Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001
Sven, Tuesday, 14.08.2001, 13:11 (vor 8502 Tagen)
Heute habe ich das neue Herbstprogramm unserer KVHS erhalten und habe mich mal wieder richtig ärgern können.
Das Programmangebot für Männer nimmt immer mehr ab, während anscheinend kein Thema für den Bereich Frauen zu blöd ist (obskure Selbstfindungseminare u.ä.). Ca. 1/3 des KVHS-Programms ist nur Frauen zugänglich und einige weitere Bereiche sind zwar offiziell auch für Männer zugänglich, alleine die Themen dürften wohl nur sehr wenige Männer ansprechen (Schinkkurse u.ä.).
Es gibt übringes nur einen Kurs, der auschließlich für Männer ist: Kochen für Männer.
Existenzgründerseminare gibt es zu Hauf, natürlich nur für Frauen, warum sollen sich Männer auch selbstständig machen?
Sehr interessant ist auch das Thema Selbstverteidigung. Da gibt es Kurse für unterschiedliche Altersgruppen.
1. Mädchen UND Jungen (6 - 10 Jahre)
2. Mädchen (11 - 15 Jahre)
3. Mädchen und Frauen (ab 16 Jahren)
Nun wissen wir also genau, wann eine Junge aufhört ein Kind zu sein und wann er zum Mann wird und keinen Schutz mehr braucht. Vergreifen sich Kinderschänder nur an Jungen bis 10 Jahre und danach sehen sie die Jungen als Männer an? So kann es wirklich nicht gehen, auch Jungen die älter als 10 Jahre alt sind, muss die Möglichkeit gegeben werden, Selbstverteidigung zu erlernen.
Nun kommt aber die Oberfrechheit, mit der versucht wird ,unbemerkt wesentlich billigere Kursgebühren für Frauen durchzusetzen.
Rethorikkurs für Frauen: 15 Stunden = 95,00 DM
Rethorikkurs für Männer: 18 Stunden = 240,00 DM
Stundenpreis für Frauen: 6,33 DM
Stundenpreis für Männer: 13,33 DM
Sven
Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001
Andreas, Tuesday, 14.08.2001, 13:31 (vor 8502 Tagen) @ Sven
Als Antwort auf: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001 von Sven am 14. August 2001 10:11:49:
Heute habe ich das neue Herbstprogramm unserer KVHS erhalten und habe mich mal wieder richtig ärgern können.
Darüber ärgere ich mich jedesmal, wenn ich mir die VHS-Kurse in meiner Stadt anschaue. Fast 30% aller Kurse sind nur für Frauen! Ich nehme an, daß diese Kurse für Frauen deswegen so billig sind, weil dort die Frauenbeauftragten noch Gelder mit einbringen. Jetzt weißt du auch, wo deine Steuergelder hinfließen....Und die Kurse sind ja echt der Hammer...Erforschung weiblicher Spiritualität im Mondschein usw....
A.
Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001
Sven, Tuesday, 14.08.2001, 13:56 (vor 8502 Tagen) @ Andreas
Als Antwort auf: Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001 von Andreas am 14. August 2001 10:31:43:
Heute habe ich das neue Herbstprogramm unserer KVHS erhalten und habe mich mal wieder richtig ärgern können.
Darüber ärgere ich mich jedesmal, wenn ich mir die VHS-Kurse in meiner Stadt anschaue. Fast 30% aller Kurse sind nur für Frauen! Ich nehme an, daß diese Kurse für Frauen deswegen so billig sind, weil dort die Frauenbeauftragten noch Gelder mit einbringen. Jetzt weißt du auch, wo deine Steuergelder hinfließen....Und die Kurse sind ja echt der Hammer...Erforschung weiblicher Spiritualität im Mondschein usw....
Unser Landkreis hat jetzt "künstlich" drei neue Stellen geschaffen, in dem es um die Wirtschaftsförderung von Frauen geht. Wenn ich mir die größe unseres Landkreises (sehr klein) ansehe und dann deren Aufgabengebiete (so schwammig wie die der Frauenbeauftragten), kann man nur von teuer bezahlten ABM-Stellen sprechen. Drei "Traumjobs" für drei Frauen.
PS: Meines Wissens arbeiten gleichzeitig vier Personen im Amt für Wirtschaftsförderung. Deren Aufgabengebiet ist die "ganze" Wirtschaftsförderung im Landkreis. Wenn man nun überlegt wie gering der Anteil der Frauen im Unternehmerinnenbereich ist, kann man sich denken, wieviel Stunden die drei Damen effektiv am Tag arbeiten.
PS: Der Spass kostet den Steuerzahler 500.000 DM im Jahr.
Sven
Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001
Ferdi, Tuesday, 14.08.2001, 14:21 (vor 8502 Tagen) @ Sven
Als Antwort auf: Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001 von Sven am 14. August 2001 10:56:10:
Hi,
meine Empfehlung: Alles an den zuständigen Landesrechnungshof und an den Bund der Steuerzahler schicken. Vielleicht bringt`s was. Zumindestens tauchen solche Fälle dann auch in den regelmässigen Berichten der beiden Organisationen auf.
Gruss,
Ferdi
Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001
xena, Tuesday, 14.08.2001, 17:15 (vor 8502 Tagen) @ Sven
Als Antwort auf: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001 von Sven am 14. August 2001 10:11:49:
Hi,
das ist nicht nur bei der VHS so, sondern bspw. auch beim Ferienpaß, den man in der Ferienzeit für Schulkinder kaufen kann. Zig Seiten, die sich nur an Mädchen richten, und der Rest ist entweder erst für ältere geeignet, oder halt eben auch son Schrott wie Kochen oder Basteln.
Ich kauf das jetzt nicht mehr, weil das ist rausgeschmissenes Geld.
Es fehlen eben einfach Männer, die Gedanken und Zeit aufbringen, um Angebote für Jungs auf die Beine zu stellen. Jungenarbeit ist eben noch etwas ganz exotisches.
xena
Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001
Freeman, Tuesday, 14.08.2001, 17:40 (vor 8502 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001 von xena am 14. August 2001 14:15:52:
Hi,
das ist nicht nur bei der VHS so, sondern bspw. auch beim Ferienpaß, den man in der Ferienzeit für Schulkinder kaufen kann. Zig Seiten, die sich nur an Mädchen richten, und der Rest ist entweder erst für ältere geeignet, oder halt eben auch son Schrott wie Kochen oder Basteln.
Ich kauf das jetzt nicht mehr, weil das ist rausgeschmissenes Geld.
Es fehlen eben einfach Männer, die Gedanken und Zeit aufbringen, um Angebote für Jungs auf die Beine zu stellen. Jungenarbeit ist eben noch etwas ganz exotisches.
xena
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und wie erklärst du dir die unterschiedl. kosten bei kursen für
frauen/mädchen und jungen. jetzt komm nicht mit dem argument, dass auf-
grund der höheren anzahl von mädchen dies die sache verbilligt.
kann es nicht sein, dass es dort eine förderung gibt?
ich denke mal, dass du in einigen punkten nicht ganz unrecht hast,
aber alles darauf zu schieben, dass sich zuwenige leute gedanken um
jungenarbeit machen ist nur ein teil des ganzen!
andererseits liegt es auch daran, dass die ganzen frauenthemen/förderung
etc. ja schon intiuitiv wahrgenommen werden, während die jungen ganz
vergessen werden - nur dies interessiert kaum jemanden ( auch viele
männer nicht )
Entlastung
Rüdiger, Tuesday, 14.08.2001, 18:21 (vor 8502 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001 von xena am 14. August 2001 14:15:52:
Hi,
das ist nicht nur bei der VHS so, sondern bspw. auch beim Ferienpaß, den man in der Ferienzeit für Schulkinder kaufen kann. Zig Seiten, die sich nur an Mädchen richten, und der Rest ist entweder erst für ältere geeignet, oder halt eben auch son Schrott wie Kochen oder Basteln.
Ich kauf das jetzt nicht mehr, weil das ist rausgeschmissenes Geld.
Es fehlen eben einfach Männer, die Gedanken und Zeit aufbringen, um Angebote für Jungs auf die Beine zu stellen. Jungenarbeit ist eben noch etwas ganz exotisches.
xena
Beim Kursangebot der VHS kann man ganz sicher sagen, das ist politisch so gewollt, hier muss politisch entgegengearbeitet werden. Beispiel VHS Tübingen: Schwerpunktthema "Frauen" letzten Herbst, wenn ich mich recht entsinne, Fotoausstellung in den Gängen, Bilder von ganz gewöhnlichen Frauen - warum auch nicht? Aber dass dort mal ganz normale männliche Malocher mit "Lebensspuren" im Bild ausgestellt werden, könnte ja schließlich auch mal passieren ..... Besondere Frechheit: Betriebsbesichtigungen: Besichtigung der Frauenbuchhandlung sowieso - NUR FÜR FRAUEN. Offensichtlich dürfen da grundsätzlich keine Männer rein. Was, wie ich schon weiter unten schrieb, gegen Art. 3 GG verstößt, da niemand wegen seines Geschlechts benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Ein Gastwirt musste in den 60er Jahren ein Schild "Türken unerwünscht" aus eben diesem Grund abhängen, aber wenn Frauen so was machen, ist es offenbar was anderes ....
