Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer:

Wolfgang, Tuesday, 21.09.2004, 18:47 (vor 7366 Tagen)

"Zwei Drittel aller Opfer von Gewalttaten sind Männer.", so heißt es wörtlich in der Studie des Bundesfeministen-Ministeriums über Gewalt gegen Männer. Scheinbar läßt sich die Wahrheit nicht mehr unterdrücken, und sie müssen die unbequemen Tatsachen jetzt sogar in ihren eigenen Verlautbarungen zugeben. Da bricht wohl so manche feministische Opfer-Ideologie zusammen. Wie sie das wohl wieder hinbiegen werden, damit das feministische Schema vom weiblichen Opfer und männlichen Täter stimmt?

Ob die Damen und Herren FeminstInnen des Feministenministeriums aus ihrer Studie jetzt aber auch die Folgerung ziehen, dass entsprechend dem ständig wie eine Monstranz herumgetragenen "gender-mainstreaming" 2/3 der öffentlichen Gelder, die für die Unterstützung von Gewaltopfern aufgewendet werden, in Projekte für Männer umgelenkt werden müssen, darüber gibt es keine Aussage.

Unsere Forderung muß jetzt lauten:

2/3 der Parkplätze als "reserviert für Männer" kennzeichnen!

Quellenangabe:

Wolfgang, Tuesday, 21.09.2004, 18:51 (vor 7366 Tagen) @ Wolfgang

Als Antwort auf: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer: von Wolfgang am 21. September 2004 15:47:40:

http://www.welt.de/data/2004/09/21/335418.html

Artikel-Überschrift: "Männer werden immer gewalttätiger"

Wolfgang, Tuesday, 21.09.2004, 18:56 (vor 7366 Tagen) @ Wolfgang

Als Antwort auf: Quellenangabe: von Wolfgang am 21. September 2004 15:51:42:

Ich vergaß den eigentlichen Gag:

Der Welt-Artikel, in dem über das Ergebnis der Femistudie berichtet wird, dass 2/3 der Gewaltopfer männlich sind, ist überschrieben mit:

"Männer werden immer gewalttätiger"

Noch Fragen, Kienzle?

Das entspricht ungefähr den irakischen Widerstandskämpfern, die Amerikaner als Geiseln nehmen und an die Besatzer die Forderung richten:

"Alle Frauen in den US-Gefängnissen sollen freigelassen werden."

Auf den Bildern waren ja so viele weibliche Gefangene zu sehen, die sexuell gefoltert wurden.

"Zwei Drittel aller Opfer von Gewalttaten sind Männer"

Sam, Tuesday, 21.09.2004, 19:24 (vor 7366 Tagen) @ Wolfgang

Als Antwort auf: Artikel-Überschrift: "Männer werden immer gewalttätiger" von Wolfgang am 21. September 2004 15:56:43:

So hätte man auch titeln können. Vergleiche dazu nochmal: http://www.welt.de/data/2004/09/18/334380.html.
Der Artikel über Frauen handelt von Opfern, der über Männer von Tätern - schon in der Überschrift.

nichtvorhandene Gefangene freilassen

Joseph S, Wednesday, 22.09.2004, 00:01 (vor 7366 Tagen) @ Wolfgang

Als Antwort auf: Artikel-Überschrift: "Männer werden immer gewalttätiger" von Wolfgang am 21. September 2004 15:56:43:

Hallo Wolfgang

"Alle Frauen in den US-Gefängnissen sollen freigelassen werden."

heute morgen habe ich im Deutschlandfunk gehört, daß diese Forderung unerfüllbar sei,
weil es in dem von den Widerstandskämpfern genannten Gefängnis keine gefangenen Frauen
gibt. Insgesammt soll die Anzahl der von den USA gefangenen gehaltenen irakischen Frauen
gerade zwei sein, und diese gefähliche Wissenschaftler sein.

Soweit mein Gedächnisprotokoll.

Gruß
Joseph

Re: nichtvorhandene Gefangene freilassen

Odin, Wednesday, 22.09.2004, 21:58 (vor 7365 Tagen) @ Joseph S

Als Antwort auf: nichtvorhandene Gefangene freilassen von Joseph S am 21. September 2004 21:01:26:

Hallo Wolfgang

"Alle Frauen in den US-Gefängnissen sollen freigelassen werden."

heute morgen habe ich im Deutschlandfunk gehört, daß diese Forderung unerfüllbar sei,
weil es in dem von den Widerstandskämpfern genannten Gefängnis keine gefangenen Frauen
gibt. Insgesammt soll die Anzahl der von den USA gefangenen gehaltenen irakischen Frauen
gerade zwei sein, und diese gefähliche Wissenschaftler sein.
Soweit mein Gedächnisprotokoll.

...und zufällig sind beide Frauen an der Erforschung von Biowaffen beteiligt gewesen. Aber die Terroristen können ja schlecht fordern "Laßt sofort alle Wissenschaftler frei, die für uns tolle Waffen bauen können" :-)

Re: nichtvorhandene Gefangene freilassen

Joseph S, Tuesday, 28.09.2004, 02:27 (vor 7360 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: nichtvorhandene Gefangene freilassen von Odin am 22. September 2004 18:58:12:

Hallo Odin,

in der Tat klärt sich einiges auf, wenn man mehr Informationen erhält.
Die Terroristen haben ihren Wunsch nach Freilassung der Waffenexperten
nur dem westlichen Propagandaschema entsprechend formuliert.

Erinnerungswürdig sind also nur die Seiteninformationen:
Im Irak konnten trotz islamischer Frauenunterdrückung Frauen Wissenschaftlerinnen
für Waffentechnik werden, was irgendwie nicht ins feministische Schema paßt.
Fast alle US-Gefangenen im Irak sind männlich.

Gruß
Joseph

Re: nichtvorhandene Gefangene freilassen

Sven74, Tuesday, 28.09.2004, 02:59 (vor 7360 Tagen) @ Joseph S

Als Antwort auf: Re: nichtvorhandene Gefangene freilassen von Joseph S am 27. September 2004 23:27:44:

Hallo Odin,
in der Tat klärt sich einiges auf, wenn man mehr Informationen erhält.
Die Terroristen haben ihren Wunsch nach Freilassung der Waffenexperten
nur dem westlichen Propagandaschema entsprechend formuliert.
Erinnerungswürdig sind also nur die Seiteninformationen:
Im Irak konnten trotz islamischer Frauenunterdrückung Frauen Wissenschaftlerinnen
für Waffentechnik werden, was irgendwie nicht ins feministische Schema paßt.
Fast alle US-Gefangenen im Irak sind männlich.
Gruß
Joseph

Bhenazir Bhutto war in Parkistan Presidentin und dies ist ein "böses" Moslemland, wo Frauen unterdrückt.

Sven74

Re: nichtvorhandene Gefangene freilassen

Odin, Tuesday, 28.09.2004, 16:38 (vor 7360 Tagen) @ Joseph S

Als Antwort auf: Re: nichtvorhandene Gefangene freilassen von Joseph S am 27. September 2004 23:27:44:

Erinnerungswürdig sind also nur die Seiteninformationen:
Im Irak konnten trotz islamischer Frauenunterdrückung Frauen Wissenschaftlerinnen
für Waffentechnik werden, was irgendwie nicht ins feministische Schema paßt.
Fast alle US-Gefangenen im Irak sind männlich.

Sind gar keine "Seiteninformationen". Hussein war alles mögliche, aber KEIN Islamist. Auf gut ausgebildete und gleichberechtigte Frauen wurde großen Wert gelegt. Das hat sich jetzt natürlich geändert.

