Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Freeman, Saturday, 18.09.2004, 14:42 (vor 7363 Tagen)

Deutsche Frauen
Geprügelt und vergewaltigt
| 18.09.04 |
In deutschen Beziehungen wird mehr geprügelt, vergewaltigt und gedemütigt, als in vielen anderen europäischen Ländern.

Dies berichtet FOCUS unter Berufung auf die erste repräsentative und international kompatible Untersuchung über Gewalt gegen Frauen in Deutschland. Etwa 58 Prozent der Frauen wurden sexuell belästigt, 37 Prozent sind Opfer körperlicher Misshandlung. Etwa 13 Prozent und damit fast jede siebte Frau erlebte sexuelle Gewalt in der Form einer Vergewaltigung, versuchten Vergewaltigung oder Nötigung zu sexuellen Handlungen.

Vor allem Frauen, die ihre Partner verlassen wollen, werden oft zu Opfern. „Trennung und Scheidung in einer Paarbeziehung scheinen mit einem hohen Risiko für die Frauen einherzugehen“, heißt es in der Studie „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“. Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums wurden für die Studie mehr als 10 000 Frauen im Alter zwischen 16 und 85 Jahren über ihre Lebenssituation befragt.

In Villenhaushalten wird der Studie zufolge ebenso geprügelt wie im Vororthochhaus. Auch spielen Alkohol und Arbeitslosigkeit keine so große Rolle, wie bisher gedacht. In 65 Prozent der Fälle stand der Täter im Berufsleben. Vor allem Frauen, die bereits in ihrer Kindheit Gewalt erlebten, werden wieder zu Opfern.

Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) sagte FOCUS: „Das ist kein Zufall. Beziehungsmuster graben sich tief in die Seele. Frauen, die schon als Mädchen misshandelt wurden, haben Gewalt oft als Bestandteil von Liebe erlebt.“ Die Ministerin kündigte an: „Wir wollen eine bundesweite Notrufnummer einrichten, die rund um die Uhr erreichbar ist und den Frauen die passenden Ansprechpartner in ihrer Stadt nennt. Denn obwohl zwei Drittel der Betroffenen Hilfsangebote kennen, werden sie derzeit nur von elf Prozent angenommen.“

Schlimmer noch als ihren deutschen Leidensgenossinnen geht es laut Untersuchung den türkischen Frauen und Einwanderinnen aus Ost-Europa. Fast 49 Prozent der in Deutschland lebenden Türkinnen sind in der eigenen Wohnung Gewalt ausgesetzt.

http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=6658

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Garp, Saturday, 18.09.2004, 15:21 (vor 7363 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Das Problem mit diesen Studien ist immer dasselbe:
Wie werden die Schlagwörter: Sexuelle Belästigung, körperliche Misshandlung und Nötigung operationalisiert bzw. definiert.
Ist sexuelle Belästigung bereits das Erzählen eines sexistischen Witzes oder das Betrachten eines pornographischen Bildes, dann sind 58% sicher noch zu wenig.
Diese Studien ergeben sowieso nur dann Sinn, wenn man zugleich Männer nach ihren Gewalterfahrungen befragen würde.
So ergaben amerikanische Studien unter Studenten, dass sich 75% der Frauen 78% der Männer schon einmal sexuell diskriminiert gefühlt haben.
Aber eine Befragung von Frauen und Männern mit derselben Methodik wurde vom Bundesministerium ausdrücklich abgelehnt. Die Gewalt gegen Frauen sei nicht mit der Gewalt gegen Männer vergleichbar. Warum eigentlich nicht? Als Begründung hierfür scheinen eher politische als wissenschaftliche Gründe eine Rolle gespielt zu haben.

Letztendlich läst sich zu dieser Studie nichts Genaues sagen, solange sie nicht auch veröffentlicht wird. Allerdings bin ich mir bei den hohen Zahlen sicher, dass mal wieder eine feministisch geprägte Gewaltdefinition gewählt wurde um die „Opferzahlen“ bewusst in die Höhe zu treiben. Anscheinend hat man aus der „Missbrauch mit dem Missbrauch“ – Debatte nichts gelernt. Dass diese Methodik international kompatibel ist glaube ich gerne. International kompatibel nach einer feministischen Gewaltdefinition.

Schon erstaunlich, welche „Studien“ ein angebliches Patriarchat hervorbringt.

Garp

Terror des Leidens

Sam, Saturday, 18.09.2004, 17:06 (vor 7363 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

"Wer durch sein reales oder phantasiertes Leid Hilfe auszulösen vermag, der kann nicht ohnmächtig sein", schreibt Amendt hier.
Ohnmächtig ist, wer in der gesellschaftlichen und medialen Echolosigkeit verschwindet:
http://www.maennerbuero-trier.de/Archer%20(1).zip
(http://www.biochem.mpg.de/iv/hij_psychology.html#psyscie)

Re: Terror des Leidens

Eugen Prinz, Saturday, 18.09.2004, 20:39 (vor 7363 Tagen) @ Sam

Als Antwort auf: Terror des Leidens von Sam am 18. September 2004 14:06:26:

"Wer durch sein reales oder phantasiertes Leid Hilfe auszulösen vermag, der kann nicht ohnmächtig sein", schreibt Amendt

Gutes Zitat von Amendt. Aber wo finde ich was auf dem MPG server?

