Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Morgen!
Mal wieder lese ich in den Zeitungen, daß vor allem Frauen und Kinder Opfer des Irak-Krieges seien. Vor allem sie sind von der unzureichenden Nahrungsversorgung und vom Bombenhagel in den Städten betroffen. Kein Wunder! Die Männer sind ja alle an der Front. Das wird allerdings nicht erwähnt. Was auch nicht erwähnt wird, sind die Mittel, mit denen dies erreicht wird. Ein Auszug aus einem Artikel (spiegel.de) gibt darüber Auskunft:
"Der britische Luftwaffengeneral Brian Burridge berichtete zudem, Anhänger von Staatschef Saddam Hussein hätten irakische Rekruten und reguläre Soldaten bei Basra zum Kämpfen gezwungen und für den Fall der Weigerung gedroht, sie oder ihre Familien zu töten. Nach Angaben des britischen Militärsprechers Al Lockwood saßen in den Panzern, die aus Basra ausbrechen wollten, Soldaten, deren Familien bedroht wurden: "Die Milizen gehen offensichtlich in die Häuser der Leute und zwingen die Männer, die Fahrzeuge zu fahren, um die Flucht aus Basra anzuführen. Sie zwingen sie zu diesen Handlungen. Wir hätten es lieber, sie würden sich ergeben." Die Informationen der USA und der Briten sind aber nicht überprüfbar."
Und offengestanden glaube ich auch nicht, daß die Männer, die zum Kämpfen gezwungen werden, in ihren Einheiten als Nahrung leckere Trüffel und geschmierte Butterstullen bekommen.
Gruß
Stefan
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Stefan G. am 28. März 2003 08:59:41:
dem geneigten leser sollte doch klar sein, was er von britischen äusserungen zu halten hat.
interessant finde ich vor allem, dass jetzt auch noch der krieg ausgeschlachtet und die sterbenden menschen dort instrumentalisiert werden -und wofür?
um wieder mal über die ungerechtigkeit gegenüber den armen männern zu jammern.
kein respekt gegenüber den opfern, die dort unermessliches leid erfahren?
ganz egal, ob männer oder frauen?
der krieg trifft IMMER die falschen, egal, ob an der front oder mit kleinen kindern irgendwo im keller.
was für jammerlappen hier... *kopfschüttel* ... genderkrieg auf kosten von echten opfern... klasse.
sitzt ihr eigentlich alle mit ner chipstüte vorm fernseher, wenn die nachrichten laufen?
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Marco am 28. März 2003 09:17:07:
dem geneigten leser sollte doch klar sein, was er von britischen äusserungen zu halten hat.
Richtig. Nur ist diese Form der "Zwangsrekrutierung" von Männern in Kriegen oft üblich und deswegen auch in diesem Fall glaubwürdig. Sie wird nicht nur im Irak, sondern sie wurde auch in Jugoslawien, Afghanistan und in Zentralafrika angewandt.
interessant finde ich vor allem, dass jetzt auch noch der krieg ausgeschlachtet und die sterbenden menschen dort instrumentalisiert werden -und wofür?
Interessant finde ich vor allem, daß die gewaltsame Rekrutierung von Männern kaum Gegenstand allgemeiner gesellschaftlicher Diskussion ist. Es werden auf UN-Ebene Konventionen verabschiedet zum Schutz von Frauen und Kindern in Kriegen, es gibt Forderungen zur Ächtung von Folterung an Frauen (siehe Amnesty International), aber keine Forderung zur Ächtung von Folterung an Männern und keine Konvention zur Ächtung von gewaltsamer Zwangsrekrutierung von Männern in Kriegen. Warum nicht? Weil nie darüber geredet wird! Und warum nicht? Weil solche Leute wie Du glauben, man sollte nicht darüber reden, weil es angeblich eine Instrumentalisierung der Opfer wäre! Mit diesem Totschlagargument kann man natürlich jede Diskussion abwürgen.
um wieder mal über die ungerechtigkeit gegenüber den armen männern zu jammern.
Jetzt scheinst Du selbst keinen Respekt gegenüber den Opfern zu zeigen.
kein respekt gegenüber den opfern, die dort unermessliches leid erfahren?
ganz egal, ob männer oder frauen?
