Unterricht nur für Mädchen
In Thürigen soll den Mädchen in den Schulen zumindest teilweise separater
Unterricht erteilt werden.
Das würde die "Chancengleichheit" von Mädchen fördern.
Angestrebt wird dies nicht nur für naturwissenschaftliche Fächer, sondern
auch für Fächer, in denen es um soziale Kompetenz geht. "Das kann nur ohne
Jungen gehen", so die frauenpolitische Sprecherin der Thüringer SPD.
Gruß, Jörg
Re: Unterricht nur für Mädchen
Als Antwort auf: Unterricht nur für Mädchen von Jörg am 06. September 2001 14:20:47:
So sollten Mädchen in der Schule auch
offen über das Problem von Müttern im Kindesalter reden können. Bechthum:
"Das kann nur ohne Jungen gehen." Immerhin sind nach ihren Angaben im
Freistaat jedes Jahr 200 Mütter unter 18 Jahren alt. Sogar Mädchen im Alter von
elf oder zwölf Jahren hätten schon Kinder bekommen.
Unter diesem Aspekt ein durchaus sinnvolles Vorhaben.
Re: Unterricht nur für Mädchen
Als Antwort auf: Re: Unterricht nur für Mädchen von Hemmaneddo am 06. September 2001 17:42:25:
So sollten Mädchen in der Schule auch
offen über das Problem von Müttern im Kindesalter reden können. Bechthum:
"Das kann nur ohne Jungen gehen." Immerhin sind nach ihren Angaben im
Freistaat jedes Jahr 200 Mütter unter 18 Jahren alt. Sogar Mädchen im Alter von
elf oder zwölf Jahren hätten schon Kinder bekommen.
Unter diesem Aspekt ein durchaus sinnvolles Vorhaben.
Sinnvoll aber nur dann, wenn den Knaben ein entsprechender Unterricht "nur für Jungen" vermittelt wird. Daß das dringend notwendig ist, zeigen nicht zuletzt Beiträge der hier anwesenden erwachsenen Männer, die sich darüber empören, daß sie an der Verhütung beteiltig sein sollten, bzw. für die Frucht ihrer ungeschützten Eskapaden zumindest finanziell gradestehen sollen.
Re: Unterricht nur für Mädchen
Als Antwort auf: Re: Unterricht nur für Mädchen von Hemmaneddo am 06. September 2001 17:42:25:
So sollten Mädchen in der Schule auch
offen über das Problem von Müttern im Kindesalter reden können. Bechthum:
"Das kann nur ohne Jungen gehen." Immerhin sind nach ihren Angaben im
Freistaat jedes Jahr 200 Mütter unter 18 Jahren alt. Sogar Mädchen im Alter von
elf oder zwölf Jahren hätten schon Kinder bekommen.
Unter diesem Aspekt ein durchaus sinnvolles Vorhaben.[/i]
Abgesehen davon, daß ich kein Freund der Geschlechter-Apartheid bin (da
sie oftmals auf einem verkorksten Männerbild basiert):
Man kann in diesem Zusammenhang wohl kaum den Begriff "Chancengleichheit"
verwenden. Außerdem wird Frauen oftmals eine höhere soziale Kompetenz
zugeschrieben als Männern. Warum sollen Jungen dann aus einem Unterrricht,
in dem es um soziale Kompetenz geht, ausgesperrt bleiben? Das will mir
nicht ganz einleuchten.
Gruß, Jörg
Re: Unterricht nur für Mädchen
Als Antwort auf: Re: Unterricht nur für Mädchen von Hemmaneddo am 06. September 2001 17:42:25:
So sollten Mädchen in der Schule auch
offen über das Problem von Müttern im Kindesalter reden können. Bechthum:
"Das kann nur ohne Jungen gehen." Immerhin sind nach ihren Angaben im
Freistaat jedes Jahr 200 Mütter unter 18 Jahren alt. Sogar Mädchen im Alter von
elf oder zwölf Jahren hätten schon Kinder bekommen.
Unter diesem Aspekt ein durchaus sinnvolles Vorhaben.[/i]
Um ehrlich zu sein, fand ich genau das, die schwächste Begründung von den aufgezählten. Ich verstehe auch nicht ganz, weshalb das die Politikerin nennt. Hofft sie, anhand von ein paar Stunden getrennten Unterricht auch die Zahl der minderjährigen Mütter als Nebeneffekt zu senken? Wie wäre es mit mehr Aufklärung, bessere Beratungsstellen für Schüler, mehr Elternbeteiligung?