Eine wirklich tolle überschicht haben die da. (n/t)

pit b., Wednesday, 22.09.2004, 01:07 (vor 7366 Tagen) @ Wolfgang

Als Antwort auf: Quellenangabe: von Wolfgang am 21. September 2004 15:51:42:

Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer:

Odin, Tuesday, 21.09.2004, 20:04 (vor 7366 Tagen) @ Wolfgang

Als Antwort auf: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer: von Wolfgang am 21. September 2004 15:47:40:

Unsere Forderung muß jetzt lauten:
2/3 der Parkplätze als "reserviert für Männer" kennzeichnen!

Wieso? Ist doch schon! Nur parken unverschämterweise einige Frauen nicht auf den für sie ausgewiesenen Parkplätzen :-)

Auf die Studie bin ich wirklich sehr gespannt. Wenn die "schlecht" ausfällt, werden männliche Opfer es noch schwerer haben.

Studie guckst du hier:

Wolfgang, Tuesday, 21.09.2004, 20:08 (vor 7366 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer: von Odin am 21. September 2004 17:04:24:

ist sich vorläufige kurzfassung (18 Seiten):

http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/M_C3_A4nnerstudie-Ku...

Ist doch ganz hervorragend, oder?

Arne Hoffmann, Wednesday, 22.09.2004, 01:28 (vor 7366 Tagen) @ Wolfgang

Als Antwort auf: Studie guckst du hier: von Wolfgang am 21. September 2004 17:08:28:

Danke für den Link!

Ich hab´s mir gerade mal durchgelesen und mein erster Eindruck ist überaus positiv. Von den konkreten Zahlen mal ganz abgesehen haben die Leiter der Untersuchung die selben Ansätze und kommen zu den selben Erkenntnissen wie ich selber: dass männliche Gewalterfahrungen tabuisiert, ja oft von den betroffenen Männern selbst nicht als solche wahrgenommen werden; dass das insbesondere Befragungen zum Bereich der sexuellen Gewalt sehr erschwert; dass häufige Gewalterlebnisse aber existieren, auch in Bereichen, in denen man sie nicht unbedingt erwarten würde; dass ein Bewusstsein dafür geschaffen werden muss, dass auch Männer verletzliche Wesen sind usw. usf (siehe insbesondere das Fazit). Da die Studie offenbar seriös und ideologiefrei erstellt wurde und aktuellste Erkenntnisse berücksichtigt, ist ja auch ganz klar, dass wir nicht himmelweit auseinanderliegen; wir haben ja den selben Forschungsstand als gemeinsamen Hintergrund.

Rückblickend scheint es mir auch Sinn zu machen, die Studien über weibliche und männliche Opfer getrennt durchzuführen. Nicht nur aus methodischen Gründen, sondern auch, damit ein "Opferwettbewerb" gar nicht erst entsteht. Opfern beider Geschlechter muss natürlich geholfen werden.

Jetzt bin ich nur mal gespannt, was die Medien daraus machen. Danke schon mal an Sam für den "Welt"-Link, weitere solcher Links wären sicher spannend.

erste Medienreaktionen

Arne Hoffmann, Wednesday, 22.09.2004, 02:38 (vor 7366 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Ist doch ganz hervorragend, oder? von Arne Hoffmann am 21. September 2004 22:28:20:

Jetzt bin ich nur mal gespannt, was die Medien daraus machen. Danke schon mal an Sam für den "Welt"-Link, weitere solcher Links wären sicher spannend.

Die Medien scheinen recht schnell zu reagieren. Heute nachmittag schon ging über die väter-news eine Anfrage von RTL-Fernsehen in Berlin: "Wir suchen sehr kurzfristg eine jungen Mann, der Opfer häuslicher Gewalt geworden ist. Wir wollen das Interview innerhalb eines Beitrages über die neue Pilotstudio des Familienminsteriums senden." (Die Handynummer des RTL-Mitarbeiters poste ich hier mal lieber nicht, zumal die Sache bis Mittwoch morgen um 10 Uhr über die Bühne gehen müsste.)

Die "Berliner Zeitung" titelt "Auch ein Indianer kennt den Schmerz", online unter http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/tagesthema/379280.html?2004-09-22. Lesenswert!

Die Yahoo-News vermelden "Auch Männer häufig Opfer von Gewalt": http://de.news.yahoo.com/040921/12/47s5c.html

Die "Frankfurter Rundschau" entdeckt den "Tatort Straße" unter http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/deutschland/?cnt=508370.

Die "taz" ist angenehm differenziert unter http://www.taz.de/pt/2004/09/22/a0172.nf/text.ges,1.

Beide Studien zusammen fasst auch die FAZ unter http://www.faz.net/s/Rub21DD40806F8345FAA42A456821D3EDFF/
Doc~E95F92E4DCC2C4C96922196051F8E6385~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Renate Schmidt wird mir beim Lesen der Artikel übrigens wieder mal sehr sympathisch. Manches, was nach der Veröffentlichung der Gewalt-gegen-Frauen-Studie noch schief klang, wird jetzt gerade gerückt. Beispielsweise wenn sie vor einer Überdramatisierung warnt ("Wir leben nicht in einer Prügelrepublik") und ein Notruftelefon offenbar für beide Geschlechter plant. Offenbar liest Frau Ministerin sehr intensiv unser Forum. ;-)

Arne

Re: erste Medienreaktionen

Odin, Wednesday, 22.09.2004, 22:05 (vor 7365 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: erste Medienreaktionen von Arne Hoffmann am 21. September 2004 23:38:42:

Renate Schmidt wird mir beim Lesen der Artikel übrigens wieder mal sehr sympathisch. Manches, was nach der Veröffentlichung der Gewalt-gegen-Frauen-Studie noch schief klang, wird jetzt gerade gerückt. Beispielsweise wenn sie vor einer Überdramatisierung warnt ("Wir leben nicht in einer Prügelrepublik") und ein Notruftelefon offenbar für beide Geschlechter plant. Offenbar liest Frau Ministerin sehr intensiv unser Forum.

Ja, das ist die richtige Dame zur richtigen Zeit. Stell Dir vor, ihre Vorgängerin wäre noch im Amt!
Auch dieser Lenz ist Gold wert. Jetzt bedauere ich, daß ich seine Bücher noch nicht gelesen habe.

Re: erste Medienreaktionen

Odin, Wednesday, 22.09.2004, 22:08 (vor 7365 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: erste Medienreaktionen von Odin am 22. September 2004 19:05:08:

Renate Schmidt wird mir beim Lesen der Artikel übrigens wieder mal sehr sympathisch. Manches, was nach der Veröffentlichung der Gewalt-gegen-Frauen-Studie noch schief klang, wird jetzt gerade gerückt. Beispielsweise wenn sie vor einer Überdramatisierung warnt ("Wir leben nicht in einer Prügelrepublik") und ein Notruftelefon offenbar für beide Geschlechter plant. Offenbar liest Frau Ministerin sehr intensiv unser Forum.

Ja, das ist die richtige Dame zur richtigen Zeit. Stell Dir vor, ihre Vorgängerin wäre noch im Amt!
Auch dieser Lenz ist Gold wert. Jetzt bedauere ich, daß ich seine Bücher noch nicht gelesen habe.

Jetzt hol ich doch schon mal den Sekt :-)

"Man hätte sich noch vor zehn Jahren absolut lächerlich gemacht, wenn man so eine Pilotstudie in Auftrag gegeben hätte", so Ministerin Schmidt. Die Zeit des Schweigens soll nun vorbei sein. Die Ministerin will eine repräsentative Studie zu Gewalt gegen Männer in Auftrag geben.

