Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt !
Freeman, Sunday, 12.08.2001, 16:00 (vor 8507 Tagen)
hiermal ein link der evtl. auch diskussionsstoff liefern kann, zwar
in einem anderen forum gefunden, aber dies dürfte ja egal sein !
Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt !
Arne Hoffmann, Sunday, 12.08.2001, 17:22 (vor 8507 Tagen) @ Freeman
Als Antwort auf: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt ! von Freeman am 12. August 2001 13:00:13:
Dann wird es höchste Zeit, dass wir die Leiche beerdigen, bevor der Gestank unerträglich wird.
Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt !
*****Frau, Sunday, 12.08.2001, 17:36 (vor 8507 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt ! von Arne Hoffmann am 12. August 2001 14:22:32:
Dann wird es höchste Zeit, dass wir die Leiche beerdigen, bevor der Gestank unerträglich wird.
die *koketterie mit worten*. sind lektoren da besonderes anfällig? welch aussage.
Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt !
Norbert, Sunday, 12.08.2001, 18:05 (vor 8507 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt ! von Arne Hoffmann am 12. August 2001 14:22:32:
Dann wird es höchste Zeit, dass wir die Leiche beerdigen, bevor der Gestank unerträglich wird.
Wir wollen bei dem 'Jubel' nicht vergessen, daß es legitime Interessen der Frauenbewegung gegeben hatte. Es gibt auch weiter legitime Interessen von Frauen, die noch nicht realiert sind.
Die alten 68, die nicht aus ihren Fehlern lernen wollten und wollen, sehen ihre Pfründe schwinden, und daß ist auch gut so. Sie haben sich längst überlebt, merkten es bislang nur nicht.
Dieses Haßgeschwafel hat zu vielen Menschen ihr Lebensglück und manchen sogar ihr Leben gestohlen.
Die Rückzugsgefechte werden aber noch andauern.
Das Gewaltschutzgesetz war eine der Offensiven, die sich gegen die Urheber gewendet haben. Hoffentlich kann dieses schon eine Niederlage für sie werden.
Gruß
Norbert
Nachtrag
Norbert, Sunday, 12.08.2001, 19:20 (vor 8507 Tagen) @ Norbert
Als Antwort auf: Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt ! von Norbert am 12. August 2001 15:05:55:
Dann wird es höchste Zeit, dass wir die Leiche beerdigen, bevor der Gestank unerträglich wird.
...
Die Rückzugsgefechte werden aber noch andauern.
Das Gewaltschutzgesetz war eine der Offensiven, die sich gegen die Urheber gewendet haben. Hoffentlich kann dieses schon eine Niederlage für sie werden.
Eine Niederlage gab es ja erst, allerdings gegen einen mächtigen Gegner:
'Das Scheitern des Gleichstellungsgesetzes Anfang Juli'
Gruß
Norbert
[/b]
Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt !
Arne Hoffmann, Sunday, 12.08.2001, 19:51 (vor 8507 Tagen) @ Norbert
Als Antwort auf: Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt ! von Norbert am 12. August 2001 15:05:55:
Wir wollen bei dem 'Jubel' nicht vergessen, daß es legitime Interessen der Frauenbewegung gegeben hatte.
Nur damit wir wissen, worüber wir hier konkret sprechen: Welche legitimen Interessen des Feminismus gab es deiner Ansicht nach, die
- sich nicht entweder von selber gelöst hätten
oder
- nicht von einer bezüglich auf das Geschlecht weniger einseitig ausgerichteten sozialen Bewegung besser gelöst worden wären?
Es gibt auch weiter legitime Interessen von Frauen, die noch nicht realiert sind.
Wie zum Beispiel?
Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt !
Norbert, Sunday, 12.08.2001, 20:12 (vor 8507 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt ! von Arne Hoffmann am 12. August 2001 16:51:34:
Wir wollen bei dem 'Jubel' nicht vergessen, daß es legitime Interessen der Frauenbewegung gegeben hatte.
Nur damit wir wissen, worüber wir hier konkret sprechen: Welche legitimen Interessen des Feminismus gab es deiner Ansicht nach, die
- sich nicht entweder von selber gelöst hätten
oder
- nicht von einer bezüglich auf das Geschlecht weniger einseitig ausgerichteten sozialen Bewegung besser gelöst worden wären?
Dies wäre die beste Variante gewesen, leider nicht verwirklicht.
Im Bereich der Ausbildung wurden früher Mädchen eher behindert.
M.E. hat Frau heute dadurch mehr Möglichkeiten der Lebensplanung.
Es gibt auch weiter legitime Interessen von Frauen, die noch nicht realiert sind.
Wie zum Beispiel?
Es gibt m.E. noch eine geringe Benachteiligung in der Arbeitswelt. Die sich noch geben wird.
