INVISIBLE MEN e-zine Nr. 11
INVISIBLE MEN e-zine, Nummer 11
herausgegeben von Arne Hoffmann
Herzlich willkommen, liebe Leser, zur elften Ausgabe des INVISIBLE-MEN-e-zines!
Zunächst einen kleinen Nachtrag zur letzten Ausgabe: Der Hilferuf eines Lesers, dessen Bekannter seiner Darstellung nach fälschlich des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurde, konnte beantwortet werden. Ein Abonnent dieses zines wies mich auf www.skifas.de als Anlaufstelle hin; ein anderer meldete diesen Fall an seinen Anwaltssuchdienst weiter. Von den dort vertretenen Verteidigern erhielt ich bald mehrere Antworten, die ich weitergegeben habe. Jetzt bleibt uns nur noch zu hoffen, dass so oder so die Wahrheit ans Licht und niemand unschuldig zu Schaden kommen wird.
Für die Unterstützung dieser Ausgabe durch Links und Infos danke ich Andreas, Birte, Joachim, Jörg, Ferdi, Norbert und Monika.
FALLS DU DIESES ZINE NICHT MEHR ERHALTEN MÖCHTEST, genügt eine kurze Reply an Cagliostro3@hotmail.com mit einer Botschaft wie "Stop!", "In meiner Mailbox ist schon genug Schrott" oder "Behalt das Zeug bitte für dich". Umgekehrt kann sich natürlich auch jeder als Direktempfänger auf meine Mailingliste setzen lassen, was ja einige schon getan haben.
Ansonsten gelten die üblichen Regeln: Für Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich immer zu haben.Und noch immer können die Meldungen dieses Zines bedenkenlos von jedem von euch weiterverbreitet werden: ob in Internet- Foren oder per Mail. Ich persönlich würde lediglich davon abraten, mit den Inhalten dieses Zines Personen missionieren zu wollen, die sich nicht wirklich für diese Debatte interessieren. Das wäre unhöflich und kontraproduktiv. Eine nette Geste wäre es, wenn ihr bei der Weiterverbreitung einzelner Passagen meinen Namen als Urheber angeben würdet.
NEWS:
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FEMINISTISCHE KULTAUTORIN DORIS LESSING: "WEHRT EUCH, MÄNNER!"
Mitte der Woche brauste eine aufsehenerregende Meldung durch etliche Foren der deutschen wie der internationalen Männer- ebenso wie der Frauenbewegung: Die Schriftstellerin Doris Lessing nämlich, die vor allem mit ihren Büchern "The Grass is Singing" und "Das goldene Notizbuch" zu einer literarischen Heldin des Feminismus aufstieg und regelmäßig als Kandidatin für den Nobelpreis genannt wird, beklagt die Abwertung von Männern in unserer Gesellschaft und fordert diese auf, sich endlich gegen ihre sinnlose Erniedrigung zu wehren. Männer seien das neue stille Opfer im Geschlechterkampf. Als Beispiel nennt Lessing ihr Erlebnis in einer Schulklasse, in der die Lehrerin ihren neun- bis zehnjährigen Schützlingen die Ideologie vermittelt habe, dass an Ereignissen wie Kriegen allein das männliche Geschlecht die Schuld trüge. "Man konnte sehen, wie die Mädchen selbstzufrieden und eingebildet bis zum Platzen waren, während die Jungen zerknirscht dakauerten, sich für ihre Existenz entschuldigten und dachten, dass nach diesem Muster ihr weiteres Leben ablaufen würde." Lessing führt aus, dass Dinge wie dieses an Schulen die Regel seien und niemand es wage, dagegen die Stimme zu erheben, um nicht als Verräter am Feminismus gebrandmarkt zu werden. Lessing: "Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird. Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren, und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun." Lessing kritisierte eine denkfaule und heimtückische Kultur, die sich des Feminismus bemächtigt habe und darauf hinauslaufe, auf Männer einzudreschen. (Im Original ist der Artikel des britischen "Guardian" einzusehen unter http://books.guardian.co.uk/edinburghbookfestival2001/story/0,1061,536568,00.html )
Einen hübschen Kommentar mit der Schlussfolgerung "Wir brauchen eine maskuline Bewegung" liefert dazu die Frankenpost unter http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/resyart.phtm?id=143461
ROLAND KOCH SETZT WEITER AUF SEXISMUS
Dass der brutalstmögliche Aufklärer mit brutalstmöglicher Gleichberechtigung wenig am Hut hat, offenbart sein aktueller Vorschlag, statt der Wehr- eine Dienstpflicht einzurichten. Prima, dann soll diese sicher ebenso für Frauen wie für Männer gelten, oder? Pustekuchen: Auch mit dieser Belastung muss dem hessischen Ministerpräsidenten zufolge allein das männliche Geschlecht zurechtkommen, und zwar weil, wie Koch argumentiert, viele Frauen "bereits über das freiwillige soziale Jahr Wertvolles für unsere Gesellschaft" leisteten. Nach derselben Logik könnten wir das Wahlrecht für Frauen wieder abschaffen, weil viele Männer ja auch nicht wählen gehen ...
