Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Erziehung

BartS, Wednesday, 05.09.2001, 00:07 (vor 8484 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Re: @Joachim von Joachim am 03. September 2001 22:46:26:

Das aufziehen eines Kindes ohne den Vater ist also gleichbedeutend mit nichtstun? *grübel* Wie kommt man nur auf sowas? Ich habe Respekt vor jeder alleinerziehenden Mutter (und natürlich auch Vater), weil man ab da an wirklich auf vieles Verzichten muß, angefangen von der Freizeit bis hin zu den regelmässigen Verpflichtung und die Verantwort. Ich habe auch Achtung vor meiner Mutter und meinem Vater, die uns 3 Kinder wohl behütet aufwachsen lassen haben. Aus allen drei ist was geworden :-). Das hat sicher nichts mit nichts tun zu tun.

Aha, wie nennst Du dann das, wenn eine Mutter mit allen (auch unfairen) Mitteln per Gericht durchsetzt, den Vater zu entsorgen? Hast Du dann wirklich noch Respekt vor so einer alleinerziehenden Mutter? [/i]

Der Respekt bezieht sich erstmal auf die Leistung allein für ein Kind Verantwortung zu übernehmen. Ich schreibe bewußt Verantwortung, denn es ist eine (Norbert wird das sicher bestätigen können). Man kann natürlich nicht davon ausgehen, daß jede alleinerziehende Mutter den Vater über den Tisch zieht. Es gibt sogar einige, die auf Unterhaltsforderungen verzichten (z.B. aus Stolz). Aber um bei Deiner Frage zu bleiben, ich fände es nicht toll, wenn es große Rechtstreitigkeiten gäbe und der Vater unberechtigt den kürzeren zieht.

Muss ja wirklich ein tolles Hobby sein, wenn man sich um das Kind alleine kümmern darf und die Freizeit (Hobby) dafür aufgibt weil man den Vater massiv entsorgt hat und sich hinterher beschwert! Männer geben auch die Freizeit auf, indem diese in einer Firma arbeiten und Geld verdienen damit die Familie Nahrungsmittel und Luxusartikel erhält, aber diese Arbeit wird regelrecht unter dem Teppich gekehrt!

Also ich gebe auch meine Freizeit auf und gehe arbeiten, aber nur für mich :-). Und das müßten auch die Väter tun, wenn sie keine Väter wären, also gaaaaanz so selbstlos ist es nicht. Aber es muß natürlich mitgezählt werden, wenn nur ein Teil Verdiener ist, ist das auch eine ganz schön große Verantwortung.

Aber kann es sein, daß Du stets von dem gleichen Familienmodell ausgehst? Der Mann als Alleinverdiener und die Frau kümmert sich nach dem ersten Kind um die Erziehung bis das Jüngste aus dem Haus gegangen ist. Ist das zeitgemäß für das 21.Jahrhundert? Ich will damit nicht sagen, daß es abgeschafft werden soll. Es soll einfach nur die Freiheit existieren zu wählen, gemeinsam zu wählen, Alleinverdiener, beide verdienen, kinderlos, homosexuelle Paare, allein, in der Gemeinschaft usw.

Erziehung ist keine Verpflichtung, sondern ein Recht!

Das glaube ich nicht, das es keine Verpflichtung ist. Eltern fühlen Verantwortung, daß aus ihren Kindern etwas wird. Die Sorge, ob aus uns 3 Kindern das Richtige und Beste wird, haben wir oft von unseren Eltern gespührt. Man hat allein schon gegenüber den Kindern die Verpflichtung.

Kannst Du mir wenigstens das Zitat eines Richters unten erklären?

Weiß nicht.

"In unserem Rechtsstaat kann es Menschen, weit überwiegend Vätern, widerfahren, daß gegen ihren Willen und ohne ihnen anzurechnendes schuldhaftes Verhalten ihre Ehen geschieden, ihnen ihre Kinder entzogen, der Umgang mit diesen ausgeschlossen, der Vorwurf, ihre Kinder sexuell mißbraucht zu haben erhoben und durch Gerichtsentscheid bestätigt und sie zudem durch Unterhaltszahlungen auf den Mindestselbstbehalt herabgesetzt werden. Die Dimension solchen staatlich verordneten Leides erreicht tragisches Ausmaß und sollte seinen Platz auf der Bühne, nicht in unserer Rechtswirklichkeit haben."
Zitat von Richter am OLG Harald Schütz, Bamberg, in einem Vortrag am 10.Mai 1997 auf dem 49. Deutschen Anwaltstag, Anwaltsblatt (AnwBl) 8+9/97, Seite 466-468, 1997

So wie es klingt, sieht er das Problem nicht nur von der Gesetzeslage, sondern auch wie die Gerichte entscheiden. Da muß wirklich was gemacht werden.

Ich muß Dich aber auch enttäuschen, aus dem "In unserem Rechtsstaat kann es Menschen, weit überwiegend Vätern, widerfahren,..." läßt sich noch kein "Pflichten werden nur Männer auferlegt, nämlich zu Zahlen und meistens ohne Rechte dafür zu erhalten!" ableiten.

Gruss
BartS


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