Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Frank, Friday, 03.12.2004, 17:27 (vor 7464 Tagen)

gefunden im MANNdat-Forum:

Gestern eröffnete in Dortmund die erste Landesfachstelle für autonome Frauen- und Mädcheneinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Gewalt gegen Frauen und Mädchen soll endlich geächtet, das Tabu gebrochen werden

RUHR taz Gewalt gegen Frauen soll nun landesweit an die Öffentlichkeit geholt werden. Mit der gestern in Dortmund eröffneten Landesfachstelle für Hilfseinrichtungen für von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchenverbinden sich die Anlaufstellen in Nordrhein-Westfalen. "Unsere gemeinsame Forderung ist: Gewalt gegen Mädchen und Frauen muss als Menschenrechtsverletzung anerkannt und unsere Hilfsangebote müssen ausgebaut werden," sagte Renate Blitt-Enge von der Dortmunder Frauenberatungsstelle. Bisher seien die Frauenhäuser, Notrufe und Beratungsstellen schon mit der Hilfe für die Frauen so überlastet, dass keine Zeit bliebe, das Thema in die Gesellschaft zu tragen.

Die "Landesfachstelle autonomer Frauen- und Mädcheneinrichtungen gegen Gewalt NRW" will neben Öffentlichkeitsarbeit auch Fortbildungen organisieren sowie sich an wissenschaftlichen und politischen Diskussionen beteiligen. Alle Schaltstellen der Gesellschaft, wie die Justiz und Polizei, sollen informiert werden, so die Soziologin Regine Derr, eine der drei Beschäftigten der Landesfachstelle. Aktuelle politische Entscheidungen sollen analysiert werden. Im kommenden Jahr sollen vor allem Hartz IV, das neue Opfer-Entschädigungsgesetz und die Situation von Migrantinnen bearbeitet und dann veröffentlicht werden.

"Nach wie vor wird jede vierte Frau vom eigenen Partner misshandelt", sagte Eva Grupe vom Frauenhaus Dortmund. Jedes vierte Mädchen und jeder siebte Junge werden bis zu ihrem 18. Lebensjahr sexuell missbraucht. Oft wüssten die Opfer zu wenig von ihren Hilfsmöglichkeiten.

Die erste bundesweite Studie über das Ausmaß der Gewalt, die in dieser Woche vorgestellt wird, gibt Grupe recht: Sie bringt nicht nur erschreckende Erkenntnisse über die Zahl der Opfer zutage, sondern zeigt auch ihre Unwissenheit. Viele der Frauen und Mädchen haben von Frauenhäusern oder ihren Möglichkeiten vor Gericht noch nie etwas gehört.

Groß ist auch immer noch die Ignoranz in der Gesellschaft: "Voraussetzung für den Abbau der Gewalt ist es, dass die Öffentlichkeit Gewalt gegen Frauen und Mädchen als Problem der gesamten Gesellschaft erkennt", so Derr. Laut Grupe vom Frauenhaus hege die Bevölkerung immer noch massive Vorurteile. "Die Mehrheit glaubt immer noch, Gewalt gegen Frauen sei ein Problem der Unterschicht." Das sei natürlich blanker Unsinn. Gewalt und Mißhandlungen fänden sich in jeder Schicht, in ungebildeten und gebildeten Familien.

Claudia Eckern von der Landesarbeitsgemeinschaft autonomer Frauenhäuser erhofft sich von der neuen Landesstelle einen Tabubruch. "Je öffentlicher die Misshandlungen werden, desto besser können sie verhindert und abgebaut werden", sagt sie. Über die neue Öffentlichkeit könne die Gesellschaft wahrnehmen, wie immens die Auswirkungen der Gewalt seien, zum Beispiel die langfristigen körperlichen und seelischen Leiden von missbrauchten Kindern. "Das ist ein gesellschaftliches Problem, kein vereinzeltes."

taz Ruhr Nr. 7527 vom 30.11.2004, Seite 1, 103 Zeilen (TAZ-Bericht), ANNIKA JOERES

http://www.taz.de/pt/2004/11/30/a0031.nf/text

Re: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Nikos, Friday, 03.12.2004, 17:52 (vor 7464 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen von Frank am 03. Dezember 2004 15:27:48:

Es ist in der Tat nicht mehr gut für das eigene Überleben, sich mit einer Frau einzulassen, wir leben in einer Diktatur!

Was ist mit Gewalt gegen Männer? Er wird mit keinem Wort erwähnt! Ist dieser in Ordnung? Was ist mit der Gewalt, der mir gegenüber angewandt worden ist, und mich von mein Kind zu trennen?

Nikos

ist halt die übliche Lügenpropaganda...

Frank , Friday, 03.12.2004, 18:03 (vor 7464 Tagen) @ Nikos

Als Antwort auf: Re: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen von Nikos am 03. Dezember 2004 15:52:59:

Hast vollkommen recht, Nikos.
Gewalt betrifft Männer wie Frauen gleichermaßen. Aber diese verkappten Marxisten thematisieren halt immer nur die Gewalt gegen Frauen. Die übliche Lügenpropaganda. So wie es immer nur Demos "gegen rechte Gewalt" gibt, aber nie "gegen rechte und linke Gewalt", so wird immer nur von "Gewalt gegen Frauen" geredet, nie von "Gewalt gegen Frauen und Männer".

Die meisten merken das nicht, unterstützen das "gerechte" Anliegen und plappern die Propagandamärchen gedankenlos nach. Nur wer genau hinschaut und das Denken nicht den anderen überlässt, merkt, wie er hier hinters Licht geführt wird.