Re: erste Medienreaktionen

Morb, Thursday, 23.09.2004, 01:26 (vor 7365 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: erste Medienreaktionen von Odin am 22. September 2004 19:08:26:

Renate Schmidt wird mir beim Lesen der Artikel übrigens wieder mal sehr sympathisch. Manches, was nach der Veröffentlichung der Gewalt-gegen-Frauen-Studie noch schief klang, wird jetzt gerade gerückt. Beispielsweise wenn sie vor einer Überdramatisierung warnt ("Wir leben nicht in einer Prügelrepublik") und ein Notruftelefon offenbar für beide Geschlechter plant. Offenbar liest Frau Ministerin sehr intensiv unser Forum.

Unglaublich. Diese Lobhudelei für eine Frauenministerin. Und das, kurz nachdem sie mal wieder eine ihrer ungezählten 'Gewalt gegen Frauen' Studien veröffentlich hat. Und kurz vor der nächsten drastischen Erhöhung des KU (weniger EU mehr KU). Nach Streichung des Kindergeldes für unterhaltspflichtige Väter. Nach Gewaltschutzgesetz. Nach Aufhebung der 3-Jahresbeschränkung für nichteheliche Mütter. Mitten in der Planung zur Straffreiheit für Gattenmord. Unglaublich und Unverständlich.

Ja, das ist die richtige Dame zur richtigen Zeit. Stell Dir vor, ihre Vorgängerin wäre noch im Amt!

Ja, es gibt immer noch schlimmere. Stell dir vor, statt Bergmann die Deubler-Gmelin. Oder eine Grüne 'Schwanz ab!'-Qoutentussie, oder vielleicht sogar die Schhwarzer persönlich, oder Stalin, Hitler....

Auch dieser Lenz ist Gold wert. Jetzt bedauere ich, daß ich seine Bücher noch nicht gelesen habe.

Jetzt hol ich doch schon mal den Sekt :-)
"Man hätte sich noch vor zehn Jahren absolut lächerlich gemacht, wenn man so eine Pilotstudie in Auftrag gegeben hätte", so Ministerin Schmidt. Die Zeit des Schweigens soll nun vorbei sein. Die Ministerin will eine repräsentative Studie zu Gewalt gegen Männer in Auftrag geben.

Ja, und vor zehn Jahren waren 'wir roten' auch noch gar nicht dran.
Das die Zeit des Schweigens vorbei ist, sieht man ja ganz deutlich an den Schlagzeilen in den Zeitungen, und an der Berichterstattung im Fernsehen. Überall ist ihre Gewaltstudie Topthema. Na ja, vielleicht nicht überall..

Die Frauenministerin als Fahnenträgerin der Männerbewegung.
Das Verteilen von BobBons und Kugelschreibern vor Wahlen soll ja tatsächlich Wirkung zeigen.

Ich lass die Flasche noch zu.

Re: erste Medienreaktionen

Odin, Thursday, 23.09.2004, 01:41 (vor 7365 Tagen) @ Morb

Als Antwort auf: Re: erste Medienreaktionen von Morb am 22. September 2004 22:26:11:

Unglaublich. Diese Lobhudelei für eine Frauenministerin. Und das, kurz nachdem sie mal wieder eine ihrer ungezählten 'Gewalt gegen Frauen' Studien veröffentlich hat.

Ich weiß nicht, ob ich Dich jetzt allzu sehr schockiere, aber - es gibt sie tatsächlich, die Gewalt gegen Frauen :-)
Daß es darüber Studien gibt, ist also ganz ok, nur daß Gewalt gegen Männer bisher verharmlost wurden, daß ist die Frechheit.
Im übrigen habe ich nicht vom Papst verlangt, daß er Frau Schmidt heilig sprechen soll. Ich kann blos diesen Zweckpessimismus nicht leiden. Wenn was gut ist, wird man sich doch auch mal freuen dürfen. Ich wollte Dich nicht beim leiden unterbrechen :-)

Re: erste Medienreaktionen

Magnus, Thursday, 23.09.2004, 02:01 (vor 7365 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: erste Medienreaktionen von Odin am 22. September 2004 22:41:12:

Unglaublich. Diese Lobhudelei für eine Frauenministerin. Und das, kurz nachdem sie mal wieder eine ihrer ungezählten 'Gewalt gegen Frauen' Studien veröffentlich hat.

Ich weiß nicht, ob ich Dich jetzt allzu sehr schockiere, aber - es gibt sie tatsächlich, die Gewalt gegen Frauen :-)

Das stimmt und das ist auch zu verurteilen und dagegen muss man auch was tun. Zu verurteilen ist allerdings die undifferenzierte Studie darüber, die die Kriegswirren alter Generationen mit einbezieht. Man muss auch mal den Mut haben, a) eine Studie bei einer wirklich neutrale Organisation in Auftrag zu geben und b) von Frauen als Täterinnen sprechen, wenn sie welche sind und c) nicht ständig unter dem Zwang liegen, mit allen Mitteln die Quote von den Frauen, die Gewalt erfahren über oder gleich 33% zu halten - damit ist den wirklichen Opfern nicht geholfen, wenn man den Opferbegriff aufplustert.

Optimist hat einen ganz guten Beitrag in May*as Forum geschrieben http://f27.parsimony.net/forum67206/messages/3817.htm den es sich mal lohnt genau durchzulesen.

In der Tat - es ist zu früh um schon die Sektkorken knallen zu lassen. Man muss erst mal abwarten - und weiter Druck machen, oder aber die gute Frau - ähnlich wie bei ihrer Aktion "Sexuelle Gewalt gegen Kinder verhindern" - für die versuchte Ausgeglichenheit loben.

Gruß,
Magnus

Re: erste Medienreaktionen

Christian, Friday, 24.09.2004, 22:45 (vor 7363 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: erste Medienreaktionen von Odin am 22. September 2004 22:41:12:

Unglaublich. Diese Lobhudelei für eine Frauenministerin. Und das, kurz nachdem sie mal wieder eine ihrer ungezählten 'Gewalt gegen Frauen' Studien veröffentlich hat.

Ich weiß nicht, ob ich Dich jetzt allzu sehr schockiere, aber - es gibt sie tatsächlich, die Gewalt gegen Frauen :-)
Daß es darüber Studien gibt, ist also ganz ok, nur daß Gewalt gegen Männer bisher verharmlost wurden, daß ist die Frechheit.
Im übrigen habe ich nicht vom Papst verlangt, daß er Frau Schmidt heilig sprechen soll. Ich kann blos diesen Zweckpessimismus nicht leiden. Wenn was gut ist, wird man sich doch auch mal freuen dürfen. Ich wollte Dich nicht beim leiden unterbrechen :-)

Ich denke, Morb meinte was anderes. Nämlich dass es ein schlechter Grund zur Freude ist, wenn eine Frauenministerin nicht die Pest in Person ist, sondern nur ein Eitergeschwür...
Von Frechheit würde ich auch nur ungern sprechen; wenn es nur eine Frechheit wäre, bräuchten wir sicher keine Männerbewegung.
Zweckpessimismus ist m.E. nicht das richtige Wort. Kaum jemand dürfte Spaß daran haben, Opfer zu sein. Die Realität, wenn die Sichthindernisse erstmal beseite geschoben sind, sieht nunmal bitter aus. Schönfärberei ist da fehl am Platz.
Es wäre grundfalsch, irgendjemanden von diesen Pappnasen auch nur ein cent Vertrauen zu schenken. Fazit: Wir müssen das schon selber richten ;-)))))

Christian

Re: erste Medienreaktionen

Arne Hoffmann, Wednesday, 22.09.2004, 23:49 (vor 7365 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: erste Medienreaktionen von Odin am 22. September 2004 19:05:08:

Auch dieser Lenz ist Gold wert. Jetzt bedauere ich, daß ich seine Bücher noch nicht gelesen habe.