Verblüffenderweise widersprach Koch relativ rasch ein Mann aus der SPD, nämlich der niedersächsische Innenminister Bartling: "Ich meine, dass es durchaus positiv für die Entwicklung eines jungen Menschen sein kann, wenn er einmal auch für die Gesellschaft etwas Verpflichtendes tut." Und dies gelte im Rahmen der Gleichberechtigung auch für Frauen. Hört, hört! Bzw. lest, lest unter
http://www.welt.de/daten/2001/08/13/0813de274498.htx
Dass sich auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages für eine Dienstpflicht für Frauen ausgesprochen hat, habe ich erst dadurch erfahren, dass die Grünen lautstark dagegen protestierten. Die HNA vom 14. August schreibt dazu: "Bündnis 90/Die Grünen haben den Vorschlag des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun, die Wehrpflicht auf Frauen auszudehnen, entschieden abgelehnt. Braun solle sich lieber in der Privatwirtschaft für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern engagieren, sagte die grüne Frauenpolitikerin Irmingard Schewe-Gerigk gestern in Berlin. Deutschland sei mit vier Prozent noch immer das Schlusslicht in Europa, was Frauen in Top-Positionen betreffe." Gelten Themenwechsel inzwischen eigentlich als Argumente?
Während sich übrigens eine Grundsatzpazifistin Anfang zwanzig problemlos ihrer Friedensliebe widmen kann, müssen männliche Grundsatzpazifisten in diesem alter damit rechnen, für ihre Haltung hinter Gittern zu wandern. Dies belegt folgender aktuelle Fall: http://www.kampagne.de/presse/pi200126.html
ENDLICH: ABITURIENT KLAGT GEGEN WEHRPFLICHT FÜR MÄNNER
Letzten Montag ging es wirklich Schlag auf Schlag: Kaum hatten mich die obigen Meldungen erreicht, erfahre ich, dass mit Alexander Dory der erste deutsche Abiturient gegen die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen in Sachen Kriegsdienst vor Gericht gezogen ist: http://www.welt.de/daten/2001/08/07/0807de273033.htx Dory weist darauf hin, dass es wenig mit Gerechtigkeit zu tun habe, wenn Frauen von der Schulbank aus direkt in die Karriere durchstarten können, während Männer ein Jahr (zu meiner Zeit noch zwei Jahre) verlieren. Sollte Dory dieses Verfahren gewinnen, würde das ein politisches Erdbeben auslösen, prophezeit die "Welt".
RATGEBER FÜR MÄNNLICHE OPFER HÄUSLICHER GEWALT ERSCHIENEN
Erin Pizzey, die Gründerin des vermutlich ersten Frauenhauses der Welt und langjährige Verfechterin der Erkenntnis, dass Frauen Männern im Bereich häuslicher Gewalt in nichts nachstehen, hat ein neues Buch zu diesem Thema verfasst. "A Terrorist Within the Family" ist ein Ratgeber für Männer, wie sie mögliche Gewalttäterinnen erkennen können und vermeiden, zum Opfer zu werden. Es beruht auf Einsichten aus Pizzeys dreißigjähriger Tätigkeit auf diesem Gebiet und analysiert auch, welcher Typ Mann besonders gefährdet ist. Die britische Times bespricht dieses Werk unter http://www.thetimes.co.uk/article/0,,2-2001280292,00.html
PDS: RECHTSEXTREMISMUS KEIN REINER MÄNNERWAHN
Keine aktuelle Nachricht, aber ein immer noch aktuelles Thema: Wenn es um rechte Gewalttaten geht, sind in den Medien tatsächlich fast ausschließlich junge Kerle als Täter zu sehen - eine Darstellung, die mancher Radikalfeministin natürlich eine Steilvorlage bietet. Dass die Wirklichkeit deutlich komplexer aussieht, offenbart Britta Ferchland unter http://www.pds-online.de/partei/aktuell/0005/ferchland.htm
FEMINISTINNEN BESCHIMPFEN MÄNNER- UND VÄTERRECHTLER WIE WARREN FARRELL ALS BEFÜRWORTER VON INZEST
Noch immer findet die Reaktion der Frauenbewegung gegen die Maskulisten hauptsächlich unterhalb der Gürtellinie statt: http://207.216.246.197/magazine/p46i010820p.html Farrell hat inzwischen erstmals erwogen, gerichtliche Schritte gegen die ständigen Beschimpfungen einzuleiten.
