Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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INVISIBLE MEN e-zine Nummer 10

Arne Hoffmann, Saturday, 11.08.2001, 14:30 (vor 8505 Tagen)

INVISIBLE MEN e-zine, Nummer 10

herausgegeben von Arne Hoffmann

Herzlich willkommen, liebe Leser, zur zehnten Ausgabe des INVISIBLE-MEN-e-zines!

Hatte ich letzten Samstag noch eine Saure-Gurken-Zeit in der Geschlechterdebatte beklagt, geht es inzwischen wieder einigermaßen rund. Vor allem verschiedene Zitate und Texte zur Dokumentation wollte ich euch diesmal nicht vorenthalten. Ein kollektiver Dank für die Bereitstellung mehrerer Beiträge dieser Ausgabe geht an Peter Thiel vom Männerrat.

Zuvor noch etwas anderes: Ich habe vorgestern per Mail den HILFERUF EINES LESERS erhalten, dessen Darstellung zufolge ein Bekannter von ihm fälschlich des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werde und sein Anwalt ziemlich hilflos wirke. Der Betreffende habe auch schon damit gedroht, sich etwas anzutun. Natürlich habe ich selbst keine Ahnung, was wirklich hinter dieser Geschichte steckt. Aber die Anfrage meines Lesers ist so oder so berechtigt: Gibt es in Deutschland irgendwelche Ansprechpartner oder Möglichkeiten der Unterstützung für Falschbeschuldigte? Wir wissen ja inzwischen aus der Literatur ("Weißbuch sexueller Missbrauch" etc.), dass solche falschen Unterstellungen nicht so selten zu sein scheinen. Wenn da einer von euch Anlaufstellen kennt, bitte Info an mich.

FALLS DU DIESES ZINE NICHT MEHR ERHALTEN MÖCHTEST, genügt eine kurze Reply an Cagliostro3@hotmail.com mit einer Botschaft wie "Stop!", "In meiner Mailbox ist schon genug Schrott" oder "Behalt das Zeug bitte für dich". Umgekehrt kann sich natürlich auch jeder als Direktempfänger auf meine Mailingliste setzen lassen, was ja einige schon getan haben.

Ansonsten gelten dieselben Regeln wie in Nummer 1: Für Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich immer zu haben.Und noch immer können die Meldungen dieses Zines bedenkenlos von jedem von euch weiterverbreitet werden: ob in Internet- Foren oder per Mail. Ich persönlich würde lediglich davon abraten, mit den Inhalten dieses Zines Personen missionieren zu wollen, die sich nicht wirklich für diese Debatte interessieren. Das wäre unhöflich und kontraproduktiv. Eine nette Geste wäre es, wenn ihr bei der Weiterverbreitung einzelner Passagen meinen Namen als Urheber angeben würdet.

NEWS:
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WITWEN VERKLAGEN ARBEITGEBER IHRER VERSTORBENEN MÄNNER AUF GEGENWERT DER ENTGANGENEN HAUSARBEIT

Wie wir alle wissen, trifft die Doppelbelastung Haushalt und Beruf ausschließlich Frauen, weil Männer ja ohnehin keinen Finger im Haushalt rühren. Dieser feministische Mythos bröckelt in Australien ein wenig, seit eine Gruppe von Frauen den Ex-Arbeitgeber ihrer Männer auf jenen Betrag verklagt, den ihre entgangene Mitarbeit im Haushalt wert gewesen wäre: http://www.smh.com.au/news/0108/02/national/national114.html
Wenn männliche Witwer ähnliche Klagen umgekehrt führen würden, müssten sie sich vermutlich den Vorwurf anhören, dass sie ihre Frau als "Dienstmagd" oder "Besitz" betrachteten. Nett an dem Artikel des Sydney Morning Herald ist auch, dass die Frauen bedauert werden, obwohl die Männer von einem frühen Tod ereilt wurden. (Zur Info: In Deutschland sterben jährlich 200.000 Arbeitnehmer an den Folgen ihrer Arbeit. Fast alle sind Männer.)

AUSTRALIEN BEGINNT, HOHE SELBSTMORDRATE VON MÄNNERN ERNST ZU NEHMEN

Die hohe Selbstmordrate von Männern gegenüber Frauen ist ein Problem, das in der gesamten westlichen Welt besteht. Aber in Australienentwickelt es sich erstmals zum Politikum: http://www.theage.com.au/news/state/2001/08/04/FFXEX9OUWPC.html
Ein paar Zahlen sollten die Dimensionen verdeutlichen: Beispielsweise begehen in Australien erwachsene Männer bis 45 Jahre doppelt so oft Selbstmorde wie Teenager, und nach einer Scheidung bringen sich Männer 8,6 Mal so häufig um wie Frauen. Hm, woran das wohl liegen könnte? Ach, bestimmt ist es nur wieder das y-Chromosom ...

DRASTISCHER ANSTIEG DER GEWALTTÄTIGKEIT VON MÄDCHEN

In Deutschland nehmen manche Soziologen (wie Dieter Otten in "Männer versagen") Gewaltkriminalität noch als fast rein männliches Phänomen wahr, obwohl das auch hierzulande längst nicht mehr stimmt. In den USA wird die steigende Gewaltbereitschaft von Teenagerinnen ernster genommen. Über die möglichen Gründe für dieses Phänomen - einschließlich der Rolle des Feminismus - diskutiert folgender lesenswerte Artikel: http://www.foxnews.com/story/0,2933,31665,00.html

AMERIKAS FURCHTEINFLÖSSENDSTE GESCHÄFTSFRAUEN IN GRUPPENTHERAPIE

Böse-Mädchen-Welle adieu? Wenn man dem Artikel unter http://www.theage.com.au/business/2001/08/07/FFXC06051QC.html Glauben schenkt, dann existiert in den USA mittlerweile eine "charm school", die den biestigsten Karrieretussen beibringen soll, wie man sich im Arbeitsleben verhält, ohne ständig die Kollegen zu verängstigen. Weibliche Aggression und Arroganz sollen hier gezielt abgebaut werden. Einige Elemente dieses Berichts klingen sehr nach Satire, aber eine rasche Gegenrecherche bei amazon.com ergab, dass zumindest Jean Hollands neues Buch tatsächlich existiert: http://www.amazon.com/exec/obidos/ASIN/0071379673/qid=997519190/sr=2-1/ref=aps_sr_b_1_1...

"SUPERWOMAN´S WEAKNESS EXPOSED"

Ein guter Teil der Frauen-sind-besser-Bewegung beruht auf einem biologistischen Rollback. Nicht nur der SPIEGEL verbreitete in den letzten Jahren Thesen wie dass Frauen Männern durch ein ausgeprägteres Corpus Callosum schon vom Gehirnaufbau her überlegen seien. Ein anderer moderner Mythos lautet, dass Frauen im Gegensatz zu Männern multitask-fähig seien, also leicht mehrere Dinge gleichzeitig unter einen Hut bringen könnten. Eine neue Studie gibt hier allerdings Anlass zur Skepsis: http://news.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2001/08/06/wwom06.xml

SCHADENSERSATZ FÜR FÄLSCHLICH DES SATANISCHEN KINDESMISSBRAUCHS ANGEKLAGTE

In den achtziger und neunziger Jahren raste eine wahre Hysterie von Fällen angeblichen satanischen Kindesmissbrauchs durch die USA und Teile Europas. Trotz intensiver Mühe unter anderem des FBIs konnte kein einziger dieser Fälle nachgewiesen werden, aber das Leben zahlreicher Familien und Einzelpersonen wurde zerstört. Viele landeten für Jahre unschuldig im Gefängnis, andere verloren den Kontakt zu ihren Kindern. (Ein ausführliches Kapitel dazu findet sich in "Sind Frauen bessere Menschen?" ... Langsam wird klar, wie ich auf die 620 Seiten komme, oder?) In vorderster Front der "Satansjäger" standen Amerikas vermutlich bekannteste Feministinnen Gloria Steinem und Catherine McKinnon, die unter anderem propagierten, die angeblich missbrauchten Kinder könnten sich wegen Gehirnwäsche nicht an die Taten erinnern, und unter den beschuldigten Schulen nach "Missbrauchstunneln" und unterirdischen Katakomben mit Altären buddeln ließen - natürlich vergebens. (Die Wirrköpfe machten da übrigens noch lange nicht halt: Der Führer einer von Steinem finanziell und politisch unterstützten Organisation verkündete zum Beispiel, es sei die US-Regierung und nicht Rechtsradikale gewesen, die 1995 das Amtsgebäude in Oklahoma in die Luft gejagt hatte. Andere Gruppen verbreiteten wirre Thesen über einen landesweiten Kinderhandel des FBI und einen jüdischen Arzt namens Greenbaum, der Delphine für Vergewaltigungen dressierte.) Jetzt erstritt eines der Paare, dessen Leben durch die Hexenjagden zerstört wurde, die bislang unerreichte Schadensersatzsumme von drei Millionen Dollar: http://www.washtimes.com/national/20010804-79814904.htm