Eugen

Re: Terror des Leidens

Sam, Saturday, 18.09.2004, 23:26 (vor 7363 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: Terror des Leidens von Eugen Prinz am 18. September 2004 17:39:51:

>"Wer durch sein reales oder phantasiertes Leid Hilfe auszulösen vermag, der kann nicht ohnmächtig sein", schreibt Amendt
Gutes Zitat von Amendt. Aber wo finde ich was auf dem MPG server?
Eugen

Mir ging es um den Rang des "Psychological Bulletin" (=PSYCHOL BULL), in dem die Untersuchung von Archer erschienen ist. Hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen.

Re: Terror des Leidens

Eugen Prinz, Sunday, 19.09.2004, 00:09 (vor 7363 Tagen) @ Sam

Als Antwort auf: Re: Terror des Leidens von Sam am 18. September 2004 20:26:23:

Mir ging es um den Rang des "Psychological Bulletin" (=PSYCHOL BULL), in dem die Untersuchung von Archer erschienen ist. Hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen.

Donnerwetter - Rang 1. Das sollte dann aber doch Gehör finden... wenn man bedenkt, welche Furore irgendeine halbseidene Studie aus dem Frauenfrauefrauenministerium macht. Aber vielleicht zählt der "impact factor" nur bei Berufungen und hat außerhalb des Elfenbeinturms keinerlei Bedeutung?

Massenmedien vs. Wissenschaft

Sam, Sunday, 19.09.2004, 02:39 (vor 7363 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: Terror des Leidens von Eugen Prinz am 18. September 2004 21:09:11:

Donnerwetter - Rang 1. Das sollte dann aber doch Gehör finden... wenn man bedenkt, welche Furore irgendeine halbseidene Studie aus dem Frauenfrauefrauenministerium macht. Aber vielleicht zählt der "impact factor" nur bei Berufungen und hat außerhalb des Elfenbeinturms keinerlei Bedeutung?

So ist es wohl. Massenmedien und wissenschaftliche Akkuratesse vertragen sich nicht gut, insbesondere dann nicht, wenn die Wissenschaft Resultate liefert, die den Medienvertretern nicht gefallen. Dann wird auch schon mal kurzerhand - und wissentlich - Gegenteiliges verbreitet, vergleiche etwa [link=http://www.nature.com/cgi-taf/DynaPage.taf?file=/nature/journal/v423/n6942/index.html" target ="_blank]dies[/link] und dies.

Alles eine Frage von Ursache und Wirkung

Sven, Saturday, 18.09.2004, 19:32 (vor 7363 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Auch das ist eine Frage von Ursache und Wirkung. NIEMAND ist einfach nur gewalttätig, sondern es gibt IMMER einen guten Grund.

Erstaunlich, wie schnell diese sogenannten "Studien" die allgemeingültigen Klischees von Frau = Opfer und Mann = Täter bestätigen ohne auch nur einen Hauch in die Tiefe zu gehen und nach Hintergründen zu fragen.

Diese Art von einseitiger und vorschneller Schuldzuweisung und Vorverurteilung von Männern ist m.M.n. schon wieder Gewalt gegen Männer und Jungen. Aber die ist subtil und in Deutschland mittlerweile so selbstverständlich geworden, das es niemanden mehr stört.

Gruss,
Sven

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Arne Hoffmann, Saturday, 18.09.2004, 20:54 (vor 7363 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums wurden für die Studie mehr als 10 000 Frauen im Alter zwischen 16 und 85 Jahren über ihre Lebenssituation befragt.

Zu Deutsch: Das BundesFRAUENministerium hat gezielt nur Frauen befragt, die Männer ignoriert und jetzt die Ergebnisse bekommen, die seine Mitarbeiterinnen offenbar von Anfang an haben wollten. In Zeiten knapper Kassen war ja in den letzten Monaten so manches Frauenhaus von Kürzungen bedroht. Schwupps, schon werden solche extremen Untersuchungsergebnisse veröffentlicht.

In Villenhaushalten wird der Studie zufolge ebenso geprügelt wie im Vororthochhaus. Auch spielen Alkohol und Arbeitslosigkeit keine so große Rolle, wie bisher gedacht. In 65 Prozent der Fälle stand der Täter im Berufsleben. Vor allem Frauen, die bereits in ihrer Kindheit Gewalt erlebten, werden wieder zu Opfern.

Das könnten interessante Informationen sein, wenn sie durch die einseitige Befragung nicht schon wieder mit Vorbedacht zu genießen wären.

Die Ministerin kündigte an: "Wir wollen eine bundesweite Notrufnummer einrichten, die rund um die Uhr erreichbar ist und den Frauen die passenden Ansprechpartner in ihrer Stadt nennt. Denn obwohl zwei Drittel der Betroffenen Hilfsangebote kennen, werden sie derzeit nur von elf Prozent angenommen."

Ist das einfach nur missverständlich formuliert oder so absurd, wie es klingt? Die Hilfsangebote werden nicht in Anspruch genommen, obwohl sie bekannt sind, also will man dafür sorgen, dass sie besser bekannt werden. Huh? Wäre es nicht sinnvoll - WENN frau schon ausschließlich weiblichen Opfern helfen möchte - dass sie überlegt, warum Frauen in Krisensituatioen sich selten an Hilfs- und Beratungsangebote wenden und wie diese Hürde überwunden werden kann? Wäre es nicht hilfreich gewesen, Frauen DAZU zu befragen: WARUM sie diese Angebote nicht nutzen? Oder hat frau da Angst vor den eigenen Pfründen, etwa infolge negativem Feedback auf die existierenden Angebote, das nicht publik gemacht werden sollte?

Ich frag ja nur; der kurze Artikel enthält leider nicht die notwendigen Informationen, um sich hier ein Bild zu machen.

