Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem

Andreas, Monday, 06.08.2001, 20:11 (vor 8679 Tagen)

Nach dem Willen von SPD und Grünen soll demnächst ein frauenspezifisches Gesundheitssystem eingeführt werden. Ein weiterer Meilenstein in
der Geschichte der Diskriminierung der Männer und einseitigen Bevorzugung der Frauen.
Weitere Informationen: http://www.elser.de/fges01.html

Über eine Einführung eines männerspezifischen Gesundheitssystems ist bedauerlicherweise nicht die Rede! Wie sollte es auch anders sein?
Ist euch mal aufgefallen: Die Tatsache, daß Männer laut Bundesamt für Statistik durchschnittlich 7 Jahre früher sterben als Frauen, war noch nie Gegenstand gesundheitspolitischer Debatten. Es wurde noch nie darüber diskutiert, welche Ursachen das haben könnte. Ein weiteres Beispiel dafür, welchen Stellenwert Männer in dieser Gesellschaft haben.

Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem

Joachim, Monday, 06.08.2001, 20:19 (vor 8679 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem von Andreas am 06. August 2001 17:11:43:

Von Diskriminierung kann man hier nicht mehr sprechen, sondern von absoluter MÄNNERFEINDLICHKEIT!

Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem

Holger Sulz, Monday, 06.08.2001, 21:17 (vor 8679 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem von Andreas am 06. August 2001 17:11:43:

Bravo. Endlich merkt ihr's.
Wie ich in parsimony- foren schon öfters anmerkte: Die Diskriminierung von Männern hat längst das Gesundheitssystem durchseucht.
Während für frauenspezifische Erkrankungen (z.B. Brustkrebs, Hormonstörungen) über Jahrzehnte hinweg zur Erforschung und Behandlung wahnsinnige Geldbeträge aufgebracht wurden, ist z.B. die Behandlung des Prostatakrebses im Wesentlichen auf dem Stand von vor 50 Jahren und besteht aus einer verstümmelnden Operation, die Harninkontinenz in sehr vielen Fällen und fast immer Impotenz hinterläßt.
Die Krankenkassen werden ruiniert durch immer mehr zugelassene Behandlungsmethoden, die gerne die weibliche Klientel in Anspruch nimmt:
Psychotherapeutisch tätige Diplompsychologinnen sind endlich am Fleischtopf der Kassen und stützen frau im Überlebenskampf gegen die Männer (80% dieser "Therapien" werden von Frauen in Anspruch genommen), gemeinsames Menstruieren bei Vollmond und andere New Age- Mystizismen wird gerne in kassengesponserten Happenings zelebriert.
Männer kommen allenfalls als nichttherapierbare "Scheidungskrüppel" vor, die nicht die Größe haben, über die Lächerlichkeit einer Unterhaltsforderung der Exe hinwegkommen, obwohl diese sie bloß ruiniert und ihm die Kinder entzieht.
Männer leben wesentlich kürzer. Dies wird unisono als Folge ausschweifenden männlichen Lebenswandels gegeißelt- wußtet ihr, daß 1920 die statistische Lebensdauer der Männer nur ein Jahr unter dem der Frauen lag? Noch Fragen?

Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem

Jörg, Monday, 06.08.2001, 21:36 (vor 8679 Tagen) @ Holger Sulz

Als Antwort auf: Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem von Holger Sulz am 06. August 2001 18:17:16:

... wußtet ihr, daß 1920 die statistische Lebensdauer der Männer nur ein Jahr unter dem der Frauen lag? Noch Fragen?

Das ist interessant. Kannst Du dazu eine Quelle nennen?

Jörg

Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem

eMANNzipiert, Monday, 06.08.2001, 21:51 (vor 8679 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem von Jörg am 06. August 2001 18:36:12:

... wußtet ihr, daß 1920 die statistische Lebensdauer der Männer nur ein Jahr unter dem der Frauen lag? Noch Fragen?
Das ist interessant. Kannst Du dazu eine Quelle nennen?
Jörg

http://www.uni-kl.de/FB-Biologie/AG-Zankl/1/sld013.htm
http://www.statistik.admin.ch/stat_ch/ber14/du1402.htm

noch mehrere dutzend weitere links unter altavista mit dem suchbegriff "lebenserwartung"

Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem

Holger, Tuesday, 07.08.2001, 01:42 (vor 8679 Tagen) @ eMANNzipiert

Als Antwort auf: Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem von eMANNzipiert am 06. August 2001 18:51:38:

Stimmt tendenziell, deckt sich aber nicht mit den Lebensversicherern. Denen sollte man eher glauben, da's um harte Rubel geht

Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem

Holger, Tuesday, 07.08.2001, 01:39 (vor 8679 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem von Jörg am 06. August 2001 18:36:12:

Steht u. a. auch bei Matussek. Wenn Du's genau haben willst, nimmt am Besten die Statistiken der Lebensversicherer. Die helfen Dir weiter.

Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem

Strontium90, Tuesday, 07.08.2001, 13:28 (vor 8679 Tagen) @ Holger Sulz

Als Antwort auf: Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem von Holger Sulz am 06. August 2001 18:17:16:

Männer leben wesentlich kürzer. Dies wird unisono als Folge ausschweifenden männlichen Lebenswandels gegeißelt- wußtet ihr, daß 1920 die statistische Lebensdauer der Männer nur ein Jahr unter dem der Frauen lag? Noch Fragen?

Der statistische Wert ist aufgrund des zweiten Weltkrieges zurückgegangen. Da sind zahllose junge Männer an den Fronten verreckt.

Ansonsten gebe ich euch allen Recht.

Auch in der Schweiz?

Norbert, Tuesday, 07.08.2001, 14:03 (vor 8679 Tagen) @ Strontium90

Als Antwort auf: Re: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem von Strontium90 am 07. August 2001 10:28:13:

Der statistische Wert ist aufgrund des zweiten Weltkrieges zurückgegangen. Da sind zahllose junge Männer an den Fronten verreckt.

eMANNzipiert hatte eine Adresse aus der Schweiz gepostet.
Auch dort gilt die Aussage, obwohl keine männlichen Schweizer in der großen Menge im Krieg umgekommen sind, wie bei den kriegführenden Staaten.

Norbert

Re: Auch in der Schweiz?

eMANNzipiert, Tuesday, 07.08.2001, 15:24 (vor 8679 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Auch in der Schweiz? von Norbert am 07. August 2001 11:03:51:

Seltsamerweise ist auch und gerade zwischen den großen Kriegen die Lebenserwartung von Frauen und Männern näher beieinander als heutzutage. Logisch wäre es andersherum, wenn der Krieg vielen Männern in jungen Jahren das Leben kostet.

Ich vermute mal eher, diese Entwicklung liegt darin begründet, daß tatsächlich eine der Haupttodesursachen für junge Frauen heute so gut wie nicht mehr existiert. Kombiniert man nämlich die Sterblichkeitsrate bei der Geburt (http://www.uni-kl.de/FB-Biologie/AG-Zankl/1/sld020.htm) mit der früher sicher wesentlich höheren Geburtenrade, läßt sich sicher sagen: Für Frauen ist in den letzten 50 Jahern eines der Hauptrisiken, jung zu sterben, weggefallen!

richtig, aber noch eine Ergänzung

Norbert, Tuesday, 07.08.2001, 15:39 (vor 8679 Tagen) @ eMANNzipiert

Als Antwort auf: Re: Auch in der Schweiz? von eMANNzipiert am 07. August 2001 12:24:17:

Ich vermute mal eher, diese Entwicklung liegt darin begründet, daß tatsächlich eine der Haupttodesursachen für junge Frauen heute so gut wie nicht mehr existiert. Kombiniert man nämlich die Sterblichkeitsrate bei der Geburt (http://www.uni-kl.de/FB-Biologie/AG-Zankl/1/sld020.htm) mit der früher sicher wesentlich höheren Geburtenrade, läßt sich sicher sagen: Für Frauen ist in den letzten 50 Jahern eines der Hauptrisiken, jung zu sterben, weggefallen!

Die Erfindung der Pille, hat hier mitgeholfen. Doch dürfte nicht nur die Geburtenrate gesunken sein. Auch die (damals illegalen) Abtreibungsversuche dürften damals etlichen (dann auch jungen) Frauen das Leben gekostet haben. Dies fiel nun auch weg.

Gruß
Norbert

Krankenversicherung

Hannibal, Tuesday, 07.08.2001, 18:45 (vor 8679 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Die Diskriminierung geht weiter: frauenspezifisches Gesundheitssystem von Andreas am 06. August 2001 17:11:43:

Wusstet ihr, dass ...

Frauen annähernd das DOPPELTE (nochmals, zum leichteren Verständnis: das Doppelte) an die Private Krankenversicherung zahlen (im Vergleich zu den Männern)?

Da werden viele von euch wieder nach Beweisen schreien.
Ich habe die Policen vorliegen. Während für einen 28jährigen Mann so an die DM 70 / Monat zu zahlen sind, muss eine Frau so ca. DM 138 / Monat an Prämie bezahlen. Und das bei GLEICHER Leistung, wohlgemerkt!