POLITIKWISSENSCHAFTLER, DER GEGEN DIE KRIMINALISIERUNG VON VÄTERN EINTRITT, AUS FAMILIENPANEL ENTLASSEN

Die politische Korrektheit scheint manche abweichende Standpunkte nur zuzulassen, wenn sie nicht laut geäußert werden. Lest den Artikel der Washington Times unter http://www.washtimes.com/metro/20010804-90546367.htm

BRITISCHER GESCHÄFTSMANN VERKLAGT POLIZEI, DIE IHN SCHULE FÄLSCHLICH ALS SEXUALTÄTER GEMELDET HABE

Dieser Fall bringt neuen Zündstoff für eine Debatte, deren bisheriger Höhepunkt im Februar diesen Jahres darin bestand, dass eine Zeitung mehrere Sexualstraftäter namentlich benannte - was dazu führte, dass auch unschuldige Menschen versehentlich aus ihren Häusern gejagt wurden: http://portal.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2001/08/05/nsue05.xml&sShee...

U.S.-MARINE-CORPS DER SEXUELLEN DISKRIMINIERUNG BEZICHTIGT

Es ließ Wettrennen stattfinden, die so schnell waren, dass die Frauen aufgeben mussten: http://portal.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2001/08/04/wpace04.xml

FRANKREICH: GEWAGTER PORNO-CHIC IN DER WERBUNG

Während sich deutsche und US-amerikanische Feministinnen schon über zu viel Nacktheit in Werbung und Magazinen empören, reizt französische Reklame die Betrachter bereits mit Motiven, die auf Sadomasochismus und Sodomie anspielen. Das Ausland scheint sich indes weit mehr darüber zu empören als die Franzosen selber. Nichts sei sexistischer, als Frauen als eine Minderheit mit speziellen Ansprüchen zu charakterisieren, bekundet Valerie Henaff, die Direktorin einer Werbeagentur: "Das `Bild der Frau beschützen´ zu wollen legt nahe, dass Frauen schwach sind." Den insbesondere für Menschen mit außergewöhnlichen erotischen Vorlieben sehr lesenswerten Artikel findet man unter http://news.ft.com/ft/gx.cgi/ftc?pagename=View&c=Article&cid=FT3EPNRCYPC&liv

FRAU TÖTETE IHREN MANN, WOLLTE TÖCHTER UMBRINGEN ... BEHÄLT SORGERECHT

Herzlichen Dank an "Uhu" für diese Meldung: http://berlinonline.de/aktuelles/berliner_zeitung/berlin/.html/63477.html

DISKUSSION UM SEXUELLEN MISSBRAUCH DURCH FRAUEN BEI SHORTNEWS

Im Newsforum "Shortnews" wird auf der Grundlage eines Einzelfalls über die Rate sexuellen Missbrauchs durch weibliche Täter diskutiert. Typischerweise läuft es auf den üblichen Konflikt zwischen wissenschaftlichen Erhebungen (40 Prozent Frauenanteil) und mit der Dunkelziffer behafteten Kriminalstatistiken (fünf Prozent Frauenanteil) hinaus: http://www.shortnews.de/feedback.cfm?fanz=1&fbid=719075&rubrik=Brennpunkte&...

Wie der Väternotruf in seinem neuesten Newsletter unter Berufung auf die Zeitschrift Switchboard Nr. 8/9/2001, S. 11-12 (www.switchboard-online.de) vermeldet, geht Siegrid Richter-Unger von "Kind im Zentrum" aus Berlin "davon aus, daß unter Berücksichtigung des Dunkelfeldes - 10 von 100 Jungen leidvolle
Opfererfahrungen machen müssen, und von 10-20 % Täterinnen ausgegangen werden müsse". Ich persönlich halte diese Rate übrigens für noch zu niedrig angesetzt, aber schon diese Zahlen brechen ja bereits mit einem Schweigetabu.

AUSBEUTUNG VON VÄTERN IMMER MEHR THEMA IN DEN USA

Penny Owen berichtet in ihrem Artikel unter
http://www.oklahoman.com/cgi-bin/show_article?ID=730471&TP=getarticle von einigen haarsträubenden Entwicklungen. Zum Beispiel erzählt sie von dem Mann, der von seiner Ex-Frau erst erfuhr, dass er einen Sohn habe, als dieser acht war. Inzwischen hat der Vater 35.000 Dollar an Prozesskosten und Unterhalt gezahlt, ohne seinen inzwischen 22jährigen Sohn auch nur ein einziges Mal gesehen zu haben. Owen berichtet auch über einen Mann, der erst, als seine "Tochter" 17 wurde, erfuhr, dass er überhaupt nicht ihr Vater ist - was ihn nicht davon entlastet, 23.000 Dollar Unterhalt zu schulden. Undsoweiter. Kein Wunder, dass der Widerstand wächst.
(Lest dazu auch den MEDIAWATCH-Artikel über die Berliner "tageszeitung", der zufolge die Väterbewegung aus einem "Haufen Arschlöcher" besteht.)

BERLIN: MÄNNERPOLITISCHES HEARING IM SEPTEMBER

Vom 28.9. bis zum 30.9.01 findet in Berlin der 2. Internationale Kongress zu Männerpolitik und Geschlechterdemokratie statt, der von der Arbeitsgemeinschaft der Männerarbeit der evangelischen Kirche in Deutschland veranstaltet wird. Bundesministerin Bergmann nimmt als Gast mit einem Grußwort und einem Gespräch mit dem Obudsmann Borgström teil. Borgström ist Gleichstellungsbeauftragter der schwedischen Regierung. Weitere Mitwirkende sind unter anderem Dr. Dietmar Bartsch, MdB, Bundesgeschäftsführer der PDS; Thomas Gesterkamp, Dr.; Hans-Joachim Maaz; Wilhelm Schmidt, MdB, 1. Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion; Birgit Schieber-Jastram, MdB, Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Fraktion. Am Samstag findet um 16.30 Uhr ein Männerpolitisches Hearing statt mit: Dr. Dietmar Bartsch, MdB, Bundesgeschäftsführer der PDS; Wilhelm Schmidt, MdB, 1. Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion; Birgit Schieber-Jastram, MdB, Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Fraktion. Diese Damen und Herren planen ihrer Verlautbarung zufolge diverse "Statements und Forderungen aus den Foren" zu diskutieren.

TABUTHEMA STRICHJUNGEN

"Während die Prostituion von Frauen oft Thema ist", schreibt die Stuttgarter Zeitung, "werden die Stricher vergessen, ihre Situation unterschätzt." Lest den kompletten Artikel unter http://www.stuttgarter-zeitung.de/dc1/html/news-stz/20010810news030001.shtml (Herzlichen Dank an Norbert für den Hinweis.)

MEINUNG:
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SIND JUNGEN SCHWÄCHERE MENSCHEN?

Wenn heutzutage in den Medien überhaupt darüber gesprochen wird, dass in unserer Gesellschaft inzwischen hauptsächlich das männliche Geschlecht mit Problemen zu kämpfen hat, dann ist selbstverständlich nicht von Benachteiligung die Rede (dieser Begriff ist ja für Frauen reserviert), sondern es wird diskutiert, ob Männer nicht in Wahrheit das "schwächere Geschlecht" darstellen. Allerdings stehen bei dieser Debatte bislang ohnehin nicht erwachsene Männer im Vordergrund, sondern Jungen. (Vgl. den Artikel "ARE BOYS THE WEAKER SEX?" aus INVISIBLE MEN Nummer 8.) Ein Leitartikel der Washington Times stellt diese Wahrnehmung in Frage: http://www.washtimes.com/op-ed/20010805-10551350.htm Sein Fazit: Wenn seit dem Triumph des Feminismus Männlichkeit fast als krankhaft gilt, wen wundert es, dass Jungen mit weitaus mehr Problemen zu kämpfen haben als Mädchen?