Eine bundeseinheitliche Notrufnummer für z. B. häusliche Gewalt kann natürlich manches erleichtern und insofern eine feine Sache sein, aber wieso wieder nur für Frauen? Wieso nicht einfach für Gewalt in Familie, Partnerschaft und ähnlichen Nahbeziehungen sowie Vergewaltigungen?

Arne

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Andreas, Saturday, 18.09.2004, 21:01 (vor 7363 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Arne Hoffmann am 18. September 2004 17:54:23:

Hallo Arne,

auf der Seite von n-tv.de habe ich heute gelesen, daß der gesamte Artikel im neuen Focus erscheinen wird. Vielleicht gibt es dort nähere Informationen.

Gruß
Andreas

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Leser, Sunday, 19.09.2004, 13:30 (vor 7362 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Andreas am 18. September 2004 18:01:13:

Hallo Arne,
auf der Seite von n-tv.de habe ich heute gelesen, daß der gesamte Artikel im neuen Focus erscheinen wird. Vielleicht gibt es dort nähere Informationen.
Gruß
Andreas

Aber bitte nicht kaufen und noch mehr Geld in die Kassen dieser Versager spülen! Schlimm genug wenn die ohne Unterlass solch geistigen Dünnpfiff mit Regierungsabsegnung in die Medien bringen, aber bezahlen muss man die SchXXXe ja nicht auch noch.

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Guildo, Saturday, 18.09.2004, 21:49 (vor 7363 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Arne Hoffmann am 18. September 2004 17:54:23:

Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums wurden für die Studie mehr als 10 000 Frauen im Alter zwischen 16 und 85 Jahren über ihre Lebenssituation befragt.

Zu Deutsch: Das BundesFRAUENministerium hat gezielt nur Frauen befragt, die Männer ignoriert und jetzt die Ergebnisse bekommen, die seine Mitarbeiterinnen offenbar von Anfang an haben wollten. In Zeiten knapper Kassen war ja in den letzten Monaten so manches Frauenhaus von Kürzungen bedroht. Schwupps, schon werden solche extremen Untersuchungsergebnisse veröffentlicht.

Ich vermute, dass hier die Einseitigkeit noch viel ausgeprägter ist, als es erscheint: Möglicherweise wurden hauptsächlich solche Frauen befragt, die bereits einschlägig vorbelastet sind, also jene wenigen Fälle, wo Frauen tatsächlich mal Opfer waren. Wenn man eine Statistik über den Gesundheitszustand der Deutschen machen will und dabei nur die Patienten einer Unfallklinik befragt, wird man zwangsläufig zum (falschen) Schluss kommen, dass offenbar große Teile der deutschen Bevölkerung schwerstkrank sind.

Die Ministerin kündigte an: "Wir wollen eine bundesweite Notrufnummer einrichten, die rund um die Uhr erreichbar ist und den Frauen die passenden Ansprechpartner in ihrer Stadt nennt. Denn obwohl zwei Drittel der Betroffenen Hilfsangebote kennen, werden sie derzeit nur von elf Prozent angenommen."

Ist das einfach nur missverständlich formuliert oder so absurd, wie es klingt? Die Hilfsangebote werden nicht in Anspruch genommen, obwohl sie bekannt sind, also will man dafür sorgen, dass sie besser bekannt werden. Huh? Wäre es nicht sinnvoll - WENN frau schon ausschließlich weiblichen Opfern helfen möchte - dass sie überlegt, warum Frauen in Krisensituatioen sich selten an Hilfs- und Beratungsangebote wenden und wie diese Hürde überwunden werden kann? Wäre es nicht hilfreich gewesen, Frauen DAZU zu befragen: WARUM sie diese Angebote nicht nutzen? Oder hat frau da Angst vor den eigenen Pfründen, etwa infolge negativem Feedback auf die existierenden Angebote, das nicht publik gemacht werden sollte?

Warum werden wohl die Hilfsangebote nicht in Anspruch genommen, obwohl sie doch bekannt sind?
Richtig!
Weil es die vielbeschworene Gewalt gegen Frauen in dem Ausmaße nicht gibt. Und sich damit jedes Hilfsangebot erübrigt.

Allerdings wissen unsere EmanzInnen sehr gut, dass, wenn dies erst bekannt wird, es aus ist mit den Millionen für unnütze Frauenprivilegien:

-keine Frauenhäuser mehr (ein Mann, der tatsächlich gewaltätig wird, fliegt schneller aus seiner Wohnung, als er bis drei zählen kann!)

-keine Frauenquoten (dann wird der Frau tatsächlich zugemutet, wieder etwas zu leisten)

-kein ausplündern des Mannes in Falle einer Scheidung

Um dieses alles am Leben zu erhalten und weiter zu Unrecht Geld und Privilegien zu scheffeln, wird weiterhin fleißig am Mythos der unterdrückten, geschundenen und vergewaltigten Frau gebastelt. Und wenn die Realität etwas anderes zeigt, zaubert frau halt solche Statistiken aus dem Ärmel.

Gruß vom Guildo, der auch keiner Statistik vertraut (die er nicht selbst gefälscht hat)

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Arne Hoffmann, Saturday, 18.09.2004, 23:26 (vor 7363 Tagen) @ Guildo

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Guildo am 18. September 2004 18:49:30:

Warum werden wohl die Hilfsangebote nicht in Anspruch genommen, obwohl sie doch bekannt sind? Richtig! Weil es die vielbeschworene Gewalt gegen Frauen in dem Ausmaße nicht gibt. Und sich damit jedes Hilfsangebot erübrigt.