Stimmt, Lenz hat mich auf viele Gedanken überhaupt erst gebracht. Im Gegenzug war er (sogar zahlender) Abonnent meines INVISIBLE-MEN-e-zines. Wobei er den "Maskulismus" durchaus auch kritisch sieht, guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Maskulismus und scrollst du nach unten zu "Kritik am Maskulismus".

Arne

Re: erste Medienreaktionen

Odin, Thursday, 23.09.2004, 01:51 (vor 7365 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: erste Medienreaktionen von Arne Hoffmann am 22. September 2004 20:49:35:

Auch dieser Lenz ist Gold wert. Jetzt bedauere ich, daß ich seine Bücher noch nicht gelesen habe.

Stimmt, Lenz hat mich auf viele Gedanken überhaupt erst gebracht. Im Gegenzug war er (sogar zahlender) Abonnent meines INVISIBLE-MEN-e-zines. Wobei er den "Maskulismus" durchaus auch kritisch sieht, guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Maskulismus und scrollst du nach unten zu "Kritik am Maskulismus".
Arne

Naja, ist aber eigentlich auch richtig, was dort steht :-)

Ich denke, daß es schon sowas wie einen "linken" und einen "rechten" Maskulismus gibt.... Naja, vielleicht etwas irreführend die Bezeichnung, mir fällt aber keine andere ein und ich bin jetzt zu müde zum nachdenken :-)

Arrrg! - Trifft das Lenz-Zitat etwa?

Daddeldu, Thursday, 23.09.2004, 02:40 (vor 7365 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: erste Medienreaktionen von Arne Hoffmann am 22. September 2004 20:49:35:

Stimmt, Lenz hat mich auf viele Gedanken überhaupt erst gebracht. Im Gegenzug war er (sogar zahlender) Abonnent meines INVISIBLE-MEN-e-zines. Wobei er den "Maskulismus" durchaus auch kritisch sieht, guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Maskulismus und scrollst du nach unten zu "Kritik am Maskulismus".

Hallo Arne,

ich kenne den Maskulismus-Eintrag bei Wikipedia. Ich hatte mich dort kurz mal ein wenig schreibend engagiert, habe auch an diesem Eintrag was geändert. Ich habe mich aber zurückgezogen, weil es mir einfach zu blöd war, dass ständig irgendeine Feministin kommt und sinnlose Änderungen auf der Basis ihres feministischen Halb- und Falschwissens vornimmt. Hier ist vor allem die ebenso umtriebige wie bornierte Wikipedianerin Katharina (http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Katharina) zu nennen.

Sie geht dabei durchaus perfide vor: Den Eintrag „Maskulismus“ z. B. hat sie, als er noch jung war, nach „Maskulinismus“ verschoben, und dann dazu geschrieben, dass es sich bei diesem Begriff - also bei „Maskulinismus“ - um eine falsche Analogbildung zu Feminismus handele. Das habe ich dann rückgängig gemacht.

Tja, ich wollte eigentlich auch Katharinas ausführliches Lenz-Zitat löschen, aber irgendwann bin ich, wie gesagt, entnervt ausgestiegen.

Jetzt meine Frage an Dich: Beruht Deine Behauptung, Lenz sehe „den ‚Maskulismus’ durchaus auch kritisch“ auf dem Wikipedia-Artikel, (und mithin auf Propaganda einer radikalen Feministin), oder ist Lenz dazu tatsächlich kritisch eingestellt?

Ich frage mich auch ob das dortige Zitat:

"Die Revitalisierung traditioneller Männerbilder wird angestrebt. Diese Strömungen gehen von der Unterdrückung der Männer durch die Frauen aus. Im Zentrum ihres Ansatzes steht die Unterstützung von Männern, die an Frauen leiden, insbesondere in Ehescheidungs- und Sorgerechtsangelegenheiten. [...] Anzeichen einer Fundamentalisierung auf der Geschlechterebene finden sich auch in Deutschland. So bieten sich Gruppierungen der "wilden Männer", wie sie nach Robert Blys Bestseller "Eisenhans" in vielen Städten aufkeimen, als Sammelbecken einer unkritischen Aufwertung alter Männerherrlichkeit bis hin zum sexistischen "roll back" an. Diese Entwicklung hin zur Mythologisierung und Biologisierung des Geschlechterverhältnisses halte ich aus der emanzipatorischen Perspektive für sehr gefährlich" [/i]

überhaupt stimmt (es fehlt jede Quellenangabe).

Vor allem aber scheint mir der Text gar nicht auf den Maskulismus gemünzt zu sein. Im ersten Teil steht: „Im Zentrum ihres Ansatzes steht…“ Worauf bezieht sich „ihr Ansatz“? Auf die Maskulismus? Im zweiten Teil werden Robert Bly und die wilden Männer genannt. Das gehört aber wohl kaum zum Maskulismus, oder?

Ich bin auf Deine kenntnisreiche Antwort gespannt.

Gruß

Daddeldu

P. S.: Hast Du gelesen, was Katharina in Maskulismus:Diskussion über SFBM schreibt? Was sagst Du dazu?

Re: Arrrg! - Trifft das Lenz-Zitat etwa?

Magnus, Thursday, 23.09.2004, 02:53 (vor 7365 Tagen) @ Daddeldu

Als Antwort auf: Arrrg! - Trifft das Lenz-Zitat etwa? von Daddeldu am 22. September 2004 23:40:31:

irgendeine Feministin kommt und sinnlose Änderungen auf der Basis ihres feministischen Halb- und Falschwissens vornimmt. Hier ist vor allem die ebenso umtriebige wie bornierte Wikipedianerin Katharina (http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Katharina) zu nennen.

Stimmt - das ist mit Abstand die dümmste Person, die bei wikipedia tätig ist. Ist mir auch schon aufgefallen. Obendrein ist sie noch Admin und sperrt dann einfach die Artikel, so dass man sie nicht mehr ändern kann. Diese Person ist absolut unfähig und bescheuert.

P. S.: Hast Du gelesen, was Katharina in Maskulismus:Diskussion über SFBM schreibt? Was sagst Du dazu?

Hat sich wieder was getan in dem Artikel? Muss da mal schauen..

Magnus

Re: Arrrg! - Trifft das Lenz-Zitat etwa?

Arne Hoffmann, Thursday, 23.09.2004, 12:39 (vor 7365 Tagen) @ Daddeldu

Als Antwort auf: Arrrg! - Trifft das Lenz-Zitat etwa? von Daddeldu am 22. September 2004 23:40:31:

Hi Daddeldu,

ich kenne den Maskulismus-Eintrag bei Wikipedia. Ich hatte mich dort kurz mal ein wenig schreibend engagiert, habe auch an diesem Eintrag was geändert. Ich habe mich aber zurückgezogen, weil es mir einfach zu blöd war, dass ständig irgendeine Feministin kommt und sinnlose Änderungen auf der Basis ihres feministischen Halb- und Falschwissens vornimmt. Hier ist vor allem die ebenso umtriebige wie bornierte Wikipedianerin Katharina (http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Katharina) zu nennen.

Ja, ich hab das ganze Hin und Her mit Interesse beobachtet. Erfreulicherweise hat Katharina mit Epikur einen gleichermaßen sturen Widerpart.

Jetzt meine Frage an Dich: Beruht Deine Behauptung, Lenz sehe „den ‚Maskulismus’ durchaus auch kritisch“ auf dem Wikipedia-Artikel, (und mithin auf Propaganda einer radikalen Feministin), oder ist Lenz dazu tatsächlich kritisch eingestellt?