Gruß
Frank

Re: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Christian, Friday, 03.12.2004, 18:29 (vor 7464 Tagen) @ Nikos

Als Antwort auf: Re: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen von Nikos am 03. Dezember 2004 15:52:59:

Ich habe schon lange die Hinterfotzigkeit und Scheinheiligkeit in Deutschland durchschaut! Als Vergeltungsmasnahmen habe ich vor langer Zeit folgendes beschlossen:
1. Niemals als Mann in Deutschland zu heiraten
2. Eine Partnerschaft nur in getrennten Wohnungen aufbauen (einseitiges Gewaltschutzgesetz nur für Frauen, da Männer aufgrund wegen ihres Geschlechts schon gar nicht geglaubt wird)
3. Kein Kinderwunsch (Mütter können einfach die Väter entsorgen ohne Angaben von Gründe und spielen sich dann als die Opfer einer Alleinerziehenden auf und tun dann so als hätten die Väter das Kind und die Mutter im Stich gelassen)

Ich möchte nicht mal den Frauen die Schuld für die gespaltene Gesellschaft geben, denn die wahren TäterInnen sind in der Politik und in der Justiz zu finden, denn für viele Frauen ist dies nur eine Enladung so zu handeln wenn man nur Vorteile daraus ziehen kann! Deutschland wird dauerhaft vom EuGH für Menschenrechte wegen Menschenrechtsverletzungen und Menschenverachtung an Väter und Kinder verurteilt!

meint,
Christian

Re: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Nick, Friday, 03.12.2004, 18:37 (vor 7464 Tagen) @ Nikos

Als Antwort auf: Re: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen von Nikos am 03. Dezember 2004 15:52:59:

Lieber Nikos!

Du sagst, wir lebten in einer Diktatur. Bloß: wer ist der Diktator?

Gibt es denn eine fest umrissene, verschworene Gruppe von Menschen, die beschlossen hat, dir Leid zuzufügen? Gibt es eine feministische Verschwörung, die die Gesellschaft zugunsten der Frauen umgestaltet? Wie sollte das funktionieren, wenn überall mehrheitlich Männer dabeisitzen, die das mittragen?

Feminismus ist m.E. das natürliche Korrelat der "egoistischen Gesellschaft", deren oberstes Ziel im Selbstgenuß besteht und die den Mitmenschen nur noch als Mittel zum Zweck kennt. Man ist sich einig, einander nicht mehr zu lieben und zu achten, sondern auszunutzen. Aus Prinzip.

Feminismus ist nicht der Grund für diese Zerstörung der Liebe, sondern drückt sie nur am besten aus und entspricht ihr. Feminismus ist nicht das Werk entschlossener Ideologinnen gewesen, sondern verdankt seinen Erfolg der Tatsache, daß bestimmte Männer "Verantwortung" allenfalls milde belächeln und sich lieber wollüstig dem Weibe unterwerfen, wie sie es schon als Säuglinge getan haben: "Gemeinsame Werte? Eine Lachnummer! Nur etwas für Schwärmer und Dummköpfe..."

Nein, eine "Frauenverschwörung" gibt es nicht - und selbst wenn es sie gäbe, hätte sie in einer Gesellschaft, die auf Werte gründet statt auf Hedonismus, eben keine Aussicht auf Erfolg gehabt. Chaos und Lüge liegen im Interesse desjenigen, der im Trüben fischen und dabei auf seine Kosten kommen will, ohne eine Gegenleistung dafür zu erbringen - welchen Geschlechts auch immer. Das Elend beruht darauf, daß sich bei diesem Prinzip heute so viele Leute einig sind - welchen Geschlechts auch immer. Wenn Wahrheit keine relevante Kategorie mehr ist, und alle dem zustimmen, dann ist es eben egal, ob "Gewalt männlich ist". Dann geht es nur noch darum, ob einem eine solche Aussage vielleicht "etwas bringt".

Du bist sozusagen kein Mensch mehr, sondern für jeden anderen nur ein Mittel zum Zweck. Man streitet nur noch darum, wer wann wie und wo wieviel "zulangen" darf. Mit Mann und Frau hat das eher am Rande zutun.

Wenn man das Prinzip nicht ändert ("globalgalaktisch", um einen Kritiker zu zitieren), bleibt man in allen Einzelfällen seinen Konsequenzen ohnmächtig ausgeliefert.

Nick

Re: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Nikos, Saturday, 04.12.2004, 01:26 (vor 7463 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Re: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen von Nick am 03. Dezember 2004 16:37:54:

Zustimmung.

Der Diktator ist eine Ideologie, so in etwa, wie du sie beschreibst. Wir haben eine Weg-Werf-Ideologie als Diktator, die unsere alle Leben bestimmt. Wenn wir das Prinzip nicht ändern, dann ändert sich gar nicht, völlig deiner Meinung.

Doch, wer soll damit anfangen, das Prinzip zu ändern? Und zwar bei sich selbst! Beim genaueren Nachdenken bleibt nur eine Möglichkeit: Ich selbst muß damit anfangen, nicht egoistisch zu leben bzw es beenden nur an mich zu denken.

Denn es macht wenig Sinn dies von den anderen zu verlangen.

Gut, dann fange ich an.

Nikos

Re: Bravo Nick! Große Klasse! (n/t)

Max, Saturday, 04.12.2004, 10:44 (vor 7463 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Re: Neue Öffentlichkeit für Gewalt gegen Frauen und Mädchen von Nick am 03. Dezember 2004 16:37:54:

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