Dazu braucht ihr aber nicht die Policen. Eine Tabelle mit den diversen Aufstellungen (Frau, Mann, Alter, Prämie, Leistung, Jahre ...) findet ihr auf jeder Versicherungs-Website.
Die gleiche Diskrepanz gilt auch für Lebens- und Rentenversicherungen.

Es tut mir leid, dass ich das so direkt sagen muss, aber offensichtlich bin ich hier in einen Haufen von so einseitig bornierten Fanatikern reingeraten, dass es nicht mehr anders geht:
Seid ihr (Männer, die den Schwachsinn, dass Frauen im Gesundheitssystem bevorzugt werden behaupten) denn komplett behämmert?
Habt ihr gar keinen Sinn für Realität mehr?
Das steht doch bitte schwarz auf weiss bei allen Versicherungen!
Wie kann man da noch das Gegenteil behaupten?
Das verstehe ich einfach nicht.
Oder ist mann so in Trance, wenn man der "Wir Männer sind so toll und arm und die Frauen wollen uns nur böses"-Sekte hier beitritt, dass man die Realität so unverschämt biegen kann, ohne jede Logik?

Re: Krankenversicherung

Sven, Tuesday, 07.08.2001, 19:40 (vor 8679 Tagen) @ Hannibal

Als Antwort auf: Krankenversicherung von Hannibal am 07. August 2001 15:45:57:

Frauen annähernd das DOPPELTE (nochmals, zum leichteren Verständnis: das Doppelte) an die Private Krankenversicherung zahlen (im Vergleich zu den Männern)?
Da werden viele von euch wieder nach Beweisen schreien.
Ich habe die Policen vorliegen. Während für einen 28jährigen Mann so an die DM 70 / Monat zu zahlen sind, muss eine Frau so ca. DM 138 / Monat an Prämie bezahlen. Und das bei GLEICHER Leistung, wohlgemerkt!
Dazu braucht ihr aber nicht die Policen. Eine Tabelle mit den diversen Aufstellungen (Frau, Mann, Alter, Prämie, Leistung, Jahre ...) findet ihr auf jeder Versicherungs-Website.

Falsch! Krankenkassen müssen bei Frauen auch teure andere Leistungen zahlen, die sie bei Männern nicht zahlen können. Schwangere Frauen erhalten z.B. während der Schutzzeit für 14 Wochen neben dem Geld des Arbeitgebers auch von ihrer Krankenkasse finanzielle Unterstützung (bis zu 750 DM/Monat). Ob die Beiträge bei der geringen Geburtenrate bei Karrierefrauen (die als Gutverdienende ja oft privat versichert sind) angemessen sind kann ich nicht sagen. Die Beiträge werden aber von den privaten Verischerungen kalkuliert und nicht nach gutdünken festgelegt.

Die gleiche Diskrepanz gilt auch für Lebens- und Rentenversicherungen.

1. Lebensversicherung: Da ist deine Behauptung FALSCH!

Bsp.: Risiko-Lebensversicherung 300.000 DM Monatsbeiträge für Eintrittsalter 25 Jahre: 10 Jahre = 9,20 DM (Frauen), 15,50 DM (Männer), 15 Jahre = 10,30 DM (Frauen), 16,20 (Männer). Quelle: Cosmos Direkt

Andere Versicherungen haben sicherlich ähnliche Tarife. Hier wird der frühere Tod des Mannes einkalkuliert, daher sind die Beiträge für Männer höher. Umgekehrt verhält es sich bei der Rentenversicherung, siehe folgenden Punkt.

2. Private Rentenversicherung: Hier habe ich keine Zahlen vorliegen, die Beträge MÜSSEN aber bei den Frauen DEUTLICH HÖHER sein als bei den Männern, da Frauen im Durchschitt 7 JAHRE länger leben und damit fast DOPPELT solange Rente erhalten. Privatversicherungen sind schließlich Wirtschaftsunternehmen und keine Umverteilungsstellen wie die gesetzlichen Kassen, in denen die Männer z.B. in der Rentenversicherung die Renten der Frauen mitfinanzieren, da Frauen 7 JAHRE länger leben und trotz gleicher Beiträge länger und dadurch auch mehr Rente erhalten.

Abschließend: Alle privaten Versicherungen kalkulieren nach dem Risiko und erheben Aufgrund dieses Risikos ihre Beiträge. diese Risiken sind eben bei Männern und Frauen unterschiedlich.

Autoversicherungen und Risikolebensversicherungen sind beim Mann wesentlich teurer, private Kranken- und Rentenversicherungen bei den Frauen.

Andere Versicherungen wie z.B. eine Rechtschutz- oder Hausratsversicherung dürfte bei beiden Geschlechtern wohl gleich hoch sein.

Sven

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