VEREINTE NATIONEN NOCH IMMER BLIND GEGENÜBER GENITALVERSTÜMMELUNG BEI JUNGEN
Vor wenigen Tagen kritisierten zwei Menschenrechtsorganisationen die UNO wegen der Diskriminierung von Männern: Während die Vereinten Nationen der Klitorisbeschneidung bei Mädchen recht aggressiv den Kampf angesagt haben, widmen sie ähnlich schwerwiegenden Eingriffen bei männlichen Kindern nicht einmal ihre Aufmerksamkeit. Steven Svoboda, ein an der Elite-Universität Harvard ausgebildeter Anwalt für Menschenrechte, wies darauf hin, dass die Beschneidung von Jungen überall dort vorkomme, wo auch die Beschneidung von Mädchen stattfinde - nur sechsmal so häufig! Svoboda: "Eines Tages werden wir die fehlgeleitete Natur unserer Versuche verstehen, gewaltsame Eingriffe bei weiblichen Genitalien als kriminell zu bezeichnen, während vergleichbar ernstzunehmende, außerordentlich schmerzhafte und verstümmelnde Eingriffe bei männlichen Genitalien erlaubt sind." Auch andere Aktivisten und Aktivistinnen, so etwa Jacqueline Smith, Professorin am niederländischen Institut für Menschenrechte, sprechen sich dafür aus, die Beschneidung bei Jungen ebenso zu bekämpfen wie bei Mädchen. Svoboda verwies auch auf einen Artikel der New York Times vom 1. August 2001, dem zufolge in diesem Jahr allein in Südafrika 35 Jungen an den Folgen ihrer Beschneidung zu Tode kamen. Zehn Prozent oder mehr aller Jungen überstanden diesen aus medizinischer Sicht völlig unnötigen Eingriff nur entweder ganz ohne Penis oder lediglich mit einem entstellten Stummel. Lest den kompletten Artikel unter http://www.backlash.com/content/gender/2001/08aug01/arc0801.html
ERSTER WELTKONGRESS FÜR MÄNNERGESUNDHEIT IN WIEN
Und zwar vom 2. bis zum 4. November diesen Jahres, also rund um den Weltmännertag. Nähere Infos liefert diese Website: http://www.healthandage.com/html/min/wcmh2001/
TV-FRAUENMAGAZINE IN DER KRISE
Die seit 1988 existierende Sendung "Mona Lisa" verzeichnet heute zwanzig Prozent weniger Anteil als noch vor vier Jahren Auch vergleichbaren Magazinen geht es nicht anders. "Brigitte TV" (ARD) und "Nova" (3sat) mussten gar komplett gecancelt werden. Fazit ihrer Macherinnen: "Mit feministischem Anspruch macht man heute offenbar keine Quote mehr. Der Trend geht zum Themen-Mix, der auch Männer interessiert." So sind heute schon 40 Prozent des BR-Magazines "Frauensache" männlich.
DEUTSCHE EXHIBITIONISTIN AM FLUGHAFEN BEN GURION
Die "Jerusalem Post" berichtet über eine deutsche Touristin in Israel, die vor ihrem Aufbruch nach Deutschland auf dem Flughafen offenbar etwas die Zeit mit Sex totschlagen wollte, sich im Parkhaus entkleidete und splitternackt auf des Weges kommende Passagiere wartete. Die Polizei verwarnte sie kurz und ließ sie gehen: http://www.jpost.com/Editions/2001/08/15/LatestNews/LatestNews.32658.html Stellt sich die Frage, was mit einem Mann passiert wäre, der sich ebenso verhalten hätte.
