INVISIBLE MEN e-zine Nummer 5
INVISIBLE MEN e-zine, Nummer 5
herausgegeben von Arne Hoffmann
Herzlich willkommen, liebe Leser, zur fünften Ausgabe des INVISIBLE-MEN-e-zines!
Einige von euch waren ja noch, als ich bereits einen Verlag gefunden hatte, skeptisch, ob es mir gelingen würde, mein Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" herauszubringen. "Du weißt, es gibt einige solcher Titel, die bei diversen Verlagen auf Eis liegen", warnte mich einer. Und tatsächlich lässt auch die Veröffentlichungsgeschichte dieses Werkes wenig an Dramatik zu wünschen übrig. Den neuesten Höhepunkt teilte mir mein Verleger am Donnerstag mit: Die Lektorin, die für dieses Buch eingeteilt war, sei wütend abgesprungen, nachdem sie in mein Manuskript hineingelesen hatte. "Damit möchte sie sich nicht auseinandersetzen." Wenn ich sowas höre, schwanke ich zwischen Kopfschütteln ("Na, ich scheine ja einige wunde Punkte zu treffen: Realsatire pur!") und Zweifeln an dem ganzen Projekt. Aber wenn man von allen gemocht werden und niemandem weh tun will, ist man als kritischer Journalist wohl im falschen Job. Kleine Nebenbemerkung: Normalerweise ist es nicht dermaßen spannend, ein Buch herauszubringen. Wenn man über irgendeinen trivialen Humbug schreibt, läuft im Großen und Ganzen alles vollkommen glatt.
Schwerpunkte dieser Ausgabe sind zuallererst der geplante große Hungerstreik in Berlin, der In- und Ausland noch einmal dezidiert auf das katastrophale deutsche Familienrecht hinweisen wird (siehe DOKUMENTATION), des weiteren verschiedene brisante Vorfälle im Zusammenhang mit weiblichen Gewalttätern, die anhaltende Schwarzer-Feldbusch-Kontroverse sowie ein kurzer Blick auf geschlechtsbezogene Meldungen aus Ländern des fernen Ostens. Außerdem sah ich mich veranlasst, die Rubrik IM PORTRÄT gegen die Rubrik MEDIAWATCH einzutauschen. Ein ganz herzlicher Dank geht wieder einmal an meine Korrespondenten; insbesondere die News zu Bill Clinton erreichten mich aus den verschiedensten Richtungen.
FALLS DU DIESES ZINE NICHT MEHR ERHALTEN MÖCHTEST, genügt eine kurze Reply an Cagliostro3@hotmail.com mit einer Botschaft wie "Stop!", "In meiner Mailbox ist schon genug Schrott" oder "Behalt das Zeug bitte für dich". Umgekehrt kann sich natürlich auch jeder als Direktempfänger auf meine Mailingliste setzen lassen, was ja einige schon getan haben.
Ansonsten gelten dieselben Regeln wie in Nummer 1: Für Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich immer zu haben.Und noch immer können die Meldungen dieses Zines bedenkenlos von jedem von euch weiterverbreitet werden: ob in Internet- Foren oder per Mail. Ich persönlich würde lediglich davon abraten, mit den Inhalten dieses Zines Personen missionieren zu wollen, die sich nicht wirklich für diese Debatte interessieren. Das wäre unhöflich und kontraproduktiv. Eine nette Geste wäre es, wenn ihr bei der Weiterverbreitung einzelner Passagen meinen Namen als Urheber angeben würdet.
Genug mit der Vorrede, kommen wir zu den
NEWS:
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DEUTSCHLAND VERSTÖSST KONTINUIERLICH GEGEN INTERNATIONALES RECHT
Der folgende Artikel aus der Washington Post ist zwar schon ein paar Wochen älter, illustriert aber recht gut, warum die deutsche Rechtspraxis hinsichtlich Kindesentführungen durch ein Elternteil vom Ausland aus so scharf kritisiert wird: http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A58160-2001Jun12.html Insofern kann er als Hintergrundinformation zu dem unten noch einmal explizit angekündigten Hungerstreik gelten.
BILL CLINTON OUTET SICH ALS GEPRÜGELTER EHEMANN
Als es vor einiger Zeit auch durch die deutschen Medien ging, dass US-Präsident Bill Clinton von seiner Frau geschlagen wurde, kommentierte das eine Reporterin meines Lokalsenders "Hit Radio FFH" mit der unbekümmerten Bemerkung: "Sie müssen zugeben, es hat uns doch alle amüsiert." (Man kann sich die Reaktionen von Hörern und Hörerinnen vorstellen, wenn Gerhard Schröder seine Doris vermöbelt hätte und ein männlicher Sprecher dazu angemerkt hätte: "Man kann sagen, was man will - witzig wars!") Jetzt, da er nicht mehr im Amt ist, berichtet der frühere US-Präsident ausführlicher über die schwere häusliche Gewalt, die von seiner Frau Hillary ausging: http://www.focus.de/D/DF/DFN/dfn.htm?snr=91752&streamsnr=12 Mal ganz naiv gefragt: Wenn der mächtigste und medienpräsenteste Mann der Welt das Opfer von massivster Gewalt werden kann, ohne dass das jemand mitbekommt, was sagt das dann über die Lage des Durchschnittsmannes aus?