Der Vollständigkeit halber: Es gibt natürlich noch viele weitere Gründe dafür, dass eine Frau ein solches Hilfsangebot nicht in Anspruch nimmt.(Sie, glaubt, das Problem selbst in den Griff bekommen zu können, schämt sich, vor Dritten darüber zu berichten, hält Zoff in der Beziehung für zu privat, will sich nicht als Opfer fühlen, hat Angst, dass ihr Partner dann erst recht austickt, erwartet von solchen Organisationen in ihrer speziellen Situation keine Hilfe, glaubt, dass dort nur Radfems und Lesben hocken etc.). Von 100 geprügelten Frauen berichten nur 10 überhaupt Außenstehenden von ihrem Leiden. (Das ist keine feministische Statistik, sondern wird z. B. auch von einem Kriminologen wie Prof. Bock gestützt. Bei Männern ist die Dunkelziffer aus verständlichen Gründen noch größer.) Wobei man aber vielleicht argumentieren kann: Wenn die Betroffenenzahlen DERART hoch wären, dann gäbe es insgesamt doch höheren Zustrom bei den Hilfsangeboten.

Arne

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Odin, Saturday, 18.09.2004, 22:39 (vor 7363 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Arne Hoffmann am 18. September 2004 17:54:23:

Die Ministerin kündigte an: "Wir wollen eine bundesweite Notrufnummer einrichten, die rund um die Uhr erreichbar ist und den Frauen die passenden Ansprechpartner in ihrer Stadt nennt. Denn obwohl zwei Drittel der Betroffenen Hilfsangebote kennen, werden sie derzeit nur von elf Prozent angenommen."

Ist das einfach nur missverständlich formuliert oder so absurd, wie es klingt? Die Hilfsangebote werden nicht in Anspruch genommen, obwohl sie bekannt sind, also will man dafür sorgen, dass sie besser bekannt werden. Huh? Wäre es nicht sinnvoll - WENN frau schon ausschließlich weiblichen Opfern helfen möchte - dass sie überlegt, warum Frauen in Krisensituatioen sich selten an Hilfs- und Beratungsangebote wenden und wie diese Hürde überwunden werden kann? Wäre es nicht hilfreich gewesen, Frauen DAZU zu befragen: WARUM sie diese Angebote nicht nutzen? Oder hat frau da Angst vor den eigenen Pfründen, etwa infolge negativem Feedback auf die existierenden Angebote, das nicht publik gemacht werden sollte?

Wäre es nicht noch besser, einfach pauschal JEDER Frau, die anruft 2000 Euro zu überweisen, ggf. für Therapien oder ähnliches und hinterher auf die gestiegene Zahl der Anruferinnen hinzuweisen und auf die gestiegene Gewalt gegen Frauen in den Familien?

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Christian, Saturday, 18.09.2004, 22:32 (vor 7363 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Ein Familienministerium das Zwangsdienstleistende MÄNNER (Zivildienst) unter sich hat und nur einseitig Frauen über Gewalt befragt, ist in meinen Augen sowieso nicht mehr glaubwürdig!

meint,
Christian

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

susu, Sunday, 19.09.2004, 12:47 (vor 7362 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Bleibt noch hieruaf zu warten. Sollte ja bald erscheinen.

susu

Nachtrag

susu, Sunday, 19.09.2004, 13:05 (vor 7362 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von susu am 19. September 2004 09:47:22:

Bleibt noch hierauf zu warten. Sollte ja bald erscheinen.

Erscheint soger zeitgleich mit der Studie "Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland". Beide werden am 23.9.04 bei einem Kongress "Gewalt gegen Frauen und Männer" vorgestellt. Findet in Osnabrück statt, vieleicht will ja wer hin.

susu

Und wieder ...

Sven, Sunday, 19.09.2004, 23:18 (vor 7362 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Nachtrag von susu am 19. September 2004 10:05:29:

Und wieder fehlen die Kinder.

Gewalt gegen Kinder scheint ja sowas von EGAL zu sein....

Bleibt noch hierauf zu warten. Sollte ja bald erscheinen.
Erscheint soger zeitgleich mit der Studie "Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland". Beide werden am 23.9.04 bei einem Kongress "Gewalt gegen Frauen und Männer" vorgestellt. Findet in Osnabrück statt, vieleicht will ja wer hin.
susu

Re: Und wieder ...

susu, Monday, 20.09.2004, 02:48 (vor 7362 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Und wieder ... von Sven am 19. September 2004 20:18:25:

Und wieder fehlen die Kinder.
Gewalt gegen Kinder scheint ja sowas von EGAL zu sein....

In Kürze erscheint allerdings auch dieses. Außerdem sind meines Wissens die beiden genannten Stuiden generationsübergreifend konzipiert.

susu

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Leser, Sunday, 19.09.2004, 13:23 (vor 7362 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Fällt hier

"obwohl zwei Drittel der Betroffenen Hilfsangebote kennen, werden sie derzeit nur von elf Prozent angenommen.“

-

„Wir wollen eine bundesweite Notrufnummer einrichten, die rund um die Uhr erreichbar ist.."

jemandem was auf? Offenbar wissen Schmidt & Co nicht mal was sie sagen, wenn sie etwas sagen.

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Silke, Sunday, 19.09.2004, 15:02 (vor 7362 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Dies berichtet FOCUS unter Berufung auf die erste repräsentative und international kompatible Untersuchung über Gewalt gegen Frauen in Deutschland. Etwa 58 Prozent der Frauen wurden sexuell belästigt, 37 Prozent sind Opfer körperlicher Misshandlung. Etwa 13 Prozent und damit fast jede siebte Frau erlebte sexuelle Gewalt in der Form einer Vergewaltigung, versuchten Vergewaltigung oder Nötigung zu sexuellen Handlungen.