MEINUNG:
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FRÜHE WARNUNG FÜR MÄNNER, DENEN EINE SCHEIDUNG DROHEN KÖNNTE
Neil Steykal argumentiert, dass eine Scheidung heutzutage insbesondere für Männer eine derartige Katastrophe bedeuten kann, dass sie besser Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollten, solange ihre Ehe zumindest noch halbwegs in Ordnung ist. Lest seine praktischen Tipps zur Früherkennung von Problemen in Beziehungen und den angemessenen Umgang damit unter http://www.lewrockwell.com/orig/steyskal2.html
FAMILIENRECHT: SCHLECHTE GESETZE VERJAGEN GUTE ANWÄLTE
Auf ihrer Website http://www.karenselick.com/CareerChange.html erklärt Karen Selick, warum sie ihre Karriere als Anwältin im Familienrecht für beendet erklärt: "Ich denke, Männer werden vor den heutigen Familiengerichten über den Tisch gezogen. Frauen erhalten ihren Unterhalt völlig unabhängig davon, wie sie sich während der Ehe aufgeführt haben. Eine Ehefrau kann eine prügelnde Säuferin sein, die ihren Mann ständig betrügt, und wird trotzdem allein dafür bezahlt, dass sie atmet. ... Kurz: Das Gesetz hat sich bis zu einem Punkt entwickelt, wo ein Anwalt, der die Rechte einer Mandantin vollkommen ausschöpfen will, auch Ansprüche vertreten muss, die ich für unethisch halte, während ein Anwalt, der Männer vertritt, automatisch auf der Verliererseite ist."
FEMINISTISCHE PARANOIA SCHADET OPFERN SEXUELLEN MISSBRAUCHS
In den siebziger Jahren argumentierten Feministinnen, dass in unserer Kultur Väter regelmäßig ihre Töchter missbrauchten, um sie auf ihre untergeordnete Rolle in der Gesellschaft vorzubereiten: "Männer verharmlosen Sex mit Kindern im allgemeinen. Sie betrachten dies augenzwinkernd, amüsiert, und sie haben einen Sittenkodex, der die männliche Aggression verherrlicht und damit Sex zwischen Kindern und Erwachsenen weiterhin zulässt." Dies schrieb Florence Rush in ihrem Inzest-Handbuch "Das bestgehütete Geheimnis", das heute noch etwa Constanze Elsner in ihrem Buch über sexuellen Missbrauch (erschienen bei Fischer) empfiehlt.
Während in Deutschland für zahlreiche Medien lange Zeit absurderweise "jedes dritte Kind" als Missbrauchsopfer galt (der deutsche Kinderschutzbund nennt hingegen Zahlen, die unter zwei Prozent liegen), sehen in den USA führende feministische "Forscherinnen" und Aktivistinnen wie Russell und McKinnon 43 Prozent aller Amerikanerinnen als Missbrauchsopfer, die ihre Erinnerung daran lediglich komplett verdrängt haben. Wendy McElroy argumentiert unter http://www.foxnews.com/story/0,2933,31970,00.html gegen diese Paranoia. Der im untersten Prozentbereich liegende Missbrauch, der tatsächlich stattfinde, müsse selbstverständlich bekämpft werden. Das könne aber nur geschehen, wenn man seine Ursachen ernsthaft analysiert - und nicht aus purer Ideologie die Zahlen ins Groteske hinaufschraube, um sich mit Feindbildern wie dem "Patriarchat" als Schuldigem zufriedenzugeben.
GEGENLÄUFIGE ANSICHTEN ZU DEN TALIBAN
Als in den letzten Wochen, ob in Webforen oder andernorts, die Benachteiligung der Männer in Deutschland zum Thema gemacht wurde, war eines der unvermeidlichen Totschlag-Argumente die um so vieles unerträglichere Situation der Frauen in Afghanistan, um die man sich stattdessen zu kümmern habe. Schon ein Jahr zuvor hatte ein feministisches Ketten-E-Mail die vermeintliche Frauenunterdrückung durch die Taliban-Miliz zum Thema gemacht.
Nun kenne ich mich in Sachen Geschlechterdebatte wahrlich nicht an allen Orten des Globus gleichermaßen aus, und insbesondere Afghnistan gehört keineswegs zu meinen Spezialgebieten. Aber eine Aufgabe der INVISIBLE MEN ist es auch, fundierte Meinungen zu präsentieren, die dem feministischen Mainstream unserer Medien entgegenlaufen.