Gruss
BartS
Re: Unterricht nur für Mädchen
Als Antwort auf: Re: Unterricht nur für Mädchen von BartS am 06. September 2001 19:32:07:
>So sollten Mädchen in der Schule auch
offen über das Problem von Müttern im Kindesalter reden können. Bechthum:
"Das kann nur ohne Jungen gehen." Immerhin sind nach ihren Angaben im
Freistaat jedes Jahr 200 Mütter unter 18 Jahren alt. Sogar Mädchen im Alter von
elf oder zwölf Jahren hätten schon Kinder bekommen.
Unter diesem Aspekt ein durchaus sinnvolles Vorhaben.
Um ehrlich zu sein, fand ich genau das, die schwächste Begründung von den aufgezählten. Ich verstehe auch nicht ganz, weshalb das die Politikerin nennt. Hofft sie, anhand von ein paar Stunden getrennten Unterricht auch die Zahl der minderjährigen Mütter als Nebeneffekt zu senken? Wie wäre es mit mehr Aufklärung, bessere Beratungsstellen für Schüler, mehr Elternbeteiligung?
Geschlechtertrennung ist ein Rückschritt und kein Fortschritt!
Was man nicht kennt und einem fremd ist, dem gegenüber hat man oft Vorurteile und ein guter Umgang wird erschwert. Es fällt Kindern sicherlich wesentlich schwerer mit dem anderen Geschlecht umzugehen, wenn sie kaum Kontakt mit ihm haben. Männer und Frauen, Jungen und Mädchen können sich bei vernünftiger Anleitung prima ergänzen und miteinander auskommen. In meiner Schulzeit hatten die leistungstarken Mädchen keine Probleme sich durchzusetzen und der beste Matheschüler war auch ein Mädchen, trotz all der "bösen" Jungen. Dafür war z.B. aber ein Junge bester Deutschschüler und dies trotz der starken weiblichen Konkurrenz.
Kinder müssen früh lernen miteinander auszukommen und lernen das andere Geschlecht zu respektieren. Dies geht nur über die Praxis und nicht über Lehrer oder die Bravo.
Sven
Re: Unterricht nur für Mädchen
Als Antwort auf: Re: Unterricht nur für Mädchen von BartS am 06. September 2001 19:32:07:
Um ehrlich zu sein, fand ich genau das, die schwächste Begründung von den aufgezählten. Ich verstehe auch nicht ganz, weshalb das die Politikerin nennt. Hofft sie, anhand von ein paar Stunden getrennten Unterricht auch die Zahl der minderjährigen Mütter als Nebeneffekt zu senken? Wie wäre es mit mehr Aufklärung, bessere Beratungsstellen für Schüler, mehr Elternbeteiligung?
Gruss
BartS
Hi BartS,
ich denke schon, dass das ein gewichtiges Argument ist. Die bisherige Praxis scheint ja nicht auszureichen, Aufklärungsunterricht gibts schon ewig und ich weiß nicht, ob ich als Schüler zu ner Beratungsstelle gegenagen wäre. Und gerade das Thema Sex bei Minderjährigen kann im Gespräch mit den Eltern sich doch etwas schwierig gestalten.
Hier wird jetzt versucht, den unterricht teilweise zu trennen. Also, insoweit es um dieses Thema geht, kann ich das nachvollziehen. Mädels unter sich reden sicher ganz anders über dieses Thema als wenn Jungs dabei sind. Dazu gehört aber sicher ein zusammenfassender Unterricht, in dem wieder beide beteiligt sind, in dem Ergebnisse und Verhaltensweisen diskutiert werden können.
Ansonsten halte ich es auch für nich ganz so dolle, wenn man das trennt. Gerade wo sich zeigt, dass die Integration von MigranntInnen, Behinderten in den Schulaltag zeigt, dass mehr Vertändnis für andere geweckt werden, sich dieses also positiv auswirkt. Aber da, wo es sinnvoll erscheint, wie bei diesem Thema, finde ich es so falsch nicht, solange es nicht die einzige Maßnahme bleibt.
Gruß
Re: Unterricht nur für Mädchen
Als Antwort auf: Re: Unterricht nur für Mädchen von Hemmaneddo am 07. September 2001 08:32:17:
Um ehrlich zu sein, fand ich genau das, die schwächste Begründung von den aufgezählten. Ich verstehe auch nicht ganz, weshalb das die Politikerin nennt. Hofft sie, anhand von ein paar Stunden getrennten Unterricht auch die Zahl der minderjährigen Mütter als Nebeneffekt zu senken? Wie wäre es mit mehr Aufklärung, bessere Beratungsstellen für Schüler, mehr Elternbeteiligung?