Feminismus in einer 'gesunden' Form suchte m.E. echte Benachteiligungen aufzuzeigen und zu beseitigen.
Leider wucherte es dann wie ein Krebsgeschwür, weil es nicht den Ausgleich suchte.
Gruß
Norbert
Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt !
xena, Monday, 13.08.2001, 22:35 (vor 8506 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt ! von Arne Hoffmann am 12. August 2001 14:22:32:
Dann wird es höchste Zeit, dass wir die Leiche beerdigen, bevor der Gestank unerträglich wird.
Da du dich ja geoutet hast, meinem Jahrgang anzugehören, gehe ich wohl auch recht in der Annahme, daß die Zeiten vor der Frauenbewegung nicht zu deiner Lebenserfahrung gehören. Da du dich leider einseitig auf die Maskulistenbewegung versteift hast, fehlt dir somit eine wichtige Information, und zwar die, wie es früher aussah. Mag sein, daß es einigen in ihren Phantasien heiß den Rücken runterläuft, wenn sie sich einen Überblick über die Prä-Feministische Ära verschaffen, mir selbst stellen sich die Nackenhaare auf. Wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir immer nur um die Gleichberechtigung der Geschlechter. Unter diesem Aspekt entzieht sich mir völlig das Verständnis für deine getroffene Aussage. Ich wäre doch hocherfreut, wenn du mir diesbezüglich noch weitere Informationen zukommen lassen könntest, was genau du mit deiner Aussage auszudrücken versucht hast.
mfg xena
Feminismus ist Sexismus
Arne Hoffmann, Tuesday, 14.08.2001, 11:24 (vor 8506 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: Die SPD hat die Frauenbewegung für tot erklärt ! von xena am 13. August 2001 19:35:57:
Wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir immer nur um die Gleichberechtigung der Geschlechter. Unter diesem Aspekt entzieht sich mir völlig das Verständnis für deine getroffene Aussage. Ich wäre doch hocherfreut, wenn du mir diesbezüglich noch weitere Informationen zukommen lassen könntest, was genau du mit deiner Aussage auszudrücken versucht hast.
Dass man den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben kann. der Slogan "Feminismus ist Sexismus" hat schon einiges für sich. Das wird in Sätzen ziemlich deutlich wie "Wir nehmen bei allem die Seite der Frau ein. Wir fragen nicht, ob etwas `reformerisch´, `radikal´, `revolutionär´ oder `moralisch´ ist. Wir fragen: Ist es gut für Frauen oder schlecht für Frauen?" (zitiert nach Richards, Janet Radcliffe: The Sceptical Feminist. A Philosophical Enquiry. Boston u. a. 1980) Aber andere feministische Texte offenbaren dieselbe Einstellung, nur weniger offen.
Ich sehe den (Mainstream-)Feminismus nicht als eine ursprünglich sinnvolle Bewegung, die in den Neunzigern lediglich total aus dem Ruder gelaufen ist. Schon sein ganzer Ansatz mit dem Feindbild Mann, der paranoiden Theorie vom unterdrückerischen "Patriarchat" usw. war völlig daneben. Sinnvoll wäre eine nicht-sexistische Bewegung, die Männer wie Frauen gleichermaßen als Täter wie als Opfer wahrnimmt. Der Feminismus, wie er tatsächlich praktiziert wird, enthält zahlreiche totalitäre und faschistoide Elemente und setzt seine Ziele teilweise mit keinen anderen Methoden als Terror durch. Dass Frauen wie Erin Pizzey (ursprünglich Initiatorin der modernen Frauenschutzbewegung und Mitgründerin des ersten modernen Frauenhauses) oder Cathy Young (eine der Top-Geschlechterforscherinnen der USA) sich durch den Mainstream-Feminismus beide politisch an ihre Kindheit in Rotchina erinnert fühlen, ist kein Wunder. Letztlich ist der Mainstream-Feminismus genauso eine Hassbewegung gegen Männer wie beispielsweise der Ku-Klux-Klan eine Hassbewegung gegen Schwarze war, und sollte genausowenig toleriert werden.
Tatsächlich möchte ich ihn lieber heute überwinden als morgen, bevor er die Geschlechterbeziehungen ebenso ruiniert wie er mit seiner völlig idiotischen Ideologie ein sinnvolles Herangehen an Probleme wie die der häuslichen Gewalt oder des sexuellen Missbrauchs komplett unmöglich macht.