Es gibt in der Tat Journalisten, welche die These von einer speziellen Unterdrückung des weiblichen Geschlechts durch die Taliban für irrwitzig halten. Ihrer Wahrnehmung zufolge handelt es sich bei Afghanistan um ein komplett am Boden liegendes Land mit völlig zerstörter Infratruktur, in dem die gesamte Bevölkerung gleichermaßen leidet. Dass unter diesem Gesichtspunkt feministisch geprägte Journalistinnen des Westens sich als erstes darüber beklagten, dass es Frauen nicht erlaubt sei, Lippenstift zu tragen, sei schlichtweg grotesk: http://www.comebackalive.com/df/dplaces/afghanis/index.htm Unter anderem sei die gesamte Region mit Landminen durchseucht - denen Frauen zu 10 Prozent zum Opfer fielen (Männer zu 60 und Kinder zu 30 Prozent). Unter Übergriffen der "religious police" litten Männer ebenfalls etwa sechsmal so häufig wie Frauen. Manche Berichterstatter vertreten die These, dass es den Frauen unter der Taliban-Diktatur zwar schlecht gehe, aber immer noch besser als unter der früheren Herrschaft: http://www.lrb.co.uk/v23/n06/burk2306.htm Ein US-amerikanisches Frauenforum, in dem diese Ansichten kontrovers diskutiert werden, ist http://forums.about.com/ab-womensissues/messages?msg=1430.1 Der anglo-amerikanische Maskulist David Byron schließlich legt in einem ausführlichen und gründlich recherchierten Essay dar, warum er die Behauptung, dass es den Frauen unter der Taliban-Herrschaft schlimmer als den Männern gehe, für einen weiteren feministischen Mythos hält: http://members.tripod.com/feministhate/id152.htm
MEDIAWATCH:
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PLATZVERWEIS IN NECKARSULM
Joachim Müller präsentiert in seinem Forum folgenden Artikel über häusliche Gewalt: http://www.stimme.de/news/regional/artikel/index.cfm?id=1983210662 Während es auf dem dazugehörigen Foto und im Großteil des Textes um prügelnde Männer geht, erfährt der Leser nebenbei vom Neckarsulmer Ordnungsamtsleiter, "dass es auch prügelnde Frauen gibt". Das ist ja schon mal etwas. Allerdings mag man sich als aufmerksamer Leser ein wenig an der Formulierung stoßen. Dass es auch prügelnde Frauen GIBT, ist nichts umwerfend Neues. Interessant ist allerdings das, was man im Text eher so nebenher erfährt - nämlich dass erstens in zwei von sechs Fällen der Täter weiblich war und dass zweitens von diesen Täterinnen durch Waffeneinsatz die größere Gefahr bzw. der größere Schaden für das Opfer entstanden ist. Wenn der Leser jetzt noch wüsste, dass bei männlichen Opfern die Dunkelziffer weitaus größer ist als bei weiblichen, dann hätte er ziemlich genau jenes Bild von der Gesamtsituation vor Augen, das von Professor Bock und etlichen anderen internationalen Wissenschaftlern seit Jahren gezeichnet wird: Mindestens gleich große Bedrohung geht von den Frauen aus. Der Schwerpunkt in der Berichterstattung liegt indes selbstverständlich auf den männlichen Tätern.
WITZE, DIE ES KOMISCHERWEISE NICHT MIT VERTEILTEN GESCHLECHTERROLLEN GIBT (Teil 1):
"Wieso hat dein Vater ausgerechnet beim Beten seine Vorderzähne verloren?" "Als er bei `Und erlöse uns von dem Übel´ Mama angeguckt hat, muss sie ihn wohl missverstanden haben."
(präsentiert von Girlscamp-Moderatorin Barbara Schöneberger als Lieblingswitz in der letzten Bild am Sonntag)
BUCHTIPP:
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Heute bedienen wir uns der Website der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Duisburg: http://www.frauenbuch.com/buch_humor.html Dort findet man unter der Abteilung "Humor" nicht nur unverhohlenen Sexismus wie "Sternzeichen Scheißkerl" oder "Die Lügen der Männer". Auch Valerie Solanas "Manifest zur Vernichtung der Männer" wird hier als "brillant" und "witzig" hervorgehoben. Die INVISIBLE MEN sind dieser Empfehlung gefolgt und haben aus Solanas Werk die launigsten Leckerbissen als kleine Leseprobe herausgegriffen.