SUZY HANSEN WIDERLEGT VORURTEILE GEGEN UNTERHALTSFLÜCHTIGE VÄTER

Lest den kompletten Artikel, der sich allerdings auf die schwarze Bevölkerung der USA konzentriert, unter http://www.salon.com/books/int/2001/08/09/black_fathers/index.html

MEDIAWATCH:
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DEMAGOGISCHER AMOKLAUF: BERLINER "TAGESZEITUNG" (TAZ) PREDIGT HASS GEGEN SCHEIDUNGSVÄTER: "EIN HAUFEN ARSCHLÖCHER"

Mit einer offensichtlich erfundenen Schilderung eines Sorgerechtsverfahrens vor einem Familiengericht in Steglitz als Aufhänger (es gebe in Steglitz kein Familiengericht und solche Verhandlungen seien nicht öffentlich, merkt ein Leser an) keilt taz-Redakteur Helmut Höge in der Ausgabe vom 4. August 2001 gegen die Väterrechtler aus. Der Artikel ist so inhaltsleer, dass man ihn schwer zusammenfassen kann, er lässt sich aber mitsamt einigen Lesekomentaren leicht unter www.taz.de nachlesen. Höge über Scheidungsväter: "Nicht brache Kindesliebe und -fürsorge lässt sie verzweifeln, sondern dass sie zahlen - und nichts dafür kriegen. Das scheint ihnen derart antikapitalistisch, eine auf den Kopf gestellte Welt zu sein, dass sie reihenweise ausrasten ... Es gibt Millionen Kinder, denen sie Unterstützung geben, mit denen sie eine vorkapitalistische Geselligkeit pflegen könnten, diese Welt interessiert sie aber nicht, sie wollen einzig das eine Kind - als einstmals gemeinsame Anschaffung - vor Gericht sich erstreiten. Es gehört ihnen! ... Und jetzt sind sie `ein Herr von verzweifelten Vätern´, wie Matussek meint. Bullshit! Es ist ein loser Haufen Arschlöcher!"

RICHTERIN BARBARA SALESCH (SAT 1) ... DIESMAL ZU EXHIBITIONISMUS

Angeklagt war in der Sendung vom 6. August 2001 eine Frau, die es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, nackt durch den Wald und auch über Verkehrsstraßen zu reiten. Ein Autofahrer war so verblüfft und irritiert über diesen Anblick, dass er das Steuer verriss und seinen funkelnagelneuen BMW gegen einen Baum setzte. Er selbst verlor dabei das Bewusstsein und brach sich die Nase. Zur Überraschung aller fordert sogar der Staatsanwalt Freispruch, weil Exhibitionismus bekanntlich nur bei Männern strafbar ist. Richterin Salesch kann aus dem Verhalten der Beklagten wenigstens noch eine Ordnungswidrigkeit machen, die sie mit 200,- DM Strafe beziffert. Das war´s. Die Beklagte bekundete, keinen Grund zu sehen, sich in Zukunft ein neues Hobby zu suchen. (Bei Männern kann Exhibitionismus mit Haftstrafe bis zu einem Jahr geahndet werden.)

CATFIGHT SCHWARZER-FELDBUSCH WIRD WIEDERHOLT

So wichtig war die Sendung eigentlich auch wieder nicht, aber nachdem mir einige Leute gemailt haben, wie schade sie es fanden, sie verpasst zu haben: Am Donnerstag, dem 16. August, ist sie noch einmal zu sehen.

ZITATE DER WOCHE:
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"Vielleicht sollten die Frauen den Männern die Eier abschneiden, damit auf der Erde wieder ein Paradies entstehen kann. Die Männer würden ruhiger werden und sensibler mit ihrer Umwelt umgehen. Ohne diesen ständigen Ausstoss von Testosteron gäbe es keinen Krieg, kein Töten, kein Rauben, keine Vergewaltigungen."

(UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie in ihrem internationalen Bestseller "Wüstenblume", Seite 346 der Taschenbuchausgabe. Vielen Dank an "Hannibal" für die Info!)

"Blöd, letztes Jahr hätte ich mit meinen Kindern ein Männerhaus benötigt, ich fand nur keines!" – "Du bist doch ohne auch zurechtgekommen, oder?"
"Ich habe dafür nette Bilder von mir, ein richtiger Schläger, ehhhh, Geschlagener. Ich hatte nicht zugeschlagen, sondern meine ca. 15kg schwerere Frau. Verdacht auf Gehirnerschütterung, u.ä." - "Jetzt werden mich hier wieder alle für einen kontraproduktiven Unmenschen halten; aber ich muss das jetzt einfach schreiben: Welchen Grund hatte sie, Dich zu schlagen? Sie wird doch nicht einfach so von heute auf morgen auf diese Idee gekommen sein, oder?"

(Wortwechsel in Jörgs Webforum: Ein männliches Opfer häuslicher Gewalt versucht, einem Radikalfeministen beizubringen, dass nicht nur Frauen Unterstützung verdienen.)

"Besuchsregelungen können Frauen und Kinder gefährden: Marianne Hester und Lorraine Radford haben eine Vegleichsuntersuchung der Situation in England und Dänemark vorgelegt, die überdeutlich nachweist, wie sehr der Streit um Besuchs- und Kontaktregelungen für die Kinder von Mißhandlern genutzt wird, um Kontrolle über die Frau auszuüben und sie und die Kinder immer wieder zu bedrohen und zu mißhandeln."

(Prof. Dr. Barbara Kavemann in ihrem Vortrag "Strategien gegen Gewalt im Geschlechterverhältnis" vor dem Bonner Frauenhausfachforum, vollständig nachzulesen unter http://www.wibig.uni-osnabrueck.de/download/bonn.doc Zur Erläuterung: Kavemann ist die Co-Autorin des Buches "Väter als Täter", mit dem erstmals der Mythos vom geradezu alltäglichen sexuellen Missbrauch in deutschen Familien in die Welt gebracht wurde. Kavemann hatte sich damals auf die Untersuchungsergebnisse von Michael Baurmann bezogen, der dagegen mehrfach protestierte und versuchte, darauf aufmerksam zu machen, dass er falsch zitiert worden sei: Seinen Untersuchungen nach lag die Dunkelziffer wesentlich niedriger als von Kavemann und ihrer Mitautorin angegeben. Dennoch setzte Kavemann ihre ... Interpretation in der Öffentlichkeit durch. Jetzt ist sie offenbar für die Berliner Frauengruppe BIG tätig, die selbst Dinge wie "nicht im Haushalt helfen" sowie "Konten nicht offen legen" unter dem Begriff "häuslicher Gewalt" subsumiert, die bekämpft werden muss. BIG erhielt dafür vom deutschen Steuerzahler im Jahr 2000 Fördermittel in Höhe von 600.000 DM.)

ZUR DOKUMENTATION 1:
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BRITISH AIRWAYS ÄUSSERT SICH ZUM VORWURF DER MÄNNERDISKRIMINIERUNG

Angenommen, die Lufthansa würde auf einmal auf den Gedanken kommen, Türken oder Schwarze dürften auf den Flugreisen nicht mehr neben unbeaufsichtigten Kindern sitzen, weil sie ein zu großes Risiko darstellten - der Aufruhr wäre ebenso groß wie berechtigt. Nun ist es die British Airways, die eine solche Regelung erließ, und dies nicht auf der Basis der Hautfarbe oder der Nationalität, sondern auf der Grundlage des Geschlechtes: Diese Regelung betrifft alleinreisende Männer. Die britische Times berichtet über diesen Fall unter http://www.thetimes.co.uk/article/0,,2-99935,00.html Inzwischen hat die deutsche Männerrechtsgruppe IBGM British Airways aufgrund dieses Falles angeschrieben und auch bereits eine Antwort bekommen. Den kurzen Briefwechsel möchte ich euch nicht vorenthalten:

--- Absender: IBGM
Adressat: British Airways, Flughafen Frankfurt/Main

Sitzordnung auf Flügen der British Airways 14.04.2001

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit größter Überraschung erhielten wir kürzlich die Mitteilung eines aufmerksamen Bürgers, daß es auf Flügen der British Airways zu einer Neuregelung in der Sitzordnung der Passagiere gekommen sei.
In dieser Mitteilung heißt es, dass bei British Airways männliche Erwachsene keine Sitzplätze mehr neben Kindern erhalten dürften.
Wir bitten Sie daher um Mitteilung, ob und inwiefern diese Aussage zutreffend ist und wenn ja, womit Sie diese Sitzordnung begründen.
Mit freundlichen Grüßen
IBGM

Absender: GCI Hering Schuppener, Grüneburgweg 64, 60322 Frankfurt, Germany, Pressestelle Deutschland & Österreich
Frankfurt am Main, 13.06.2001
Ihre Anfrage vom 14.04.2001
Sehr geehrter Herr D. ....,
nochmals vielen Dank für Ihr Interesse an British Airways und Ihre Anfrage vom 14.04.2001, die von der British Airways Customer Relations Abteilung an uns weitergeleitet wurde.
Es trifft zu, daß British Airways, wenn möglich, alleinreisenden Kindern an Bord keine Sitzplätze neben männlichen Erwachsenen zuteilt. Diese Regelung wurde auf Wunsch unserer Kunden eingeführt.
Die seltenen Fälle, in denen ein männlicher Fluggast wegen eines alleinreisenden Kindes seinen Sitzplatz tauschen muß, werden von unserem Kabinenpersonal mit äußerster Diskretion behandelt.
Diese Sitzplatzregelung soll keinen Angriff auf unsere Passagiere männlichen Geschlechts darstellen, sondern sowohl die Belange des alleinreisenden Kindes als auch des männlichen Passagiers berücksichtigen.
In der Hoffnung, Ihnen mit dieser Stellungnahme gedient zu haben, verbleiben wir
Mit freundlichen Grüßen
Stefanie S. (British Airways Pressestelle) ---

Meine persönliche Ansicht: Wenn ich im Antwortbrief der British Airways "alleinreisender Mann" gegen "Schwarzer" austauschen würde, könnte ich kotzen. Wenn ich das nicht tue, eigentlich auch schon(empfindlicher Magen).

Etwas lockerer sieht das Problem ein Forumsmitglied, das unter "eMANNzipiert" postet:

"Als alleinreisender Familienvater würde ich auch keinen Wert darauf legen, neben ein fremdes Kind gesetzt zu werden. Man stelle sich das mal vor: andauernd `Was machst du da?´... `liest du mir was vor?´... `ich muß mal!´... `mir ist schlecht!´... `kann ich was zu trinken haben?´... `ich muß mal!´... usw."

Kann man jetzt auch nicht mit echter Überzeugung in der Stimme widersprechen, finde ich.

ZUR DOKUMENTATION 2:
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PRO FAMILIA ÜBER MÄNNLICHE OPFER SEXUELLER ÜBERGRIFFE

--- Die gute Nachricht zuerst: Frauen sind nicht nur Opfer sexueller Übergriffe. Eine 40jährige Frau muss sich vor Gericht verantworten, weil sie ihren früheren Freund dazu gezwungen hat, sexuelle Handlungen zu erdulden. Sie soll ihm auf die Toilette eines Lokals gefolgt sein und ihm dort die LederJacke so über die Arme gezogen haben, daß er sich nicht mehr wehren konnte. Erst als ein weiterer Mann die Toilette betrat, soll sie von ihrem Opfer abgelassen haben. Der Ex-Freund erstattete bei der Polizei Anzeige wegen Vergewaltigung.

Daß Frauen nun auch sexuell strafmündig sind, ist nur "Recht" und billig. Nach Änderung des Paragraphen 177 des Sexualstrafrechts im Mai 1998 ist sexuelle Nötigung unabhängig vorn Geschlecht - also egal ob sie von einer Frau oder einem Mann begangen wurde - ein Straftatbestand. Zuvor wurden nur Frauen als Opfer definiert. Wenn frau hämisch ist, stuft sie auch den Grund, weshalb Frauen vermutlich trotzdem weniger oft angezeigt werden, als gute Nachricht ein: Männliche Opfer wollen nicht zum Gespött anderer Männer werden. Also verschweigen sie die Attacken der Xanthippen. Sonst könnten Artgenossen das Opfer als "Schlappschwanz" oder "Weichei" entlarven. Doch genau hier liegt die schlechte Nachricht: "Richtige Kerle" weigern sich, weibliche Sexualstraftäterinnen ernst zu nehmen. In ihren Köpfen bleiben Männer Täter, Frauen Opfer, also Objekt. ---

Na, da haben wir zum Schluss den Schlenker ins feministische Weltbild aber gerade noch hinbekommen. Bleiben die Fragen: Wie würde frau die hohe Dunkelziffer bei sexuellen Übergriffen auf Männer erklären, wenn sie eben nicht „hämisch“, sondern sachlich und differenziert wäre? Und warum äußert sich Pro Familia nur in der hämischen Auslegung des Sachverhalts, reduziert auf wenige Zeilen? Könnte es sein, dass die idiotische Aufteilung in männliche Täter und weibliche Opfer/Objekte weniger im Kopf der "richtigen Kerle" vorliegt als im Kopf der "richtigen Feministinnen"?

ZUR DOKUMENTATION 3:
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Die Pressestelle des Ministeriums "für Frauen und Gedöns" veröffentlichte am 1. August 2001 folgende etwas kuriose Pressemitteilung Nr. 301:

MINISTERIN BERGMANN SETZT SICH FÜR MÄNNERHAUS IN BERLIN EIN

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Ehrenamtliche sind für Obdachlose aktiv
Bundesministerin Bergmann lobt freiwilliges Engagement
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Im Internationalen Jahr der Freiwilligen 2001 hat die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Christine Bergmann, die Schirmherrschaft über das Um- und Ausbauprojekt der MUT Gesellschaft
für Gesundheit übernommen. Mit ehrenamtlicher Hilfe wird für Obdachlose in Berlin eine neue Ambulanz eröffnet, die eine ärztliche und zahnärztliche Versorgung mit Tagesbetreuung und Essensausgabe anbietet.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Christine Bergmann, würdigt bei der Grundsteinlegung für die neue Arzt- und Zahnarztpraxis in Friedrichshain die Leistung der vielen Freiwilligen und ehrenamtlich Engagierten. Sie betont, dass gerade soziale Randgruppen und Wohnsitzlose besser in die Sozialgemeinschaft integriert werden müssten: "Wer obdach- oder wohnsitzlos ist, gelangt meist nur über Umwege an einen Arzt, weil er häufig nicht krankenversichert ist. Gleichzeitig verschlimmert sich bei zunehmender Obdachlosigkeit der Gesundheitszustand der Obdachlosen. Unter tatkräftiger Hilfe vieler Ehrenamtlicher eröffnet die MUT Gesellschaft den rund 10.000 Berliner Obdachlosen einen weiteren Zugang zu
medizinischer Hilfe. Der zu einem großen Teil spendenfinanzierte und ehrenamtlich geleistete Umbau der Räume zu einem Versorgungszentrum für sozial Schwächere ist ein Stück gelebte Solidarität."

Künftig bieten in der Arzt- und Beratungsstelle am Ostbahnhof eine Ärztin und eine Zahnärztin medizinische Versorgungsleistungen an. Der Umbau und Ausbau zur Obdachlosenambulanz und der Praxisbetrieb selbst sind nur durch die engagierte ehrenamtliche Arbeit der vielen Helferinnen und Helfer von Habitat for Humanity in Deutschland e.V. und der MUT Gesellschaft für Gesundheit möglich. Bundesministerin Bergmann warb im Internationalen Jahr der Freiwilligen für mehr ehrenamtliche Betätigung. "Bürgerschaftliches Engagement ist der soziale Kitt in unserer Gesellschaft, der auch bei noch so guten sozialen Einrichtungen unverzichtbar bleibt. Beleg dafür ist das große Interesse der Bürgerinnen und Bürger, sich zu engagieren: 22 Millionen Menschen sind bereits heute für unser Gemeinwesen aktiv, und weitere rund 20 Millionen wären bereit, sich für eine gute Sache einzusetzen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie dazu die Chance erhalten und dass ihre freiwillige Arbeit anerkannt wird. Wir wollen im Jahr der Freiwilligen Menschen motivieren, selbst eine freiwillige Aufgabe zu übernehmen. Die vielen Freiwilligen, die sich am Berliner Ostbahnhof für Obdachlose einsetzen, leisten vorbildliche Arbeit."
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Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: poststelle@bmfsfj.de
Internet: http://www.bmfsfj.de/

Auffällig ist hierbei natürlich zum einen die merkwürdige Verwendung des Begriffes "Männerhaus". Möchte sich Frau Bergmann den Vorwurf nicht länger gefallen lassen, es gäbe analog zu Frauenhäusern für geprügelte Frauen keine "Männerhäuser" in unserem Land? Diese begriffliche Umdeutung ist mindestens irritierend. Was Obdachlose angeht, sei hier erwähnt, dass Schätzungen zufolge etwa neunzig Prozent aller Obdachlosen männlich sind, aber ein staatliches Sozialprogramm allein für die weibliche Minderheit unter ihnen existiert.