Wenn Respekt - dann gegenüber ALLEN Menschen, die Opfer dieses Krieges sind und nicht nur gegenüber einem ausgewählten Personenkreis von Frauen und Kindern. Wenn ich meine Mitteilung geschrieben habe, dann aus einem ganz bestimmten Grund. Offensichtlich werden nämlich Männer als Opfer von Kriegen nicht wahrgenommen, was das Täter-Opfer-Schema in unserer Gesellschaft noch weiter festigt. Wenn nämlich in der Kriegsberichtserstattung nur von Frauen und Kindern die Rede ist, erweckt das ganz klar den Eindruck, Männern ginge es gewissermaßen ganz gut und sie erfreuen sich bester Gesundheit. Wenn eine Hochzeitsgesellschaft bombardiert wird und es heißt in den Medien: "die Opfer waren wieder mal auch Frauen und Kinder", obwohl ganz klar auch Männer dabei ums Leben kamen, dann finde ich das den männlichen Opfern gegenüber entwürdigend - sie haben auch ein Recht darauf, als Opfer benannt zu werden.
Darüber solltest Du vielleicht mal nachdenken!
der krieg trifft IMMER die falschen, egal, ob an der front oder mit kleinen kindern irgendwo im keller.
Das solltest Du Dir einmal selbst klarmachen!
was für jammerlappen hier... *kopfschüttel* ... genderkrieg auf kosten von echten opfern... klasse.
Schwachsinn!
sitzt ihr eigentlich alle mit ner chipstüte vorm fernseher, wenn die nachrichten laufen?
Bei Dir ist es wohl keine Chipstüte, sondern eine Flasche Schnaps. Der Alkohol scheint Dein Gehirn vernebelt zu haben - aber ziemlich tüchtig.
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Marco am 28. März 2003 09:17:07:
Ich bin der Meinung das die Geschlechterdebatte in einer Diskussion über den Krieg einbezogen werden sollte.
Vergiss mal nicht: In Deutschland sind auch weiterhin nur die Männer Wehrpflichtig.
Und das die unfreiwilligen Soldaten nur Männer sein können, erweckt auch den Eindruck: Krieg sei Männersache!
Um nicht zu sagen: Männer machen Krieg!
Hört man doch ständig von den Femi-Idioten!
sitzt ihr eigentlich alle mit ner chipstüte vorm fernseher, wenn die nachrichten laufen?
--- Nee, mit Salzstangen und Cola. Und du?
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Marco am 28. März 2003 09:17:07:
Hallo Marco
Na du, da stösst dir aber was gewaltig auf, was? Du wirst es nicht glauben, aber ich kann dir nachfühlen
Nicht weil die Männer hier unberechtigt aufmucken und sich beklagen, nein, einfach weil du ein Mensch bist, der sich daran stösst, dass nun auch der Krieg herhalten muss für die Gleichberechtigung.
Weisst du, viele benutzen den Krieg für was auch immer, es ist aber eine Tatsache, dass gerade, wenn es um Krieg geht, so viele Vorurteile in den Köpfen der Menschen eingepflanzt sind, dass einem auch davon schlecht werden kann.
Es wird selten so viel über Kinder und Frauen berichtet wie in einem Krieg, klar sind Kinder und Frauen auch Opfer und auch alte Menschen, das sind alles Lebewesen, die hier nicht viel zu sagen haben.
Nur wer hat im Endeffekt bei einem Krieg etwas zu sagen, wohl nur die, die ihn wollen oder?
Gerade in Kriegen verlieren viele Männer ihr Leben, nicht jeder, der kämpft tut das, weil er es für das einzig richtige hält. Ein Soldat ist ein Soldat und der hat anzutraben, wenn man ihn ruft!
Jedes Opfer ist hier zu viel und jeder Mensch, der stirbt ist ein Mensch zuviel. Egal ob es sich um Männer, Frauen oder Kinder handelt. Ich denke auch, dass dir hier keiner widersprechen wird.
Ich weiss nicht, wie weit du dich mit Männeranliegen beschäftigst, ob du weisst, worum es geht oder ob du nur per Zufall mal hier reingelesen hast.
Es ist schwer nachzuvollziehen, was die Männer für Anliegen haben und warum sie sich so vehement wehren, gegen jegliche Ignoranz, die dem männlichen Geschlecht zu Teil wird. Es ist schwer, wenn man sich nicht schon länger damit beschäftigt. Für Aussenstehende mag das alles furchtbar ignorant wirken, das ist es aber nicht.