In meinen INVISIBLE MEN Nr. 32 gab es mal einen Leserbrief von Lenz, in dem dieser sich unter anderem gegen ein Gegeneinander-Aufrechnen von Opfern wendet. Er ist also gegen Thesen wie "Männer sind genauso häufig/weniger häufig/häufiger Opfer von häuslicher Gewalt wie Frauen". Dies nütze den Betroffenen nicht. Lenz schreibt, "dass gegenseitige Wahrnehmung und gegenseitige Eingeständnisse von (durch wen auch immer zugefügten) Verletzungen und Verletzlichkeiten dem Frauen und Männern gemeinsamen Ziel, Gewalt (gegen wen auch immer) in der Gesellschaft abzubauen, näher bringt als eine Fortsetzung alter Grabenkämpfe zwischen Feministinnen und `Maskulinisten´ mit Aufrechnungen hinüber und herüber. Jedes Opfer von Gewalt, sei es Frau oder Mann, Junge oder Mädchen, jung oder alt, ist eines zu viel und hat zunächst einmal Anspruch auf Hilfe." In diesem Punkt steht Lenz in Kontroverse beispielsweise zu Professor Bock, dem es schon wichtig ist, auf eine Häufigkeitsverteilung aufmerksam zu machen, unter anderem weil diese ja auch die staatliche Mittelvergabe bedingt. Und möglicherweise richterliche Entscheidungen bei konkreten Fällen häuslicher Gewalt.

Ich frage mich auch ob das dortige Zitat:
"Die Revitalisierung traditioneller Männerbilder wird angestrebt. Diese Strömungen gehen von der Unterdrückung der Männer durch die Frauen aus. Im Zentrum ihres Ansatzes steht die Unterstützung von Männern, die an Frauen leiden, insbesondere in Ehescheidungs- und Sorgerechtsangelegenheiten. [...] Anzeichen einer Fundamentalisierung auf der Geschlechterebene finden sich auch in Deutschland. So bieten sich Gruppierungen der "wilden Männer", wie sie nach Robert Blys Bestseller "Eisenhans" in vielen Städten aufkeimen, als Sammelbecken einer unkritischen Aufwertung alter Männerherrlichkeit bis hin zum sexistischen "roll back" an. Diese Entwicklung hin zur Mythologisierung und Biologisierung des Geschlechterverhältnisses halte ich aus der emanzipatorischen Perspektive für sehr gefährlich" [/i]

überhaupt stimmt (es fehlt jede Quellenangabe).

Ich selbst kann mich nicht erinnern, einen Originaltext von Lenz gelesen zu haben, der dieses Zitat enthält. Zwar glaube ich nicht, dass Katharina willkürlich Zitate von angesehenen Wissenschaftler erfindet, aber eine Quellenangabe wäre doch sehr nett gewesen. Die Frage ist so, ob Lenz Zitat überhaupt in den Kontext passt, in den Katharina es gestellt hat. In dem Bereich der Männerbewegung, in dem ich mich umtue, kenne ich keinen einzigen "wilden Mann". War das nicht ein Phänomen der achtziger Jahre? Dieses Männlichkeitsgefeiere mit In-den-Wald-gehen-und-Bäume-umarmen?

Vor allem aber scheint mir der Text gar nicht auf den Maskulismus gemünzt zu sein. Im ersten Teil steht: „Im Zentrum ihres Ansatzes steht…“ Worauf bezieht sich „ihr Ansatz“? Auf die Maskulismus? Im zweiten Teil werden Robert Bly und die wilden Männer genannt. Das gehört aber wohl kaum zum Maskulismus, oder?

Bingo.

P. S.: Hast Du gelesen, was Katharina in Maskulismus:Diskussion über SFBM schreibt? Was sagst Du dazu?

Hab ich gelesen, aber nicht mehr genau im Kopf. Soweit ich mich erinnere, hat sie Behauptungen aufgestellt, ohne sie zu begründen bzw. ohne auch nur anhand von Beispielen zu belegen, was sie damit überhaupt meint. Wie gesagt, durch Epikur ist sie dann ja auch gebremst worden. Ich kann gut mit der aktuellen Fassung des Eintrags "Maskulismus" in der Wikipedia leben, auch wenn mir das Lenz-Zitat wie ein Fremdkörper vorkommt. Aber na gut, sie wollte halt auch ein bisschen "Kritik am Maskulismus" reinbringen ...

Arne

Re: Ist doch ganz hervorragend, oder?

Optimist, Wednesday, 22.09.2004, 02:59 (vor 7366 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Ist doch ganz hervorragend, oder? von Arne Hoffmann am 21. September 2004 22:28:20:

Hi Arne,

ich habe die Studie auch gefunden und eine kleine subjektive Bewertung in Mayas Forum dazu verfasst. Ich halte aber Deine Kommentierung mit "Ist doch ganz hervorragend" und "mein erster Eindruck ist überaus positiv" für ein wenig zynisch.

Mag sein, dass Du dadurch nachträglich mit Deinen Ausführungen bestätigt wirst (die wirkliche Laudatio wird in der zu erwartenden Häme der GegnerInnen erklingen), aber es könnte missverstanden werden wenn Du die progressive Entwicklung auf dem Gebiet der Forschungsmethodik meinst und dann "ist doch hervorragend" schreibst. Es könnte Dir auch ausgelegt werden, als würdest Du Dich über die hohoe Zahl der Betroffenen freuen...

viele Grüße,

Optimist

Re: Ist doch ganz hervorragend, oder?

Arne Hoffmann, Wednesday, 22.09.2004, 13:15 (vor 7366 Tagen) @ Optimist

Als Antwort auf: Re: Ist doch ganz hervorragend, oder? von Optimist am 21. September 2004 23:59:16:

Hi Optimist, :-)

ich habe die Studie auch gefunden und eine kleine subjektive Bewertung in Mayas Forum dazu verfasst. Ich halte aber Deine Kommentierung mit "Ist doch ganz hervorragend" und "mein erster Eindruck ist überaus positiv" für ein wenig zynisch. Mag sein, dass Du dadurch nachträglich mit Deinen Ausführungen bestätigt wirst (die wirkliche Laudatio wird in der zu erwartenden Häme der GegnerInnen erklingen), aber es könnte missverstanden werden wenn Du die progressive Entwicklung auf dem Gebiet der Forschungsmethodik meinst und dann "ist doch hervorragend" schreibst. Es könnte Dir auch ausgelegt werden, als würdest Du Dich über die hohoe Zahl der Betroffenen freuen...

Nö, die hohe Zahl der Betroffenen gibt´s ja ohnehin schon, die werden ja nicht erst durch die Studie geschaffen. Nur waren sie bisher weitgehend unsichtbar, weshalb ihnen nicht geholfen werden konnte. Darüber habe ich mich die letzten Jahre ziemlich aufgeregt. Jetzt endlich fängt man an, sie zu sehen und sich für sie einzusetzen, und das freut mich sehr. Genauso wie ich mich über die Qualität der Studie freue und die in ihr zum Ausdruck kommende Feinfühligkeit gegenüber männlichen Opfern.

Dass ein kleines Grüppchen Leute versucht, mit großem Aufwand all meine Sätze so zu drehen, dass ich in ihr Feindbild vom bösen Masku passe, ist mir bekannt. Diese Leute kann man aber sowieso nicht glücklich machen, egal wie man formuliert. Was sie in Wirklichkeit ärgert, sind ja auch nicht meine Äußerungen, sondern dass immer offenkundiger wird, wie überholt ihr Weltbild vom Opfer Frau und Täter Mann ist. Ich und viele andere Leute hier, wir sind doch nur die Blitzableiter für ihre Wut, weil wir als erste darauf aufmerksam gemacht haben, dass die Welt so schwarzweiß nicht ist.