ZUR DOKUMENTATION 4:
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MUTTERPFLICHTEN – VATERRECHTE

--- Frauen leisten in Ehe und Partnerschaft nach wie vor den Großteil der Familienarbeit. Sie tragen auch nach Trennung und Scheidung zu 85 % die Alltagssorge für die Kinder. Bundesweit haben mittlerweile 60 % der
Geschiedenen die gemeinsame elterliche Sorge für die Kinder vereinbart. Dennoch leben nach wie vor fast 85 % der Kinder im Haushalt der Mutter. Die Reform des elterlichen Sorge- uns Umgangsrechts von 1998 macht die
gemeinsame elterliche Sorge nach der Scheidung insofern zum Normalfall, als seither ein alleiniges Sorgerecht eines Elternteils beantragt und darüber vom Familiengericht entschieden werden muss. Wenn sich Eltern einvernehmlich für die gemeinsame Sorge entscheiden, kann dies eine sehr gute Regelung sein. Als pauschales staatliches Reglement und gegen den Willen der Frau bedeutet sie eine fortgesetzte Eingriffsmöglichkeit des geschiedenen Ehemannes in das Leben der Frau: In allen "wichtigen Belangen", die das Kind betreffen, z. B. bei Wohnortwechsel, kann er seine Zustimmung verweigern. Besonders krass ist dieser Einfluss, wenn Frauen sich aus einer Gewaltbeziehung trennen: hier kann der weiterbestehende Zugriff des Mannes auf die Kinder durch Sorge- oder Umgangsrecht erhebliche Gefahren für die Frau und die Kinder mit sich bringen. Diese Kritik wurde von verschiedenen Verbänden und Frauenvereinigungen - z.B. vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter, den evangelischen und den katholischen Alleinerziehenden, etc. - vorgebracht.

Auf einer Veranstaltung der Frauengleichstellungsstelle 1996 zur damals geplanten Reform versprachen die amtierende Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Hanna Wolf, sich dafür einzusetzen, dass die gemeinsame elterliche Sorge nicht automatisch zum Regelfall bei Trennung und Scheidung werden sollte. Dies wurde auch in die Begründung der Gesetzesnovelle 1998 mitaufgenommen.

Dennoch behandeln Gerichte und Sozialdienste vor allem in Süddeutschland die gemeinsame elterliche Sorge als Regel- und die alleinige elterliche Sorge als Ausnahmefall. Für viele Mütter hat dies eine langwierige Prozedur mit mehrmaligen Anhörungen bei Jugendämtern und Sozialdiensten, Gerichtstermine, Inanspruchnahme von Rechtsbeistand Begutachtung ihrer Erziehungsfähigkeit zur Folge. Ein Alarmsignal für die Zunahme von Problemlagen für Frauen durch das neue Gesetz ist die wachsende Zahl verunsicherter und verzweifelter Mütter, die bei der Gleichstellungsstelle Beratung suchen.

Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten des neues Kindschaftsrechts hat die Frauengleichstellungsstelle zusammen mit der Münchner Frauenrechtsschule den Fachtag "Vaterrechte - Mutterpflichten: neues Recht - altes Rollenspiel" veranstaltet, um aus Frauensicht die Erfahrungen mit dem neuen Kindschaftsrecht auszuwerten. Das große Interesse an dieser Veranstaltung von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlichster Professionen und Arbeitsfelder zeigt den Diskussionsbedarf, das Unbehagen und die Bereitschaft, an besseren Lösungen mitzuwirken. Ziel dieser Veröffentlichung ist es, diese guten Gedanken und Lösungsvorschläge in die Diskussion zu bringen und eine Reform der Reform auf dem Gesetzeswege und in der sozialen Beratungspraxis zu erreichen. ---

(Aus der Dokumentation "Mutterpflichten - Vaterrechte" der Gleichstellungsstelle München, namentlich Friedel Schreyögg. Ich brauche den Text ja wohl nicht mehr eigens zu kommentieren. Herzlichen Dank an den Väternotruf für dieses Zitat.)

ZUR DOKUMENTATION 5:
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PERSÖNLICHE GESPRÄCHSNOTIZ VON DR. KARIN JÄCKEL ZU IHREM TREFFEN MIT MITARBEITERINNEN VON JUSTIZMINISTERIN DÄUBLER-GMELIN ANLÄSSLICH DES BERLINER HUNGERSTREIKS BINATIONALER ELTERN

oder wie BILD titeln würde:

JÄCKEL: DÄUBLER GEHÖR FÜR HUNGER-PAPAS
Jetzige Rechtslage "nicht hinnehmbar" / Auch "Gewaltschutzgesetz" und "Männerhäuser" angesprochen / Hungerstreikende empfangen / Elfeke: Deutschland bricht internationale Abkommen und Menschenrecht

TEIL 1

Gespräch von Karin Jäckel mit Mitgliedern des "Arbeitsstab Kind" sowie Frau Adlerstein und Frau Schwall-Düren am 2.8.2001 im Bundesjustizministerium Berlin von 12.30 Uhr bis 15:00 Uhr

Frau Adlerstein, Bundesministerialdirigentin und Unterabteilungsleiterin im BMJ und als solche rechte Hand der Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin, sagte mir in unserem persönlichen Gespräch im Rahmen des sog."Arbeitsstab Kind" zu:

1. die Maßnahmen zu überprüfen, die das Gesetz bisher für diejenigen Elternteile vorsieht, welche Kindesentzug begehen und dem anderen Elternteil einen gerichtlich bereits festgesetzten Umgang mit dem gemeinsamen Kind boykottieren. Da dieser Umgangsboykott geschieht und die bisher vorhandenen Maßnahmen nicht erfolgreich sind, müssen neue Maßnahmen eingesetzt werden. Es kann nicht hingenommen werden, dass ein Elternteil straflos das Gesetz verletzen kann, indem ein gültiger Gerichtsbeschluss ignoriert und die Autorität der Gerichtsbarkeit und der Gesetzgeber untergraben wird. Die bisherigen Strafmaßnahmen wie Zwangsgeld und Haft kommen selten zum Einsatz, weil die meisten Elternteile zahlungsunfähig sind und man Sorgerberechtigte
nicht einsperren kann, ohne eine Lösung für die mitbetroffenen Kinder zu bieten. Kinder für die Zeit der Inhaftierung der sorgereberchtigten Mutter in ein Kinderheim zu geben, ist den Kindern gegenüber eine unbillige Härte und mit einer Sippenhaft zu vergleichen, kann deshalb nicht angewandt werden. Dies schützt die Mutter vor Strafe.

1a. Mein Vorschlag, bei Verstößen gegen die Umgangsregelung die Richter zu verpflichten, einen Umgangspfleger einzusetzen, der das Kind bei einem Elternteil abholt, eventuell den Umgang betreut und das Kind wieder zum sorgerberechtigten Elternteil zurückbringt, wurde wohlwollend aufgenommen. Er wird in der zuständigen Kommission geprüft.

1b Mein zweiter Vorschlag, bei wiederholter Umgangsboykottierung eine Erziehungsunfähigkeit des boykottierenden Elternteils anzunehmen und eine Sorgerechtsänderung vorzunehmen, wurde als ultima ratio angesehen, aber nicht verworfen. Auch dies soll in der Kommission geprüft werden.