WEIBLICHE SERIENKILLERIN GIBT ZU: MORDE AUS SPASS, NICHT ZUR VERTEIDIGUNG
Generell stellt man sich Serienkiller und Lustmörder in unserer Kultur fast ausschließlich männlich vor. Faktisch ist das Unsinn. Vor kurzem gestand Aileen Wuornos, eine der berühmtesten Serienmörderinnen der USA, dass sie ihre Opfer nicht in Selbstverteidigung getötet hatte, wie sie es noch vor Gericht behauptet hatte, sondern "weil ich immer schon einmal jemanden töten wollte". Sie bereue diese Morde nicht: http://news.excite.com/news/ap/010701/19/killer-prostitute
Wuornos versuchte vor Gericht darzulegen, dass sie in sechs oder sieben verschiedenen Fällen Männer in Selbstverteidigung getötet hatte, weil jeder von ihnen sie zu vergewaltigen versuchten. Dieser Geschichte schenkte zwar niemand Glauben, aber dennoch konnte Wuornos als weibliche Täterin mit einem Wohlwollen der Medien rechnen. Sie gab beispielsweise zahlreiche Interviews und ist inzwischen Heldin eines TV-Films und einer Oper. Der TV-Film wurde als Beziehungsdrama präsentiert und Wuornos selbst als eine nachdenkliche, nette und melancholische Frau. (Die echte Aileen Wuornos schrie vor Gericht die Geschworenen an, sie hoffe, dass sie bzw. deren Töchter vergewaltigt würden, und wünschte ihnen, in der Hölle zu verrotten.) Die Polizisten, die Wuornos verfolgten, waren ähnlich mitleidsvoll und geduldig, wie der von Harvey Keitel gespielte Charakter in "Thelma und Louise" und beklagten die Mörderin noch während der Ermittlungen betrübt als "Opfer von Kindesmissbrauch". (Nun wurden auch die meisten männlichen Serienmörder von John Wayne Gacy bis Charles Manson als Kinder aufs übelste missbraucht, aber kein Film versucht, Mitleid für sie zu erwecken.) Sehr tiefgehende Hintergrundinfos über Aileen Wuornos findet man hier: http://www.crimelibrary.com/serial4/wuornos/ Dort findet sich auch einiges über Serienkiller im allgemeinen; beispielsweise, dass Frauen solche Taten schon genauso lange begehen wie Männer.
FRAU HIELT LEBENSGEFÄHRTEN MONATELANG ANGEKETTET
In Brasilien wurde dieser Tage eine Frau festgenommen, weil sie ihren Lebensgefährten monatelang in einem abgedunkelten Schlafzimmer gefangengehielt und ihn den Aussagen von Nachbarn zufolge auch regelmäßig verprügelt habe. Wie es in Konflikten häuslicher Gewalt für beide Geschlechter typisch ist, konterte auch diese Verhaftete mit dem Gegenvorwurf, in Wahrheit sei ihr Freund der Gewalttäter gewesen. Die Polizei stellt klar: "Der Mann ist schüchtern und so ängstlich, dass er sich vor seinem eigenen Schatten fürchtet." Das Opfer wurde mit schwerer Unterernährungen und mehreren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,143210,00.html
ENGLAND: FRAUEN BENEHMEN SICH SCHLIMMER ALS DIE KERLE
Hier ist eine nette Folgestory zu dem Beitrag über von Frauen initiierte Kneipenschlägereien in der letzten Ausgabe: Inzwischen sind englische Hotels und Restaurants so weit, dass sie rein männliche Gruppen als Gäste noch akzeptieren, rein weibliche Gruppen aber nicht mehr. Betrunkene Frauen richten nämlich den weit größeren Schaden an und verjagen den Rest der Kundschaft. Die Managerin eines Restaurants bekundet: "Mit Männern wird man leichter fertig. Du nimmst ihnen den Drink weg, und sie sagen: `Sorry, Schatz´, aber Frauen fangen an, dich zu beschimpfen." Die Leiterin eines Hotels bestätigt dies: "Frauen ignorieren die Regeln und denken, sie könnten damit davonkommen." Und ein Reiseveranstalter sieht dies nicht als ein rein britisches, sondern vielmehr gesamteuropäisches Problem. Lest den Artikel von ... ich glaub´s ja nicht ... Dipesh Gadher (!) und Sebnay Boztas (!) unter http://www.sunday-times.co.uk/news/pages/sti/2001/06/24/stinwenws02013.html
(Also mal im Ernst, das sind doch keine Namen, das sind doch zusammengewürfelte Buchstaben! Einmal quer über die Tastatur gegriffen, statt sich ein sinnvolles Pseudonym auszudenken ... Warum unternimmt denn niemand was?)
US-AMERIKANISCHES ANWALTSMAGAZIN: LEICHTERE STRAFEN FÜR FRAUEN SIND OKAY
Immer wenn man denkt, es kann nicht mehr wilder kommen ... In früheren Ausgaben dieses Zines berichtete ich über internationale Studien, denen zufolge Frauen vor Gericht mit leichteren Strafen davonkommen als Männer. Jetzt fordert das "Massachusetts Lawyers Weekly", diese Tendenz noch zu verstärken. Der juristische Artikel unter http://www.masslaw.com/fundfair.htm ist sehr ausführlich, aber zu seinen Kernargumenten gehört: Frauen werden in unserer Gesellschaft ohnehin vielfach benachteiligt, außerdem sind sie in der Regel die primären Bezugspersonen für ihre Kinder. Sie dem selben Strafmaß wie Männer auszusetzen, käme also in Wahrheit einer doppelten Bestrafung gleich.
FRAUENBEAUFTRAGTE FORDERN: IN ZUKUNFT BITTE "MEINE HERREN UND DAMEN"
Okay, jetzt langt´s. Kann ja kein Mensch mehr eine Satire über den Feminismus schreiben, heutzutage, die nicht sofort von der Wahrheit überboten wird. Da an der Uni Konstanz trotz zehnjähriger Frauenförderung (!) der Frauenanteil unter den Professoren immer noch nur zehn Prozent beträgt ... nein, wird nicht die feministische Ideologie von patriarchalen Seilschaften noch einmal genauer überprüft. Es wird auch nicht darüber nachgedacht, ob die weit überwiegende Mehrzahl der Frauen vielleicht gar kein Interesse an einer Professur hat, so dass man fördern könnte auf Teufel komm raus, ohne dass das etwas brächte. Stattdessen soll das Problem durch einen Austausch in der Anrede gelöst werden: aus "meine Damen und Herren" wird "meine Herren und Damen": http://www.stuttgarter-nachrichten.de/dc1/html/news-stn/20010706lana0010.shtml
Was ich persönlich besonders witzig finde, ist, dass eine der beiden Frauenbeauftragten an der Konstanzer Uni, Reingard Nischik nämlich, vermutlich identisch ist mit einer früheren Dozentin von mir an der Uni Mainz - eine von jenen nämlich, die auch männliche Studenten konsequent mit "Studentinnen" ansprach, um das Geschlechtergefälle zu bekämpfen ...