Arne

Re: Ist doch ganz hervorragend, oder?

Jolanda, Wednesday, 22.09.2004, 14:22 (vor 7366 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Ist doch ganz hervorragend, oder? von Arne Hoffmann am 22. September 2004 10:15:04:

Dass ein kleines Grüppchen Leute versucht, mit großem Aufwand all meine Sätze so zu drehen, dass ich in ihr Feindbild vom bösen Masku passe, ist mir bekannt. Diese Leute kann man aber sowieso nicht glücklich machen, egal wie man formuliert. Was sie in Wirklichkeit ärgert, sind ja auch nicht meine Äußerungen, sondern dass immer offenkundiger wird, wie überholt ihr Weltbild vom Opfer Frau und Täter Mann ist. Ich und viele andere Leute hier, wir sind doch nur die Blitzableiter für ihre Wut, weil wir als erste darauf aufmerksam gemacht haben, dass die Welt so schwarzweiß nicht ist.
Arne

Lieber Arne

Recht hast du. Es wird immer ein Grüppchen von Leuten geben, die dir die Worte im Mund umdrehen und dein Buch benutzen, wie es ihnen gerade so gefällt. Kümmere dich nicht darum, das ist so was von unwichtig.

Du hast sie mittlerweile durchschaut, ganz und gar und das ist gut so.

Herzlicher Gruss
Jolanda

Re: Ist doch ganz hervorragend, oder?

Odin, Thursday, 23.09.2004, 01:33 (vor 7365 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Ist doch ganz hervorragend, oder? von Arne Hoffmann am 22. September 2004 10:15:04:

Jetzt endlich fängt man an, sie zu sehen und sich für sie einzusetzen, und das freut mich sehr. Genauso wie ich mich über die Qualität der Studie freue und die in ihr zum Ausdruck kommende Feinfühligkeit gegenüber männlichen Opfern.

Wir dürfen auch nicht vergessen, daß auch in unseren Reihen die Befürchtung groß war, daß die falschen Personen mit der Studie beauftragt wurden. So weit ich weiß waren da ja auch Institutionen beteiligt, die vorher nur durch "Männer gegen Männergewalt" aufgefallen waren.
Unser Mißtrauen gegen Studien des Ministeriums für Frauen, Hausfrauen, Mädchen und Seniorinnen kommt ja auch nicht von ungefähr.

Re: Ist doch ganz hervorragend, oder?

optimist, Friday, 24.09.2004, 15:56 (vor 7364 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Ist doch ganz hervorragend, oder? von Odin am 22. September 2004 22:33:58:

Hi odin,

Wir dürfen auch nicht vergessen, daß auch in unseren Reihen die Befürchtung groß war, daß die falschen Personen mit der Studie beauftragt wurden. So weit ich weiß waren da ja auch Institutionen beteiligt, die vorher nur durch "Männer gegen Männergewalt" aufgefallen waren.

Du meinst sicherlich DISSENS e.V.

Ja, ich hatte da auch meine Skepsis, da die Leitung an diesen Verein gegeben wurde. Diese wurde aber beruhigt dadurch, das das SOKO Institut die Durchführende Instanz war. Letztere hat einen Ruf zu verlieren und die können sich keine "Fehler" leisten.

Welche Auswirkungen diese Studie haben kann man erahnen wenn man einem Bericht aus "Die Welt" glauben schenken kann, demnach die Ministerin Schmidt nach den Worten "zu den Männern wird mir noch was einfallen" die Pressekonferenz verlies als das Thema der "Gewalt gegen Männer"-studie aufkam und das Problem der fehlenden Versorgungsinfrastruktur angesprochen wurde.

viele Grüße,

Optimist

PS: eine kleine Aussage zu dem Thema habe ich in Mayas Forum getroffen:

http://f27.parsimony.net/forum67206/messages/3817.htm

Aus Monis Forum

Odin, Wednesday, 22.09.2004, 22:01 (vor 7365 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Ist doch ganz hervorragend, oder? von Arne Hoffmann am 21. September 2004 22:28:20:

Diesen erstklassigen Artikel habe ich aus Monis Forum. Weiß nicht, ob er hier auch schon steht. Bin im Moment ein wenig im Streß:

Klagen über Benachteiligung und Gewalt - Gleichstellungspolitik konzentriert sich bisher auf Frauen
- Forderung nach Bewusstseinswandel in der Gesellschaft

von Marcel Pino

Berlin - Bislang gelten vor allem Frauen als Opfer von Gewalt. Doch für junge Männer um die 20 haben ist das Risiko, Gewalt zu erleben, deutlich größer als für Frauen im gleichen Alter. Das zeigen drei Studien zur Gewalt gegen Männer und Frauen, die gestern in Berlin vorgestellt wurden. Gewalt in jeder Form sei "ein abscheuliches Verbrechen", sagte Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) und kündigte der Gewalt den Kampf an. Den Schwerpunkt soll dabei bislang der Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen bilden.

Dass auch Männer Opfer von männlichen Gewalttätern werden, werde bislang weitgehend ignoriert, kritisierte der Geschlechterforscher Hans-Joachim Lenz. Männer bagatellisierten und verschwiegen Gewalterfahrungen. Lenz fand in seiner Studie heraus, dass sechs von sieben der befragten Männer in ihrem Leben schon einmal Erfahrung mit Gewalt gemacht haben. Lenz: "Wir haben die Spitze eines Eisberges entdeckt".

Aber auch Jungen und Männer hätten wie Frauen ein Recht auf Schutz und Unversehrtheit.

Lenz forderte einen Bewusstseinswandel in der Geschlechter- und Gleichstellungspolitik. Diese ist bis heute in erster Linie Frauenpolitik. Das Beispiel der Gewalt von Männern gegen Männer zeigt jedoch, dass eine moderne Gleichstellungspolitik auch die speziellen Probleme der Männer berücksichtigen muss.

Für Reiner Wanielik von der Fachstelle für Jungenarbeit des Paritätischen Bildungswerkes Rheinland-Pfalz/Saarland sind Männer unter den jetzigen gesellschaftlichen Bedingungen "längst nicht mehr die Gewinner im Geschlechterkampf." Lange wurde übersehen, dass das so genannte "starke Geschlecht" mit einem ganzen Bündel von Problemen konfrontiert wird, das seine ehedem so selbstverständliche Stellung in der Gesellschaft zusehends in Frage stellt. So sterben in Deutschland Männer durchschnittlich sieben Jahre früher als Frauen. Sie haben häufiger Herz-Kreislaufprobleme und sind sehr viel suchtanfälliger. Drei von vier Selbstmorden werden von Männern begangen. Und dass einem geschiedenen Vater vor Gericht das Sorgerecht für das Kind zugesprochen wird, ist immer noch die Ausnahme. Eines der Hauptprobleme bei der gesellschaftlichen Stellung der Männer besteht für Wanielik darin, dass sich das "Männliche heute noch zu sehr über die Arbeit definiert". In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit kann hieraus ein ernstes Identitätsproblem gerade für junge Männer erwachsen. Minderwertigkeitsgefühle und Verunsicherung können bei vielen männlichen Jugendlichen das Abrutschen in Gewalt und Kriminalität beschleunigen. Auch verträgt sich ein einseitig über Arbeit definiertes Männerbild nur schwer mit Erziehungsaufgaben. Die sind in den Köpfen der meisten Männer vor allem Frauensache.

Ähnlich problematisch wirkt sich ein überkommenes Männlichkeitsideal beim Umgang mit körperliche Krankheiten sowie seelische Probleme aus. Nach wie vor tendieren Männer dazu, Gebrechen aller Art zu verschleppen. Ein Mann klagt nicht und beißt die Zähne zusammen.