1c Weiterhin soll geprüft werden, wie die oftmals exrtrem lange Dauer bis zur Endentscheidung des Gerichts hinsichtlich des Umgangs zwischen nicht sorgerechtigtem Elternteil und Kind so überrückt werden kann, dass die bisherige fast automatisch eintretende Entfremdung vermieden wird und - speziell in internationalen Fällen - die Rückführung des Kindes an seinen ursprünglichen Lebensmittelpunkt nicht dadurch erschwert wird, dass diese Entfremdung geschaffen wurde. Mein Vorschlag, zur Überbrückung regelmäßig einen großzügigen betreuten Umgang anzuordnen, wird ebenfalls geprüft.

1d Verworfen wurde die Überlegung des von paPPa.com entwickelten Vorschlags, Umgang als Bringepflicht anzusehen und den sorgeberechtigten Elternteil dazu zu verpflichten, dem umgangsberechtigten Elternteil das Kind zu bringen. Dies wurde als Eingriff in die persönliche Freiheit des sorgeberechtigten Elternteils
angesehen.

1e Ebenfalls verworfen wurde die Forderung nach einem generell gemeinsamen Sorgerecht. Dieses könne das Wohl des Kindes dann gefährden, wenn einer der beiden Elternteile gewalttätig sei.

1f In diesem Zusammenhang sprachen wir auch das neue Gewaltschutzgesetz an. Ich beklagte die vom Frauenministerium geführte Kamapagne, die den Eindruck enstehen lasse, dass Gewalt allein männlich sei. Auch prangerte ich das Plakat an, welches zum Schutz der Kinder vor Gewalt entwickelt wurde. Hier gelang es mir, Frau Adlerstein, die das Plakat nicht kannte, zu überzeugen, dass es Jungen, die Gewalt erleiden müssen oder mussten, in die durchaus tödliche Verzweiflung treiben könne, wenn ihnen als Opfer suggeriert werde, eines Tages selbst zum Täter und somit zu genau der Person zu werden, die sie nie sein wollen. Frau Adlerstein versprach, sich das Plakat anzuschauen und dass man gegebenfalls dafür sorgen müsse, die Plazierung neu zu überdenken. Dieses Plakat sei nicht dafür entwickelt worden, es in Kindern zugänglichen Bereichen aufzuhängen.

2. die Änderung des Grundgesetzes zu überprüfen, welches bisher allein die Mutter unter den besonderen Schutz des Gesetzgebers und der Solidargemeinschaft stellt. Frau Adlerstein stimmte zu, dass es in Zeiten des "gender mainstreaming" nicht mehr aktuell sei, das 50 Jahre alte bestehende Schutzangebot allein Müttern zu machen. Wir waren uns einig, dass das Grundgesetz vor 50 Jahren den Schutz der ledigen Mutter meinte und dieser damals auch dringend notwendig war, wir heute aber keinen solchen Schutz mehr brauchen, aber zugleich immer mehr alleinerziehende Väter diesen Schutz rechtmäßig einfordern könnten.

3. überprüfen zu lassen, ob und wie längerfristig die Ausbildung von Juristen hinsichtlich des Familienrechts zu verbessern und Richter häufiger zu Fortbildungen zu verpflichten wären.

4. der Frage nachzugehen, ob dies notwändig und wenn ja, wie eine Aufsichtsbehörde für die Arbeit des Jugendamtes zu schaffen sei.

5. Ferner rät sie allen Elternteilen, die sich von einem Richter oder Rechtsanwalt geschädigt fühlen, das Mittel der Dienstaufsichtsbeschwerde an die richterliche Dienstaufsichtsbehörde zu senden und Ablehnung des Richters zu beantragen bzw. der standesrechtlichen Klage an die Rechtsanwaltskammer anzuwenden. Die zuständigen Rechtsberater und Richter sind verpflichtet, dem Betroffenen zu seinem Recht zu verhelfen und sich dazu aller Rechtsmittel zu bedienen. Wenn diesen Beschwerden nicht stattgegeben wird, bleibt die nächst höhere Beschwerdeinstanz und auch die Möglichkeit, sich direkt an das BMJ zu wenden. Zwar liege es in der Natur der Sache, dass sich Elternteile ungerecht behandelt fühlten und dies juristisch oft ein falscher Eindruck sei, doch müsse sich auch der Richter Kontrolle gefallen lassen. In letzter Instanz vor dem Bundesverfassungsgericht.

6. Last not least sagte sie zu, alle ihr von mir persönlich vorgelegten Sorgerechts- und Umgangsrechtsstreitigkeiten in der Kurzfassung zu lesen und wenn möglich zu helfen. In laufende Verfahren könne sie wegen der gesetzlich verankerten richterlichen Unabhängigkeit jedoch nicht eingreifen.

7. Auch sagte sie zu, zu überdenken, wie verlassene Elternteile ihren Kindern einen Brief zukommen lassen könnten, wenn der sorgerberechtigte Elternteil die Anschrift geheim halte bzw. die Annahme von Briefen ablehne. Sie machte allerdings keine Hoffnung auf Erfolg.

8. In Fällen, in denen Elternteile juristisch nachweislich falsch beraten wurden oder nachweislich einem Elternteil geraten wurde, den anderen böswillig mit falschen Anschuldigungen zu überziehen, solle jeder dieser Fälle an das BMJ geschickt werden. Derartige Beratungen sind gegen das Standesrecht und führen zum Ausschluss des betreffenden Rechtsberaters.

9. In Fällen, in denen Elternteilen der Umgang mit dem Kind verweigert wurde, weil die Mutter nachweislich eine Falschanschuldigung wegen Kindesmissbrauchs erhoben hat, solle Klage beim BMJ erhoben und um eine Therapiemaßnahme für das Kind zur Wiederaufnahme des Umgangs ersucht werden. Frau Adlerstein und ich waren uns einig darin, dass eine Falschanklage der Mutter das Kind in vergleichbarer Weiwse lebenslang schädigen könne, wie eine tatsächliche Kindesmissbrauchshandlung, und dass dies kein Kavaliersdelikt ist sondern ein schwerer Fehler der Mutter, welcher nicht dadurch belohnt werden dürfe, dass Vater und Kind voneinander getrennt werden. Der Umgang zwischen Vater und Kind müsse in einem solchen Fall möglichst schnell wieder aufgenommen werden.

10. Aufgeschlossen zeigte sie sich auch gegenüber meiner Forderung nach Männerberatungsstellen, um ein vergleichbares Netzwerk für Hilfesuchende aufzubauen wie für Frauen. Schon jetzt würden die Hilfsangebote wie Familienberatungsstellen auch von Männern genutzt. Hier sehe sie Handlungsbedarf und werde meine Anfrage zur Prüfung weiterleiten. "Männerhäuser" wie in Österreich könne sie sich jedoch in Deutschland nicht denken und werde diese auch nicht befürworten, da nach ihren bisherigen Informationen Männer jederzeit wüssten, wohin sie gehen sollten, wenn sie aus der gemeinsamen Wohnung gegangen wären oder gehen müssten. Falls ich wolle, dass sie anderer Meinung werde, müsse ich sie mit gegenteiligen Fakten überzeugen.

In meinem anschließenden Gespräch mit Frau Schwall-Düren, die in ihrem "früheren Leben" Psychologin, Paartherapeutin und Supervisorin war und vornehmlich mit alleinerziehenden Müttern arbeitete, heute Mitglied des Bundestages und Mediatorin in der Arbeitsgruppe für deutsch-französische Trennungsfälle ist, zeigte sich:

1. dass Mediation und Therapie auch für ein Mitglied des Bundestages stets eine Sache der Freiwilligkeit ist und den betroffenen Eltern nicht befohlen werden kann. Damit eine Mediation erfolgen kann, muss das Einverständnis beider Elternteile vorliegen. Lehnt ein Elternteil eine Mediation ab, kann diese auch dann nicht angeordnet werden, wenn Frau Schwall-Düren die Mediatorin ist.

In einem solchen Fall kann es durchaus sein, dass dem an einer Mediation interessierten Elternteil das Jugendamt die Mitteilung macht, dass Frau Schwall-Düren als Mediatorin abgelehnt wurde. Das Jugendamt spricht dann nicht als übergordnete Instanz sondern im Auftrag des Elternteils, der keine Mediation zulässt. Auch als Mitglied des Bundestages hat Frau Schwall-Düren dann keine Möglichkeit, die von dem anderen Elternteil gewünschte Mediation zu leisten.