Und warum sind Männer, die klagen, dass der Krieg wieder mal anscheinend nur bei den Frauen und Männern wahre Opfer bringt, warum sind das Jammerlappen. Dieses Wort hat sich wohl richtig etabliert was...schmunzelt...alle die mit den Aussagen der Männer nicht klar kommen, sagen es sind Jammerlappen oder Weicheier.
Ein Mann der sich beklagt ist doch immer ein Jammerlappen, obwohl wir Frauen doch anscheinend so viel halten von sensiblen Männern, die Gefühle zeigen. Ups, halt, wir meinen mit sensiblen Männern und Gefühlen wohl nur, Zärtlichkeit und Verständnis und Feinfühligkeit, aber doch nicht Wut und Frustration. Weisst du, was ich sagen will?
Ich kann dich ehrlich verstehen, kann mir schon vorstellen, was in dir vorgeht, aber glaube mir, so einfach, wie du das hier (ver)urteilst ist es nicht.
Es grüsst dich
Jolanda
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von pit b. am 28. März 2003 10:29:21:
sitzt ihr eigentlich alle mit ner chipstüte vorm fernseher, wenn die nachrichten laufen?
--- Nee, mit Salzstangen und Cola. Und du?
----grinst, finde ich klasse, dass du hier mit Humor reagierst, also unter uns, ich mit Chips und Cola )
Nein, im ernst, ich denke, wir alle sind betroffen vom Krieg, aber du hast schon recht, das ist kein Grund darüber zu schweigen, dass es hier gerade die Männer sehr betrifft und wenn kein Krieg ist, dann interessiert sich doch eh kein Schwein für solche Sachen, also muss man eben darüber reden, wenn zumindest alle erkennen, dass es Soldaten gibt und dass es Männer gibt, die gezwungen werden in den Krieg zu ziehen, mehr als wir alle glauben!
Es grüsst dich
Jolanda
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Marco am 28. März 2003 09:17:07:
Hi Marco,
was für jammerlappen hier... *kopfschüttel* ... genderkrieg auf kosten von echten opfern... klasse.
Sorry, aber ich sehe die Dinge etwas anders als du. Der "genderkrieg auf kosten von echten opfern" wird doch vor allem von jener Fraktion betrieben, die sich bei der Berichterstattung nur Frauen als "würdige Opfer" herauspickt. Wir hingegen möchten, dass dieser Unsinn aufhört und beide Seiten gesehen werden. Das hat nichts mit "Jammerlappen" zu tun (ein echter Indianer kennt deiner Ansicht nach wohl keinen Schmerz, nicht mal in Sachen von Krieg und Frieden?), sondern ist selbst unter US-amerikanischen Feministinnen längst Teil der Debatte.
Zur Illustration mal ein aktueller Text von Cathy Young, in dem sie die Einseitigkeit der feministisch geprägten Berichterstattung kritisiert: <a href= http://www.reason.com/cy/cy032503.shtml >Hier klicken[/link] Young schreibt hier noch nicht über die Vorgänge während des Kriegs, sondern noch über die einseitige Gewichtung, was die Leiden der irakischen Bevölkerung unter dem Diktator Hussein angeht. Sie wendet sich dagegen, dass insbesondere von der Frauenbewegung nur weibliche Opfer herausgegriffen würden und dadurch das Gesamtbild verzerrt werde:
--- (Tammy Bruce) recounts the horrific story, reported by Amnesty International, of a 25-year-old Iraqi woman known as "Um Haydar." The wife of a man suspected of illegal political activity, Um Haydar was beheaded in the street in front of her children and her mother-in-law (all of whom disappeared). (...) In Iraq, Hussein's secular tyranny is not gender-specific in its brutality. Of course, when a woman is whipped with electrical cables for criticizing her government, she is unlikely to take comfort in the knowledge that she is not being singled for her gender. Still, the fact remains that Iraqi men do suffer from similar and worse abuses. A chilling recent article in The Times of London by British Member of Parliament Ann Clywd describes an incident in which 30 men were thrown alive into a machine designed for shredding plastic. It's noteworthy that Bruce's account of the fate of Um Haydar makes no mention of what happened to this woman's husband. There is already too much of a tendency in our culture, due to the legacy of chivalry, to treat the suffering of "women and children" as worthier than that of men. Instead of reinforcing this paternalistic mentality, feminists should be speaking out for human rights, not just women's rights. ---
Das ist genau der Punkt, auf den die allermeisten hier hinauswollen: nicht Frauenrechte, sondern Menschenrechte! Das schreibst du ja auch selbst:
kein respekt gegenüber den opfern, die dort unermessliches leid erfahren?
ganz egal, ob männer oder frauen?