Nach Waniliks Worten wird der Grundstein für die verfehlten Entwicklungen schon in der frühen Kindheit gelegt. Im Kindergarten und der Grundschule werde eine falsche Weichenstellung vorgenommen. "Vieles in der Pädagogik ist mit weiblichen Zielsetzungen verbunden. Jungen kommen dabei nicht zum Zuge."

Die spezifischen Bedürfnisse von Jungen, wie Hunger nach Kräftemessen und Abenteuer werden dabei zu wenig berücksichtigt. Auch lernen sie nicht, über ihre Probleme zu sprechen. Ihnen fehlen schlichtweg die männlichen Ansprechpartner. Auf diesen Missstand weist auch Martin Grübel hin, der für die Unionsfraktion im Bundestagsausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sitzt. Es gebe kaum männliche Erzieher oder Grundschullehrer, bemängelt er. Dadurch würden den Jungen in den ersten wichtigen Jahren ihrer Entwicklung die männlichen Bezugspersonen und die Entwicklung prägende Vorbilder fehlen. So sei es kein Wunder, wenn der Beruf des Erziehers im Speziellen und Kindererziehung im Allgemeinen in erster Linie mit Frauen in Verbindung gebracht würden. "Hätten wir mehr Grundschullehrer und Erzieher, würden Kinder mit einem zeitgemäßen Frauen- und Männerbild aufwachsen", so Grübel.

Wie sich bei der Vorstellung der Gewalt-Studien zeigte, rücken männerspezifische Probleme nur sehr langsam in den Fokus der politischen Aufmerksamkeit. Das Thema Gleichstellung wird nach wie vor von frauenpolitischen Fragestellungen dominiert. Ein Pendant zu der "Männerpolitischen Grundsatzabteilung" des österreichischen Ministeriums für Soziales und Generationen sucht man im Bundesfamilienministerium vergeblich.

Dabei sei es höchste Zeit, endlich "Männer- und Jungenreferate in den Ministerien auf Länder- und auf Bundesebene zu etablieren", fordert Waniliek. "Belange von Jungen und Männern müssen von männlicher Seite vertreten werden." Ministerin Schmidt zeigte sich zumindest gestern noch optimistisch. Ihr werde schon noch etwas für die Männer einfallen, sagte sie und verließ den Saal.

Artikel erschienen am Mi, 22. September 2004

Quelle: http://www.welt.de/data/2004/09/22/335787.html

Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer:

susu, Tuesday, 21.09.2004, 20:34 (vor 7366 Tagen) @ Wolfgang

Als Antwort auf: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer: von Wolfgang am 21. September 2004 15:47:40:

Mal zwei besonders hervorhebenswerte Passagen:

"Für die Wehr- und Zivildienstzeit wurden die gleichen Gewaltakte abgefragt wie für die anderen Lebensphasen. In der Befragung zeigte sich, dass viele dieser Gewaltakte in der Wehrdienstzeit als selbstverständlich angesehen werden. Daher gab es häufig eine Übereinkunft von Interviewer und Befragten, nur über solche Erfahrungen zu reden, die „über das normale Maߓ hinausgehen. Trotzdem liegt die erfasste Gewaltbelastung von Männern
während der Wehrdienstzeit – besonders im Bereich der psychischen Gewalt – weit über den Belastungen im weiteren Erwachsenenleben.

- Drei von fünf Männern, die Wehrdienst geleistet haben, berichten, schikaniert, unterdrückt, schwer beleidigt oder gedemütigt worden zu sein (63 von 107).
- Ein Drittel (31 von 107) gibt an, gezwungen worden zu sein, etwas zu sagen oder zu tun, was sie absolut nicht wollten.
- Jeder Sechste (17 von 107) ist eingesperrt, gefesselt oder anderweitig in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt worden.

In den offenen Nennungen berichten die Befragten zusätzlich von ungerechter Behandlung und Ausnutzen einer Machtposition durch Vorgesetzte. Außerdem wird von sinnlosen und demütigenden Tätigkeiten erzählt, zu denen sie gezwungen wurden. Zwischen den Soldaten wird über Rituale berichtet, „bei denen man sich unterwerfen muss“.
Der Zivildienst scheint für die wehrpflichtigen Männer ein geringeres Risiko darzustellen,Ziel gewalttätiger Handlungen zu sein, als der Wehrdienst. Dieses Risiko ist aber immernoch weit höher als das im zivilen Leben. Auch hier sind es vor allem psychische Gewaltvorfälle,bei denen Zivildienstleistende eine besondere Gefährdung zu haben scheinen. So gibt fast jeder Dritte an, schikaniert, unterdrückt, schwer beleidigt oder gedemütigt worden zu sein (10 von 32).
Diese Ergebnisse wiegen umso schwerer, da die Leistung von Wehr- und Zivildienst in Deutschland nicht freiwillig ist. Für den Staat ergibt sich daraus eine besondere Fürsorgepflicht gegenüber den Dienstleistenden."

und

"Als ein übergreifendes Ergebnis lässt sich festhalten, dass nicht alle Gewalthandlungen gleichermaßen wahrgenommen und erzählt werden. Bestimmte Gewaltformen sind so normal im Männerleben, dass sie nicht als Gewalt wahrgenommen werden und dadurch auch nur begrenzt erinnert werden."

susu

Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer:

Arne Hoffmann, Wednesday, 22.09.2004, 01:03 (vor 7366 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer: von susu am 21. September 2004 17:34:57:

Der Zivildienst scheint für die wehrpflichtigen Männer ein geringeres Risiko darzustellen,Ziel gewalttätiger Handlungen zu sein, als der Wehrdienst. Dieses Risiko ist aber immernoch weit höher als das im zivilen Leben. Auch hier sind es vor allem psychische Gewaltvorfälle,bei denen Zivildienstleistende eine besondere Gefährdung zu haben scheinen. So gibt fast jeder Dritte an, schikaniert, unterdrückt, schwer beleidigt oder gedemütigt worden zu sein (10 von 32).

Aber hallo! Ich habe in meinem Zividlienst soviel psychische Gewalt erfahren wie davor und danach in meinem ganzen Leben nicht. Das hat auch mit zu meinem ersten Tinnitusausbruch beigetragen. Bei manchen Dienststellen scheint das Motto zu sein: "Zivis kannste ruhig kaputtmachen, kommen ja eh immer wieder neue nach." Hat meine Dienststelle zuletzt allerdings eine fette Beschwerde und daraufhin die Aberkennung einer Zivistelle gekostet.

(Damals hab ich übrigens Unterstützung durch eine Pfarrerin bekommen, die es in dieser Funktion als Frau in einer stark "patriarchal" denkenden Gemeinde auch alles andere als leicht hatte. Und das lag wirklich in ihrer Geschlechtsangehörigkeit begründet.)

Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer:

pit b., Wednesday, 22.09.2004, 01:02 (vor 7366 Tagen) @ Wolfgang

Als Antwort auf: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer: von Wolfgang am 21. September 2004 15:47:40:

"Zwei Drittel aller Opfer von Gewalttaten sind Männer.", so heißt es wörtlich
in der Studie des Bundesfeministen-Ministeriums über Gewalt gegen Männer.
Scheinbar läßt sich die Wahrheit nicht mehr unterdrücken, und sie müssen die
unbequemen Tatsachen jetzt sogar in ihren eigenen Verlautbarungen zugeben.
Da bricht wohl so manche feministische Opfer-Ideologie zusammen. Wie sie das wohl
wieder hinbiegen werden, damit das feministische Schema vom weiblichen Opfer und
männlichen Täter stimmt?
[quote]Ob die Damen und Herren FeminstInnen des Feministenministeriums aus ihrer Studie [/quote]
jetzt aber auch die Folgerung ziehen...

