Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Jeder muß sich entscheiden:

Depp, weil Mann, Monday, 22.10.2001, 13:59 (vor 8519 Tagen)

Jeder muß für sich die GRUNDFRAGE entscheiden: Geht es

a)um explizite MÄNNER-Anliegen ?

Oder geht es

b) um "allgemein-menschliche" Anliegen, die "unabhängig" von der Geschlechtszugehörigkeit gelten ("jenseits der Geschlechterdifferenz" existieren) ?

Ich bin ganz klar für die Position a)!
Vorteile sind:
- Solidarität unter uns als MÄNNER ist nur möglich, wenn wir die Position a) einnehmen.
- Wir haben eine eindeutigere Begrifflichkeit zur Verfügung, wenn wir die Position a) einnehmen. Wir können z.B. darüber reden, daß es Männer gibt, die "VERRÄTER" an der Sache der Männer sind, das sind z.B. männliche Politiker, die eine Politik GEGEN Männer machen. Dieses Hantieren mit dem Begriff "Verrat" ist überhaupt nur möglich, wenn wir die Variante a) wählen. Wählen wir die Variante b), ist dieses Argumentations-Schema nicht möglich und wir berauben uns vieler Möglichkeit in der Diskussion, wir stehen dann z.B. konsterniert vor dem Argument: "Aber es sind doch MÄNNLICHE Politiker, die so komische Gesetze machen! Dann kann es doch nicht männerfeindlich sein, ihr leidet unter Realitätsverlust und habt Halluzinationen !" Es gibt noch viele solcher Beispiele für Nöte in der diskursiven Ausandersetzung, die daraus entstehen, daß wir keine EINDEUTIGE parteiliche Position einnehmen, daß wir eine zu unscharfe Abrenzung EIGENER Interessen vornehmen.
- Wir können uns bei der Position a) besser gegen Frauen abgrenzen, die unsere Diskussion und Selbstfindung durch ihr neunmalkluges Dazwischengeplappere VERWIRREN. Wir finden dadurch leichter zu einer EIGENSTÄNDIGEN Position, an der es uns gerade mangelt, das ist ja eigentlich das Problem.

autsch

plupp, Monday, 22.10.2001, 15:34 (vor 8519 Tagen) @ Depp, weil Mann

Als Antwort auf: Jeder muß sich entscheiden: von Depp, weil Mann am 22. Oktober 2001 10:59:59:

Jeder muß für sich die GRUNDFRAGE entscheiden: Geht es
a)um explizite MÄNNER-Anliegen ?
Oder geht es
b) um "allgemein-menschliche" Anliegen, die "unabhängig" von der Geschlechtszugehörigkeit gelten ("jenseits der Geschlechterdifferenz" existieren) ?
Ich bin ganz klar für die Position a)!
Vorteile sind:
- Solidarität unter uns als MÄNNER ist nur möglich, wenn wir die Position a) einnehmen.
- Wir haben eine eindeutigere Begrifflichkeit zur Verfügung, wenn wir die Position a) einnehmen. Wir können z.B. darüber reden, daß es Männer gibt, die "VERRÄTER" an der Sache der Männer sind, das sind z.B. männliche Politiker, die eine Politik GEGEN Männer machen. Dieses Hantieren mit dem Begriff "Verrat" ist überhaupt nur möglich, wenn wir die Variante a) wählen. Wählen wir die Variante b), ist dieses Argumentations-Schema nicht möglich und wir berauben uns vieler Möglichkeit in der Diskussion, wir stehen dann z.B. konsterniert vor dem Argument: "Aber es sind doch MÄNNLICHE Politiker, die so komische Gesetze machen! Dann kann es doch nicht männerfeindlich sein, ihr leidet unter Realitätsverlust und habt Halluzinationen !" Es gibt noch viele solcher Beispiele für Nöte in der diskursiven Ausandersetzung, die daraus entstehen, daß wir keine EINDEUTIGE parteiliche Position einnehmen, daß wir eine zu unscharfe Abrenzung EIGENER Interessen vornehmen.
- Wir können uns bei der Position a) besser gegen Frauen abgrenzen, die unsere Diskussion und Selbstfindung durch ihr neunmalkluges Dazwischengeplappere VERWIRREN. Wir finden dadurch leichter zu einer EIGENSTÄNDIGEN Position, an der es uns gerade mangelt, das ist ja eigentlich das Problem.

