Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauenhäuser in Not

Odin, Monday, 08.09.2003, 23:08 (vor 7860 Tagen)

Wer Leserbriefe schreiben mag, sende diese bitte an redaktion@kuhnverlag.de

Südwestpresse vom 08.09.2003

GEWALT / Frauenhäusern geht das Geld aus
Nicht genug Platz für alle Opfer
Land und Kommunen kürzen Zuschüsse

Frauenhäuser werden von der Landesregierung sträflich vernachlässigt.
Das sagen Vertreterinnen der Hilfseinrichtung. Die Zahl der Opfer
steige, das Geld sei knapp.

STUTTGART ~U "Die Landesregierung lässt die Opfer männlicher Gewalt im
Regen stehen", sagt Michaela Schöller, Koordinatorin der autonomen
Frauenhäuser im Land. Den Zufluchtsstätten für Frauen und Kinder werde
der finanzielle Boden entzogen - und das trotz steigender Opferzahlen.

Allein im autonomen Frauenhaus in Tübingen müsse jede zweite Frau, die
Schutz sucht, aus Platzgründen abgewiesen werden. Die Kolleginnen
berichten Ähnliches", meinte Schöller. Baden-Württemberg sei das einzige
Bundesland, das sich nicht an den laufenden Kosten der Zufluchtsstätten
beteilige, fügte sie hinzu.

Zwischen Main und Bodensee gibt es 43 Frauenhäuser mit 750 Plätzen,
davon sind elf autonom und 32 in anderer Trägerschaft, etwa von Caritas
oder Diakonie. Knapp 2100 Frauen wurden 2002 aufgenommen, mit mehr als
2100 Kindern. Mehr als 4250 Frauen hätten abgewiesen werden müssen, so
Schöller.

Der Etat des Sozialministeriums für 2003 wurde um 80 Prozent auf 100 000
Euro Investitionskostenzuschüsse für Frauenhäuser gekürzt.

Unklar ist laut Sozialministerium, ob es im kommenden Jahr mehr als die
bereits zugesagten 100 000 Euro für die Frauenhäuser gibt. "Es geht bei
den Frauenhäusern um die Daseinsvorsorge, und das ist eine kommunale
Aufgabe", sagte ein Ministeriumssprecher. Doch die Kommunen sehen das
ganz anders. "Wenn sich das Land aus der Finanzierung zurückzieht, kann
es nicht erwarten, dass wir die Lücke schließen", sagte der
Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Eberhard Trumpp. Unter
Daseinsvorsorge fielen Leistungen wie Wasserversorgung und
Abfallbeseitigung, nicht die Finanzierung von Frauenhäusern.

Schöller zufolge betragen die von den Kommunen für 2004 angekündigten
Kürzungen zwischen 10 und 20 Prozent. Die kommunalen Zuschüsse sind das
finanzielle Standbein der Frauenhäuser. Hinzu kommen Mitgliedsbeiträge,
Spenden und Einnahmen aus Bußgeldern.

Einige Frauenhäuser seien vor dem Aus. Dies gelte für das Haus in
Reutlingen und die Beratungsstelle in Tübingen. Die Beratung in
Esslingen müsse ihre Arbeit einstellen, da die Stadt 2004 gar nicht mehr
zahle.

Die Beratungsstellen für Männer, die zum Beispiel Anti-Gewalt-Training
anbieten, werden dagegen Schöller zufolge bevorzugt. Die
Beratungsstellen bekämen Geld von der gemeinnützigen Landesstiftung
regelrecht aufgedrängt. Das sei "skandalös und diskriminierend".

Kommunen setzten die Frauenhäuser zudem unter Druck, wegen der Kosten
Frauen aus anderen Landkreisen zurückzuschicken. Aus Sicherheitsgründen
sei es aber nicht angebracht, Frauen in der Stadt unterzubringen, in der
sich ihre gewalttätigen Männer noch aufhalten, sagte Schöller. Jede
zweite, die aufgenommen werde, komme aus einem anderen Landkreis.

PS: Wenn ich das so lese (mal abgesehen, daß es für die Frauen eh nur Männergewalt gibt) kommt mir doch der Gedanke, ob die Feministinnen da bei dem Gewaltschutzgesetz nicht auf einen großen Betrug reingefallen sind. Bin mir sicher, daß sie sich jetzt anhören dürfen, daß Frauenhäuser doch gar nicht mehr so notwendig sind.

Re: Frauenhäuser in Not

wolfram, Thursday, 11.09.2003, 01:09 (vor 7857 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Frauenhäuser in Not von Odin am 08. September 2003 20:08:01:

Ich denke mal, daß die öffentliche Verwaltung und sonstige Sponsoren von Frauenhäusern langsam merken, daß da ähnlich wie beim Arbeitsamt oftmals Fälle fingiert werden und aus rein monetären Selbsterhaltungsängsten der Betreiberinnen krampfhaft nach potenziellen Einweisungsfällen gesucht wird. Im Klartext schein man wohl zu merken oder zu ahnen, welch ein Mißbrauch mit den Frauenhäusern getrieben wird.

