Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Noch ein aktueller Artikel!

Maesi, Friday, 31.08.2001, 23:43 (vor 8488 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Re: Noch ein aktueller Artikel! von Freeman am 29. August 2001 23:22:17:

Die setzen sich glatt über alle gemachte Internationale-Studien zur "Häuslichen Gewalt" hinweg und wollen dem Volk suggerieren und sensibilisieren dass Häusliche Gewalt ausschließlich männlich sei!

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ja sicher soll das "volk" einseitig auf dieses gesetz hin sensibilisiert
werden. wenn man sich die beiträge vieler zeitungen zu diesem vorhaben
anschaut wird immer wieder deutlich, dass gewalt in familien und gegen
frauen und kinder eine alleinige männliche domäne ist. das es auch anders
rum geht wird nie erwähnt und verschwiegen im höchstfall evtl. extrem
verniedlicht.

ACK. Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Das Problemfeld 'Haeusliche Gewalt' (urspruenglich: 'Familienstreitigkeiten') wurde von feministischen Gruppen usurpiert und der eigenen Deutungshoheit unterworfen. Nur so kann die einseitige Propaganda fuer das Gewaltschutz-Gesetz, und die dominierende Praesenz radikalfeministischen Gedankenguts in der Oeffentlichkeit bezueglich Gewalt insgesamt erklaert werden. Nur Prof. M. Bock hat in seinem Gutachten, das Gesetz zur Ablehnung empfohlen. Lediglich vereinzelte MdB haben auf die grundrechtliche Problematik des Gesetzes hingewiesen.

wenn man weiterhin sich diese aktivitäten anschaut wird es immer schwerer
zu glauben, dass die beiden geschlechter wege finden sollten zueinander
zu finden bzw. probleme g e m e i n s a m aus der welt zu schaffen!
ich persönlich bin der meinung, dass dafür der sog. geschlechterkrieg
viel zu weit fortgeschritten ist - es wird schon immer mehr deutlich, dass
bedingt durch das fallen einer jeden schamgrenze es mittlerweile nur noch
darum geht sich möglichst viele priviligien ( die jeder rechtsstaatlichen
ordnung widersprechen ) zu verschaffen.

Ganz so schwarz sehe ich es nicht. Ich bin sogar der Meinung, wenn es gelingt eine groessere Maennerbewegung auf die Beine zu stellen, welche selbstbewusst und gut begruendet ihre Anliegen vorbringt, wird es diese Form des Feminismus nicht mehr lange geben oder zumindest marginalisiert. Kompromisse kann es nur dort geben, wo mehrere Interessengruppen miteinander verhandeln. Da maennerseitig bisher kaum in groesserem Umfang organisiert die eigenen Interessen vertreten wurden, konnten im Feminismus immer radikalere Stroemungen zu Wort kommen (und zum Teil Oberhand gewinnen). Leider sind die bestehenden maennerspezifischen Gruppen momentan noch zu zersplittert.

darum finde ich auch dieses hier vielfach vorgeworfene "zusammentragen von
zeitungsschnipseln" gar nicht mal so schlecht für den anfang - es geht ja
nicht darum zu "beweisen" wer von den beiden geschlechtern der schlimmere
ist sondern wie einseitig und verzerrend das bild durch die jetzige
formulierung des sog. "gewaltschutzgesetzes" vermittlet werden soll !

Auf der Stufe dieses Forums koennen solche 'Zeitungsschnipsel' durchaus hilfreich sein. Wichtig ist jedoch, etwas daraus zu machen. D.h. die blosse Aufzaehlung und Dokumentation dieser Faelle genuegt nicht; sie koennen hoechstens als Anlass dienen, die wissenschaftliche Forschung weiteren Bevoelkerungskreisen bekanntzumachen.
Auf einer hoeheren Stufe (z.B. landesweite oder sogar internationale Aktionstage, Presseerklaerungen, etc.) sollte schwergewichtig auf die soziologischen Studien verwiesen werden. Der Hungerstreik in Berlin war ein gutes Beispiel, wie man(n) ein solches Problem (naemlich Umgangsvereitelung) in die Oeffentlichkeit bringen kann. Zugegeben, jetzt ist der Erfolg noch bescheiden; aber steter Tropfen hoehlt den Stein.
Ein Einzelfall kann als Beispiel vorgezeigt werden; wobei darauf zu achten ist, nicht einen moeglichst spektakulaeren, sondern einen typischen Einzelfall zu praesentieren, der aber gerade durch seine Alltaeglichkeit authentisch wirkt. Mit reisserischen Einzelfaellen wird zwar unmittelbar ein gewisses Interesse geweckt; aber schon anderntags gibt es einen anderen spektakulaeren Einzelfall, welcher auf ein voellig anderes Problem hinweist; und schon ist unser Anliegen nicht mehr im Bewusstsein der Allgemeinheit. Die meisten koennen sich mit Extremfaellen wesentlich schlechter identifizieren als mit Alltagsfaellen, die jedem passieren koennten.
Die Argumentation sollte immer sachlich bleiben; es sollen nicht moeglichst viele Frauen verletzt werden, sondern moeglichst viele Menschen zum Nachdenken bewogen werden. Gegen Extremisten in den eigenen Reihen muss man(n) sich konsequent abgrenzen. Der Dialog mit moderaten Feministinnen ist immer zu suchen. Nur so koennen tragfaehige Kompromisse gefunden werden.

Mit dieser Vorgehensweise wird eine moderate Maennerbewegung von einer moderaten Frauenbewegung als Partner akzeptiert, und Extremisten in beiden Lagern werden systematisch isoliert.

Gruss

Maesi


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