Re: Szene
Als Antwort auf: Szene von Exporer am 17. September 2001 12:12:53:
Ein Mann sitzt gefesselt auf einen Stuhl. Eine Frau tänzelt um ihn herum
und entkleidet ihn schließlich.
Dann schiebt sie ihren Rock hoch und steigt über den Mann drüber.
Nach anfänglichen Befremden oder Zögern genießt er schließlich die
sexuelle Nötigung.
In diesem Moment wird Mitgefühl sinnlos, da er Spaß hat und schließlich
spritzt. ( Erwähnt sei, daß der Mann mit Waffengewalt in diese Situation
gebracht wird )
Daß ein Mann "Spaß" daran findet, wenn er mit Waffengewalt zu etwas
gezwungen wird, glaubst Du doch wohl nicht im Ernst. Das ist eine Szene, wie
sie vielleicht in einem Hollywoodfilm vorkommen mag (Filme von der Gattung
"Sex and Crime" verkaufen sich halt gut); die Wirklichkeit dürfte jedoch
ein wenig anders aussehen.
Im Umkehrschluß bedeutet dies, daß Frauen sexuelle Gewalt genießen und
Spaß daran haben.
Man kann nicht aus einer fiktiven Situation wie obenstehend einen
Umkehrschluß ziehen. (Überhaupt kann man nicht in allen Fällen Umkehr-
schlüsse zwischen den Geschlechtern anstellen, weil Männer und Frauen in
manchen Situationen ganz einfach unterschiedlich reagieren.)
Oder anders ausformuliert : Wenn die Frau bei der Vergewaltigung Lust
empfindet wird die Mehrzahl der Männer erregt.
Und schon gar nicht kann man solche Umkehrschlüsse auf die Mehrzahl der
Männer erweitern.
Wegen der Lust auf seiten der Frau wird Mitgefühl überflüssig.
Und genau diese Methodik in all seinen Variationen finden wir quer durch
alle Medien.
Wer diese Methoden und Mechanismen nicht erkennt, geschweige denn begreift,
ist manipulierbar.
...Klischees und Mythen werden entsprechend bedient und zementieren eine
gesamtgesellschaftliche Gesinnung, die Weiblichkeit verachtet...
Die Umkehrschlußwerbung ist deshalb so perfide, weil wir uns die Rollen
vertauscht vorzustellen haben.
Und in diesem Moment werden sexuelle Grenzüberschreitungen gerechtfertigt.
( Denise )
Meine Güte, mittlerweile weiß ich noch nicht einmal mehr, bei wem ich nun
größeres Mitleid empfinden soll - bei Hannelore oder Denise.
Solche theoretischen und ganz offensichtlich der feministischen Ideologie
entsprungenen Konstrukte mögen zwar in sich schlüssig sein - einem Abgleich
mit der Wirklichkeit halten sie jedoch wohl kaum stand.
Gruß, Jörg
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