Re: Feminismus ist Sexismus
xena, Tuesday, 14.08.2001, 14:30 (vor 8505 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Feminismus ist Sexismus von Arne Hoffmann am 14. August 2001 08:24:33:
Hallo Arne,
ich stimme dir zu, daß Feminismus Sexismus ist, wenn er so definiert ist, daß einseitig die Sicht der Frau als das allein selig machende angesehen wird. Jede Form von -ismus ist abzulehnen IMO. Die Rede war hier doch aber von der "Frauenbewegung" und die schließt nach meinem Verständnis zwar den Flügel des Feminismus mit ein, ist aber nicht mit Feminismus gleichzusetzen. Die Frauenbewegung damals war dringend notwendig und ich bin froh, daß es sie gegeben hat. Wie ich schon sagte, wäre mir die Vorstellung, in 50´er Jahre Verhältnissen als Frau leben zu müssen, zuwider. Und auch Männer sollten sich vor Augen führen, was es bedeutet, eben keine gleichwertige Partnerin an der Seite zu haben, sondern weichgekochte Pantoffelschlepperinnen. Mag ja durchaus Vorteile haben, aber eben auch Nachteile.
Daß das ganze diese Auswüchse bekommen hat, streite ich ja nicht ab, wie du weißt. Ich denke, der Begriff "Postfeminismus" hat seine Berechtigung und die "Ewiggestrigen" tun den Frauen heute keinen Gefallen mehr. Vieles, was als "Frauenförderung" deklariert wird, dient doch lediglich der Erhaltung des Frauenbildes als Opfer. Wer Frauenbibliotheken, oder Mädchenspielplätze als erstrebenswert empfindet, gibt damit implizit zu, daß er (besser sie) sich als permanent bedrohtes Wesen erlebt, das geschützt werden muß, indem eine Ghettoisierung vorangetrieben wird. Sowas halte ich für recht ungesund
Worauf ich hinauswill ist, daß Männer- und Frauendiskriminierung immer zwei Seiten einer Medaille sind. Wird das eine Geschlecht diskriminiert, so wird auch das andere diskriminiert. Es ist diskriminierend, daß Männer aus gewissen Bereichen ausgeschlossen werden, aber es ist genauso diskriminierend, Frauen in gewissen Bereichen einzuschließen ("zum eigenen Schutz, weil sie ja ach so schwach sind"). Das läßt sich auf die gesamte Debatte übertragen, sei es auf den Wehrdienst, auf häusliche Gewalt, auf Mädchenspielplätze, auf Frauenbibliotheken uswusf.
Grüße, xena
Re: Feminismus ist Sexismus
Arne Hoffmann, Wednesday, 15.08.2001, 05:25 (vor 8505 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: Feminismus ist Sexismus von xena am 14. August 2001 11:30:18:
Wie ich mal wieder feststellen darf, sind wir prinzipiell gar nicht so weit auseinander.
ich stimme dir zu, daß Feminismus Sexismus ist, wenn er so definiert ist, daß einseitig die Sicht der Frau als das allein selig machende angesehen wird. Jede Form von -ismus ist abzulehnen IMO.
Und das trifft im Endeffekt natürlich auch auf "Maskulismus" zu, weshalb ich damit auch nicht so hundertprozentig glücklich bin.
Die Frauenbewegung damals war dringend notwendig und ich bin froh, daß es sie gegeben hat. Wie ich schon sagte, wäre mir die Vorstellung, in 50´er Jahre Verhältnissen als Frau leben zu müssen, zuwider. Und auch Männer sollten sich vor Augen führen, was es bedeutet, eben keine gleichwertige Partnerin an der Seite zu haben, sondern weichgekochte Pantoffelschlepperinnen. Mag ja durchaus Vorteile haben, aber eben auch Nachteile.
LOL, es gibt einen Artikel aus dem ganz frühen "Playboy", ich glaube 50er Jahre, in dem die reine Ehefrau, die den Mann das Geld verdienen lässt, ziemlich niedergemacht wird. Das war jedenfalls noch vor der (zweiten) Frauenbewegung.
Und dann gibt es natürlich Leute, die nicht gänzlich ohne Logik behaupten, Entwicklungen wie die Pille oder der Wandel von der Industrie- zur Informationsgesellschaft hätten die Frauengleichberechtigung sowieso erbracht, und die Frauenbewegung sei nur ideologisch hinterhergedackelt. Ich mag das aber eigentlich gar nicht diskutieren, weil ich das nur für Historiker interessant halte und wir in der Gegenwart genug Streitpunkte haben.
Worauf ich hinauswill ist, daß Männer- und Frauendiskriminierung immer zwei Seiten einer Medaille sind. Wird das eine Geschlecht diskriminiert, so wird auch das andere diskriminiert.
Du erstaunst mich immer wieder. Wenn es nicht ab und zu diese unerwarteten Ausfälle von dir gäbe ("Jammerlappen" etc.), könnte man vermutlich richtig gut mit dir zusammenarbeiten.
Insofern verstehe ich auch nicht ganz, warum sich einige hier aufführen, als wärst du der Antichrist, nur weil du in einigen Punkten eine dezidiert andere Meinung vertrittst.