KANADISCHE FRAUENGRUPPEN SCHEINEN SICH DURCHZUSETZEN
Die kanadischen Feministinnen, die sich weigerten, sich mit Väterrechtlern an einen Tisch zu setzen (siehe frühere Zines), scheinen mit dieser Taktik erfolgreich zu sein und ihre nur für Frauen reservierte Anhörungen zu erhalten. Ihr Ziel ist es, ein Scheidungsgesetz aufzuhalten, das beiden getrennten Partnern gleichen Zugang zu ihren Kindern erlauben würde: http://www.nationalpost.com/news/national/story.html?f=/stories/20010705/609951.html
SINGAPUR: BAHNBRECHEND IN SACHEN "MEN`S NIGHT"
Wir alle kennen es aus diversen Bars, Bistros und anderen Etablissements: die Lady´s Night. Weibliche Kundinnen erhalten Getränke zum reduzierten, vielleicht sogar halben Preis, der Fehlbetrag wird vom Wirt auf die Getränke der männlichen Kundschaft umgeschlagen. Dieser allgemein etablierte und akzeptierte Sexismus ist einer von vielen Mechanismen, welche die These von einer grundsätzlich die Männer begünstigenden Gesellschaft in Zweifel ziehen, gegen die aber bezeichnenderweise kein Mensch ernsthaft protestiert. Von allen Ländern dieser Erde ist es jetzt ausgerechnet in Singapur (leider doch ein bisschen abgelegen), in dem in einigen Bars dieses Prinzip mit einer "Men´s Night" auf den Kopf gestellt wird: http://www.getasia.com.sg/getasia/getasiascenepublish.nsf/Content/Night+out+for+the+boys Männer müssen dort weniger für ihre Drinks zahlen als die Frauen. Resultat: Das Geschäft boomt. Ich würde trotzdem nicht mit angehaltenem Atem darauf warten, dass sich diese Idee auch hierzulande durchsetzt.
JAPAN: WAGONS NUR FÜR FRAUEN
Dass die japanische Bahn insbesondere ihre Züge für Pendler jetzt streng nach Geschlechtern trennt, wurde von Frauen wie von Männern positiv aufgenommen. die Frauen freuen sich darüber, dass endlich diese heimliche Grapscherei aufhört, und die Männer sind glücklich, dass sie nicht mit Drohungen erpresst werden wie: "Du hast mich unsittlich berührt. Gib mir Geld, oder ich gehe zur Polizei." Generell scheint sich aber auch unter japanischen Frauen, die noch nie Probleme mit Belästigern hatten, eine gewisse Männerverachtung breitzumachen, schreibt der Boston Globe unter http://www.globe.com/dailyglobe2/185/nation/In_Japan_a_grope_free_ride+.shtml
CHINA: VERURTEILTE MÄNNER (UND MANCHMAL FRAUEN) WERDEN HINGERICHTET, UM WESTLICHEN KUNDEN ALS ORGANSPENDER ZU DIENEN
"Können wir Ihre Niere haben?" Was sich anhört wie eine Mischung aus Monty Python und urbaner Legende scheint sich als eine erschreckende Tatsache herauszustellen: http://www.telegraph.co.uk/et?ac=005388741719726&rtmo=VrV8MfkK&atmo=rrrrrrrq&am... Da auch in China von der Todesstrafe weitaus mehr Männer als Frauen betroffen sind, stellen Männer dort offenbar auch das verfügbarere Ersatzteillager dar.
VERONA FELDBUSCHS OFFENER BRIEF: "DAS WAR UNTERSTES NIVEAU, FRAU SCHWARZER!" - ALICE SCHWARZER TRITT NACH
Wie ihr inzwischen schon aus 293 anderen Medienorganen wisst, verfasste Verona Feldbusch nach ihrem Streitgespräch mit Alice Schwarzer einen offenen Brief an sie. Dort beklagte sie zum einen Schwarzers Gesprächsstil. ("Sie haben mich stark beleidigt und sich zum Teil unsachliche Geschichten ausgedacht. So etwas bemerkt auch das Publikum. Dass Sie mich mit Frauen aus St. Pauli vergleichen, war einfach unterstes Niveau.") Zum anderen versuchte sie allerdings auch, eine gemeinsame Ebene zu finden: "Trotz allem sollten wir Frauen wie Sie es doch auch seit 30 Jahren predigen zusammenhalten. Ich biete Ihnen nun meine Busenfreundschaft an, in der Hoffnung, dass auch Sie, liebe Frau Schwarzer, etwas dazu gelernt haben. Dass nämlich die Zeit und die Gesetze sich geändert haben. Dass Männer einfach nicht so sind, wie Sie die Männer immer sehen wollen. Dass die Jugend und die Frauen inzwischen sehr viel selbstbewusster und selbstständiger sind, als Sie vermuten." Daraufhin reagierte Alice Schwarzer mit einer neuerlichen Beleidigung: "Verona Feldbusch ist mehr Marionette als Mensch." Die Vorstellung eines Rückkampfes betrachtet Schwarzer als "indiskutabel". (Zum Nachlesen findet man dieses unter http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,143311,00.html, wo man sich auch direkt in ein Diskussionsforum zu dieser Kontroverse weiterklicken kann. Noch einen Zacken drastischer wird Schwarzer unter http://www.bild.de/service/archiv/2001/jul/05/leute/verona/verona.html)
Ob es medientaktisch so clever ist auf "Willst du meine Freundin sein?" sinngemäß mit "Verreck doch, Schlampe!" zu reagieren? Die Offenbach-Post zumindest kommentiert das Verhalten der deutschen Vorzeige-Feministin unter der Überschrift "Kopfnote 5 für Alice Schwarzer": http://www.op-online.de/8_257_39127.html
Und die "Welt" wundert sich darüber, dass es für den deutschen Feminismus offenbar kein wichtigeres Thema gibt als den Busen Verona Feldbuschs: http://www.welt.de/daten/2001/07/06/0706ku265736.htx
Der Hamburger Morgenpost zufolge nehmen die ersten ProminentInnen Alice Schwarzer jedoch in Schutz: http://www.mopo.de/seiten/20010703/nachrichten-artikel28.html Hm. Spätestens wenn ich bei einer Auseinandersetzung auf die Schützenhilfe von Jenny Jürgens angewiesen wäre, würde ich mir allmählich Gedanken machen ...