Eben. Es gibt keinen Grund, allein die gegen Frauen verübten Brutalitäten herauszugreifen und es zu übergehen, dass ihre Männer derweil zum Beispiel bei lebendigem Leib in einen Häcksler geworfen werden. Was die Kriegsberichtserstattung angeht, gilt genau dasselbe.
Herzlicher Gruß
Arne
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Jolanda am 28. März 2003 10:39:32:
Huhu Ihr!
*seufz* ja, ab wann werden menschliche Leiden instrumentalisiert?
Ich denke, das kann man so einfach garnicht sagen. Wenn man den Eindruck hat einige Opfer sind "nenneswerter" als andere, kommt dieser Vorwurf direkt.
Für mich sind Opfer immer beklagenswert, und ich kann deshalb auch gut verstehen, wenn sich jemand daran stört, dass einige einfach "vergessen" werden.
Die Soldaten nehme ich davon nicht gänzlich aus, aber relativieren muß ich es dennoch. Insbesondere bei einer Berufsarmee, hat sich ein Soldat ja ausdrücklich für seinen Beruf entschieden - mit allen Konsequenzen - auch mit der Konsequenz, auf Befehl Menschen töten zu müssen, die er garnicht kennt... die seine Freunde sein könnten, wenn er nicht den Befehl dazu hätte sie als Feinde zu behandeln.
Ich nehme sie aber deshalb nicht gänzlich aus, weil ich selber, wenn auch damals als Wehrpflichtiger, bei der Armee war, und weiß, dass ich es aus Naivität (gepaart mit Bequemlichkeit; die Dienstzeit war 18 Monate und für Zivis 24 Monate) tat. Viele Soldaten dürften ebenso denken, dass sie ja NIE für militärische Auseinandersetzungen eingesetzt werden - verstehen also die Tragweite ihrer Entscheidung garnicht. Dazu fällt mir ein, dass ich meine nachträgliche Kriegsdienstverweigerung endlich mal einreichen sollte, die ich schon länger vor mir her schiebe.
Die Nennung von "Frauen und Kindern" hat etwas archaisches, denke ich. Es ist wohl oft weniger "böser Wille" als traditionelle Gewohnheit Frauen und Kinder als mehr schutzbedürftig zu betrachten.
Das erinnert so an die Titanic: Frauen und Kinder zuerst in die Rettungsboote, und so... an Gentlemen und Kavaliere der "alten Schule".... sind alles Dinge, die im Zuge der Gleichberechtigung auch bedacht werden wollen. Ebenso ein Knigge, der dadurch überarbeitet werden müßte.
Dazu kommt, dass es durch männliche Praxen eher unterdrückt wird, Männer als Opfer zu sehen. Und diese männlichen Praxen werden nach wie vor von sehr vielen Männern vertreten und verteidigt.
Ich unterstelle auch erst mal den Medien keinen bösen Willen, bei solchen Berichten, sondern einfach nur, dass sie in traditionellen Bahnen denken.
Somit nehme ich es weder dem übel, der sich beschwert, dass Männer nicht als Opfer genannt werden, noch dem, der einen solchen Bericht verfasst.
Es mag sein, dass es Leute gibt die Leid instrumentalisieren (Saddam beispielsweise), aber ich glaube das ist eher selten, als der Normalfall. Um so etwas bewußt zu tun, gehört eine ganze Menge emotionaler Abgestumpftheit, gepaart mit starken egomanischen und antisozialen Charakterzügen.
Liebe Grüße
Alex
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Stefan G. am 28. März 2003 10:13:01:
Richtig. Nur ist diese Form der "Zwangsrekrutierung" von Männern in Kriegen oft üblich und deswegen auch in diesem Fall glaubwürdig. Sie wird nicht nur im Irak, sondern sie wurde auch in Jugoslawien, Afghanistan und in Zentralafrika angewandt.
*patschaufdiefingerklopf* Wieder mal Deutschland vergessen!
Oder habe wir hier keine Zwangsrekrutierung?