Erziehung von kleineren Kindern: Dürfte schwer fallen, da was zu ändern. Genausowenig wie man Frauen in die typischen Männerberufe von Maschinenbau bis Müllmann zwingen kann, kann man Männer dazu verdonnern, Kindergärtner zu werden .... Ein Bewusstseinswandel ist allerdings nötig, und der kann erreicht werden, wenn Männer ein wenig von der Alleinverdienerrolle entlastet werden.
Bessere Kinderbetreuung kann dazu führen, dass mehr Frauen (wie in der DDR) vollzeit arbeiten, das kann dazu führen, dass auch mal mehr Männer Erziehungsurlaub nehmen, dass Kindererziehung nicht mehr nur als weibliche Domäne betrachtet wird, und das kann langfristig auch bewirken, dass mehr Männer Kindergärtner und Grundschullehrer werden und sich vielleicht auch beim Ferienangebot für kleine Jungs mal was ändert. Ich weiß, ich weiß, langfristig sind wir alle tot, aber was schneller Wirkendes fällt mir dazu im Moment nicht ein.
Das ändert aber nichts daran, dass man das Kursangebot der VHS durchaus durch politische Arbeit schneller ändern kann, das ist eine m. E. ganz andere Frage, die mit dem Angebot für Kinder nur oberflächlich zusammenhängt.
So, und jetzt geh ich nach Tübingen (nicht nur wegen des neuen VHS-Hefts; mal sehen, wann der Stepkurs im nächsten Semester weitergeht. Da nehmen übrigens auch fast nur Frauen teil. Haben die Männer zuviel Berufsstress oder sind die nicht tänzerisch begabt? Und warum sind dann wiederum die Spitzentänzer (ebenso wie die Spitzenköche) fast alles Männer? Fragen über Fragen ... )
Gruß
Rüdiger
Re: Entlastung
xena, Tuesday, 14.08.2001, 19:54 (vor 8502 Tagen) @ Rüdiger
Als Antwort auf: Entlastung von Rüdiger am 14. August 2001 15:21:37:
Hi Rüdi,
Beim Kursangebot der VHS kann man ganz sicher sagen, das ist politisch so gewollt, hier muss politisch entgegengearbeitet werden.
Was bedeutet politisch gewollt? Und wer muß wieso entgegenarbeiten, und in welcher Form? Ich denke, daß diese Frauenschwemme das Ergebnis der Bemühungen einiger Frauen sind, die halt auf irgendsonem Frauentrip sind.
Wenn du männliche Malocher sehen willst, müßtest du eventuell mal selber dementsprechende Bemühungen veranstalten.
Entgegenarbeiten klingt so, als ob du diese Frauenausstellung ersetzen willst, daß das nicht sein darf. Und das fände ich wiederum zu weitgehend.
Ist es nicht besser FÜR etwas zu kämpfen, als GEGEN etwas zu kämpfen?
Dabei stellt sich allerdings auch die Frage, wie wichtig es dir persönlich ist, für diese Sache zu kämpfen.
Besondere Frechheit: Betriebsbesichtigungen: Besichtigung der Frauenbuchhandlung sowieso - NUR FÜR FRAUEN. Offensichtlich dürfen da grundsätzlich keine Männer rein.
Wärst du denn hingegangen, wenn du gedurft hättest? Ich nicht. Und wenn es dir als Mann wichtig wäre, diese Frauenbuchhandlung auch besichtigen zu dürfen, ja dann hättest du natürlich etwas unternehmen müssen.
Ich halte zunächst einmal solche Veranstaltungen getrennt nach Geschlechtern nicht von vornherein für verkehrt. Es wird erst nervig, wenn es tatsächlich um Interessenverletzungen geht, was hier wohl nicht gegeben ist. Es gibt ja auch Kurse etc. nur für Männer. Find ich auch gut.
Erziehung von kleineren Kindern: Dürfte schwer fallen, da was zu ändern. Genausowenig wie man Frauen in die typischen Männerberufe von Maschinenbau bis Müllmann zwingen kann, kann man Männer dazu verdonnern, Kindergärtner zu werden .... Ein Bewusstseinswandel ist allerdings nötig, und der kann erreicht werden, wenn Männer ein wenig von der Alleinverdienerrolle entlastet werden.
Ein wenig entlastet? Berufstätige Frauen die Ausnahme? Hey, wer hat dir heut morgen deine Brötchen verkauft? Und wer hat dir im Supermarkt an der Kasse dein Geld abgeknöpft?
Bessere Kinderbetreuung kann dazu führen, dass mehr Frauen (wie in der DDR) vollzeit arbeiten, das kann dazu führen, dass auch mal mehr Männer Erziehungsurlaub nehmen, dass Kindererziehung nicht mehr nur als weibliche Domäne betrachtet wird, und das kann langfristig auch bewirken, dass mehr Männer Kindergärtner und Grundschullehrer werden und sich vielleicht auch beim Ferienangebot für kleine Jungs mal was ändert.
Ach ich weiß nicht. Ich denke, man muß ja nicht erst Erzieher oder so werden, um sich Nebenberuflich um Jungs zu kümmern. Bei uns im Sportverein sind viele Männer als Trainer für die Jungs da. Die machen das zum Spaß. Genauso könnten auch andere Angebote genauso nebenbei gemacht werden. Das ginge schon. Hat auch viel mit Interesse zu tun. Der Vater meines Sohnes hat das zum Glück.
Das ändert aber nichts daran, dass man das Kursangebot der VHS durchaus durch politische Arbeit schneller ändern kann, das ist eine m. E. ganz andere Frage, die mit dem Angebot für Kinder nur oberflächlich zusammenhängt.
Ich denke schon, daß ein Zusammenhang besteht, wie gesagt. Was möchtest du denn ändern an dem Kursangebot? Die Frauenübermacht abbauen, oder die Männer stärker repräsentieren?
So, und jetzt geh ich nach Tübingen (nicht nur wegen des neuen VHS-Hefts; mal sehen, wann der Stepkurs im nächsten Semester weitergeht.
Ach du Schande: STEPPEN? *lach*
Ich stell mir das grad bildlich vor, wie du da so ... *kicher*
Grüße, xena
Hausfrauen
Rüdiger, Wednesday, 15.08.2001, 02:26 (vor 8501 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: Entlastung von xena am 14. August 2001 16:54:44:
Hi Rüdi,
Beim Kursangebot der VHS kann man ganz sicher sagen, das ist politisch so gewollt, hier muss politisch entgegengearbeitet werden.
Was bedeutet politisch gewollt? Und wer muß wieso entgegenarbeiten, und in welcher Form? Ich denke, daß diese Frauenschwemme das Ergebnis der Bemühungen einiger Frauen sind, die halt auf irgendsonem Frauentrip sind.
Eben. Und gestützt werden die VHS doch wohl durch öffentliche Mittel, also durch die von allen (vielleicht sogar mehr von Männern als von Frauen) aufgebrachten Steuermittel, und dann diese Einseitigkeit ... Du hast dich doch eben selbst drüber aufgeregt, dass es im Kinder-Ferienprogramm nichts Gescheites für die kleineren Buben gibt, und jetzt redest Du anders! - Eben dass so viele Frauen "auf irgendsonem Frauentrip" sind und Männer meist gleichgültig dahinschnarchen oder beruflich zu beschäftigt sind, das führt eben zu solchen Ungleichgewichten - die ich generell für nicht gut finde.
Wenn du männliche Malocher sehen willst, müßtest du eventuell mal selber dementsprechende Bemühungen veranstalten.
Das ist ein beliebtes Argument, genauso wie das Kennedysche "... was du für den Staat tun kannst", das du unten mal angeführt hast. Ich kann mich aber nicht um alles persönlich kümmern. Wie auch mal jemand unten festgestellt hat, ist es jedem selbst überlassen, worum er sich kümmert, und auch wenn sich jemand - da der Tag bekanntlich nur 24 Stunden hat - z. B. nicht um gequälte Tiere kümmern kann, hat er dennoch das Recht, Tierquälerei zu kritisieren. - Bei mir ist es derzeit nun mal so, dass mein Beruf Vorrang hat. Bin ich da mehr etabliert, hab ich vielleicht auch mehr Zeit für anderes, wer weiß.
Entgegenarbeiten klingt so, als ob du diese Frauenausstellung ersetzen willst, daß das nicht sein darf. Und das fände ich wiederum zu weitgehend.
Nö, so meine ich das gar nicht. Aber dass man so was für wichtig und ausstellenswert hält, männliche Malocher oder wasweißich aber nicht, das sagt was über die Prioritäten und Präferenzen in unserer Gesellschaft aus.
Ist es nicht besser FÜR etwas zu kämpfen, als GEGEN etwas zu kämpfen?
Im Prinzip ja; allerdings richten sich die meisten Kämpfe GEGEN irgendwas. Die Leute wachen auf und sind unzufrieden mit irgendwas, empört, wütend - wollen was ändern, was bewegen. Wollen GEGEN DAS angehen, was sie empört. So war's bei der amerikanischen Schwarzenbewegung, die war mehr gegen die Benachteiligungen der Schwarzen als für ein wirkliches tägliches Miteinander von Schwarz und Weiß, das war so bei der Apartheid, bei der Frauenbewegung (GEGEN die Benachteiligungen der Frau), beim Umsturz des Kommunismus 1989, ja sogar beim Roten Kreuz. Man könnte hier z. B. sagen, Henri Dunant habe eine humane Zukunftsgesellschaft vorgeschwebt; tatsächlich war er jedoch entsetzt über die Kriegsgreuel seiner damaligen Zeit und wollte sie abschaffen, zumindest lindern. Also wieder das DAGEGEN, der heftige Protest, als Motiv. Eine heftige Wut trägt auch meist weiter und bewegt mehr als positive Gefühle - bedauerlich, aber es ist so. Mir fällt so auf Anhieb keine Massenbewegung ein, die FÜR was war. Und wenn sie FÜR etwas waren, dann war damit zumeist eine noch heftigere Ablehnung dessen verknüpft, was diesem erträumten Zustand im Wege stand.