Schon ein paar Wochen alt und daher bereits in der aktuellen EMMA zu lesen ist Susanne Jaspers Kommentar in der Braunschweiger Zeitung zu dieser Auseinandersetzung: "'Wie doof sind eigentlich Männer, dass sie auf Verona abfahren?', ätzte dieser Tage Alice Schwarzer. Gegenfrage: Wie doof ist eigentlich Alice Schwarzer, dass sie Verona Feldbusch als 'Ohrfeige für uns Frauen' attackiert? Was für ein angekränkeltes Selbstbewusstsein muss doch in der Frontfrau des Feminismus dahinkümmern, dass sie Frau Feldbusch, ausgerechnet diese harmlose Butterblume, als Schlag ins Gesicht begreift? Das muss eine Art Pawlowscher Reflex sein bei Frau Schwarzer, der sie zu diesen albernen feministischen Muskelspielchen treibt, sobald eine Frau allein aus der Tatsache Profit schlägt, dass sie eine Frau ist."
NEUE BRITISCHE WEBSITE FORDERT GLEICHBERECHTIGUNG SPEZIELL FÜR MÄNNLICHE SENIOREN
Die Seite http://www.parity.uk.com/ setzt sich dafür ein, dass auch in der älteren Generation die Männer den Frauen endlich gleichgestellt werden. Obwohl Frauen Mäner um sieben Jahre überleben, kommen sie von der Rente angefangen Jahre vorher in den Genuss diverser staatlicher Vorzüge. Parallelen zu Deutschland bieten sich an.
MEDIAWATCH:
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WIESBADENERIN VERSUCHT, EHEMANN ZU ERSTECHEN
Ein kleiner Artikel aus meiner Lokalzeitung berichtet über folgenden Vorfall: Eine 37jährige aus Wiesbaden versuchte, ihrem Lebenspartner ein 15 Zentimeter langes Küchenmesser in die Brust zu stoßen, nachdem sie ihn beim Betrachten von Pornofilmen "erwischt" hatte. Er schaffte es, sie bis zum Eintreffen der Polizei von sich abzuhalten. Ob dieses Vorkommnis ein Einzelfall oder der Höhepunkt einer Gewaltspirale war, erfährt der Leser nicht. (Letzeres erscheint nach den üblichen Erfahrungen mit häuslicher Gewalt am wahrscheinlichsten.)
Ihr fragt euch natürlich, warum ich eigens darüber berichte. Wenn ich hier jeden Fall häuslicher Gewalt mit einer weiblichen Täterin aufführen würde, hätte ich viel zu tun. Das Interessante für mich ist auch nicht die Tat an sich, sondern ihre Darstellung in der Rhein-Main-Presse. Dort lautet die Überschrift nämlich nicht "Wiesbadenerin versucht, Ehemann zu erstechen", sondern "Pornos sorgten für Rabatz". Wobei zwei Dinge auffallen: Zum einen wird die Schuld nicht bei der Messerstecherin gesehen, sondern auf die bekanntlich böse Pornographie verlagert. (Da sieht man mal wieder, was diese schmutzigen Filme alles anrichten können ...) Zum anderen ist die Verwendung des Wortes "Rabatz" für einen Tötungsversuch reichlich irritierend. Angenommen, ein Mann hätte versucht, seine Frau zu erschlagen, weil ihm das Essen nicht geschmeckt hätte - würde ein Artikel darüber betitelt sein mit "Angebranntes Schnitzel sorgte für Rabatz"? Kaum. Nicht weniger geschmacklos sind andere stilistische Verzierungen in diesem Artikel wie "Ob der 32jährige sich anschließend wieder seinem Filmvergnügen widmete, ist nicht überliefert." (Wieso sollte so ein geiler Kerl auch dadurch von seinem Schmuddelkram abzubringen sein, dass ihn seine Lebenspartnerin gerade versucht hatte umzubringen?) Offenbar kann über häusliche Gewalt, die von Frauen ausgeht, in vielen Medien heute noch nicht anders als mit Stilmitteln wie Verharmlosung und Ironisierung berichtet werden. Auch das trägt dazu bei, dass solche Taten als weniger schlimm und als zu vernachlässigen empfunden werden.
PROBLEME VON MÄNNERN ERREICHEN AUCH "HÖRZU" ALS THEMA
Wie mir dankenswerterweise Maennerrat.de mitteilte, widmet sich die Zeitschrift HÖRZU, Heft 27 vom 29.06.2001, Krisenerscheinungen beim männlichen Geschlecht. Mir liegt ein Transkript dieses Artikels vor, das ich am liebsten einfach in meine Rubrik DOKUMENTATION übernehmen würde - allerdings würde ein Zitat dieser Länge das Zitatrecht überschreiten und könnte mir theoretisch Copyright-Probleme einbringen.