2. dass Mediation häufig an der unsensiblen und zu viel fordernden Haltung des um Umgang kämpfenden Elternteils oder der einer anderen um Umgang kämpfenden Bezugsperson scheitert. Hier wurde das Beispiel eines Großelternpaares erwähnt, welches nach langem Kampf eine Umgangserlaubnis erhielt, und das ihnen völlig entfremdete Kind mit einer Fülle von Erwartungen und Wünschen überfrachtete, so dass dieses Angst vor ihnen bekam und jeden weiteren Kontakt ablehnte.

3. dass Frau Schwall-Düren der Meinung ist, ein Kind brauche beide Eltern und diese Überzeugung auch dem für die Gesetzgebung zuständigen Gremium vermittelt hat. Sie bedauert, dass die Gesetzgebung bisher nicht bereit ist, die Rechte des Kindes auf Umgang mit beiden Eltern nachdrücklicher zu schützen und härtere Strafen für den Umgangsboykott anzuwenden. "Hier haben Sie mich auf Ihrer Seite!"

4. gleichwohl hat Frau Schwall-Düren großes Verständnis für alleinerziehende Mütter. Es sei doch kein Geheimnis, dass sich die meisten Väter kaum für ihre Kindern interessierten, die Kindererziehung und die Familienarbeit allein den Müttern überließen und sich auch nach der Trennung sofort für immer verdrücken und nicht einmal Unterhalt bezahlen würden. Auch sei es verständlich, dass die Mütter nicht begeistert wären, wenn die Väter nach der Trennung am Wochenende auftauchen würden, um mit den Kindern etwas Tolles zu unternehmen, während die Mütter die ganze Woche über mit der Arbeit im Stich gelassen würden und kein Geld hätten, um ebenfalls etwas Tolles mit den Kindern zu unternehmen.

Die Väter, die sich wirklich für ihre Kinder interessieren und um ein Umgangsrecht kämpfen würden, sei minimal. Mit meinem Einsatz für diese Väter würde ich ein falsches Bild vermitteln. In Wirklichkeit sei die Mehrheit aller Trennungen völlig unproblematisch. Und wenn es nach der Trennung Probleme gäbe, müsse man sagen, dies sei Privatsache der Eltern, die sich nicht mehr ausstehen könnten und nun verlangten, dass der Staat ihre Privatsache regeln solle.

TEIL 2

Abschließend an diese beiden Gesprächseinheiten, die ich persönlich zwischen 12:30 Uhr und 15:00 Uhr wahrnehmen konnte, wurde die Gruppe der Hungerstreikenden empfangen, die sich pünktlich zum vereinbarten Termin um 15 Uhr vor dem Reichstagsgebäude "Unter den Linden 50" eingefunden hatte und bis ca. 16:00 Uhr blieben.

Dem Empfang vorausgegangen war eine kleine Erörterung der Sachlage, ob Frau Schwall-Düren der Gruppe vor dem Haus und in Anwesenheit der Presse oder privat in ihrem Arbeitszimmer gegenüber treten solle. Da den Politikerinnen und Politikern im Raum nicht an einer Debatte mit der Presse gelegen war, wurde beschlossen, die Hungerstreikenden zusammen mit den nicht geladenen Begleitpersonen ins Haus zu holen und die Presse warten zu lassen. Wie sich zeigte, war diese später verschwunden, da man nicht so lange warten konnte.

Zusammen mit den Hungerstreikenden Olivier Karrer (F), Maurice Elfeke (F), Francoise....(F), Michael Hickmann (ZA), Bernd Uhl (D) und Peter Christof (D), die ohne weitere Begleitpersonen eingeladen worden waren, wurde nun also auch Armin Emrich als 1. Vorsitzender der deutschen Internetgruppe paPPa.com, Annemone Ackermann als ständige Ansprechpartnerin der Gruppe, sowie der Rechtsanwalt Dr.Bloch eingelassen, der den Hungerstreikenden beratend zur Seite gestanden hatte.

In einem beeindruckenden Statement gelang es Olivier Karrer zu verdeutlichen, dass sie alle keine Berufskrawallmacher sondern ernst zu nehmende, ihre Kinder liebende und verantwortungsvoll für sie sorgende Eltern sind, die in Deutschland zum Hungerstreik antraten, weil sie in allen juristischen Instanzen scheiterten und seit Jahren von einem Umgang mit ihren Kindern ausgeschlossen werden. Maurice Elfeke ergänzte, dass Deutschland Menschenrechtsverletzungen begeht, indem das Recht der Kinder auf beide Eltern und das Recht der Eltern auf ihre Kinder geschädigt wird und internationale Abkommen, die Deutschland unterzeichnete, nicht eingehalten werden. Es gebe keinen einzigen Grund, die als Eltern von ihren Kindern fern zu halten als nur den einen: den Willen der Mutter. Diese habe sich eines Verbrechens schuldig gemacht, indem sie die Kinder gekidnappt habe. Und obwohl dieses Verbrechen normalerweise mit Haft bestraft werde, sei die Mutter straffrei geblieben und der deutsche Staat habe das von ihr begangene Verbrechen für Recht erklärt. Zu vermuten sei, dass Deutschland die Kinder ausländischer Bürgerinnen und Bürger kidnappe, um die überalternde und aussterbende deutsche Gesellschaft zu erneuern. Michael Hickmann fügte hinzu, dass seine Kinder südafrikanische Bürger sind und in Deutschland zurückgehalten werden, owohl sie nicht der deutschen Rechtsprechung unterliegen. Dass sie auf diese Weise ihres kulturellen Erbes und ihrer väterlichen Familie beraubt werden und dies alles von der deutschen Rechtsprechung sanktioniert werde. Peter Christof beklagte die richterliche Willkür, den Kindeswillen immer dann, wenn es zugunsten der Väter gehe, zu ignorieren, diesen aber für ernst zu nehmen, sobald die Kinder bei der Mutter bleiben wollten.

Während Frau Schwall-Düren die Kritik an der deutschen Familienrechtssprechung als falsch und überzogen zurückwies, versicherte sie gleichzteitig den Eltern mehrfach, auf ihrer Seite zu sein, was sie Rechte des Kindes betreffe und in ihrer Aufgabe als Mediatorin bestrebt sei zu helfen. Zugleich wiederholte sie ihre bereits mir gegenüber gemachte Aussage, dass der Staat nicht heilen könne, was die Eltern selbst verursacht hätten und sie keine Wunder wirken könne, wenn die Väter die Kinder in der Partnerschaft vernachlässigt und sich mit den Müttern zerstritten und dadurch die Trennung selbst verursacht hätten. Mit dieser Äußerung rief sie besonders bei Olivier Karrer leidenschaftlichen Widerspruch hervor, der von den anderen Beteiligten bekräftigt wurde. Es sei eine Beleidigung, die man sich nicht bieten lasse, wenn hier behauptet werde, es habe Streit gegeben. Die Ehefrauen seien aus der intakten Ehe heraus zu ihren Eltern in Urlaub gefahren und einfach nicht wiedergekommen. Sie hatten das alleinige Sorgerecht in Abwesenheit der Väter beantragt und dieses ohne jede gerichtliche Anhörung der Väter zugesprochen bekommen. Und dieses Faustrecht sei belohnt worden, indem die Väter seit Jahren an jedem Kontakt mit ihren Kindern gehindert wurden. Der einzigen Mutter zwischen den Vätern, Francoise, schossen die Tränen in die Augen, als Olivier sagte, man sei hier im Hungerstreik, weil sie als Eltern endlich ihre Kinder sehen wollen. "Und zwar jetzt, sofort! Ich habe nur dieses eine Leben. Mein Sohn hat nur dieses eine Leben. Die Zeit vergeht. Und ich will mein Kind sehen, jetzt, sofort!"

Frau Schwall-Düren räumte ein, dass sie die Verletzungen der Eltern verstehe und ihr Bestes tue, ihr aber als Mediatorin und Therapeutin die Hände gebunden wären, so lange nicht beide Eltern bereit zur Verständigung wären. Zwar werde sie sich wie bisher für die Rechte der Kinder auf beide Eltern einsetzen, doch sei sie zu keinerlei Versprechungen bereit. Und von den Einwänden Dr. Blochs, dass die Bundesregierung Menschenrechtsverletzungen im großen Stil betreibe, wenn sie Eltern und Kindern das Recht auf Umgang nehme, wollte sie nichts wissen. Das deutsche Familienrecht sei eines der besten der Welt. Hier Menschenrechtsverstöße zu beklagen, sei bei allem Verständnis für die Unzufriedenheit der Hungerstreikenden falsch.