Das Manifest beginnt mit folgender Passage: "Heute ist es technisch möglich, sich ohne die Hilfe der Männer ... zu reproduzieren und ausschließlich Frauen zu produzieren. Wir müssen sofort damit beginnen. Der Mann ist eine biologische Katastrophe: Das (männliche) y-Gen ist ein unvollständiges (weibliches) x-Gen, d. h. es hat eine unvollständige Chromosomstruktur. Mit anderen Worten, der Mann ist eine unvollständige Frau, eine wandelnde Fehlgeburt, die schon im Genstadium verkümmert ist. Mann sein heißt, kaputt sein; Männlichkeit ist eine Mangelkrankheit, und Männer sind seelische Krüppel." (S. 25) Was genau das bedeutet, erläutert Solanas wie folgt: "Der Mann ist völlig egozentrisch, in sich selbst eingekerkert und unfähig, sich in andere hineinzuversetzen oder sich mit ihnen zu identifizieren, unfähig zu Liebe, Freundschaft, Zuneigung oder Zärtlichkeit. Er ist ein vollkommen isoliertes Einzelwesen, unfähig zu irgendwelchen Beziehungen mit anderen. Seine Reaktionen kommen aus den Eingeweiden, nicht aus dem Gehirn; seine Intelligenz ist lediglich Werkzeug seiner Triebe und Bedürfnisse; er ist unfähig zu geistiger Leidenschaft, geistigem Kontakt. Für ihn gibt es nichts außer seinen eigenen, physischen Sensationen. Er ist ein halbtoter, reaktionsloser Klotz, unfähig, Freude und Glück zu geben oder zu empfangen; so ist er bestenfalls ein altes Ekel, ein harmloser Tropf; denn Charme hat nur, wer auf andere einzugehen vermag. Der Mann ist irgendwo im Niemandsland zwischen Mensch und Affe stehen geblieben, wobei er schlechter dran ist als die Affen ... Obwohl er ausschließlich physisch existiert, ist der Mann nicht einmal als Zuchtbulle geeignet." (S. 26) Ein paar Dutzend Seiten weiter führen diese Gedanken Solanas die Autorin zu folgender Schlussfolgerung: "Der Mann ist von Natur aus ein Blutsauger, ein emotionaler Parasit und daher ohne moralische Lebensberechtigung; denn niemand hat das Recht auf die Kosten eines anderen zu leben. Wie die Menschen durch ihre höhere Entwicklung und ihr höheres Bewusstsein ein vorrangiges Lebensrecht gegenüber den Hunden haben, so haben die Frauen ein größeres Lebensrecht als die Männer. Die Vernichtung sämtlicher Männer ist daher eine gute und rechtliche Tat; eine Tat, die sich zum Wohl der Frauen wie zum Segen aller auswirken würde." (S. 62-63)
Die Autorin wird aber noch viel brillanter: "Die wenigen überlebenden Männer mögen ihre kümmerlichen Tage mit `Dropout´ und Drogen weiterfristen, als Transvestiten in Frauenkleidern herumstolzieren ... oder sie können gleich um die Ecke zum nächsten Selbstmord-Center gehen, wo sie unauffällig, schnell und schmerzlos vergast werden." (S. 77) Und schließlich zieht sie das Fazit: "Vor der Einrichtung der Automation, vor der Ersetzung der Männer durch Maschinen, sollen die Männer den Frauen zu freier Verfügung stehen, ihnen dienen, alle ihre Launen fördern, allen ihren Befehlen gehorchen, sich ihnen total unterwerfen, perfekten Gehorsam gegenüber der Frau als ihren einzigen Lebenszweck akzeptieren ... Rational denkende Männer wollen zusammengeschlagen, mit Füßen getreten, am Boden gehalten, niedergedrückt und wie Hunde behandelt werden; dreckig, wie sie sind, wollen sie ihre Widerwärtigkeit bestätigt wissen." (S. 78-79)
Solanas beließ es übrigens keineswegs beim bloßen Theoretisieren, sondern setzte ihre Aggressionen in die Tat um und streckte mit mehreren Schüssen den Pop-Art-Künstler Andy Warhol nieder. Danach jagte sie seinem Angestellten Mario Amaya eine Kugel in die Hüfte.
Ja, liebe sozialdemokratische Frauen Duisburg, das ist doch einmal eine Buchempfehlung, die es in sich hat. So offenkundig ist es selten geworden, warum wir endlich mehr Frauen wie euch in der Politik brauchen. Nur eine Bitte: Bevor ihr Hitlers "Mein Kampf" in eure Rubrik "Ratgeber" aufnehmt, schickt mir doch rasch eine Mail zur Info, einverstanden?