Deshalb zusammengefasst: Unter der Überschrift "Völlig von der Rolle" vertritt der von einem männlichen Autor verfasste Artikel die These, dass der heutige Mann sich den veränderten Umständen anzupassen habe, wenn er nicht vollends zum Auslaufmodell werden wolle. Dass diese Gefahr bestehe und öffentlich auch verstärkt als solche wahrgenommen werde, zeige sich darin, dass "im Buchladen das Regal mit den Männer-Ratgebern inzwischen länger als die Theke in unserer Stammkneipe" sei, sich "im Internet mittlerweile mehr Seiten unserer Befindlichkeit als der Fußball-Bundesliga" widmen und selbst der Kultursender Arte für den 12. Juli einen Themenabend über die Krise der Männlichkeit angekündigt habe. Der Mann habe als Ernährer ebenso ausgedient ("Bis zum Jahr 2010, so sagt das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung in Nürnberg voraus, werden viermal so viele männliche Arbeitskräfte ihren Job verlieren wie weibliche.") wie als Erzieher oder Beschützer. Dabei sei er nicht in der Lage, angemessen flexibel auf diese Veränderungen zu reagieren. "Genau darin sehen Experten die Hauptursache für unsere Misere: dass wir, anders als die Frauen, so starr sind, so wenig geschmeidig. ... Andererseits kennt fast jeder von uns einen, der immer ganz besonders flexibel und geschmeidig vorgeht - und damit weder im Job noch bei den Frauen ankommt. Die Kollegen stempeln ihn als Weichei ab, die Freunde verulken ihn als notorischen Frauenversteher - und die Frauen selbst finden ihn zwar ausgesprochen nett, aber zum Verlieben dann doch `zu lieb´. Ein bisschen Macho soll schon sein."
In diesem Zusammenhang wird Jochen Hoffmann vom Informationszentrum für Männerfragen in Frankfurt zitiert: "Männer, die mit Erektionsstörungen zu uns kommen, sind meistens welche, die den Frauen alles recht machen wollen." Die 1986 gegründete Beratungsstelle habe mit 2000 der verschiedensten Anfragen pro Jahr noch nie so viel Zulauf gehabt wie heute. Das größte Problem sei Gewalt, allerdings aus der Täterperspektive: "Immer mehr Männer, so Hoffmann, schlagen aus Ohnmacht und Verzweiflung einfach zu, um dann reuig in
der Beratung aufzutauchen." Die Betreffenden seien durch ihren Beruf nur in der Lage, in hierarchischen, nicht aber in partnerschaftlichen Strukturen zu denken. Als "Konsequenz" reichten Frauen inzwischen zwei Drittel aller Scheidungsanträge ein. (Dass diese überwiegend weibliche Bereitschaft zur Auflösung einer Beziehung tatsächlich vorausgehendem männlichem Denken oder Verhalten anzulasten ist, wird in dem Artikel nur behauptet, nicht belegt.)
Fazit: "Es ist weit gekommen. Im vergangenen Jahr riefen die Vereinten Nationen erstmals einen Welt-Männertag (3. November) aus, an dem auf unsere traurige Lage aufmerksam gemacht wurde. Denn nicht nur in Deutschland gerät das einst starke Geschlecht in die Defensive. Selbst die Hochburgen der Männlichkeit geraten ins Wanken: In Rom wurde das erste Not-Telefon für misshandelte Ehemänner eingerichtet. Es klingelt oft. Und im türkischen Antalya soll das erste Männerhaus eröffnet werden - als Zufluchtsstätte für Kerle, deren Frauen regelmäßig die Hand ausrutscht."
(Autor: Uwe Rasche, Mitarbeit: Corinne Schmid, Nadine Schwede)
Es folgt ein Interview mit dem Hamburger Diplompädagogen Alexander Bentheim, der die Männerzeitschrift "Switchboard" herausgibt. Auch Bentheim beklagt, dass Männern die heute notwendige Flexibilität ebenso fehle wie die Fähigkeit, neue Kontakte zu suchen. (Könnte beides etwas damit zu tun haben, dass klassischerweise der Mann als Familienernährer immer noch auf den Mindestens-acht-Stunden-Tag festgelegt ist, während die verheiratete Frau schon seit Jahrzehnten zwischen volltags, halbtags und gar nicht berufstätig wählen kann?) Bentheim weist insgesamt die Verantwortung für ihre Probleme allein den Männern zu, was vom pädagogisch-psychologischen Gesichtspunkt natürlich Sinn macht (ich kann nur mein eigenes Verhalten ändern, nicht das anderer Menschen), als gesamtgesellschaftliche Analyse meines Erachtens nach aber deutlich zu kurz greift.
MEINUNG:
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STEHEN FRAUEN AUF SEXISMUS?
Da wir gerade davon sprechen, wie schwer sich der Mann von heute damit tue, seine neue Rolle zu finden: Könnte ein Grund dafür auch daran liegen, dass er von feministischen Gouvernanten ständig zu hören bekommt, was er als frauenfreundlicher Mann zu tun, zu lassen, zu sagen und zu denken hat ... während viele junge Frauen heute von keinem anderen Mann hingerissener sind als von dem Popstar Eminem, der Sexismus zu einer Kunstform erhoben hat? Mehr dazu unter http://www.smh.com.au/news/0107/01/national/national4.html
GILT MORD INZWISCHEN ALS NATÜRLICHER BESTANDTEIL VON MUTTERSCHAFT?