Ich weiß nicht was erschreckender ist, diese Zahlen oder eure Reaktionen darauf, nur Herunterspielen und Verharmlosen. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass Gewalt gegen Frauen ein riesiges Problem darstellt, gegen das etwas unternommen werden muss, ein Anfang wären härtere Gesetze gegen die Schläger.

Silke

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Andreas, Sunday, 19.09.2004, 15:17 (vor 7362 Tagen) @ Silke

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Silke am 19. September 2004 12:02:13:

Ich weiß nicht was erschreckender ist, diese Zahlen oder eure Reaktionen darauf, nur Herunterspielen und Verharmlosen. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass Gewalt gegen Frauen ein riesiges Problem darstellt, gegen das etwas unternommen werden muss, ein Anfang wären härtere Gesetze gegen die Schläger.
Silke

Das hat nichts mit "Verharmlosung" zu tun, sondern eher mit einer großen Portion gesundem Skeptizismus angesichts einer Studie, die reißerischer gar nicht sein könnte. Diese Zahlen sind schlichtweg absurd.

Andreas

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

anreg, Sunday, 19.09.2004, 17:03 (vor 7362 Tagen) @ Silke

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Silke am 19. September 2004 12:02:13:

Ich weiß nicht was erschreckender ist, diese Zahlen oder eure Reaktionen darauf, nur Herunterspielen und Verharmlosen. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass Gewalt gegen Frauen ein riesiges Problem darstellt, gegen das etwas unternommen werden muss, ein Anfang wären härtere Gesetze gegen die Schläger.

Nun, nehemen wir mal an, die Zahl von 37% geprügelter Frauen würde stimmen. Eine dreistellige Anzahl von internationalen Studien, darunter auch deutsche, zeigt, daß mehr Männer als Frauen geprügelt werden.
D.h. dann doch daß ca. 40% aller Männer verprügelt werden!
Die Zahlen zeigen eindeutig, dass Gewalt gegen Männer ein riesiges Problem darstellt, gegen das etwas unternommen werden muss, ein Anfang wären härtere Gesetze gegen die Schlägerinnen.

anreg

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Max, Sunday, 19.09.2004, 17:16 (vor 7362 Tagen) @ Silke

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Silke am 19. September 2004 12:02:13:

Hi Silke,

Ich weiß nicht was erschreckender ist, diese Zahlen oder eure Reaktionen darauf, nur Herunterspielen und Verharmlosen. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass Gewalt gegen Frauen ein riesiges Problem darstellt, gegen das etwas unternommen werden muss, ein Anfang wären härtere Gesetze gegen die Schläger.

...Glückwunsch! Du kannst eindeutig erkennen, was eine erschreckende Zahl ist! Wie findest du 22,5? Ziemlich erschreckend, wie?

Buh! - Max

Und natürlich härtere Strafen für Falschbeschuldiger

pit b., Sunday, 19.09.2004, 18:30 (vor 7362 Tagen) @ Silke

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Silke am 19. September 2004 12:02:13:

Ich weiß nicht was erschreckender ist, diese Zahlen oder eure Reaktionen darauf,
nur Herunterspielen und Verharmlosen. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass Gewalt gegen
Frauen ein riesiges Problem darstellt, gegen das etwas unternommen werden muss, ein
Anfang wären härtere Gesetze gegen die Schläger.
[quote]Silke[/quote]

Genau dass habe ich mir auch gedacht. Diese Statistik einfach nicht ernst zu nehmen
und als unwar zu ignorieren ist sicherlich nicht die feine und auch eigendlich eine
unübliche Art.
Aber das jeder vierte Frau sexuell belästigt wird, das ist objektiv einfach nicht
nachvollziebar.
Um diese Zahl zu bestätigen da musste man das klassische Hinterherpfeifen zur sexuellen
Belästigung mit dazu zählen.
Höchstwarscheinlich machen das die Befragten, denn nur so kommt man zu dieser Zahl.
Ich mache das nicht, weil ich das für übertrieben halte und
und solche Hinterherpfeifer, meiner Meinung nach, keine harten Strafen verdient haben.
Daher erlaube ich es mir diese Statistik zu belächeln und freue mich sie als geschönt
entlarft zu haben.

Und natürlich härtere Strafen für psychische Gewalt ! (owT)

Sven, Sunday, 19.09.2004, 23:15 (vor 7362 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Und natürlich härtere Strafen für Falschbeschuldiger von pit b. am 19. September 2004 15:30:33:

Ich weiß nicht was erschreckender ist, diese Zahlen oder eure Reaktionen darauf,
nur Herunterspielen und Verharmlosen. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass Gewalt gegen
Frauen ein riesiges Problem darstellt, gegen das etwas unternommen werden muss, ein
Anfang wären härtere Gesetze gegen die Schläger.

Silke

[/i]
Genau dass habe ich mir auch gedacht. Diese Statistik einfach nicht ernst zu nehmen
und als unwar zu ignorieren ist sicherlich nicht die feine und auch eigendlich eine
unübliche Art.
Aber das jeder vierte Frau sexuell belästigt wird, das ist objektiv einfach nicht
nachvollziebar.
Um diese Zahl zu bestätigen da musste man das klassische Hinterherpfeifen zur sexuellen
Belästigung mit dazu zählen.
Höchstwarscheinlich machen das die Befragten, denn nur so kommt man zu dieser Zahl.
Ich mache das nicht, weil ich das für übertrieben halte und
und solche Hinterherpfeifer, meiner Meinung nach, keine harten Strafen verdient haben.
Daher erlaube ich es mir diese Statistik zu belächeln und freue mich sie als geschönt
entlarft zu haben.

