegfällt), kommt für Familien mit Kindern die PKV nur selten in Frage.

Warum reagierst du gar so empfindlich auf dieses Thema?

Es geht nicht um das Thema an sich. Es geht darum, daß mir bei den dauernden Vergleichen von Äpfeln und Birnen und daraus resultierenden Milchmädchenrechnungen bei Finanz- und Versicherungsdienstleistungen regelmäßig die Galle überkocht.

Es wird regelmäßig rumlamentiert, wie teuer die Tarife geworden sind, aber KEINER (!) verschwendet auch nur einen Gedanken daran, ob der aktuelle Tarif noch sinnvoll für den Versicherungsnehmer ist. Regelmäßige Überprüfungen finden so gut wie nie statt...

Gerade der Bereich PKV ist ein hochkomplexes Thema, sodaß ein Prämienvergleich früher <--> heute einen Aussagewert von NULL hat.

Weiterhin wird auch gerne übersehen, daß die PKV bei einem leistungsfreien Verlauf Prämen zurückerstattet... Die Berlin-Kölnische macht jährlich Rückerstattungen bis zu 3 Monatsprämien... In Verbindung mit einem SB-Tarif eine prima Sache, weil sich die SB nach spätestens drei Jahren aus den Prämienrückvergütungen (abhängig vom gewählten Tarif) selber finanziert..

Gib es für dich nichts, was es nicht geben DARF?

Die Frage ist falsch formuliert... Selbstverständlich darf es das... Aber erst dann, wenn ich überprüft habe, ob sich die Dinge auch wirklich so verhalten und wirklich nichts daran zu ändern ist...

Ich hoffe, daß ich dir im Fall deines Vaters darlegen konnte, daß dort eine Menge getan werden kann, um den Tarif abzusenken...

Btw: Als selbständiger, unabhängiger Finanzmakler verdiene ich unter Anderem mein täglich Brot damit, solcher Fälle zu überprüfen und zu optimieren...

Gruß

terVara

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

Sam, Sunday, 26.01.2003, 19:17 (vor 7949 Tagen) @ terVara

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von terVara am 25. Januar 2003 13:15:22:

Hi!

Nach einer zum 1. 10. 2002 in Kraft getretenen Änderung umfasst das Angebot zur Krebsfrüherkennung:

Für Frauen: Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen des Genitales vom Beginn des 20. Lebensjahres an sowie zusätzlich der Brust und der Haut vom Beginn des 30. Lebensjahres an sowie zusätzlich des Rektums und des übrigen Dickdarms vom Beginn des 50. Lebensjahres an.
Für Männer: Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Prostata, des äußeren Genitales und der Haut vom Beginn des 45. Lebensjahres an sowie des Rektums und des übrigen Dickdarms vom Beginn des 50. Lebensjahres an.

Ein Vergleich der geschlechtsspezifischen Untersuchungen ist schwierig, da jeweils unterschiedliche Diagnoseverfahren und Therapieoptionen mit unterschiedlicher Aussagekraft und Prognose existieren.

Festzuhalten bleibt, dass eine Untersuchung der Haut Frauen bereits ab dem 30. Lebensjahr, Männern dagegen erst ab dem 45. zusteht. Dieser Unterschied ist nach meinem Kenntnisstand in der Sache nicht zu rechtfertigen (1, 2, 3).

Ich denke allerdings auch, dass von größter Bedeutung zunächst eine bessere Aufklärung ist. Bislang nehmen nur ca. 15 % der Männer bestehende Vorsorge-Angebote überhaupt in Anspruch. Ein bestimmtes Rollenverständnis hat auf das Gesundheitsbewusstsein sicherlich maßgeblichen Einfluss (Artikel).

Sam

ps: Nochwas zum lesen: Männerarzt, Pille für den Mann

Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium

terVara, Sunday, 26.01.2003, 19:30 (vor 7949 Tagen) @ Sam

Als Antwort auf: Re: Brief an das Bundes(frauen)gesundheitsministerium von Sam am 26. Januar 2003 17:17:40:

Moin Sam,

Festzuhalten bleibt, dass eine Untersuchung der Haut Frauen bereits ab dem 30. Lebensjahr, Männern dagegen erst ab dem 45. zusteht. Dieser Unterschied ist nach meinem Kenntnisstand in der Sache nicht zu rechtfertigen

eben! Ich habe seit meiner Jugend eine starke Pigmentierung der Haut, sodaß es es aus ärztlicher Sicht angezeigt ist, jedes Jahr einmal zur Hautkrebsvorsorge zu gehen. Und ich bin noch lange nicht 50...

Und letztes Jahr haben die Ärzte bei mir im Rahmen einer anderen Untersuchung einen Darmpolyp festgestellt, der ein Tumor hätte werden können.

Aus genau diesen Erfahrungen heraus ist es nicht akzeptabel, warum Frauen bei der Vorsorge bevorzugt werden.

Das Männer die Vorsorge kaum bis gar nicht nutzen ist ein anderes Thema...

Gruß

terVara

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