Diese Frage stellt uns Wendy McElroy in Reaktion auf die Diskussion, die sich um den Fall Andrea Yates entspann: die Mutter, die ihre fünf Kinder tötete. McElroy stellt fest, dass die Rate (tödlicher) Gewalt, die Kinder durch Mütter erleiden, selbst dann noch beängstigend hoch ist, wenn man in Betracht zieht, dass Mütter nun einmal hauptsächlich für die Betreuung ihrer Kinder verantwortlich sind. In diesem Zusammenhang empfindet es McElroy als in höchstem Maße bedenklich, wie schnell und unhinterfragt die Medien die feministische Mythologie übernehmen, der zufolge Mütter immer Opfer und niemals Täter sind sowie die Schuld an ihren Verbrechen automatisch beim Ehemann oder bei der Gesellschaft gesucht wird. Eine Feministin verkündete gar: "Dass Andrea Yates jede Mutter sein könnte, jagt uns solche Angst ein, dass wir versuchen, sie mit juristischen Formalitäten von uns zu distanzieren." McElroy sieht eine neue feministische Masche darin, dass Frauen zwar als einerseits den Männern überlegen, aber andererseits nicht verantwortlich für ihre eigenen Handlungen beschrieben werden. Wenn Feministinnen nicht länger leugnen können, dass Frauen genauso gewalttätig wie Männer sind, ziehen sie das neue Kaninchen aus dem Zylinder, dass Frauengewalt selbstverständlich nur das Resultat einer männergeprägten Kultur sei. Lest den ganzen Artikel unter http://www.foxnews.com/story/0,2933,28668,00.html
Zum selben Thema äußert sich auch der britische Spectator unter http://www.spectator.co.uk/article.php3?issue=2001-06-30&id=845 Und unter http://www.drudgereport.com/Weiss/062601.htm hinterfragt Deb Weiss, wie schnell eine Frau in den Medien eine Karriere von der fünffachen Kindsmörderin bis zur Märtyrerin machen kann. Auch sie kommt zu dem Schluss: Wäre es ein Vater gewesen, der seine fünf Kinder getötet hätte, eins nach dem anderen, hätte es kein Festival des Verständnisses gegeben und keine nicht abreißende Reihe von Bekundungen des einfühlenden Mitleids und Bedauerns. Stattdessen hätten wir die üblichen "Fachleute" gehört, die uns vom Übel der Männlichkeit gekündet und eine Reedukation von Männern gefordert hätten, um die Gesellschaft vor der Bedrohung des Testosterons zu schützen. (Auch in Deutschland reitet ein Soziologe wie Dieter Otten ja recht erfolgreich auf dieser Welle.) Deb Weiss: Frauen zu schützen und Männer zu verdammen mag eine instinktive Handlung sein. Aber wenn diese Haltung dermaßen zur politischen und medialen Routine gerät, dann könnte diese kulturelle Pathologie bald kaum wiedergutzumachenden Schaden anrichten.
BÜCHER:
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DREI NEUE TITEL ZUM "THIRD WAVE FEMINISM"
Cathy Young ist eine Top-Autorin und renommierte Journalistin in der Geschlechterdebatte der USA, wobei sie weder den Feministinnen, noch den Maskulisten nahesteht. Unter http://www.reason.com/0107/co.cy.what.html bespricht sie drei neuerschienene Bücher zum feministischen Revival; zur angeblichen Dritten Welle des Feminismus, wie er von den heute 20- bis 30jährigen Frauenrechtlerinnen vertreten wird. Da im Gegensatz zu feminismuskritischen Büchern profeministische Titel sehr schnell auf den deutschen Markt übernommen werden, könnt ihr hier schon einmal lesen, worüber man hierzulande vermutlich in einem Jahr sprechen wird. Young weist darauf hin, dass nur eines dieser Bücher ("Flux") Männer in die Geschlechterdebatte mit einbezieht. Das tut es jedoch anscheinend recht gründlich: Beispielsweise weist es darauf hin, dass auch Männer in unserer Gesellschaft Nachteile zu erleiden haben und dass auch Frauen oft eine Ursache des Geschlechter-Dilemmas sind: Beispielsweise ziehen sie nur für sich selbst die Wahlfreiheit in Erwägung, bloß halbtags berufstätig zu sein, stellen ihre Rechte als Mutter über die des Vaters und weisen männliche Verehrer mit "beschränkten Verdienstmöglichkeiten" zurück. Vor fünf Jahren waren es nur die Hardcore-Maskulisten, die solches weibliches Verhalten kritisierten. Und selbst heute noch muss man sich als Mann Frauenfeindlichkeit vorwerfen lassen (und einen neuen Lektor suchen), wenn man diese Dinge zur Sprache bringt.
WISSENSCHAFTLER WIDERLEGT DIE SECHS ÜBELSTEN VORURTEILE GEGEN SCHEIDUNGSVÄTER UND ERGRÜNDET IHRE URSACHEN
Robert Lockes Rezension zu Dr. Stanford Bravers Buch "Divorced Dads: Shattering the Myths" erklärt, wie Braver in seinem Werk sechs der virulentesten Anti-Väter-Mythen widerlegt, und er ergründet zugleich, wie diese Fehlurteile überhaupt erst entstehen konnten: http://www.frontpagemag.com/columnists/locke/2001/locke06-29-01.htm Sehr lesenswert. (Zur Erklärung: Der in dem Artikel verwendete Ausdruck "Deadbeat Dads" wird im Amerikanischen für unterhaltsflüchtige Väter verwendet.)
ZITAT DER WOCHE:
Tomb-Raider-Star Angelina Jolie auf die Frage, was sie tun würde, wenn sie ihren Mann bei einem Seitensprung ertappen würde: "Ich würde ihn nicht umbringen, weil seine Kinder noch so klein sind und ihren Vater brauchen. Aber ich würde ihn verhauen. Ich weiß genau, wo seine ganzen Sportverletzungen sind und es richtig weh tut." In einem anderen Interview phantasiert sie davon, dies mit einem Baseballschläger zu tun.