Nein, im Radio wurde klargestellt dass bei den meisten männlichen
Gewaltopfern auch ein Mann als Täter ermittelt wird.

Mir kam es schon komisch vor dass man extra darauf verweist und somit
einen zusammenhang zwischen dem Geschlecht des Täters und dem des Opfers herstellt.
Vor allem weil bei den Frauen als Gewaltopfern, in dem Bericht unmittelbar
zuvor, kein "Tätergeschlecht" benannt wurde.

So wird die scheinbare Gleichbehandlung von männlichen und
weiblichen Gewaltopfer die das Familiernministerium betreibt
wieder mit einem "aber" versehen und mit dem Verweis auf die höhe Präsens von
männlichen Tätern, der Opferstatus männlicher Opfer verharmlost.

Das ganze kam mir so vor als wolle man sich mit diesem Verweis aus der
Verantwortung ziehen. Frei nach dem Motto: Wenn die Männer sich unter
sich schlagen geht das die Gesellschaft und vor allem die Frauen ja nichts an.

Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer:

Arne Hoffmann, Wednesday, 22.09.2004, 01:35 (vor 7366 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer: von pit b. am 21. September 2004 22:02:38:

Nein, im Radio wurde klargestellt dass bei den meisten männlichen

Gewaltopfern auch ein Mann als Täter ermittelt wird.

Das ist zwar einerseits doof, weil es wieder dem "Tätermodell Mann" dient und Frauen die Ausflucht erleichtert: "Wenn die Kerle sich untereinander prügeln, was geht das uns an?" Andererseits IST nun mal bei Gewalt unter Männern der Täter meistens männlich. Genauso wie bei Gewalttaten gegen Schwarze in den USA der Täter meistens ebenfalls schwarz ist. Und das liegt bestimmt nicht daran, dass Schwarze eben von Natur aus gewalttätiger wären als Weiße oder dass sie in der US-amerikanischen Gesellschaft zur herrschenden Gruppe gehören und keiner Unterstützung bedürfen. Das Gegenteil ist der Fall. Analog verhält es sich mit Männern.

Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer:

ChrisTine, Wednesday, 22.09.2004, 02:23 (vor 7366 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer: von Arne Hoffmann am 21. September 2004 22:35:02:

Nein, im Radio wurde klargestellt dass bei den meisten männlichen

Gewaltopfern auch ein Mann als Täter ermittelt wird.
Das ist zwar einerseits doof, weil es wieder dem "Tätermodell Mann" dient und Frauen die Ausflucht erleichtert: "Wenn die Kerle sich untereinander prügeln, was geht das uns an?" Andererseits IST nun mal bei Gewalt unter Männern der Täter meistens männlich. Genauso wie bei Gewalttaten gegen Schwarze in den USA der Täter meistens ebenfalls schwarz ist. Und das liegt bestimmt nicht daran, dass Schwarze eben von Natur aus gewalttätiger wären als Weiße oder dass sie in der US-amerikanischen Gesellschaft zur herrschenden Gruppe gehören und keiner Unterstützung bedürfen. Das Gegenteil ist der Fall. Analog verhält es sich mit Männern.

Hallo Arne,

in diesem Zusammenhang sind die Schlußfolgerungen des Ministeriums interessant:
--

Schlussfolgerungen
Die Pilotstudie hat die große Bandbreite und die Häufigkeiten personaler Gewalt gegen Männer aufgezeigt. Der Aufbau der Studie hat sich für die Entwicklung eines quantitativen Instrumentes bewährt.

Gewalt gegen Männer ist mit den entwickelten Instrumenten weitgehend messbar. Aufgrund der Breite des Vorhabens und der relativ kleinen Stichprobe kann aber nur wenig statistisch Tragfähiges über die Häufigkeit des Vorkommens in der Gesamtheit der deutschen Männer daraus abgeleitet werden. Um die Häufigkeit des Vorkommens insbesondere von schwerer und tabuisierter Gewalt zu erfassen, sind weitere spezielle und repräsentative Forschungen erforderlich.

Neben der Frage der Erforschbarkeit richten sich folgende Schlussfolgerungen auf den Handlungsbedarf, der sich aus der festgestellten Gewaltbelastung von Männern ableitet. An vielen Stellen ist in der Pilotstudie deutlich geworden, dass potenziell vorhandene Hilfsressourcen nicht in Anspruch genommen werden, beispielsweise weil Männern widerfahrene Gewalt von ihnen und/oder ihrer Umwelt nicht als solche wahrgenommen wird,
oder dass angemessene Unterstützungsangebote für Männer und Jungen fehlen.

Für die Verringerung der Gewalt gegen Männer sind Maßnahmen in drei Bereichen wichtig:

Zum Einen ist die Erweiterung des Wissens über Gewaltwiderfahrnisse von Männern zentral. Neben repräsentativer Forschung über die Häufigkeit, in der Männern die unterschiedlichen Gewaltformen widerfahren, sind spezielle Forschungen darüber nötig, welche Unterstützung sie brauchen, wie sie erreicht werden können und wie die Angebote ausgestaltet werden müssen, damit sie wirklich zur Bewältigung beitragen. In einer weiteren Perspektive geht es um die Integration eines Geschlechterverständnisses in die Gewaltforschung, welches berücksichtigt, dass auch Männer verletzbare Wesen sind.

Zum Zweiten ist die Schaffung eines öffentlichen Bewusstseins für Ausmaß und Folgen der Gewalt gegen Männer von großer Bedeutung. Wichtig ist zunächst öffentliche Aufklärung über die Vielfalt und das Ausmaß der Gewalt – insbesondere über die bisher nicht wahrgenommene und übersehene.

Zum Dritten ist ein kompetentes Hilfesystem für gewaltbetroffene Männer und Jungen erforderlich. Vor allem bei den bisher tabuisierten Gewaltbereichen muss die Chance auf Unterstützung bei der Beendigung, Aufarbeitung und Bewältigung der gegen sie gerichteten Gewalt vergrößert werden. Bestehende Systeme sollten im Hinblick auf männer- und
jungenspezifische Notlagen und Hilfesuchstrategien verbessert und deren Akteure und Akteurinnen informiert und geschult werden.

Diese Maßnahmen zum Abbau von Gewalt gegen Männer sind ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen Aufgabe, Einschränkungen in Gesundheit, Wohlbefinden und Lebenschancen für Menschen jeden Geschlechts zu verringern oder zu beseitigen. Zudem wird durch jede dieser Aktivitäten die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das passiert, was für eine Veränderung gleichermaßen notwendig ist: dass mehr Männer über Gewalt reden (können).

Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer:

Sam, Wednesday, 22.09.2004, 02:54 (vor 7366 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Studie des Bundesfeministenministeriums über Gewalt gegen Männer: von Arne Hoffmann am 21. September 2004 22:35:02:

>Nein, im Radio wurde klargestellt dass bei den meisten männlichen
Gewaltopfern auch ein Mann als Täter ermittelt wird.
Das ist zwar einerseits doof, weil es wieder dem "Tätermodell Mann" dient und Frauen die Ausflucht erleichtert: "Wenn die Kerle sich untereinander prügeln, was geht das uns an?"

Das Problem sehe ich auch. Vor dem Hintergrund mehr oder minder bewussten feministischen Lagerdenkens schwingt dabei leicht eine Art "selber schuld" mit, was der Empathie für betroffene Männer sicher nicht zuträglich ist. Grundsätzlich aber jedenfalls erfreulich, dass es überhaupt erst einmal in dieser Weise thematisiert wird.

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