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Arne Hoffmann, Sunday, 19.09.2004, 19:16 (vor 7362 Tagen) @ Silke

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Silke am 19. September 2004 12:02:13:

Ich weiß nicht was erschreckender ist, diese Zahlen oder eure Reaktionen darauf, nur Herunterspielen und Verharmlosen.

Sorry, auch ich habe jahrelang solche Untersuchungsergebnisse regelmäßig geglaubt und war erschreckt und betroffen. Bis ich gelernt habe, dass bei etlichen Studien, wenn man genauer hinschaut, vor allem heiße Luft übrig bleibt. Bei dieser Studie fällt mir auf, dass sie zwei wesentliche Dinge mit jenen Untersuchungen gemein hat, die sich in der Regel als unseriös herausgestellt haben: aufsehenerregende Opferzahlen und eine Konzentration allein auf Frauen als Opfergeschlecht. Das macht mich erst mal skeptisch im Hinblick auf die "üblichen Verdächtigen" (Entgrenzung des Gewaltbegriffs, Ausblenden einer systemischen Sichtweise von Gewalt zugunsten eines platten Täter-Opfer-Denkens usw.). Die Tatsache, dass die Studie von einem Ministerium in Auftrag gegeben wurde, das seine Einseitigkeit schon im Namen trägt, erhöht die Glaubwürdigkeit ihrer Ergebnisse nicht.

Die Zahlen zeigen eindeutig,

Wenn man ihnen blindlings glaubt.

dass Gewalt gegen Frauen ein riesiges Problem darstellt, gegen das etwas unternommen werden muss,

Gegen Gewalt gegen MÄNNER UND FRAUEN sollte etwas unternommen werden, richtig.

ein Anfang wären härtere Gesetze gegen die Schläger.

... und Schlägerinnen? Aber ist das wirklich die sinnvollste Lösung, solange das Hauptproblem zu sein scheint, dass so viele Taten gar nicht erst zur Anzeige gebracht werden?

Ein großes Problem bei der Debatte sehe ich wirklich darin, dass wir keine gesamtgesellschaftliche Ächtung und Bekämpfung von Gewalt innerhalb von Beziehungen hinbekommen, solange die eine Hälfte der Bevölkerung den Eindruck hat, dass ihre eigenen Opfer-Erfahrungen ständig unter den Tisch fallen gelassen werden. Ist doch ganz (psycho-)logisch, dass dann viele Männer bocken, nach dem Motto: "Wenn sich niemand um mich kümmert, mag ich mich auch nicht immer um andere kümmern müssen." Da steckt doch das Problem.

Herzlicher Gruß

Arne

Leichtgläubigkeit und Medienhörigkeit

Sven, Sunday, 19.09.2004, 22:34 (vor 7362 Tagen) @ Silke

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Silke am 19. September 2004 12:02:13:

Unglaublich, deine Leichtgläubigkeit und Medienhörigkeit.

Schau doch mal ganz konkret in deinem PERSÖNLICHEN Umfeld nach und dann frag dich nochmal, ob das so stimmen kann, wie es in diesem Artikel den Anschein erweckt.

Schau selber hin!
Oder glaubst du wirklich alles, was in diesen Schmuddelblättern abgedruckt wird ?

Entsetzte Grüsse,
Sven

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Joseph S, Tuesday, 21.09.2004, 01:46 (vor 7361 Tagen) @ Silke

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Silke am 19. September 2004 12:02:13:

Hallo Silke,

wurde irgendwann mal festgestellt, daß härtere Strafen zu weniger Gewalt führen ?
Ist die Mordrate in den USA im Vergleich zu Europa niedriger, weil es dort die härtere
Todesstrafe gibt ?

Wenn Du was gegen Gewalt von Männern tun willst, mußt Du Dich ernsthaft (!) darum bemühen,
zu verstehen, wieso diese Gewalt ausüben, und die Ursachen bekämpfen. In diesem Fall könnte
Dir aber passieren, daß Du Dich um Stärkung des Selbstwertgefühls von Jungen und deren
Zukunftschancen kümmern mußt.

Gruß
Joseph

Wie sind die Zahlen denn überhaupt gemeint ?

Advocatus feminae , Sunday, 19.09.2004, 23:24 (vor 7362 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Etwa 58 Prozent der Frauen wurden sexuell belästigt, 37 Prozent sind Opfer körperlicher Misshandlung.

Wie ist das denn überhaupt gemeint ? Heißt das, 37 % werden ab und zu oder häufig geschlagen ? Kann eigentlich kaum sein.

Oder: 37 % sind mindestens einmal in ihrem Leben geschlagen worden ?

Re: Wie sind die Zahlen denn überhaupt gemeint ?

Arne Hoffmann, Monday, 20.09.2004, 00:02 (vor 7362 Tagen) @ Advocatus feminae

Als Antwort auf: Wie sind die Zahlen denn überhaupt gemeint ? von Advocatus feminae am 19. September 2004 20:24:16:

Wie ist das denn überhaupt gemeint? Heißt das, 37 % werden ab und zu oder häufig geschlagen? Kann eigentlich kaum sein. Oder: 37 % sind mindestens einmal in ihrem Leben geschlagen worden?

Exakt das wäre auch eine meiner Fragen. Sprechen wir hier von Frauen, die aktuell von ihrem Partner geprügelt werden? Von Frauen, die schon mal wechselseitige Gewalt in der Partnerschaft erlebt haben? Die schon mal von ihren Mitschülerinnen verdroschen oder von ihrer Mutter misshandelt wurden? Wie definiert sich "sexuelle Belästigung"? Undsoweiter.