Dabei stellt sich allerdings auch die Frage, wie wichtig es dir persönlich ist, für diese Sache zu kämpfen.
Richtig. Ich bin eher bequem und etwas egoistisch; den Plan, einen Prozess gegen die Mainzer Frauenbibliothek finanziell zu unterstützen, habe ich z. B. zwar erwogen, aber wieder verworfen. Warum soll ich mein Geld riskieren, wenn tausende von männlichen Studenten nicht in der Lage sind, pro Person ein paar Mark dafür zu sammeln? Ich hatte persönlich auch noch nicht unter Frauen zu leiden, habe gottlob keine Exe, die mich schröpft, und kann daher relativ gelassen (oder träge? ) sein .....
Besondere Frechheit: Betriebsbesichtigungen: Besichtigung der Frauenbuchhandlung sowieso - NUR FÜR FRAUEN. Offensichtlich dürfen da grundsätzlich keine Männer rein.
Wärst du denn hingegangen, wenn du gedurft hättest? Ich nicht.
Ich wahrscheinlich auch nicht. Oder vielleicht doch, nur aus Prinzip. Und dann ein betont antifeministisches Buch bestellen. - Das ändert aber nichts daran, dass hier ein ungeahndeter Verstoß gegen Art. 3 GG vorliegt; deine locker-freundliche Argumentation lässt das fast vergessen machen, aber es ist und bleibt so.
Und wenn es dir als Mann wichtig wäre, diese Frauenbuchhandlung auch besichtigen zu dürfen, ja dann hättest du natürlich etwas unternehmen müssen.
Stimmt, hätte ich tun sollen. Hab ich mir auch überlegt. War dann aber doch zu faul. Mea culpa. Und was wäre dann gewesen? Die VHS hätte sich geweigert, meine Anmeldung entgegenzunehmen, und wenn ich trotzdem mit reingegangen wäre, hätte es vielleicht eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs gegeben und und und .... Vielleicht wäre so was - nicht nur als Einzelfall, sondern öfter - sogar nötig, aber meine Bequemlichkeit und Konfliktscheu war in diesem Fall größer, wie ich offen zugebe.
Ich halte zunächst einmal solche Veranstaltungen getrennt nach Geschlechtern nicht von vornherein für verkehrt.
Mag sein. Es geht aber nicht nur um den Kurs, sondern auch um den Buchladen ganz allgemein und dass Männer dort offensichtlich prinzipiell keinen Zutritt haben. Wenn wie in den alten Südstaaten an manchen Geschäften "Neger unerwünscht" hinge, wäre das mit Recht ein Skandal - und es IST ein Skandal, dass man Ähnliches achselzuckend hinnimmt, wenn Männer die Betroffenen sind. Ob dieser Buchladen nun stinklangweilig ist oder wahnsinnig interessant, ist unerheblich.
Es wird erst nervig, wenn es tatsächlich um Interessenverletzungen geht, was hier wohl nicht gegeben ist. Es gibt ja auch Kurse etc. nur für Männer. Find ich auch gut.
Ja, den einen: Kochen für Männer . Bin heute übrigens noch nicht zum VHS-Programmholen gekommen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben ....
Erziehung von kleineren Kindern: Dürfte schwer fallen, da was zu ändern. Genausowenig wie man Frauen in die typischen Männerberufe von Maschinenbau bis Müllmann zwingen kann, kann man Männer dazu verdonnern, Kindergärtner zu werden .... Ein Bewusstseinswandel ist allerdings nötig, und der kann erreicht werden, wenn Männer ein wenig von der Alleinverdienerrolle entlastet werden.
Ein wenig entlastet? Berufstätige Frauen die Ausnahme? Hey, wer hat dir heut morgen deine Brötchen verkauft?
Die sind heut morgen ganz von selbst auf dem Körbchen gewachsen . Überdies bin ich auf Diät, auch damit ich beim Steppen besser aussehe ... Sicher gibt's Supermarktkassiererinnen - aber da fängt's schon an: Von so einem Job kannst Du kaum eine Familie durchfüttern, selbst zu zweit wird's problematisch. Von einer Situation à la Ostblock, wo fast alle Frauen berufstätig waren, sind wir doch weit entfernt. In vielen Familien ist es doch noch immer so, dass der Mann die meisten "Brötchen" (um im Bild zu bleiben) heimbringt und die Frau nur zuverdient. Gerade neulich habe ich mit einer ehemaligen Schulkameradin geredet, in deren Umkreis ist es bei den meisten Frauen so, dass sie allenfalls teilzeitbeschäftigt sind. Z.B. eine weitere ehemalige Schulkameradin, mit der ich mal das Goldene Tanzabzeichen gemacht habe (ja ja ): Jetzt Mutter zweier Kinder. Da die mittlerweile das Grundschulalter verlassen, könnte sie als Studienrätin eigentlich wieder voll einsteigen. Macht aber auf Familie. - Die zuerst erwähnte Schulkameradin: Hat einen mittleren Manager zum Mann, fährt Jaguar. Hat etwa zehnjährige Zwillinge. Ist Ärztin. Würde gern Krankenschwestern Unterricht geben, aber von ihrem Zuverdienst bliebe so wenig übrig, dass es sich nicht lohnt. Also bleibt sie zu Hause. Kennt in ihrem Umfeld viele ähnliche Fälle. Die sind meist unzufrieden, aber sie sitzen zu Hause. - Manche sind unzufrieden, andere aber wiederum lassen sich ganz gern von einem Mann versorgen. Meine Stiefmutter z. B.: Sekretärin, dann mit meinem Vater (Professor) verheiratet. Er brauchte sie nicht zu bitten, mit dem Job aufzuhören. Es kamen dann auch drei Kinder (meine Halbgeschwister), aber auch als die aus dem Grundschulalter raus waren, war der Gedanke an eine Berufstätigkeit für sie etwa so entfernt wie der Mond. Unter jüngeren Frauen scheint diese Auffassung im Schwinden begriffen zu sein. Was auch immer die Gründe sein mögen: Die Last der geringeren Berufstätigkeit der Frau trägt der Mann.
Und wer hat dir im Supermarkt an der Kasse dein Geld abgeknöpft?
Bessere Kinderbetreuung kann dazu führen, dass mehr Frauen (wie in der DDR) vollzeit arbeiten, das kann dazu führen, dass auch mal mehr Männer Erziehungsurlaub nehmen, dass Kindererziehung nicht mehr nur als weibliche Domäne betrachtet wird, und das kann langfristig auch bewirken, dass mehr Männer Kindergärtner und Grundschullehrer werden und sich vielleicht auch beim Ferienangebot für kleine Jungs mal was ändert.
Ach ich weiß nicht. Ich denke, man muß ja nicht erst Erzieher oder so werden, um sich Nebenberuflich um Jungs zu kümmern. Bei uns im Sportverein sind viele Männer als Trainer für die Jungs da. Die machen das zum Spaß. Genauso könnten auch andere Angebote genauso nebenbei gemacht werden. Das ginge schon. Hat auch viel mit Interesse zu tun. Der Vater meines Sohnes hat das zum Glück.
Hocherfreulich - aber vielleicht hat er auf Grund seiner beruflichen Situation auch einfach mehr Zeit dazu. In meinem Stepkurs waren anfangs mehr Männer, die meisten sind im Lauf der Zeit weggeblieben, weil sie den Kursbesuch nicht mit ihren beruflichen Pflichten in Einklang bringen konnten. Das ist bei Hausfrauen natürlich leichter. Natürlich sind längst nicht alle Teilnehmerinnen Hausfrauen, aber sie scheinen durchweg in einer weniger stressigen beruflichen Situation zu sein wie ihre Männer ...
Das ändert aber nichts daran, dass man das Kursangebot der VHS durchaus durch politische Arbeit schneller ändern kann, das ist eine m. E. ganz andere Frage, die mit dem Angebot für Kinder nur oberflächlich zusammenhängt.
Ich denke schon, daß ein Zusammenhang besteht, wie gesagt. Was möchtest du denn ändern an dem Kursangebot? Die Frauenübermacht abbauen, oder die Männer stärker repräsentieren?
Eher die Männer stärker repräsentieren. - Bei solchen Kursangeboten allerdings wie dem weiter oben polemisch genannten "Selbsterfahrung im Mondenschein" könnte man darüber nachdenken, sie ganz abzuschaffen. So lange solche Kurse ganz privat abgehalten und bezahlt werden, ist es egal, aber ich vermute mal, die VHS wird öffentlich bezuschusst, und damit wird es natürlich zum Politikum, welche Inhalte man subventioniert. Das ist der Fluch der Subvention, genauso wie bei der Kunstförderung. Da wär's doch vielleicht besser, die Steuern ein wenig zu senken, die VHS-Subventionierung zu lassen, und jeder soll privat die Kurse abhalten oder besuchen, die er möchte. Machen wir beim Step auch gerade (überlegen, ob nicht lieber privat ... ) - wegen ständiger Schwierigkeiten mit den Räumlichkeiten (Teilnehmer des Meditationskurses beklagen sich, weil wir die Wände zum Wackeln bringen). Ich seh eigentlich auch nicht ein, warum ich die PC-Kenntnisse meiner Nachbarin oder die Kochkünste meines Nachbarn mit meinen Steuern mitfinanzieren soll; bei Weiterbildung für besonders Bedürftige mag es anders sein, oder bei Kinderreichen, aber ansonsten finde ich, sollen die das mal hübsch selber bezahlen ....