Gruss
BartS
Hi BartS,
ich denke schon, dass das ein gewichtiges Argument ist. Die bisherige Praxis scheint ja nicht auszureichen, Aufklärungsunterricht gibts schon ewig und ich weiß nicht, ob ich als Schüler zu ner Beratungsstelle gegenagen wäre. Und gerade das Thema Sex bei Minderjährigen kann im Gespräch mit den Eltern sich doch etwas schwierig gestalten.
Hier wird jetzt versucht, den unterricht teilweise zu trennen. Also, insoweit es um dieses Thema geht, kann ich das nachvollziehen. Mädels unter sich reden sicher ganz anders über dieses Thema als wenn Jungs dabei sind. Dazu gehört aber sicher ein zusammenfassender Unterricht, in dem wieder beide beteiligt sind, in dem Ergebnisse und Verhaltensweisen diskutiert werden können.
Ansonsten halte ich es auch für nich ganz so dolle, wenn man das trennt. Gerade wo sich zeigt, dass die Integration von MigranntInnen, Behinderten in den Schulaltag zeigt, dass mehr Vertändnis für andere geweckt werden, sich dieses also positiv auswirkt. Aber da, wo es sinnvoll erscheint, wie bei diesem Thema, finde ich es so falsch nicht, solange es nicht die einzige Maßnahme bleibt.
Gruß
Chancengleichheit durch Separatismus der Geschlechter erreichen zu wollen, ist ein Konzept aus der Vergangenheit, und hat sich nie wirklich bewährt.
Sexuallerziehung ist ja nur ein Aspekt davon.
Sexuallerziehung darf auch nicht nur auf Mädchen beschränkt bleiben.
So kommt die Forderung aber rüber.
Auch Jungen müssen an das Thema herangeführt werden.
Sicher reden Mädchen/Jungen unter sich unterschiedlich darüber.
Das Mädchen allein darüber per se sachlicher reden, Zweifel bei mir.
Ich glaube, daß hier die wiedergekommene Prüderie einiges an Schaden angerichtet hat.
In unserer Sprache kann man de facto über Sexualität nur in einer sehr abgehobenen wissenschaftlichen Art, oder Gossensprache reden.
So gibt es z.B. für die primären Geschlechtsorgane keine umgangssprachlich gute Begriffe.
Dies erschwerte die Sexuallaufklärung immer.
Gruß
Norbert
Re: Unterricht nur für Mädchen
Als Antwort auf: Re: Unterricht nur für Mädchen von Hemmaneddo am 07. September 2001 08:32:17:
Hallo Hemmaneddo,
ich denke schon, dass das ein gewichtiges Argument ist. Die bisherige Praxis scheint ja nicht auszureichen, Aufklärungsunterricht gibts schon ewig und ich weiß nicht, ob ich als Schüler zu ner Beratungsstelle gegenagen wäre. Und gerade das Thema Sex bei Minderjährigen kann im Gespräch mit den Eltern sich doch etwas schwierig gestalten.
Hier wird jetzt versucht, den unterricht teilweise zu trennen. Also, insoweit es um dieses Thema geht, kann ich das nachvollziehen. Mädels unter sich reden sicher ganz anders über dieses Thema als wenn Jungs dabei sind.
Naja, was mir daran mißfällt ist der Versuch, Beziehungen im Schulalter zu unterdrücken. Nein ehrlich, mir ist das zu sehr um sieben Ecken gedacht, zudem es auch noch recht inkonsequent ist (weshalb nur eine teilweise Trennung). Wie gesagt, es gibt da viel bessere Argumente, die für einen Versuch (nicht flächendeckend) sprechen würden.
Dazu gehört aber sicher ein zusammenfassender Unterricht, in dem wieder beide beteiligt sind, in dem Ergebnisse und Verhaltensweisen diskutiert werden können.
Auf alle Fälle sollte man dann die Ergebnisse auch unter den Schülern auswerten. Vielleicht kommt man zu Erkenntnissen, an was es anfangs beim gemeinsamen Unterricht noch gefehlt hat.
Ansonsten halte ich es auch für nich ganz so dolle, wenn man das trennt. Gerade wo sich zeigt, dass die Integration von MigranntInnen, Behinderten in den Schulaltag zeigt, dass mehr Vertändnis für andere geweckt werden, sich dieses also positiv auswirkt. Aber da, wo es sinnvoll erscheint, wie bei diesem Thema, finde ich es so falsch nicht, solange es nicht die einzige Maßnahme bleibt.
Also versuchsweise an ein paar Schulen kann man es doch testweise einführen. Ansonsten denke ich aber auch, daß die Zeiten der reinen Mädchen- und Jungenschulen vorbei sein sollten.
Gruss
BartS