Nachzulesen unter www.frauenhausluege.de

Gruß

wolfram

Wer Leserbriefe schreiben mag, sende diese bitte an redaktion@kuhnverlag.de
Südwestpresse vom 08.09.2003
GEWALT / Frauenhäusern geht das Geld aus
Nicht genug Platz für alle Opfer
Land und Kommunen kürzen Zuschüsse
Frauenhäuser werden von der Landesregierung sträflich vernachlässigt.
Das sagen Vertreterinnen der Hilfseinrichtung. Die Zahl der Opfer
steige, das Geld sei knapp.
STUTTGART ~U "Die Landesregierung lässt die Opfer männlicher Gewalt im
Regen stehen", sagt Michaela Schöller, Koordinatorin der autonomen
Frauenhäuser im Land. Den Zufluchtsstätten für Frauen und Kinder werde
der finanzielle Boden entzogen - und das trotz steigender Opferzahlen.
Allein im autonomen Frauenhaus in Tübingen müsse jede zweite Frau, die
Schutz sucht, aus Platzgründen abgewiesen werden. Die Kolleginnen
berichten Ähnliches", meinte Schöller. Baden-Württemberg sei das einzige
Bundesland, das sich nicht an den laufenden Kosten der Zufluchtsstätten
beteilige, fügte sie hinzu.
Zwischen Main und Bodensee gibt es 43 Frauenhäuser mit 750 Plätzen,
davon sind elf autonom und 32 in anderer Trägerschaft, etwa von Caritas
oder Diakonie. Knapp 2100 Frauen wurden 2002 aufgenommen, mit mehr als
2100 Kindern. Mehr als 4250 Frauen hätten abgewiesen werden müssen, so
Schöller.
Der Etat des Sozialministeriums für 2003 wurde um 80 Prozent auf 100 000
Euro Investitionskostenzuschüsse für Frauenhäuser gekürzt.
Unklar ist laut Sozialministerium, ob es im kommenden Jahr mehr als die
bereits zugesagten 100 000 Euro für die Frauenhäuser gibt. "Es geht bei
den Frauenhäusern um die Daseinsvorsorge, und das ist eine kommunale
Aufgabe", sagte ein Ministeriumssprecher. Doch die Kommunen sehen das
ganz anders. "Wenn sich das Land aus der Finanzierung zurückzieht, kann
es nicht erwarten, dass wir die Lücke schließen", sagte der
Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Eberhard Trumpp. Unter
Daseinsvorsorge fielen Leistungen wie Wasserversorgung und
Abfallbeseitigung, nicht die Finanzierung von Frauenhäusern.
Schöller zufolge betragen die von den Kommunen für 2004 angekündigten
Kürzungen zwischen 10 und 20 Prozent. Die kommunalen Zuschüsse sind das
finanzielle Standbein der Frauenhäuser. Hinzu kommen Mitgliedsbeiträge,
Spenden und Einnahmen aus Bußgeldern.
Einige Frauenhäuser seien vor dem Aus. Dies gelte für das Haus in
Reutlingen und die Beratungsstelle in Tübingen. Die Beratung in
Esslingen müsse ihre Arbeit einstellen, da die Stadt 2004 gar nicht mehr
zahle.
Die Beratungsstellen für Männer, die zum Beispiel Anti-Gewalt-Training
anbieten, werden dagegen Schöller zufolge bevorzugt. Die
Beratungsstellen bekämen Geld von der gemeinnützigen Landesstiftung
regelrecht aufgedrängt. Das sei "skandalös und diskriminierend".
Kommunen setzten die Frauenhäuser zudem unter Druck, wegen der Kosten
Frauen aus anderen Landkreisen zurückzuschicken. Aus Sicherheitsgründen
sei es aber nicht angebracht, Frauen in der Stadt unterzubringen, in der
sich ihre gewalttätigen Männer noch aufhalten, sagte Schöller. Jede
zweite, die aufgenommen werde, komme aus einem anderen Landkreis.
PS: Wenn ich das so lese (mal abgesehen, da?es für die Frauen eh nur Männergewalt gibt) kommt mir doch der Gedanke, ob die Feministinnen da bei dem Gewaltschutzgesetz nicht auf einen großen Betrug reingefallen sind. Bin mir sicher, da?sie sich jetzt anhören dürfen, da?Frauenhäuser doch gar nicht mehr so notwendig sind.

Frauenhausl¨¹ge

Re: Frauenhäuser in Not

Norbert, Thursday, 11.09.2003, 17:05 (vor 7857 Tagen) @ wolfram

Als Antwort auf: Re: Frauenhäuser in Not von wolfram am 10. September 2003 22:09:57:

Ich denke mal, daß die öffentliche Verwaltung und sonstige Sponsoren von Frauenhäusern langsam merken, daß da ähnlich wie beim Arbeitsamt oftmals Fälle fingiert werden und aus rein monetären Selbsterhaltungsängsten der Betreiberinnen krampfhaft nach potenziellen Einweisungsfällen gesucht wird. Im Klartext schein man wohl zu merken oder zu ahnen, welch ein Mißbrauch mit den Frauenhäusern getrieben wird.
Nachzulesen unter www.frauenhausluege.de
Gruß
wolfram

Hierzu gab es einen schönen Artikel in der TAZ:
Siehe Schließung von Frauenhäusern Anno 2000
( Der Link im Beitrag funktioniert leider nicht mehr, da es die Website leider nicht mehr gibt. )

Es bleibt beim gleichen Lied, nur die Glaubwürdigkeit wird in Zeiten knappen Geldes immer mehr geprüft, um immer häufiger zu leicht befunden.

Ich habe nichts dagegen, wenn Männerhasserinnen, solche Luxusarbeitsplätze verlieren.

Gruß
Norbert

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