So, und jetzt geh ich nach Tübingen (nicht nur wegen des neuen VHS-Hefts; mal sehen, wann der Stepkurs im nächsten Semester weitergeht.
[/i]
Ach du Schande: STEPPEN? *lach*
Ich stell mir das grad bildlich vor, wie du da so ... *kicher*
Wir sind alle keine Fred Astaires oder Ginger Rogers, aber 's macht Spaß. Komisch: Beim Goldenen Tanzabzeichen haben auch alle komisch geguckt, keiner wollte mir das zutrauen ..... Muss irgendwie so was an mir haben ....
Gruß
Rüdiger
Grüße, xena
Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht
Arne Hoffmann, Wednesday, 15.08.2001, 05:35 (vor 8501 Tagen) @ Rüdiger
Als Antwort auf: Hausfrauen von Rüdiger am 14. August 2001 23:26:46:
Kann jetzt nicht auf alles eingehen, deshalb nur kurz:
Ja, diese einseitigen Kurse, Buchhandlungen etc. sind eigentlich ein Skandal.
Ja, die Situation liegt natürlich daran, dass sich Frauen für so etwas seit Jahrzehnten engagieren und Männer nicht, also sind wir sozusagen "selber schuld".
Andererseits muss man aber auch sehen, dass diese Feministinnen von sich ständig behaupten, "für nichts anderes einzutreten als die Gleichberechtigung". Das sie dann die Frau einseitig bevorzugen ist erstens unfair und zweitens auch für die Frau selber letztlich unsinnig. (Obwohl sie sich über die besseren Angebote und geringeren Gebühren erst mal schon freuen darf.)
Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht
xema, Thursday, 16.08.2001, 13:41 (vor 8500 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht von Arne Hoffmann am 15. August 2001 02:35:07:
Hi Arne,
wo ist der Skandal? Meinst du wirklich, daß Frauen sich dafür einsetzen sollten, daß auch die Männer ihre Kurse bekommen? Ja, was kommt denn dabei raus? Kochkurse, Strickkurse etc. Woher sollen wir denn wissen, worauf ihr so Bock habt? Wieso sollten wir uns darüber überhaupt den Kopf zerbrechen? Nur, um keine Einseitigkeit aufkommen zu lassen? Oder sollen Frauen evtl. Diskussionen über Sinn und Unsinn der Abseits-Regel beim Fußball moderieren?
Du kommst wider mit "den Feministinnen" an. Ist frau denn gleich feministisch, wenn sie Lust hat, frauenspezifische Kurse anzubieten oder daran teilzunehmen? Wieso stört dich das so?
Tatsächlich: selber schuld, würde ich mal sagen. Ließe sich doch ganz leicht beheben. Muß nur mal einer den A** hochkriegen. Das Wettern gegen die weibliche Aktivität könnte auch irgendwo als Neid darauf empfunden werden, daß die Frauen halt sowas auf die Beine stellen, und die Männer eben nicht. Diesen Zustand kann man aber nicht beseitigen, indem man fordert, "diese Auswüchse" zu verbieten oder nicht mehr zu unterstützen.
Grüße, xena
Ja, diese einseitigen Kurse, Buchhandlungen etc. sind eigentlich ein Skandal.
Ja, die Situation liegt natürlich daran, dass sich Frauen für so etwas seit Jahrzehnten engagieren und Männer nicht, also sind wir sozusagen "selber schuld".
Andererseits muss man aber auch sehen, dass diese Feministinnen von sich ständig behaupten, "für nichts anderes einzutreten als die Gleichberechtigung". Das sie dann die Frau einseitig bevorzugen ist erstens unfair und zweitens auch für die Frau selber letztlich unsinnig. (Obwohl sie sich über die besseren Angebote und geringeren Gebühren erst mal schon freuen darf.)
Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht
Ferdi, Thursday, 16.08.2001, 13:57 (vor 8500 Tagen) @ xema
Als Antwort auf: Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht von xema am 16. August 2001 10:41:46:
Guten Morgen!
Das Wettern gegen die weibliche Aktivität könnte auch irgendwo als Neid darauf empfunden werden, daß die Frauen halt sowas auf die Beine stellen, und die Männer eben nicht. Diesen Zustand kann man aber nicht beseitigen, indem man fordert, "diese Auswüchse" zu verbieten oder nicht mehr zu unterstützen.
Ich habe nichts dagegen, wenn Frauen Aktivitäten entwickeln, die ihren Interessenlagen entsprechen. Nur nicht auf Kosten der Steuerzahler![/u] Sie können machen was sie wollen, nur sollen sie das dann auch selbst finanzieren!
Aus Steuermitteln unterhaltene VHS sind Volkshochschulen, haben also dem ganzen Volk zur Verfügung zu stehen, und nicht nur Frauen!
Gruss,
Ferdi
Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht
Arne Hoffmann, Friday, 17.08.2001, 00:10 (vor 8500 Tagen) @ xema
Als Antwort auf: Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht von xema am 16. August 2001 10:41:46:
Hi Maya,
ich denke, die Konfusion ist zum Teil dadurch entstanden, dass in diesem Thread verschiedene Themen durcheinandergehen, z. B. Frauenkurse an Volkshochschulen, Frauenbibliotheken an Universitäten etc.
Ferdi hat mit seinem finanziellen Argument meiner Ansicht nach den Punkt getroffen. Ich kann zum Beispiel nicht mit ein paar Geistesverwandten eine Gruppe gründen und an unserer Uni eine Bücherei einrichten, die zwar von den Geldern der gesamten Studentenschaft getragen wird, die aber nur Männer, nur Katholiken, nur Sadomasochisten oder nur FDP-Wähler betreten dürfen. Das wäre einigermaßen grotesk. Wenn Frauen das machen erhält die Diskriminierung Rückendeckung von ganz oben und manche wundern sich, dass sich Männer überhaupt darüber aufregen.
Bei Volkshochschulen würde ich noch nicht von einem "Skandal" sprechen, allerdings davon, dass es mich nervt, wenn ich z. B. einen Flirtkurs besuche und dort vor allem feministische Theorien und Ideologien um die Ohren geblasen bekomme.
Du kommst wider mit "den Feministinnen" an. Ist frau denn gleich feministisch, wenn sie Lust hat, frauenspezifische Kurse anzubieten oder daran teilzunehmen? Wieso stört dich das so?
Nein, und es stört mich deshalb, weil ich erstens Einseitigkeit hasse (ich langweile mich schnell) und schon auf dem Buchmarkt und in Film und Fernsehen zuviel davon bekomme und weil zweitens bei dieser Häufung von frauenzentrierten vhs-Kursen das Angebot für mich als Mann reduziert wird. Worauf du natürlich antworten kannst, dass das nicht die Schuld der Frauen ist. Weder können sie Kurse zu Themen anbieten, die sie nicht die Bohne interessieren, noch können sie Männer von der Straße abgreifen und dazu zwangsrekrutieren, Volkshochschulkurse zu leiten. Allerdings könnten sie sehr wohl dafür sorgen, dass ihre Kurse wenigstens im Ansatz auch für das männliche Geschlecht reizvoll und nicht vollgestopft mit politischer Weltanschauung sind.
(Worauf man dann wieder einwenden könnten, dass es gerade der REIZ von vhs-Kursen ist, dass man in sie alle möglichen fragwürdigen Weltanschauungen reinstopft, die gerade schick sind, aber das führt jetzt etwas vom Thema ab.)
Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht
xena, Friday, 17.08.2001, 13:54 (vor 8499 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht von Arne Hoffmann am 16. August 2001 21:10:07:
Hi Arne,
Ferdi hat mit seinem finanziellen Argument meiner Ansicht nach den Punkt getroffen.
Hab ich lange drüber gegrübelt, und ich denke, daß ist nun wieder die Frage nach der jeweiligen politischen Haltung generell. Wie Rüdiger auch schon sagte, haben halt einige keine Lust, ihr Geld für andere zur Verfügung zu stellen. Da sind wir dann schnell beim Sinn und Unsinn von Steuern bezahlen überhaupt. Dann kommen militante Radfahrer und fragen, wieso sie Steuern für den Straßenbau bezahlen müssen etc. Ich frag mich z.B. wieso ich Mega-Polizeieinsätze zur Sicherung von Castor-Transporten bezahlen muß, obwohl ich die auch nicht will uswusf.
Ich kann zum Beispiel nicht mit ein paar Geistesverwandten eine Gruppe gründen und an unserer Uni eine Bücherei einrichten, die zwar von den Geldern der gesamten Studentenschaft getragen wird, die aber nur Männer, nur Katholiken, nur Sadomasochisten oder nur FDP-Wähler betreten dürfen. Das wäre einigermaßen grotesk. Wenn Frauen das machen erhält die Diskriminierung Rückendeckung von ganz oben und manche wundern sich, dass sich Männer überhaupt darüber aufregen.