DOKUMENTATION:
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ZENTRALE INFORMATIONEN ZU GEPLANTEM HUNGERSTREIK IN BERLIN
Am 13.7.2001 beginnt in Berlin der Hungerstreik von mindestens sieben französischen und amerikanischen
Eltern, deren Kinder entführt wurden und die zum Teil seit Jahren ihre Kindern noch nicht einmal sehen durften.
Diese Eltern bitten mit der folgenden Erklärung um Unterstützung. Deutsche Vaterrechtler weisen darauf hin, dass diese Aktion auch für sie eine ideale Möglichkeit darstellt, auf die Missstände in Deutschland bezüglich der eigenen Kinder hinzuweisen. Denn: Es wird erwartet, dass dieser Hungerstreik eine breite nationale und internationale Aufmerksamkeit erhalten wird. Wer näheres über den exakten Ort und Zeitpunkt dieser Aktion wissen und sich eventuell daran beteiligen möchte, möge mit paPPa.com oder mit Frau Dr. Karin Jäckel Kontakt aufnehmen. PaPPa.com: "Eine telefonische Hotline ist in Vorbereitung, weitere News werden jetzt kontinuierlich per Mail und Fax versandt und bei paPPa.com kurzfristig veröffentlicht werden unter http://www.paPPa.com/hunger/ Wer ebenfalls seine Kinder nicht sehen darf, sollte sich entsprechend den Hinweisen der Veranstalter vorbereiten: Ein Bild von den Kindern in der einen Hand, Anzahl der Besuchskontakte in wieviel Tagen in der anderen Hand. Das ganze möglichst groß. Details siehe http://www.isonet.fr/berlin"
Auf der genannten Website von paPPa.com finden sich auch Links und Informationen zu den Hintergründen. Besonders lesenswert ist wieder einmal ein Brief Dr. Karin Jäckels. Darin weist sie etwa darauf hin, dass das Ausland die in Deutschland in diesem Zusamenhang begangenen Menschenrechtsverletzungen inzwischen mit dem Lebensborn-Prinzip der Nationalsozialisten vergleicht (tatsächlich finden sich erschreckende Übereinstimmungen zwischen aktuellen Beschlussformulierungen und den Verhörprotokollen der Nürnberger Prozesse), und dass mit ein Grund für den ausbleibenden Erfolg der deutschen Green-Card-Aktion darin zu sehen sei, dass die Abenteuerlichkeiten im deutschen Familienrecht mittlerweile international gut bekannt sind.
Die deutschen Behörden versuchen natürlich, es den Vaterrechtlern nicht ganz so einfach zu machen mit ihren Protesten (wäre ja langweilig sonst). So vermeldet paPPa.com zu einem Fall, den ich schon im letzten e-zine dokumentierte: "Maurice Elfeke, ein Mitorganisator dieser Aktion, wurde anlässlich eines Gerichtstermins am 25. Juni unter einer fadenscheinigen Begründung inhaftiert und soll bis zum 20. Juli im Gefängnis bleiben. Bitte
solidarisiert Euch mit ihm, entweder online im Internet unter http://www.isonet.fr/maurice oder auch
per Brief/Fax an die Justizvollzugsanstalt: Herrn Maurice Elfeke, JVA Hannover, Schulenburger Landstrasse 145, D-30165 Hannover, Fax: 0511 6798 13." Des weiteren kündigt paPPa.com an, in den nächsten Tagen eine
Liste der politisch Verantwortlichen zusammenzustellen, an die Protestbriefen versandt werden können.
Hier nun die Erklärung der ab dem 13. Juli in Hungerstreik tretenden Eltern (mit sehr behutsamen sprachlichen Eingriffen meinerseits):
Hungerstreik in Berlin, beginnend am 13. Juli 2001
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Die Aktion wird bisher (2. Juli 01) von den folgenden Organisationen unterstützt:
Frankreich:SOS Enlevement denfants par lAllemagne - http://perso.club-internet.fr/sosenlev/
Deutschland: paPPa.com e.V. - Eltern im Internet - http://www.paPPa.com + Väteraufbruch für Kinder e.V. - http://www.vafk.de
Kanada:Fathers for Life http://www.fathersforlife.org
Wer sind wir ?
Wir sind eine Gruppe französischer und amerikanischer Eltern, die ihre Kinder seit Jahren nicht mehr gesehen haben, weil die deutsche Justiz - sehr oft ohne uns je angehört zu haben bzw. zum Teil auch durch geheime Handlungen - uns willkürlich das Sorgerecht für unsere Kinder entzogen hat. Zwei deutsche Väter haben sich uns bereits angeschlossen. Ein Vater wird aus Süd-Afrika kommen; er versucht die Unterstützung vom Präsidenten Nelson Mandela zu erhalten.
Warum streiken wir ?
Der Hungerstreik ist für uns das letzte Mittel, um unseren Kindern die Möglichkeit zu geben, den zweiten Elternteil wieder in Frankreich oder den USA bzw. auch in Deutschland zu sehen.
Wir streiken, weil deutsche Richter unsere bionationalen Kinder zu den bereits zwei Millionen in der Bundesrepublik lebenden Scheidungswaisen hinzugefügt haben.
Wir streiken, weil deutsche Jugendämter sich diese staatlich verordneten Kindesentführungen noch unverschämter von unserem Geld finanzieren lassen wollen.
Wir streiken, weil fast jede deutsche Familiengerichtsentscheidung zum "Wohl der Kinder" einen Elternteil, meist den Vater, aus dem Leben des Kindes ausgrenzt. Wir wissen, dass mehrere hundertjausende "entsorgte" Eltern in Deutschland davon betroffen sind. Sie finden nur genauso wenig Gehör bei Gericht und den Politikern wie wir.
Was ist unser Ziel ?
