strukturelle gewalt
ein schönes beispiel, wie strukturelle gewalt ebenfalls etabliert werden kann, wird anhand eines zeitungsartikels in der verdener zeitung deutlich, den ein "pm" in ein anderes forum eingestellt hat. hier der artikel:
Verdener Zeitung vom 16.08.2001
Schutz von Frauen und Kindern
Initiativgruppe möchte Interventionsprojekt ins Leben rufen
Von unserer Redakteurin Anke Landwehr
Verden. Die Eindämmung häuslicher Gewalt an Franen und Kindern hat sich eine jetzt in Verden gegründete Initiativgruppe zum Ziel gesetzt. Sie strebt den Aufbau eines Interventionsprojektes an, um Schutz und Hilfe für Betroffene durch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Stellen zu erhöhen
Frauenhaus, Frauenberatungsstelle, und Polizeiinspektion Verden sowie das Jugendamt des Landkreises möchten weitere Institutionen an einen runden Tisch holen: Familien- und Strafrichter ebenso wie je einen Vertreter der Staatsanwaltschaft, der freien Träger, der Migrantenberatung und außerdem Fachanwältinnen. In der ersten Sitzung wird es um die Festlegung der Inhalte und die Bildung von Arbeitsgruppen gehen. Einige Fachbereiche sind bereits umrissen: Recht und Intervention, Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen, Kinder und Jugendliche, Migrantinnen.
Ob möglicherweise auch eine AG "Täterarbeit" eingerichtet wird, steht noch nicht fest. Denkbar sei hier eine Zusammenarbeit mit Bewährungshelfern, so Ulla Schobert vom Frauenhaus, eine der Initiatorinnen des Interventionsprojektes. Absolute Priorität habe jedoch der Schutz von Frauen und Kindern.
Interventionsprojekte sind andernorts schon erprobt worden. Es gehe nicht um den Einzelfall, sondern um konzeptionelle und strukturelle Veränderungen in der Zusammenarbeit, erklärt Schobert. Die Schwerpunkte lägen meistens auf der Sensibilisierung von Polizei und Justiz und in der Entwicklung von Projekten zur Unterstützung von Frauen. In Verden sei viel Wert auf die Einbeziehung des Jugendamtes gelegt worden. Denn unter Fachleuten sei längst bekannt, dass nicht nur selbst misshandelte Kinder als Erwachsene zu Tätern und Opfern würden, sondern auch Kinder, die Zeugen der Misshandlung ihrer Mütter geworden seien
Wie die Frauenhaus-Mitarbeiterin weiß, nutzen außerdem viele Täter das neue Kindschaftsrecht, um über gemeinsames Sorgerecht und Besuchskontakte weiterhin Kontrolle über die Frau auszuüben.
Das Interventionsprojekt soll spätestens Anfang nächsten Jahres starten, wenn das neue Gewaltschutzgesetz in Kraft tritt. Es ermöglicht Polizei, Justiz und anderen Institutionen Veränderungen in der Arbeit.
Weitere Informationen über das geplante Projekt bei Ulla Schobert im Frauenhaus (Telefon 961966), Rosa Dvorak von der Frauenberatungsstelle Verden (85120) bei Bärbel Cordes vom Jugendamt (15218) und Christel Stelter von der Polizeiinspektion Verden
(8062004).
ich möchte in diesem zusammenhang den, nun, sagen wir, totalitarismusgedanken nicht überstrapazieren. tatsache aber bleibt auch, dass der deutsche "totalitarismus" kein neues strafgesetzbuch, kein neues bürgerliches gesetzbuch und überhaupt kaum neue gesetze benötigt hat, um derartig unheilvoll zu wirken, wie er es dann getan hat. was aber unbedingt nötig gewesen ist, war die aufhebung der gewaltenteilung sowie das aushebeln demokratischer rechtsgrundsätze. die umkehrung der beweislast in dem neuen gewaltschutzgesetz und oben stehender artikel zeigen, dass schon wieder ein stück des weges zurück gelegt worden ist. gruß goprojekt
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