Ja, und was sagt das aus? IMO doch nur, daß es schon ganz normal ist, daß Frauen überall Zwinger brauchen, in denen sie vor den bösen Männern geschützt werden müssen. Sei mal froh, daß dir nicht unterstellt wird, zu dieser Zielgruppe zu gehören
Mir ist das eher peinlich.
Bei Volkshochschulen würde ich noch nicht von einem "Skandal" sprechen, allerdings davon, dass es mich nervt, wenn ich z. B. einen Flirtkurs besuche und dort vor allem feministische Theorien und Ideologien um die Ohren geblasen bekomme.
Klingt ja vor allem spannend. Was ist denn eine feministische Flirttheorie? *lach*
es stört mich deshalb, weil ich erstens Einseitigkeit hasse (ich langweile mich schnell)
Mußt ja nicht mitmachen
und weil zweitens bei dieser Häufung von frauenzentrierten vhs-Kursen das Angebot für mich als Mann reduziert wird.
Du meinst also, daß die Frauen sich breit machen und so auch gar keinen Platz mehr für männerspezifische Angebote lassen?
Weder können sie Kurse zu Themen anbieten, die sie nicht die Bohne interessieren, noch können sie Männer von der Straße abgreifen und dazu zwangsrekrutieren, Volkshochschulkurse zu leiten.
*grins* sag das nicht zu laut, sonst kommen ein paar Radikalfeministinnen noch auf falsche Gedanken...gibt ja schon Tendenzen einiger, die Männer zu "erretten".
Allerdings könnten sie sehr wohl dafür sorgen, dass ihre Kurse wenigstens im Ansatz auch für das männliche Geschlecht reizvoll und nicht vollgestopft mit politischer Weltanschauung sind.
Alzo, wo ist denn die politische Weltanschauung versteckt beim "Mondschein-Trommeln"? Außerdem ist es ja nicht so, daß alle Kurse generell für Männer zu sind. Aber es ist wohl doch so, daß die Interessen von Männern und Frauen im Großen und Ganzen relativ weit auseinanderliegen.
Grüße, xena
Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht
Arne Hoffmann, Friday, 17.08.2001, 16:47 (vor 8499 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht von xena am 17. August 2001 10:54:03:
Hi Maya!
Hab ich lange drüber gegrübelt, und ich denke, daß ist nun wieder die Frage nach der jeweiligen politischen Haltung generell. Wie Rüdiger auch schon sagte, haben halt einige keine Lust, ihr Geld für andere zur Verfügung zu stellen. Da sind wir dann schnell beim Sinn und Unsinn von Steuern bezahlen überhaupt. Dann kommen militante Radfahrer und fragen, wieso sie Steuern für den Straßenbau bezahlen müssen etc.
Das ist übrigens auch die Haltung, wie sie von den Betreiberinnen der Mainzer Frauenbib selbst vertreten wird. Der Vergleich hinkt nur deshalb, weil Radfahrer Straßen benutzen dürfen, wenn sie möchten, und nicht davon abgehalten werden. Ich hab ja als Hetero auch nix dagegen, dass es an unserer Uni eine Bücherei für Homosexuelle gibt - allerdings durfte ich diese für meine Recherchen problemlos betreten.
Eine Universität ist eine Einrichtung öffentlichen Rechts und als solche dem Gleichheitsgrundsatz in unserer Verfassung verpflichtet. Mein Freund und Anwalt hat etliche seiner Kollegen nach ihrer Meinung zu diesem Fall gefragt und von allen die Antwort erhalten, rein rechtlich sei eine sexistische Einrichtung in einer Universität nicht haltbar. Sie erhält ihre Rückendeckung alein aus politischen Gründen. Insofern habe ich wirklich den Eindruck, dass, wenn hierzulande nicht der Feminismus, sondern der Nationalismus Staatsreligion wäre, sich die Verantwortlichen genauso selbstverständlich auch hinter eine Bibliothek nur für Deutsche stellen würden.
Ja, und was sagt das aus? IMO doch nur, daß es schon ganz normal ist, daß Frauen überall Zwinger brauchen, in denen sie vor den bösen Männern geschützt werden müssen.
Richtig. In einem Interview, das ich für die Studentenzeitschrift UNICUM mit den Betreiberinnen der Mainzer Frauenbib geführt habe, sagten sie mir, dies diene unter anderem dem Schutz der Frauen vor sexueller Belästigung. Es ist allerdings in all meinen Jahren als Student kein einziger solcher Fall in den "normalen" Uni-Büchereien bekannt geworden, was in der politisch korrekten Mainzer Uni auch nicht besonders verwundert.
Mir ist das eher peinlich.
Ich weiß, tut mir ja auch leid.
Klingt ja vor allem spannend. Was ist denn eine feministische Flirttheorie? *lach*
Sie orientiert sich vor allem an Klassikern wie Senta Trömel-Plötz Büchern über die "Vergewaltigung von Frauen in Gesprächen" oder Carol Gilligans "A Different Voice". Ein bisschen verkürzt zusammengefasst: Frauen sind die moralischeren Menschen, was sich auch in ihrer Sprachkultur zeige, aber sie werden von den Männern andauernd verbal unterdrückt. Ich hatte auch dazu ein Kapitel für mein Buch vorgesehen, es dann aber wieder rausgekürzt, nachdem ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass sich nicht jeder Leser so für Linguistik interessiert wie ich. Mich nervt aber einfach, dass die akademische Linguistik diesen Kokolores längst widerlegt hat, während er in Volkshochschulen - gewürzt mit der Böse-Mädchen-Soße - frohgemut unter die Bevölkerung gestreut wird.
Alzo, wo ist denn die politische Weltanschauung versteckt beim "Mondschein-Trommeln"?
Ich muss gestehen, ich habe noch keinen einzigen Kurs Mondschein-Trommeln belegt.
Außerdem ist es ja nicht so, daß alle Kurse generell für Männer zu sind.
Nein, aber wenn ich mir etwa das aktuelle Programm der vhs Wiesbaden schnappe, dann finde ich darin z. B. Kurse wie "Mut zum Erfolg. Selbstsicherheitstraining für Frauen". Darin geht es um Punkte wie ""Strategien für selbstbewusstes Handeln", "eigene Interessen durchsetzen und Konflikte konstruktiv lösen", "Stressfaktoren rechtzeitig erkennen und gegensteuern" usw. Warum können da nicht auch Männer mitmachen, die eben nicht zu den durchsetzungsstarken Alpha-Männchen zählen?
Aber es ist wohl doch so, daß die Interessen von Männern und Frauen im Großen und Ganzen relativ weit auseinanderliegen.
Gerade heute Vormittag habe ich in meiner Fernsehzeitschrift einen Artikel gefunden über den Quoten-Einbruch von Frauenmagazinen wie "Mona Lisa". Die Macherinnen wollen reagieren, indem sie ihre einseitige Ausrichtung verstärkt zurücknehmen: "Mit feministischem Anspruch macht man heute offenbar keine Quote mehr. Der Trend geht zum Themen-Mix, der auch Männer interessiert." So sind heute schon 40 Prozent des BR-Magazines
"Frauensache" männlich. Dieselbe Entwicklung wünsche ich mir für den Buchmarkt und unsere (Volks-)Hochschulen.
Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht
xena, Friday, 17.08.2001, 17:38 (vor 8499 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht von Arne Hoffmann am 17. August 2001 13:47:34:
Hi Arne,
Das ist übrigens auch die Haltung, wie sie von den Betreiberinnen der Mainzer Frauenbib selbst vertreten wird.
Ach was?!
Der Vergleich hinkt nur deshalb, weil Radfahrer Straßen benutzen dürfen, wenn sie möchten, und nicht davon abgehalten werden.
Autobahn? Jaja, ich weiß, ich hör ja schon auf *ggg*
Ich hab ja als Hetero auch nix dagegen, dass es an unserer Uni eine Bücherei für Homosexuelle gibt - allerdings durfte ich diese für meine Recherchen problemlos betreten.
Mutig *fg*
Eine Universität ist eine Einrichtung öffentlichen Rechts und als solche dem Gleichheitsgrundsatz in unserer Verfassung verpflichtet. Mein Freund und Anwalt hat etliche seiner Kollegen nach ihrer Meinung zu diesem Fall gefragt und von allen die Antwort erhalten, rein rechtlich sei eine sexistische Einrichtung in einer Universität nicht haltbar. Sie erhält ihre Rückendeckung alein aus politischen Gründen.
Jau, seh ich auch so.
Nur, welche politischen GRÜNDE sind denn das? Welche politischen Gründe liegen bspw. dahinter, wenn bei einer Fragebogenentwicklung an unserem Institut die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt ein Veto-Recht bekommt, und ihr erstmal der FB vorgelegt werden muß, um zu checken, ob da auch nix frauenfeindliches bei ist, und wir deswegen alle monatelang auf unser Geld warten müssen? Und dann nochmal "Korrekturen" durchführen müssen, die hier aufzuführen mir echt zuuu peinlich sind?
Richtig. In einem Interview, das ich für die Studentenzeitschrift UNICUM mit den Betreiberinnen der Mainzer Frauenbib geführt habe, sagten sie mir, dies diene unter anderem dem Schutz der Frauen vor sexueller Belästigung. Es ist allerdings in all meinen Jahren als Student kein einziger solcher Fall in den "normalen" Uni-Büchereien bekannt geworden, was in der politisch korrekten Mainzer Uni auch nicht besonders verwundert.