ZUR DOKUMENTATION 1: FRIEDENBERGER GEGEN STRAFERLEICHTERUNG FÜR MORDENDE EHEFRAUEN
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Die Ausgabe der Zeitschrift SPIEGEL 25/2001 meldete in einem Artikel, dass die Bundesregierung eine Straferleichterung bei bestimmten Fällen von Mord plane: "Wenn der Täter oder die Täterin zwar heimtückisch, aber aus einer ungewöhnlichen Notlage heraus handelt, soll auch eine mildere Strafe als lebenslänglich möglich sein. Dies beträfe etwa Ehemänner, die aus Verzweiflung ihre sie terrorisierenden Männer ermorden." Dieser Ansatz wird in den USA bereits vertreten, wo er von Feministinnen unter dem Begriff "battered woman syndrome" eingebracht, von Kritkern allerdings als unhaltbar abgelehnt wurde. (Eine ausführlichere Darstellung dazu wird in "Sind Frauen bessere Menschen?" erscheinen.) Hierzulande bezieht Georg Friedenberger Stellung gegen diesen Vorstoß von Rot-Grün. Friedenberger ist langjähriger Mitarbeiter des Justizministeriums und Autor des Buches "Die Rechte der Frauen Narrenfreiheit für das weibliche Geschlecht? Wie Feministinnen Gesetze diktieren" (Königsbrunn 1999). Wir bringen hier einen Auszug seines offenen Briefes, der an Medienorgane und politische Parteien gerichtet ist:
"... Wie soll eine `heimtückische Tötung´ mit einer `außergewöhnlichen Notlage´ kombiniert werden können? Wer sich von seinem Partner terrorisiert fühlt, kann diesen verlassen, kann Strafanzeige wegen Körperverletzung erstellen usw. - jedenfalls aber darf er ihn nicht ermorden! Es sieht ganz danach aus, als möchte die Feministen-Riege innerhalb der Regierung einen Freibrief für Frauen zur Partnertötung (nach teilweise amerikanischem Muster) einführen. ... Wenn also eine Frau ihren Partner ermordet und hinterher behauptet, von ihm `terrorisiert´ worden zu sein (das Mordopfer kann sich ja nicht mehr verteidigen), soll sie milde bestraft werden! Selbst wenn das Gesetz geschlechtsneutral formuliert werden sollte (es soll ja auch Frauen geben, die ihre Männer terrorisieren - vielleicht sogar häufiger als umgekehrt), würden die mildernden Gesichtspunkte wohl kaum einem Mann zugute kommen - es gibt schließlich nur ein Opfergeschlecht. ..."
ZUR DOKUMENTATION 2: JURISTISCHE STUDIEN BELEGEN BESSERBEHANDLUNG VON FRAUEN VOR GERICHT
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Das renommierte juristische Magazin "Los Angeles Daily Journal" veröffentlichte am 1. August diesen Jahres einen Artikel des Rechtsanwaltes Marc Angelucci, in dem dieser anhand verschiedener Studien zusammenstellt, welchen Einfluss die Geschlechtszugehörigkeit auf das Urteil in einem Gerichtsprozess hat. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass das Geschlecht im Justizsystem eine weit diskriminierende Rolle spielt als etwa die Rasse:
- Wenn bei einem Mord der Täter männlich statt weiblich ist, steigt für ihn die Wahrscheinlichkeit der Todesstrafe um mehr als das Zwanzigfache.
- Bei exakt demselben Verbrechen steigert eine männliche Täterschaft die Wahrscheinlichkeit auf eine Haftstrafe um 165 Prozent. Wenn ein Schwarzer der Täter ist, steigert das die Wahrscheinlichkeit einer Haftstrafe um 19 Prozent.
- Ist das Mordopfer weiblich, verlängert das die Haftzeit des Täters um 40,6 Prozent. Ist das Opfer weiß statt schwarz, verlängert das die Haftzeit des Täters um 26,8 Prozent.
- Die lange Zeit vertretene feministische Theorie, dass vor allem Frauen im Rechtssystem zu kurz kommen, erscheint bei näherer Überprüfung nicht nur unhaltbar, sondern nachgerade albern. Wenn für dasselbe Verbrechen Männer ins Gefängnis wandern und Frauen auf Bewährung freikommen, reagieren darauf Frauenrechtlerinnen mit der Klage, dass die Frauen diskriminiert würden, weil sie längere Bewährungsfristen erhielten. Dringend notwendige Task Forces oder Kommissionen, welche die juristische Benachteiligung von Männern untersuchten, gibt es bislang jedoch nicht.
Für alle, die des Englischen mächtig sind, hier der Artikel im Original:
Males Get Longer Sentences than Females for Same Crime
Originally printed in: Los Angeles Daily Journal, August 1, 2001
Author: Marc Angelucci, Angelucci2000@alumni.law.ucla.edu
When Etta Ann Urdiales was murdered in Colorado, two completely different juries convicted two different people of the crime. Both juries believed there was only one murderer. One convicted Bobbie Hogan, a woman. The other convicted Jess Jacobs, a man. She got 10 years in prison. He was put to death. This case is just one example of the discrimination men face in criminal courts throughout the United States.
According to Pradeep Ramanathan, vice president of the National Coalition of Free Men (NCFM), a volunteer, non-profit organization that has explored and addressed men's issues since 1976, "All the research clearly demonstrates that gender is the most significant biasing factor in determining whether or not someone will be charged, prosecuted, indicted and sentenced, as well as determining the severity of the sentence."