Der Artikel selbst springt fröhlich zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her: "Etwa 58 Prozent der Frauen WURDEN sexuell belästigt, 37 Prozent SIND Opfer körperlicher Misshandlung. Etwa 13 Prozent und damit fast jede siebte Frau ERLEBTE sexuelle Gewalt ..." Ich habe den Eindruck, es werden auch sonst unterschiedliche Taten zusammengeschmissen, damit es dramatischer klingt: "Etwa 13 Prozent und damit fast jede siebte Frau erlebte sexuelle Gewalt in der Form einer Vergewaltigung, versuchten Vergewaltigung oder Nötigung zu sexuellen Handlungen." Zwei Prozent Vergewaltigungen und elf Prozent, die von ihrem Partner dazu gedrängt wurden, mit ihm Pornos zu schauen, obwohl sie eigentlich keine Lust hatten?

Mein letztes Beispiel ist natürlich überspitzt, aber das ist genau das Grundprinzip, nach dem bisherige feministische Untersuchungen bzw. deren Darstellungen in den Medien funktioniert haben. Ich zweifle auch nicht an, dass JEDE Nötigung zu einer sexuellen Handlung eine verdammt schlechte Sache ist. Die Frage ist, ob sie grundsätzlich auf der Stufe eines Verbrechens wie einer Vergewaltigung steht.

Jetzt kann man natürlich einwenden, dass es müßig ist zu diskutieren, ob 13 oder "nur" sieben Prozent Vergewaltigungsopfer sind. Unbestritten ist sicher, dass es viel zuviel häusliche und sexuelle Gewalt auch in unserem Land gibt und dass man nach Wegen suchen muss, das zu ändern. Ich frage mich nur, ob Hysterisierungen wie "Deutsche Frauen: geprügelt und vergewaltigt" etwas nützen, so als ob ständiger Terror für die deutsche Weiblichkeit quasi zum Alltag gehört und Männer hierzulande praktisch überhaupt keine anderen Hobbys mehr haben.

Re: Wie sind die Zahlen denn überhaupt gemeint ?

Odin, Tuesday, 21.09.2004, 00:48 (vor 7361 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Wie sind die Zahlen denn überhaupt gemeint ? von Arne Hoffmann am 19. September 2004 21:02:22:

Jetzt kann man natürlich einwenden, dass es müßig ist zu diskutieren, ob 13 oder "nur" sieben Prozent Vergewaltigungsopfer sind. Unbestritten ist sicher, dass es viel zuviel häusliche und sexuelle Gewalt auch in unserem Land gibt und dass man nach Wegen suchen muss, das zu ändern. Ich frage mich nur, ob Hysterisierungen wie "Deutsche Frauen: geprügelt und vergewaltigt" etwas nützen, so als ob ständiger Terror für die deutsche Weiblichkeit quasi zum Alltag gehört und Männer hierzulande praktisch überhaupt keine anderen Hobbys mehr haben.

Hier gehts um Geld. Der Artikel ist wichtig, weil Gelder verteilt werden, oder Budgets vor Kürzungen stehen. Bei Frauenhäuser wird es eng, seit einige Politiker wagen zu fragen, wie hoch die Belegungszahlen eigentlich sind. Das Gewaltschutzgesetz erweist sich immer mehr zum Sargnagel für Frauenhäuser. Da bleiben nur horrende Zahlen, um weiterhin sein Pöstchen im Frauenhaus zu sichern - oder bei "Männer gegen Männergewalt"

Re: Wie sind die Zahlen denn überhaupt gemeint ?

Eugen Prinz, Tuesday, 21.09.2004, 03:20 (vor 7361 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Wie sind die Zahlen denn überhaupt gemeint ? von Odin am 20. September 2004 21:48:58:

Hier gehts um Geld. Der Artikel ist wichtig, weil Gelder verteilt werden, oder Budgets vor Kürzungen stehen. Bei Frauenhäuser wird es eng, seit einige Politiker wagen zu fragen, wie hoch die Belegungszahlen eigentlich sind. Das Gewaltschutzgesetz erweist sich immer mehr zum Sargnagel für Frauenhäuser. Da bleiben nur horrende Zahlen, um weiterhin sein Pöstchen im Frauenhaus zu sichern - oder bei "Männer gegen Männergewalt"

du hast den Nerv getroffen! Wir können nichts besseres tun, als da nachzuhaken. Am Ende muss sich der Feminismus mäßigen, wenn auch nicht aus Einsicht, sondern aus Geldmangel.

Eugen

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Joseph S, Tuesday, 21.09.2004, 01:45 (vor 7361 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Hallo,

ich habe wenig Probleme mir diese Angaben zu plausibilisieren, ohne daß mich ein "Die armen
Frauen!" packt.

Etwa 58 Prozent der Frauen wurden sexuell belästigt

Allzu forsches Flirten als sexuelle Belästigung interpretieren ?
Zu deutlich ansehen, also anstarren ?
... ?

Wenn man Männer fragen würde, wäre diese Zahl sicherlich geringer, aber die hätten bestimmt
vergessen, daß man auch ein Nichtbeachten der Schamgrenze, weil es z.B. bei Jungen angeblich
völlig harmlos ist, wenn sie nackt von Frauen betrachtet werden, auch als sexuelle Belästigung
ansehen kann.

37 Prozent sind Opfer körperlicher Misshandlung

Körperliche Strafen als Erziehungsmittel und man ist Opfer körperlicher Mißhandlung ?
In der Kindheit von älteren Kindern für eine Frechheit körperlich bestraft worden ?