Sieht man doch immer in der Bahlsen-Werbung, wie eine hilflose Frau von Weichkeksbeißern terrorisiert wird
Schutz vor sexueller Belästigung in der Uni-Bibliothek? Is ja so geil...krieg mich nicht mehr ein...
Mir ist das eher peinlich.
Ich weiß, tut mir ja auch leid.
Thx *schnüff*
Sie orientiert sich vor allem an Klassikern wie Senta Trömel-Plötz Büchern über die "Vergewaltigung von Frauen in Gesprächen"
? Verbalerotik ? Sorry, ich kenn die nicht (muß man das?). Kann mir darunter nichts vorstellen.
Ein bisschen verkürzt zusammengefasst: Frauen sind die moralischeren Menschen, was sich auch in ihrer Sprachkultur zeige, aber sie werden von den Männern andauernd verbal unterdrückt.
Klingt wie Jammerlappen
Komisch, bin wohl dann gar keine Frau, weil ich unterdrück ja auch verbal *froi*...muß mich von Alex mal checken lassen *wechlol*
Ich hatte auch dazu ein Kapitel für mein Buch vorgesehen, es dann aber wieder rausgekürzt, nachdem ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass sich nicht jeder Leser so für Linguistik interessiert wie ich.
Klingt vernünftig. Ich versteh immer noch nicht den Unterschied zwischen Phonemen und Morphemen (nein, das brauchst du auch nicht ändern).
Mich nervt aber einfach, dass die akademische Linguistik diesen Kokolores längst widerlegt hat, während er in Volkshochschulen - gewürzt mit der Böse-Mädchen-Soße - frohgemut unter die Bevölkerung gestreut wird.
Nun, dann verstehst du vielleicht, wieso mich so mancher Blödsinn, der meinem Fachbereich aufgedrückt und munter verbreitet wird, erheblich nervt?!
Außerdem ist es ja nicht so, daß alle Kurse generell für Männer zu sind.
Nein, aber wenn ich mir etwa das aktuelle Programm der vhs Wiesbaden schnappe, dann finde ich darin z. B. Kurse wie "Mut zum Erfolg. Selbstsicherheitstraining für Frauen". Darin geht es um Punkte wie ""Strategien für selbstbewusstes Handeln", "eigene Interessen durchsetzen und Konflikte konstruktiv lösen", "Stressfaktoren rechtzeitig erkennen und gegensteuern" usw. Warum können da nicht auch Männer mitmachen, die eben nicht zu den durchsetzungsstarken Alpha-Männchen zählen?
Vielleicht, weil es bei Klemmis und anderen GehemmtInnen besser ist, wenn sie erstmal unter sich bleiben, und nicht unter sozialen Druck gesetzt werden? Erklärt nicht, wieso es keine men only-social skills trainings gibt. Könnte mir nur erklären, daß Frauen generell als Klemmis gesehen werden, die das ach so nötig haben. Wie gesagt, immer zwei Seiten einer Medaille Sogesehen sagt dies eine Menge über das Frauenbild aus, nicht wahr?
Aber es ist wohl doch so, daß die Interessen von Männern und Frauen im Großen und Ganzen relativ weit auseinanderliegen.
[quote]Gerade heute Vormittag habe ich in meiner Fernsehzeitschrift einen Artikel gefunden über den Quoten-Einbruch von Frauenmagazinen wie "Mona Lisa". Die Macherinnen wollen reagieren, indem sie ihre einseitige Ausrichtung verstärkt zurücknehmen: "Mit feministischem Anspruch macht man heute offenbar keine Quote mehr. Der Trend geht zum Themen-Mix, der auch Männer interessiert." [/quote]
Wie gesagt, ich halte Themen, die sich auf Fraueninteressen ausrichten, nicht per se für feministisch. Feminismus beinhaltet eine Wertung, nämlich, daß das Weibliche besser etc. sei.
So sind heute schon 40 Prozent des BR-Magazines
"Frauensache" männlich. Dieselbe Entwicklung wünsche ich mir für den Buchmarkt und unsere (Volks-)Hochschulen.
Dann möchte ich aber auch in der Sportschau mindestens die Hälfte der Zeit Themen haben, die auch für Frauen interessant sind. Synchronschwimmen z.B. *eg*
Grüße, xena
Abfahrtslauf, Morpheme, Synchronschwimmen
Arne Hoffmann, Friday, 17.08.2001, 21:39 (vor 8499 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: Irgendwo habt ihr (mal wieder) beide Recht von xena am 17. August 2001 14:38:46:
Hallo nochmal!
Das ist übrigens auch die Haltung, wie sie von den Betreiberinnen der Mainzer Frauenbib selbst vertreten wird.
Ach was?!
Tut mir ja auch leid. Aber auch die müssen sich ja irgendwo ihre Begründungen zusammenbasteln.
Sie orientiert sich vor allem an Klassikern wie Senta Trömel-Plötz Büchern über die "Vergewaltigung von Frauen in Gesprächen"
? Verbalerotik ? Sorry, ich kenn die nicht (muß man das?). Kann mir darunter nichts vorstellen.
Na hör mal, Trömel-Plötz zählt mit Luise Pusch zu den herausragenden feministischen Linguistinnen! Aber eigentlich präsentiert sie nur immer wieder aufs Neue ihre Kernthese, dass männliches Sprachverhalten aggressiver, dominanter usw. ist und die armen Frauen deshalb unterdrücke. Wie schon gesagt: Die Sprachwissenschaft hat diese Thesen mal untersucht und sie dann überwiegend abgelehnt. Das Thema ist eigentlich durch, deshalb bin ich zu faul, da jetzt noch groß was zu schreiben. Ich könnte dir höchstens ein paar Bücher empfehlen.
Am besten sind natürlich Trömel-Plötz eigenen Werke. Irgendwo philosophiert sie darüber, ob die Redewendung "Abfahrtslauf der Damen" nicht auch eine verbale Vergewaltigung darstelle ... sehr obskur ... ich hab aber die Argumentation nicht mehr im Kopf, das Buch war auch aus der Stadtbücherei, müsste ich mir noch mal ausleihen ...
Komisch, bin wohl dann gar keine Frau, weil ich unterdrück ja auch verbal *froi*...muß mich von Alex mal checken lassen *wechlol*
Ja, eben, so haben manche Sprachwissenschaftler halt auch argumentiert: "Frau Trömel-Plötz, denken Sie da nicht etwas arg in Schubladen? Schauen Sie sich doch zum Beispiel mal die Maya an, wie die immer auf die Pauke haut. Sabotiert die nicht Ihr gesamtes theoretisches Gebäude?" Naja, etwas differenzierter war es schon.
Klingt vernünftig. Ich versteh immer noch nicht den Unterschied zwischen Phonemen und Morphemen (nein, das brauchst du auch nicht ändern).
Ich wollte gerade ansetzen zu erklären, dass das eine kleinste Lauteinheiten und das andere kleinste sprachliche Sinnträger sind. Gut, dann nicht.
Könnte mir nur erklären, daß Frauen generell als Klemmis gesehen werden, die das ach so nötig haben. Wie gesagt, immer zwei Seiten einer Medaille Sogesehen sagt dies eine Menge über das Frauenbild aus, nicht wahr?
Darum sage ich ja, dass der Feminismus (die Frauenbewegung, whatever) den Frauen oft auch keine große Hilfe ist. wobei wir ja mittlerweile Versuche haben, vom Opfer-Feminismus wegzukommen (Naomi Wolfs "Power-Feminismus", third-wave-feminism usw.), aber so ganz geklappt hat das nie. Die Opferrolle ist offenbar von zu großem politischem Wert.
Dann möchte ich aber auch in der Sportschau mindestens die Hälfte der Zeit Themen haben, die auch für Frauen interessant sind. Synchronschwimmen z.B. *eg*
Du interessierst dich für Synchronschwimmen?
Also MEINE Hälfte der Sportschau kannst du gerne haben.
"Frauen sind die besseren Terroristinnen"
Arne Hoffmann, Friday, 17.08.2001, 21:55 (vor 8499 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Abfahrtslauf, Morpheme, Synchronschwimmen von Arne Hoffmann am 17. August 2001 18:39:29:
Sie orientiert sich vor allem an Klassikern wie Senta Trömel-Plötz Büchern über die "Vergewaltigung von Frauen in Gesprächen"
? Verbalerotik ? Sorry, ich kenn die nicht (muß man das?). Kann mir darunter nichts vorstellen.
Ich hab extra für dich noch mal in meinen Dateien nach dem Suchbegriff Trömel-Plötz gefahndet und immerhin zwei verwertbare Zitate gefunden:
Das eine stammt wohl aus Trömel-Plötz Buch "Frauensprache - Sprache der Veränderung" und lautet: "Frauen sind sogar die besseren Terroristinnen, aus interessantem Grund: Sie sind unbestechlicher, ehrlicher, standhafter, lassen sich nicht umstimmen, bleiben bei ihrer politischen Überzeugung." Hübsch, nicht?
Das andere ist aus Elke Schuberts satirischem Buch "Wenn Frauen zuviel schreiben". Der Essay kritisiert schon in der Überschrift Trömel-Plötz als "Ein Opferlamm, das sprechen kann" und argumentiert: "DAS nenne ich sexistisch, wenn alle Frauen über den einen Kamm des Opferlamms geschoren werden, nur aufgrund ihres Geschlechts. Trömel-Plötz hat mich jedenfalls nicht gefragt, ob ich mit ihr in einem Atemzug genannt werden möchte." Andererseits müsse man ihr hoch anrechnen, dass sie für einen gewissen Stil der Frauensprache mittlerweile das Wörtchen "Jörckeln" entwickelt hat eine Zusammenziehung aus Jammern, Meckern und Nörgeln.