And Ramanathan is right. Department of Justice figures show that being male increases a murderer's chance of receiving a death sentence by more than 20 times. And the data repeatedly confirms that men receive higher sentences than women for the exact same crime. One study, published in Justice Quarterly in 1986, examined 181,197 felonies in California and found that, for the same crime, being male increased the chance of incarceration by 165 percent. Being black, in comparison, increased the chance of incarceration by 19 percent.
Another study, published in Crime & Delinquency in 1989, examined non-accomplice crimes and factored together the number of charges, convicted offenses, prior felony convictions, as well as the race, age, work history and family situation of the accused and found that "gender differences, favoring women, are more often found than race differences, favoring whites."
In yet another study, published in the International Journal of the Sociology of Law, researchers Mathew Zingraff and Randall Thomson found that being male increases sentence lengths more than any other discriminatory variable.
The bias applies to victims as well as the accused. When Edward Glaeser of Harvard University and Bruce Sacerdote of Dartmouth College examined 2,800 homicide cases randomly drawn from 33 urban counties by the Bureau of Justice Statistics, they found that killing a female instead of a male increased sentences by 40.6 percent. Killing a white instead of a black, in comparison, increased sentences by 26.8 percent.
Even when the exact same type of crime is accounted for, the disparities still persist. For example, a drunk driver who kills a black male receives an average sentence of two years. A drunk driver who kills a white male, four years. A drunk driver who kills a white female, six years.
To those who recognize the problem, gender stereotypes are a major culprit. In a 1991 NCFM report titled "Gender and Injustice," researchers John Ryan and Ian Wilson suggest the problem stems from stereotypes about women being more innocent, more reformable and less dangerous than men. Barbara Swartz, former Director of New York's Women's Prison Project, called it the "chivalry factor" and says, "If there were more women judges, more women would go to jail."
Others attribute the problem to the devaluing of male lives. But addressing the causes does little good when the public does not even recognize the problem. One reason that we don't is that the task forces that we appoint to investigate the problem are just as biased as the legal system that they are supposed to monitor, so a full picture of the bias never gets drawn.
In 1980, the National Organization for Women and the National Association of Women Judges formed the National Judicial Education Program to Promote Equality for Women and Men in the Courts (NJEP). In 1986, they wrote "Operating a Task Force on Gender Bias in the Courts: A Manual for Action," which became the manual used by gender bias task forces nationwide. The manual opens by stating that gender bias operates more
frequently against women and that it is not a contradiction for task forces to focus primarily on bias against women in courts.
As one might guess, this is exactly what the task forces do. "None of (the commissions) study bias against men," said Ramanathan.
For example, even though men are more likely to get prison and women to get probation for the same crime, a New York task force claimed that it is women who were discriminated against because - get this - they receive longer probation periods. One commission recently justified giving women shorter sentences because women are often custodial parents. But the sentencing disparities persisted in the above studies that took family situations are accounted for. So even if custodial parenthood justifies a shorter sentence, courts are giving men longer sentences than women even when neither (or both) are custodial parents. Needless to say, when a father commits a crime, the courts have no trouble calling him an unfit parent and removing him from his kids.
The gender bias in our courts and in our gender bias task forces is not just an injustice to the victims; it is a tragic betrayal of public trust. In fact, as embarrassing as it sounds, we may need to create task forces to investigate the gender bias of the task forces that we created to investigate gender bias in the first place. ---
LESERPOST:
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In der letzten Ausgabe der INVISIBLE MEN mokierte ich mich darüber, dass das Bundesministerium für Familie, Frauen etc. ein Obdachlosenheim als "Männerhaus" bezeichnet hatte. Dies war aber gar nicht der Fall, korrigiert mich mein Leser Joachim Müller:
"Der Begriff `Männerhaus´ taucht in der Pressemitteilung des BMFSFJ vom 1.8.2001 nicht auf. Allerdings habe ich ihn im Betreff verwendet, als ich den Text in die Mailinglisten von VAfK und paPPa.com stellte. Ich bin übrigens tatsächlich dafür, die Obdachlosenheime als Männerhäuser zu bezeichnen. Dies tat erstmals Horst Schmeil vom Väteraufbruch, als er während der Expertenanhörung zum Gewaltschutzgesetz am 20. Juni 2001 im Bundestag Norbert Geis einen Zettel zusteckte, auf dem er diesen Vergleich zog. Der qualitative Unterschied in der Förderung von Frauenhäusern und Männerhäusern macht die unterschiedliche Wertschätzung der Politik für die In-Not-Gekommenen beiderlei Geschlechts sehr deutlich. Dieses Thema harrt noch der Aufarbeitung."
Soviel für diese Woche. Einen ganz herzlichen Gruß an euch alle,
Arne