Wenn da bei Männern die 50% locker zu erreichen sind, würde mich das nicht wundern.

Etwa 13 Prozent und damit fast jede siebte Frau erlebte sexuelle Gewalt in der Form einer Vergewaltigung, versuchten Vergewaltigung oder Nötigung zu sexuellen Handlungen.

Heftiges Drängen mit Androhung des Unterlassens von Gefälligkeiten als Nötigung ?

Bei der Zahl können Männer wahrscheinlich nicht mithalten. Dafür kennen wir Geschichten von
Aufgeilen und dann kalt Abblitzen lassen.

Vor allem Frauen, die ihre Partner verlassen wollen, werden oft zu Opfern.

Klar gibt es dort, wo Streit ist, häufiger Gewalt. Wer schlägt schon ohne Anlas zu ?

In Villenhaushalten wird der Studie zufolge ebenso geprügelt wie im Vororthochhaus.

Vielleicht ist in Villenvirteln die Schwelle, ab der Frauen von Gewalt reden, niedriger.

In 65 Prozent der Fälle stand der Täter im Berufsleben.

Arbeitslosenquote von 35% ?
Hausfrau als Beruf ?
Stress der berufstätigen Alleinerziehenden ?

Frauen, die schon als Mädchen misshandelt wurden, haben Gewalt oft als Bestandteil von Liebe erlebt.

Jaja, die Mutterliebe!

Und wie geht es den Jungen ?

Die Frauen suchen sich die passenden Männer, so daß gilt:

Vor allem Frauen, die bereits in ihrer Kindheit Gewalt erlebten, werden wieder zu Opfern.

Andere Männer lassen die Frauen nicht an sich ran. Die sind nicht männlich genug.

Gewalttäter waren als Kinder oft Gewaltopfer. Vielleicht hat sich da jemand mit Gewalt gegen
Gewalt gewehrt.

Denn obwohl zwei Drittel der Betroffenen Hilfsangebote kennen,

Wieviele von Gewalt betroffene Männer kennen Hilfsangebote ?
(Ich meine für Männer, also nicht Frauenhäuser.)

Nicht erklären kann ich mir lediglich:

In deutschen Beziehungen wird mehr geprügelt, vergewaltigt und gedemütigt, als in vielen anderen europäischen Ländern.

weil

Schlimmer noch als ihren deutschen Leidensgenossinnen geht es laut Untersuchung den türkischen Frauen und Einwanderinnen aus Ost-Europa. Fast 49 Prozent der in Deutschland lebenden Türkinnen sind in der eigenen Wohnung Gewalt ausgesetzt.

Gruß
Joseph

Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt

Morb, Tuesday, 21.09.2004, 02:43 (vor 7361 Tagen) @ Joseph S

Als Antwort auf: Re: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Joseph S am 20. September 2004 22:45:51:

Hallo,

In Villenhaushalten wird der Studie zufolge ebenso geprügelt wie im Vororthochhaus.

Vielleicht ist in Villenvirteln die Schwelle, ab der Frauen von Gewalt reden, niedriger.

es ist nur logisch, dass sie möglichst viel 'Gewalt gegen Frauen' aus den Mehrfamilienhäusern 'abziehen' und in Einfamilienhäusern 'stationieren'.
Sie laufen Gefahr, dass sich die Deutschen irgendwann (hoffentlich) fragen könnten, warum anscheinend in der Hälfte aller Haushalte Frauen massiv misshandelt werden, nur in den selbst bisher bewohnten Häusern nicht.
Man hat nichts gesehen oder gehört. Auch von Bekannten hört man nichts dergleichen, obwohl es in einen Mehrfamilienhaus unmöglich ist, dass sowas bei den Nachbarn unbemerkt bleibt.
Bei Villen lässt sich da doch einfacher argumentieren: solange keiner das Gegenteil beweisen kann, ist von Gewalt auszugehen.

Gruß
Morb

FOCUS

Arne Hoffmann, Tuesday, 21.09.2004, 15:11 (vor 7360 Tagen) @ Freeman

Als Antwort auf: Deutsche Frauen - Geprügelt und vergewaltigt von Freeman am 18. September 2004 11:42:56:

Hab gestern im Kiosk mal in den FOCUS reingeblättert: Viel neues über diese Studie fand ich darin nicht. Interessant war höchstens, dass zwei Drittel der Ermittlungsverfahren wegen häuslicher Gewalt eingestellt werden, was die FOCUS-Redakteurin quasi automatisch in ihre Frauen-als-Opfer-Rhetorik packte. Man könnte sich ja auch mal fragen, welche Gründe es dafür denn sonst noch so gegeben haben mag.

In einem Interview wurde Frauenministerin Schmidt nach der angekündigten Studie über "männliche Gewalt" befragt. Gemeint war offenbar, wie auch aus der Antwort der Ministerin hervorging, die Studie über männliche OPFER VON Gewalt. Na gut, das kann man verstehen: Da liest so eine FOCUS-Redakteurin die Wörter "Männer" und "Gewalt", das verknüpft sie doch ganz automatisch und kürzt das "als Opfer von" mal eben raus. Allerdings war die vom FOCUS wiedergegebene Antwort der Ministerin auch nicht gerade berauschend, denn darin ging es weniger um häusliche Gewalt, sondern um Gewalt, die Männer untereinander erfahren. Als Beispiel wurden Kneipenschlägereien genannt. Die Ergebnisse dieser Studie lägen noch nicht vor, weil für Männer eine eigene Befragungstechnik erarbeitet werden müsse.

Arne

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