Die tatsächliche Bedeutung von Trömel-Plötz für die deutsche Sprachwissenschaft bleibt also weiter umstritten.
Re: "Frauen sind die besseren Terroristinnen"
xena, Friday, 17.08.2001, 22:13 (vor 8499 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: von Arne Hoffmann am 17. August 2001 18:55:25:
"Frauen sind sogar die besseren Terroristinnen, aus interessantem Grund: Sie sind unbestechlicher, ehrlicher, standhafter, lassen sich nicht umstimmen, bleiben bei ihrer politischen Überzeugung."
Und dann lassen sie sich ständig verbal vergewaltigen?
Nun, was soll ich sagen, außer ein Zitat zu bringen: Dummheit ist nicht ans Geschlecht gebunden. Aber Arne, wieso reitest du eigentlich so auf solchen Komikerinnen rum? Ich mein, für eine Runde Grinsen mag das ja ganz amüsant sein, aber ist es nicht zu viel der Ehre, deren Botschaft ständig wiederaufzukochen, anstatt einfach im Schweigen versinken zu lassen? Ich mein, es gibt ja auch echt lustige männliche Schwallerköpfe, mein Liebling ist zur Zeit Prof. Amendt und seine Homo-Theorien. Wenn ich Langweile habe, dann les ich das und schon lach ich mich kaputt Würde mir aber nicht im Traum einfallen, meine kostbaren intellektuellen Fähigkeiten mit einer ernsthaften Analyse seiner Aussagen zu verschwenden.
Grüße, xena
Komikerinnen
Arne Hoffmann, Saturday, 18.08.2001, 00:20 (vor 8499 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: von xena am 17. August 2001 19:13:57:
Nun, was soll ich sagen, außer ein Zitat zu bringen: Dummheit ist nicht ans Geschlecht gebunden. Aber Arne, wieso reitest du eigentlich so auf solchen Komikerinnen rum?
Naja, in dem Fall, weil du mich danach gefragt hast, wer das ist, deren Lehren in deutschen Volkshochschulen so gerne unter die Leute gebracht werden. Der Kurs fand übrigens im letzten Jahr statt, und ich bin mir sicher, dieses Jahr bringen sie dasselbe. Ich würde mich ja auch freuen, wenn ich sagen könnte: "Die nimmt eh keiner ernst", aber so ist es eben nicht. Ab und zu werden solche sonderbaren Damen sogar Ministerin und haben plötzlich große Macht.
Re: Komikerinnen
Sven, Saturday, 18.08.2001, 00:51 (vor 8498 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Komikerinnen von Arne Hoffmann am 17. August 2001 21:20:40:
Nun, was soll ich sagen, außer ein Zitat zu bringen: Dummheit ist nicht ans Geschlecht gebunden. Aber Arne, wieso reitest du eigentlich so auf solchen Komikerinnen rum?
Naja, in dem Fall, weil du mich danach gefragt hast, wer das ist, deren Lehren in deutschen Volkshochschulen so gerne unter die Leute gebracht werden. Der Kurs fand übrigens im letzten Jahr statt, und ich bin mir sicher, dieses Jahr bringen sie dasselbe. Ich würde mich ja auch freuen, wenn ich sagen könnte: "Die nimmt eh keiner ernst", aber so ist es eben nicht. Ab und zu werden solche sonderbaren Damen sogar Ministerin und haben plötzlich große Macht.
Du meinst nicht zufällig eine Frau Ministerin B. ? *g*
Sven
Re: Komikerinnen
Norbert, Saturday, 18.08.2001, 02:07 (vor 8498 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Komikerinnen von Arne Hoffmann am 17. August 2001 21:20:40:
Nun, was soll ich sagen, außer ein Zitat zu bringen: Dummheit ist nicht ans Geschlecht gebunden. Aber Arne, wieso reitest du eigentlich so auf solchen Komikerinnen rum?
Naja, in dem Fall, weil du mich danach gefragt hast, wer das ist, deren Lehren in deutschen Volkshochschulen so gerne unter die Leute gebracht werden. Der Kurs fand übrigens im letzten Jahr statt, und ich bin mir sicher, dieses Jahr bringen sie dasselbe. Ich würde mich ja auch freuen, wenn ich sagen könnte: "Die nimmt eh keiner ernst", aber so ist es eben nicht. Ab und zu werden solche sonderbaren Damen sogar Ministerin und haben plötzlich große Macht.
Leider brachten solche KomikerInnen genug Unheil über die Menschheit.
Und sie konnten es nur, weil sie nicht als Gefahr wahrgenommen wurden bzw. werden wollten.
Hätten die Klügeren rechtzeitig darauf reagiert, wäre vieles Schlimmes erst gar nicht passiert.
Gruß
Norbert
Re: Abfahrtslauf, Morpheme, Synchronschwimmen
xena, Friday, 17.08.2001, 22:09 (vor 8499 Tagen) @ Arne Hoffmann
Als Antwort auf: Abfahrtslauf, Morpheme, Synchronschwimmen von Arne Hoffmann am 17. August 2001 18:39:29:
Hallo nochmal!
Auch hi,
Das ist übrigens auch die Haltung, wie sie von den Betreiberinnen der Mainzer Frauenbib selbst vertreten wird.
Ach was?!
Tut mir ja auch leid. Aber auch die müssen sich ja irgendwo ihre Begründungen zusammenbasteln.
ÖY, DU! Das war nicht "zusammengebastelt", sondern IMO eine plausible Begründung. Gibt noch ne Reihe anderer Geschichten, die dem Bund der Steuerzahler nicht in den Kram passen.
Na hör mal, Trömel-Plötz zählt mit Luise Pusch zu den herausragenden feministischen Linguistinnen!
Nich mein Fachgebiet...
Aber eigentlich präsentiert sie nur immer wieder aufs Neue ihre Kernthese, dass männliches Sprachverhalten aggressiver, dominanter usw. ist und die armen Frauen deshalb unterdrücke.
Vielleicht sollte sie dann mal einen VHS-Kurs belegen, damit sie sich mal wehren kann
Am besten sind natürlich Trömel-Plötz eigenen Werke. Irgendwo philosophiert sie darüber, ob die Redewendung "Abfahrtslauf der Damen"
nicht auch eine verbale Vergewaltigung darstelle ... sehr obskur ...
Und wenn die Damen dann aufwärts laufen müssen und langsamer sind als die Männer, ist das sicherlich auch wieder verkehrt
Die Opferrolle ist offenbar von zu großem politischem Wert.
Und deswegen kämpfen jetzt so viele Männer um die Opferrolle? Langsam beginne ich zu verstehen...
Grüße, xena
Opferrolle
Arne Hoffmann, Saturday, 18.08.2001, 13:01 (vor 8498 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: Abfahrtslauf, Morpheme, Synchronschwimmen von xena am 17. August 2001 19:09:13:
ÖY, DU! Das war nicht "zusammengebastelt", sondern IMO eine plausible Begründung.
LOL, sorry, wollte dir nicht zu nahe treten. DIR nehme ich das ja auch ab. Aber ich bin mir sicher, dass diese Idee bei den Begründerinnen der Frauenbib nicht im Vordergrund stand.
Und deswegen kämpfen jetzt so viele Männer um die Opferrolle? Langsam beginne ich zu verstehen...
Viele Männer kämpfen vor allem um eine realistische Wahrnehmung und darum, dass Männer im angemessenen Maße ebenfalls als Opfer wahrgenommen werden, statt männliche Opfer weiter mit einem Tabu zu belegen.
Re: Hausfrauen
xena, Thursday, 16.08.2001, 13:34 (vor 8500 Tagen) @ Rüdiger
Als Antwort auf: Hausfrauen von Rüdiger am 14. August 2001 23:26:46:
Hallo Rüdi,
das artet mal wieder aus hier vom Umfang *g*, quoten haut irgendwie nich mehr hin...
Was mir aber auffällt an deinem Posting ist, daß du Verantwortlichkeiten wegschiebst. Mich ärgert es, wenn du mit der Berufstätigkeit kommst und daß Frauen mehr Zeit für Jodeldiplome haben als Männer, weil sie sich durchfüttern lassen. Das nervt megamäßig. Das ist doch eine Frage der Prioritätensetzung. Niemand zwingt "die Männer", ihre Prioritäten auf Erwerbsarbeit zu setzen. Und ich finde es auch eher traurig, wenn mensch nur lebt, um zu arbeiten.
Das muß jeder für sich selbst entscheiden, wie er/sie sein Leben gestalten möchte. Du findest ja neben deinem Beruf auch noch Zeit für deinen Step-Kurs, während dir deine Zeit für "militante Aktionen" *ggg* wiederum zu kostbar ist. Das ist auch eine Entscheidung.
Das ist ein beliebtes Argument, genauso wie das Kennedysche "... was du für den Staat tun kannst", das du unten mal angeführt hast.
Das Kennedy-Zitat ist eines der besten der Neuzeit, und ich denke, daß es tatsächlich einmal Zeit wird, daß dieses Bewußtsein wieder gestärkt wird.
Aber dass man so was für wichtig und ausstellenswert hält, männliche Malocher oder wasweißich aber nicht, das sagt was über die Prioritäten und Präferenzen in unserer Gesellschaft aus.