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Odin am 29. März 2003 19:06:29:
Richtig. Nur ist diese Form der "Zwangsrekrutierung" von Männern in Kriegen oft üblich und deswegen auch in diesem Fall glaubwürdig. Sie wird nicht nur im Irak, sondern sie wurde auch in Jugoslawien, Afghanistan und in Zentralafrika angewandt.
*patschaufdiefingerklopf* Wieder mal Deutschland vergessen!
Oder habe wir hier keine Zwangsrekrutierung?
Die Zwangsrekrutierung im Irak läuft so ab, daß sich die Armeeangehörigen
entscheiden können, ob sie lieber eine irakische Kugel von hinten oder
lieber eine amerikanische von vorne haben möchten.
Ein gewisser Unterschied zu der bundesdeutschen Wehrpflicht-Praxis ist
also schon vorhanden.
Gruß, Jörg
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Jörg am 29. März 2003 19:50:56:
Ein gewisser Unterschied zu der bundesdeutschen Wehrpflicht-Praxis ist
also schon vorhanden.
Ein weiterer Unterschied ist, daß sich der Irak in einem Verteidigungskrieg befindet, was eine Zwangsrekrutierung nach weit verbreiteter Ansicht (auch wenns sauer aufstößt) in einem gewissen Maße rechtfertigt. Es ist zu bezweifeln, daß man in Deutschland -in vergleichbarer Lage- zimperlicher wäre (Kriegsrecht/Standesrecht).
Deutschland verzichtet aber -obwohl Moralapostel Nr.1 und großschnäuzig in allen Fragen der Menschrechte und Ethik- auch in Friedenszeiten nicht auf den Seelen-Luxus (das ist es doch für manche), Schikane an Bevölkerungsminderheiten zu betreiben.
Gruß
Manfred
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Manfred am 29. März 2003 20:24:23:
>Ein gewisser Unterschied zu der bundesdeutschen Wehrpflicht-Praxis ist
also schon vorhanden.
Ein weiterer Unterschied ist, daß sich der Irak in einem Verteidigungskrieg befindet, was eine Zwangsrekrutierung nach weit verbreiteter Ansicht (auch wenns sauer aufstößt) in einem gewissen Maße rechtfertigt. Es ist zu bezweifeln, daß man in Deutschland -in vergleichbarer Lage- zimperlicher wäre (Kriegsrecht/Standesrecht). [/i]
Jo, das sehe ich auch so. Eine Zwangsrekrutierung würde es unter diesen
Umständen wohl auch in Deutschland geben.
Deutschland verzichtet aber -obwohl Moralapostel Nr.1 und großschnäuzig in allen Fragen der Menschrechte und Ethik- auch in Friedenszeiten nicht auf den Seelen-Luxus (das ist es doch für manche), Schikane an Bevölkerungsminderheiten zu betreiben.
Finde ich viel zu pauschal, sorry.
Was die Themen Menschenrechte und Ethik allgemein anbelangen, leben wir
im Vergleich zu vielen anderen Ländern in sehr guten Verhältnissen.
Gruß, Jörg
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Jörg am 30. März 2003 00:06:44:
Finde ich viel zu pauschal, sorry.
Es handelt sich ja leider auch um eine recht pauschale Eigenschaft der Deutschen
Was die Themen Menschenrechte und Ethik allgemein anbelangen, leben wir
im Vergleich zu vielen anderen Ländern in sehr guten Verhältnissen.
Auch sorry...das nenne ICH nun pauschal. Mit solchen stereotyp dahergesagten Binsenweisheiten ist man auf dem besten Wege sich zu einem Erfüllungsgehilfen jedes Regimes zu machen, denn "noch schlimmere" wird man (vermeintlich) immer finden.
Was Dinge wie Menschenrechte und Ethik anbelangt sollte aber jede Gesellschaft anstreben das Optimum zu erreichen und sich nicht damit abfinden, daß es immer noch schlechteres gibt.
Aber sogar wenn man der Auffassung ist es sei um unsere Situation bezüglich der Menschenrechte in Deutschland "gut" bestellt, lohnt sich doch einmal darüber nachzudenken ob dies WEGEN oder TROTZ einer gegenwärtigen Regierung der Fall ist.