Unser Ziel ist, dass das Wohl des Kindes in Deutschland als das "natürliche Bedürfnis eines Kindes, die emotionale Beziehung zu seinen beiden Eltern zeitlich zur Hälfte mit den beiden Elternteilen zu pflegen" endlich gesetzlich garantiert wird und zwar ohne die bisherige Möglichkeit, dass ein Elternteil das Recht des Kindes auf seine beiden Eltern verhindern kann.
Warum Berlin ?
Wir streiken in Berlin, weil in Deutschland die Familienpolitik von Richtern und nicht von den Politikern bestimmt wird.
Wir kommen nach Berlin um laut zu rufen:
Wir sind das Volk und wir sind Eltern
Ein Teil der deutschen Nation rief:
Wir sind das Volk, wir sind das Volk und bekam Recht.
Wann und wo wird der Hungerstreik stattfinden ?
Der Hungerstreik beginnt am 13 Juli in Berlin.
Eine Demonstration von Delegationen verschiedener Organisationen wird am 14. Juli stattfinden. Deutsche Eltern und bionationale Eltern wollen die gleichen Rechte für sich und ihre Kinder haben.
Wo genau der Hungerstreik in Berlin Stadtmitte stattfindet, wird aus Sicherheitsgründen ganz zuletzt bekannt gegeben.
Wer kann mitmachen und wie ?
Jeder Elternteil, der meint, um seine Elternschaft durch die Justiz betrogen worden zu sein, kann sich uns anschließen. Er kann einen Tag lang mit uns hungern. Wir werden in der linken Hand ein Bild unserer Kinder halten, in der rechten Hand auf einem weißen Blatt die Anzahl der Tage, die wir unsere Kinder seit der Trennung nicht gesehen haben, darunter die Zahl der Tage, die seit der Trennung bzw. Scheidung vergangen sind.
Welche Forderung haben wir ?
Wir fordern eine einheitliche Regelung des Familienrechtes in Europa.
Wir, die Hungerstreikenden, werden erst dann aufhören, wenn wir vom deutschen Parlamentpräsidenten bzw. von der deutschen Regierung die schriftliche Zusicherung erhalten haben, dass die deutsche Regierung bis Ende des Jahres dem europäischen Parlament in Strassburg ein Gesetzentwurf zur Schaffung eines europäischen Familiengesetzes vorlegen wird, in dem die Sorge um das Wohl der Kinder ausdrücklich mit dem garantierten Rechtsanspruch des Kindes auf seinen beiden Elternteile erklärt wird.
Die deutsche Regierung soll sich dazu äußern, warum sie selbst unterschriebene internationale Verträge wie die Haager Konventionen nicht einhält, z.B. die UN-Kinderrechtskonventionen für die nichtehelich geborenen Kinder in Deutschland nicht gelten lässt.
Olivier Karrer
Medien die uns bisher kontaktiert haben:
ARD, ZDF, MDR, SWR, BILD Zeitung, Washington Post
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Das Medieninteresse an dieser Aktion ist seit Verlautbarung dieser Erklärung noch einmal stark angestiegen.
WEBTIPP:
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Das absolut endcoolste, megageilste, grenzgenialste und ultrahippste (sorry, zuviel VIVA) Internet-Forum, in dem über Geschlechterfragen im allgemeinen und Maskulismus im besonderen diskutiert werden kann, findet sich im Augenblick auf Parsimony: http://f25.parsimony.net/forum63 067/ Es trägt den meiner Ansicht nach etwas irreführenden Titel "Wieviel Gleichberechtigung verträgt das Land?", besteht erst seit gut zwei Wochen und arbeitet sich schon mit großen Schritten unter knapp 6000 aktiven Parsimony-Foren auf die Top-100-Liste vor. Pro Tag verzeichnet es mehr als 1000 Zugriffe (auch wenn sich bislang nur ein Grüppchen von Stammpostern so recht traut, pro oder contra die feministische Korrektheit Stellung zu beziehen). Zugegeben, die Zugriffszahlen haben noch keine PaPPa.com-Dimensionen erreicht, aber dafür trifft man auch auf viele Diskutanten jenseits des Feldes Elternschaft, Scheidung und Unterhalt. Ein Teilnehmer brachte es folgendermaßen auf den Punkt: "Vor rund 30 Jahren gab es einen Rundfunksender, der sich immer mit der Ansage gemeldet hat: `Hier ist RIAS Berlin, eine freie Stimme der freien Welt!´ Heute könnte es heißen: `Hier ist Jörgs Internetforum, eine freie Stimme der freien Männerwelt!´" Es finden sich dort originelle Ansichten, geistreiche Analysen und so manche brisante Information zu neuen Ereignissen im Geschlechterkampf. Über den Catfight zwischen Alice Schwarzer und Verona Feldbusch wird ebenso diskutiert wie über Zukunft und Ziele der Männerbewegung oder die neuesten Erkenntnisse über männliche Opfer von häuslicher Gewalt. Wie schon gesagt: Das Forum besteht erst seit wenigen Tagen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass es in den nächsten Wochen noch viel bunter, lebhafter und kontroverser werden wird. Klickt doch einfach mal rein und schaut euch um. Es kostet nur wenige Minuten, und ihr könntet dort Brüdern (und Schwestern) im Geiste mitteilen, was ihr über bestimmte Dinge denkt.
Das war´s mal wieder für diese Woche. Bis nächsten Samstag meine besten Wünsche euch allen da draußen an den Monitoren. Dare to become invisible!
Arne
gesamter Thread:
- INVISIBLE MEN e-zine Nummer 5 -
Arne Hoffmann,
07.07.2001, 15:19
- Re: INVISIBLE MEN e-zine Nummer 5 -
Gerhard Hanenkamp,
07.07.2001, 18:09
- Re: INVISIBLE MEN e-zine Nummer 5 - Arne Hoffmann, 08.07.2001, 13:30
- Re: INVISIBLE MEN e-zine Nummer 5 -
Gerhard Hanenkamp,
07.07.2001, 18:09