DU bist auch die Gesellschaft und prägst sie mit. Sogar recht aktiv, durch deine Arbeit. Da entscheidest du ja auch darüber, was wichtig und ausstellenswert ist. Das sagt etwas über deine Prioritäten aus, genauso wie die Tätigkeiten jedes anderen etwas über sein Prioritäten aussagt.
Das ändert aber nichts daran, dass hier ein ungeahndeter Verstoß gegen Art. 3 GG vorliegt; deine locker-freundliche Argumentation lässt das fast vergessen machen, aber es ist und bleibt so.
Ich finde, daß du maßlos übertreibst. Es ist doch wohl ein himmelweiter Unterschied, ob du als Mann von elementaren Versorgungsstellen ausgeschlossen wirst, oder ob du nicht an einer Führung durch eine Frauenbibliothek teilnehmen darfst. Ersteres wäre tatsächlich ein Unding, und nicht hinnehmbar. Das zweite finde ich dagegen legitim. Wie gesagt, ich bin durchaus keine Vertreterin der totalen Durchmischung, finde, es sollte eher mehr Bereiche geben, in denen Frauen bzw. Männer unter sich bleiben können. Genauso, wie ich keine Männer beim Weiberabend dabeihaben will, genauso respektiere ich frauenfreien Fußballabend, oder was Männer noch alles klasse finden.
***Bei solchen Kursangeboten allerdings wie dem weiter oben polemisch genannten "Selbsterfahrung im Mondenschein" könnte man darüber nachdenken, sie ganz abzuschaffen.
...
Das ist der Fluch der Subvention, genauso wie bei der Kunstförderung. Da wär's doch vielleicht besser, die Steuern ein wenig zu senken, die VHS-Subventionierung zu lassen, und jeder soll privat die Kurse abhalten oder besuchen, die er möchte.
...
Ich seh eigentlich auch nicht ein, warum ich die PC-Kenntnisse meiner Nachbarin oder die Kochkünste meines Nachbarn mit meinen Steuern mitfinanzieren soll; bei Weiterbildung für besonders Bedürftige mag es anders sein, oder bei Kinderreichen, aber ansonsten finde ich, sollen die das mal hübsch selber bezahlen ....***
Das ist ja nun Grundsatzdiskussion um Inhalte der VHS in Ganzen. Unter der Argumentation würden dann ja auch "Männer-Mondschein-Anheul-Kurse" flachfallen.
Grüße, xena
Re: Hausfrauen
Rüdiger, Sunday, 19.08.2001, 02:43 (vor 8497 Tagen) @ xena
Als Antwort auf: Re: Hausfrauen von xena am 16. August 2001 10:34:33:
Hallo Rüdi,
das artet mal wieder aus hier vom Umfang *g*, quoten haut irgendwie nich mehr hin...
Was mir aber auffällt an deinem Posting ist, daß du Verantwortlichkeiten wegschiebst. Mich ärgert es, wenn du mit der Berufstätigkeit kommst und daß Frauen mehr Zeit für Jodeldiplome haben als Männer, weil sie sich durchfüttern lassen. Das nervt megamäßig. Das ist doch eine Frage der Prioritätensetzung. Niemand zwingt "die Männer", ihre Prioritäten auf Erwerbsarbeit zu setzen. Und ich finde es auch eher traurig, wenn mensch nur lebt, um zu arbeiten.
Ich auch. Da es aber in vielen Familien immer noch so ist, dass ER die Kohle heimbringt, ist es nicht richtig zu sagen: Niemand zwingt ihn ... Doch: Alle zwingen ihn, die Verhältnisse, die Frau, die Familie. Möglicherweise kann man das alles ändern, aber das ist ein mühseliger, langwieriger Prozess ....
Das muß jeder für sich selbst entscheiden, wie er/sie sein Leben gestalten möchte. Du findest ja neben deinem Beruf auch noch Zeit für deinen Step-Kurs, während dir deine Zeit für "militante Aktionen" *ggg* wiederum zu kostbar ist. Das ist auch eine Entscheidung.
Stimmt. Das Leben kann doch nicht nur aus Ideologie und "Action" bestehen, verdammt noch mal .... Wahrscheinlich bin ich doch zu bequem
Das ist ein beliebtes Argument, genauso wie das Kennedysche "... was du für den Staat tun kannst", das du unten mal angeführt hast.
Das Kennedy-Zitat ist eines der besten der Neuzeit, und ich denke, daß es tatsächlich einmal Zeit wird, daß dieses Bewußtsein wieder gestärkt wird.
Nee, das find ich überhaupt nicht. "Überlegt nicht, was der Staat für euch tun kann, überlegt, was ihr für den Staat tun könnt." Echt liberalem Denken entspräche es, wenn wir einfach unser Leben leben würden und weder sich der Staat sonderlich in unser Leben reinhängen würde noch wir Frondienste für den Staat leisten müssten; hier wird ein Antagonismus aufgebaut, der den Eindruck erweckt, eine dritte Möglichkeit gäbe es nicht.
Aber dass man so was für wichtig und ausstellenswert hält, männliche Malocher oder wasweißich aber nicht, das sagt was über die Prioritäten und Präferenzen in unserer Gesellschaft aus.
DU bist auch die Gesellschaft und prägst sie mit. Sogar recht aktiv, durch deine Arbeit. Da entscheidest du ja auch darüber, was wichtig und ausstellenswert ist. Das sagt etwas über deine Prioritäten aus, genauso wie die Tätigkeiten jedes anderen etwas über sein Prioritäten aussagt.
Stimmt.
Das ändert aber nichts daran, dass hier ein ungeahndeter Verstoß gegen Art. 3 GG vorliegt; deine locker-freundliche Argumentation lässt das fast vergessen machen, aber es ist und bleibt so.
Ich finde, daß du maßlos übertreibst. Es ist doch wohl ein himmelweiter Unterschied, ob du als Mann von elementaren Versorgungsstellen ausgeschlossen wirst, oder ob du nicht an einer Führung durch eine Frauenbibliothek teilnehmen darfst.
Jetzt versuchst Du es wieder mit dieser lockeren Verharmlosungstour. Dass diese Frauenbib überhaupt besteht, ist schon ein Skandal; und genauso wie es per Gesetz heute den Südstaaten-Läden untersagt ist, schwarzen Kunden die Bedienung zu verweigern, genauso wenig gehört es sich heute, wenn Buchläden existieren, die aussschließlich Frauen vorbehalten sind.
Ersteres wäre tatsächlich ein Unding, und nicht hinnehmbar. Das zweite finde ich dagegen legitim. Wie gesagt, ich bin durchaus keine Vertreterin der totalen Durchmischung, finde, es sollte eher mehr Bereiche geben, in denen Frauen bzw. Männer unter sich bleiben können. Genauso, wie ich keine Männer beim Weiberabend dabeihaben will, genauso respektiere ich frauenfreien Fußballabend, oder was Männer noch alles klasse finden.
Das sind PRIVATE Veranstaltungen und somit etwas anderes
***Bei solchen Kursangeboten allerdings wie dem weiter oben polemisch genannten "Selbsterfahrung im Mondenschein" könnte man darüber nachdenken, sie ganz abzuschaffen.
...
Das ist der Fluch der Subvention, genauso wie bei der Kunstförderung. Da wär's doch vielleicht besser, die Steuern ein wenig zu senken, die VHS-Subventionierung zu lassen, und jeder soll privat die Kurse abhalten oder besuchen, die er möchte.
...
Ich seh eigentlich auch nicht ein, warum ich die PC-Kenntnisse meiner Nachbarin oder die Kochkünste meines Nachbarn mit meinen Steuern mitfinanzieren soll; bei Weiterbildung für besonders Bedürftige mag es anders sein, oder bei Kinderreichen, aber ansonsten finde ich, sollen die das mal hübsch selber bezahlen ....***
Das ist ja nun Grundsatzdiskussion um Inhalte der VHS in Ganzen. Unter der Argumentation würden dann ja auch "Männer-Mondschein-Anheul-Kurse" flachfallen.
Allerdings. Bloß veranstaltet die keiner - so was gibt's nur für Frauen. Und das find ich nicht so toll.
Gruß, Rüdiger
Re: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001
Arne Hoffmann, Wednesday, 15.08.2001, 05:40 (vor 8501 Tagen) @ Sven
Als Antwort auf: Kreisvolkshochschule, Herbstsemester 2001 von Sven am 14. August 2001 10:11:49:
Gaah, bleib mir weg mit diesen $%&§! Volkshochschulen!
Ich hab einmal in Wiesbaden einen Kurs "Flirten mit Stil" belegt (keine blöden Kommentare bitte!), und der war von Anfang bis Ende mit diesem pseudofeministischen Böse-Mädchen-Geblubber durchsetzt. Offenbar war die Kursleiterin mit Ute Ehrhardt, der ebenfalls aus Wiesbaden stammenden Autorin dieser Bücher, per du. Und ständig ist dieses furchtbare Geschlechterklischee mitgelaufen von Männern, die sowieso nur das eine wollen und quasi ständig nur einen Hauch von sexuellen Übergriffen entfernt sind ... *schüttel*
Ach ja - längst überholte und widerlegte sprachwissenschaftliche Theorien ("Frauensprache" etc.) wurden natürlich auch propagiert, was mich als Linguisten besonders schmerzte. Ich hatte auch gar keine Lust dagegenzuhalten, weil das ein Flirtkurs sein sollte und kein ideologisches Seminar.