Frau Adlerstein, die der Diskussion weitestgehend schweigend folgte, lud nun Herrn Dr.Bloch zu einer Rede vor dem Deutschen Juristehntag ein, der am 12.August in Brühl stattfinden wird. Zugleich bestätigte sie, dass sie zugesagt hatte, die Möglichkeiten einer härteren Durchsetzung des Umgangsrechts prüfen zu lassen und dabei die Zielsetzung verfolge, das Recht des Kindes auf beide Eltern besser zu schützen als bisher. Da Gesetze eine lange Phase der Prüfungen durchlaufen müssten, lade das BMJ stets Interessenverbände und Gruppen zur Stellungnahme ein, die entweder schriftlich oder auch in persönlichen Debatten zu erbringen wären. Auf Befragen Armin Emrichs erklärte sie, diese Einladung künftig auch an Vätergruppen senden zu wollen, wenn ihr denn diese Gruppen bekannt gegeben würden.

Mit ihrem Statement war die Sitzung aufgehoben.

In den letzten Minuten, die mir bei der Verabschiedung blieben, versprach mir Frau Adlerstein, jederzeit für mich erreichbar zu bleiben. Gern wolle sie durch mich weiter über die Probleme der Eltern informiert werden. Mehrfach wiederholend prägte sie sich den Namen von paPPa.com ein, um sich in den nächsten Tagen die Seiten anzuschauen und die dort verzeichneten Adressen der diversen Vätergruppen für ihren Verteiler abzurufen, und meinte schließlich scherzhaft, eine Gruppe maMMa.com gründen zu wollen.

TEIL 3

Ich persönlich bin mit diesen Gesprächen sehr zufrieden, weil die Probleme der aus dem Leben ihrer Kinder zwangsweise ausgeklammerten Mutter, Väter und Großeltern in der noch sehr jungen "Elternbewegung" bei den gesetzgebenden Stellen des Bundestages ERSTMALS gehört und Ernst genommen wurden. Es ist ein Sieg, der schwer erkämpft wurde, und für den ich euch Hungerstreikenden danke.

Leider ist es kein Sieg, der euch eure Kinder wiedergebracht hat. Darüber bin ich zusammen mit euch traurig und zornig und zugleich entschlossen, gemeinsam mit euch diesen Kampf fortzusetzen. Denn wir haben endlich eine Bresche in die bisher geschlossene Phalanx der einseitigen Parteilichkeit geschlagen. Wir haben das erste Mal Gehör gefunden und Betroffenheit ausgelöst. Wir haben das erste Mal erreicht, dass Vertreterinnen uind Vertreter dieser neuen Elternbewegung anlässlich der Entwicklung neuer Gesetze gehört und somit beteiligt werden. Wir haben das erste Mal erreicht, dass ernsthaft überlegt wird, Väter identisch wie Mütter zu schützen und ihnen damit endlich die elterliche Gleichrangigkeit einzuräumen, die sie verdienen. Wir haben erstmals erreicht, dass der einseitigen elterlichen Willkür Einhalt geboten werden soll. Wir sind erstmals dem Recht unserer Kinder auf beide Eltern einen Sprung näher gekommen. Das ist viel!

Dennoch, eure Kinder sind noch immer nicht bei euch. Und deshalb ist es kein Sieg, der zufrieden stimmen könnte. Es ist ein Teilsieg. Aber er macht Mut weiterzukämpfen. Wie in jedem Kampf wird es weh tun. Aber wir werden es schaffen, denn wir wollen es schaffen. Und gemeinsam sind wir stark.

"A votre service", - und bis bald,

Dr. Karin Jäckel

Auch die aktuelle Ausgabe des SPIEGEL berichtet in einem zweiseitigen Artikel "Sehnsucht nach Samuel" über den Berliner Hungerstreik. Im selben Heft findet sich übrigens auch ein etwas längerer Beitrag ("Das Ende der Generation lila") über den inzwischen unzweifelhaften Akzeptanzverlust des Feminismus in Deutschland.

LESERMAIL:
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Meine Lieblingsleserin Lisa schickte mir zum Verhältnis Männer und Frauen folgenden kleinen Text, den ich hier gerne veröffentlichen möchte.

YOU JUST CAN'T WIN

If you put a woman on a pedestal and try to protect her from the rat race, you're a male chauvinist.
If you stay home and do the housework, you're a pansy.

If you work too hard, there is never any time for her.
If you don't work enough, you're a good-for-nothing bum.

If she has a boring repetitive job with low pay, this is exploitation.
If you have a boring repetitive job with low pay, you should get off your ass and find something better.

If you get a promotion ahead of her, that is favoritism.
If she gets a job ahead of you, it's equal opportunity.

If you mention how nice she looks, it's sexual harassment.
If you keep quiet, it's male indifference.

If you cry, you're a wimp.
If you don't, you're an insensitive bastard.

If you thump her, it's wife bashing.
If she thumps you, it's self defense.

If you make a decision without consulting her, you're a chauvinist.
If she makes a decision without consulting you, she's a liberated woman.

If you ask her to do something she doesn't enjoy, that's domination.
If she asks you, it's a favor.

If you appreciate the female form and frilly underwear, you're a pervert.
If you don't, you're gay.

If you like a woman to shave her legs and keep in shape, you're sexist.
If you don't, you're unromantic.

If you try to keep yourself in shape, you're vain.
If you don't, you're a slob.

If you buy her flowers, you're after something.
If you don't, you're not thoughtful.

If you're proud of your achievements, you're up yourself.
If you're not, you're not ambitious.

If she has a headache, she's tired.
If you have a headache, you don't love her anymore.

If you want sex too often, you're oversexed.
If you don't, there must be someone else.

Das war´s für die bislang fetteste Ausgabe der INVISIBLE MEN. Euch allen noch eine schöne Zeit, passt auf euch auf.

Arne

Re: Link bezueglich sexuellem Missbrauch

Maesi, Saturday, 11.08.2001, 15:58 (vor 8504 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: INVISIBLE MEN e-zine Nummer 10 von Arne Hoffmann am 11. August 2001 11:30:22:

Hallo Arne

Zuvor noch etwas anderes: Ich habe vorgestern per Mail den HILFERUF EINES LESERS erhalten, dessen Darstellung zufolge ein Bekannter von ihm fälschlich des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werde und sein Anwalt ziemlich hilflos wirke. Der Betreffende habe auch schon damit gedroht, sich etwas anzutun. Natürlich habe ich selbst keine Ahnung, was wirklich hinter dieser Geschichte steckt. Aber die Anfrage meines Lesers ist so oder so berechtigt: Gibt es in Deutschland irgendwelche Ansprechpartner oder Möglichkeiten der Unterstützung für Falschbeschuldigte? Wir wissen ja inzwischen aus der Literatur ("Weißbuch sexueller Missbrauch" etc.), dass solche falschen Unterstellungen nicht so selten zu sein scheinen. Wenn da einer von euch Anlaufstellen kennt, bitte Info an mich.

Wenn es sich um eine Beschuldigung des sexuellen Missbrauchs gegen Kinder handelt, kenne ich nur die SKIFAS (Schutz des Kindes bei sexuellen Missbrauchsverdaechtigungen). Untenstehend der Link auf deren Homepage. Eventuell koennen die dem Bekannten des Lesers helfen.

Gruss
Maesi

Re: Link bezueglich sexuellem Missbrauch

Maesi, Saturday, 11.08.2001, 16:01 (vor 8504 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: Link bezueglich sexuellem Missbrauch von Maesi am 11. August 2001 12:58:41:

Hallo Arne

Ups, da hat was nicht geklappt. Nachstehend der Link: http://www.skifas.de

Gruss
Maesi

Danke schön! :-)

Arne Hoffmann, Saturday, 11.08.2001, 16:23 (vor 8504 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: Link bezueglich sexuellem Missbrauch von Maesi am 11. August 2001 13:01:38:

*Stirnklatsch*
Stimmt, an die hab ich ja gar nicht mehr gedacht. Klar, das wäre doch schon mal eine Hilfe! Ganz herzlichen Dank!

Arne

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