Gruß
Manfred
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Manfred am 30. März 2003 14:59:26:
Hallo Manfred,
ich habe bei Deinen Beiträgen manchmal das Gefühl, als ob Du die
Wehrpflicht in Deutschland - mal etwas überzogen ausgedrückt - als das
schlimmste Übel auf der Welt betrachtest.
Deine Kritik an der Wehrpflicht in Ehren - aber sie sollte vielleicht
durch ein gesundes Augenmaß ergänzt werden.
Ich stimme mit Dir überein, daß man in puncto Menschenrechte und Ethik das
Optimum anstreben sollte, aber genauso meine ich auch, daß man realistisch
genug sein sollte, daß das Optimum in der Realität wohl nie erreicht wird
(schon allein deswegen, weil jeder unter dem Optimum etwas anderes
versteht).
Gruß, Jörg
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Jörg am 30. März 2003 15:27:12:
ich habe bei Deinen Beiträgen manchmal das Gefühl, als ob Du die
Wehrpflicht in Deutschland - mal etwas überzogen ausgedrückt - als das
schlimmste Übel auf der Welt betrachtest.
Nein, eine Gesellschaft bzw. Regierung die so hohe moralisch-ethische Ansprüche hat wie die deutsche, zugleich aber so inbrünstig an der Wehrpflicht festhält und sogar noch die Frechheit besitzt der Welt weismachen zu wollen, dies sei eine demokratiefestigende Einrichtung, die halte ich für ein weitaus schlimmeres Übel.
Gruß
Manfred
Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges?
Als Antwort auf: Re: Nur Frauen und Kinder Opfer dieses Krieges? von Marco am 28. März 2003 09:17:07:
Hallo Marco
dem geneigten leser sollte doch klar sein, was er von britischen äusserungen zu halten hat.
Dem geneigten Leser sollte doch klar sein, was er von Aeusserungen irgendwelcher im Krieg verwickelter Parteien zu halten hat.
interessant finde ich vor allem, dass jetzt auch noch der krieg ausgeschlachtet und die sterbenden menschen dort instrumentalisiert werden -und wofür?
Das wurde schon immer getan. Jeder, der ueber den Krieg diskutiert (aus welchen Motiven auch immer) instrumentalisiert auf die eine oder andere Weise die dortigen Opfer. Was ist aber die Alternative? Nicht mehr darueber sprechen, also ein Sprech- oder gar Denkverbot?
um wieder mal über die ungerechtigkeit gegenüber den armen männern zu jammern.
Immerhin siehst Du ein, dass es eine Ungerechtigkeit gegenueber Maennern gibt.
kein respekt gegenüber den opfern, die dort unermessliches leid erfahren?
ganz egal, ob männer oder frauen?
Woher weisst Du, dass Stefan oder irgendein anderer hier im Forum keinen Respekt gegenueber den Kriegsopfern hegt. Stefan hat einfach darauf aufmerksam gemacht, dass Maenner als Kriegsopfer kaum erwaehnt bzw. oftmals sogar explizit ausgeschlossen werden. Es scheint Dich allerdings zu stoeren, dass jemand auf diesen Missstand aufmerksam macht, womit Du selber mangelnden Respekt gegenueber den Maennern als Opfer erweist.
was für jammerlappen hier... *kopfschüttel* ... genderkrieg auf kosten von echten opfern... klasse.
Zum Glueck bist Du besser. Mit diesem Posting hast Du uns allen Deine moralische Ueberlegenheit gekonnt bewiesen.
sitzt ihr eigentlich alle mit ner chipstüte vorm fernseher, wenn die nachrichten laufen?
Deine Betroffenheitsmasche kannst Du Dir sparen. Der Krieg im Irak ist Realitaet, ob uns das jetzt passt oder nicht. Aber seit Jahrhunderten finden irgendwo auf der Welt irgendwelche Kriege statt. Die meisten nehmen wir kaum mehr zur Kenntnis. Sind die Opfer vergessener oder ignorierter Konflikte weniger wert, weil sie kaum mehr in den Medien erwaehnt werden? Muessen wir uns jedes Mal, wenn wir die Nachrichten schauen, Asche aufs Haupt streuen, ob all des gezeigten Leids auf dieser Welt?
Im uebrigen lehnen die meisten Poster hier im Forum den jetzigen Krieg im Irak ab; sie haben ihn weder verursacht noch koennen sie ihn beenden. Was soll also diese Flamerei?
Gruss
Maesi