hi deppweilmann,
ich habe gar nicht vor, mich von frauen komplett abzugrenzen, zumal dies in einem anonymen forum gar nicht möglich ist, mal so ganz nebenbei.

wenn du hier aufmerksam liest, wirst du auch oft von frauen sehr männerfreundliche beiträge lesen. da gibt es für diese frauen keinen widerspruch zur eigenen identität. ebenso sehe ich es auch. in frauenfreundlichen muss kein widerspruch zu meinem mann-sein sein.

selbstfindung als mann beinhaltet glaube ich:
- austausch mit andern männern, ohne dass frauen zuhören
- austausch mit frauen, um auch zu wissen, wie mann wirkt
- austausch mit allen, um sich in relation setzen zu können
- selbst alleine darüber nachdenken

alle vier punkte sind wichtig. eine reine abgrenzung oder eine reine gesamtheit sind beide negativ.

für den reinen männeraustausch und selbsterfahrungs und selbstfindungserfahrungen, schau mal auf [link=http://www.maennertreffen.de/" target="_blank]http://www.maennertreffen.de/[/link]. schau mal, ob das nächste männertreffen für dich erreichbar ist. wäre, wenn man die erfahrungsberichte mal liest, bestimmt eine gute möglichkeit für dich. hm, wenn es mir möglich ist, kannste mich dort auch antreffen. habs mir zumindest vorgenommen.

die treffen finden wohl mindestens jährlich mit stets wechselnden veranstaltungsorten statt. selbstfindung und sehen, dass andere gar nicht so anders sind, solidarität erfahren und wirklich hilfe und rat finden.

und männerfeindliches kannst du zur not in monis forum mitbekämpfen, bzw beim aufbau einer männerfreundlichen organisation helfen.

in diesem forum nur männerinteressen zu diskutieren, ist nicht so ganz richtig. es ist wichtig, dass du deine meinung hast und in der lage bist, etwas lesen zu können, deine meinung darüber zu bilden und infos aufnehmen zu können, ohne die meinung des autors übernehmen zu müssen.

das kannst du in einem gemischten forum gut trainieren.

wenn du mal ausserhalb der öffentlichkeit über etwas nur unter männern reden willst, kannst du mir zum beispiel eine mail schicken oder dich in eine der emaildiskussionslisten eintragen. wenn du nicht weisst, wo du diese findest, kann ich dir weiterhelfen.

ich kann dir zustimmen, dass es themen gibt, über die ich nicht mit frauen rede, wo mir deren meinung auch egal ist, aber die haben selten was mit themen zu tun, die in diesem forum behandelt werden.

achja, wenn du aus dem rhein-main-gebiet kommst, melde dich bitte auf jeden fall.

gruss
plupp

monis forum

Re: autsch

Depp, weil Mann, Monday, 22.10.2001, 16:27 (vor 8519 Tagen) @ plupp

Als Antwort auf: autsch von plupp am 22. Oktober 2001 12:34:49:

Natürlich habe ich nicht vor, mich völlig von Frauen abzugrenzen (was ja in der gesellschaftlichen Realtität auch überhaupt nicht möglich ist).
Es ging mir mehr um die HALTUNG, wenn du so willst, die IDEOLOGIE, auf deren Basis wir mehr Erfolg haben, unsere Gleichstellung mit den Frauen zu erreichen.
Die Frage ist doch, ob unsere Haltung primär spezifisch-männerbezogen und erst sekundär gesamt-politisch sein sollte, oder umgekehrt. In der jetzigen Phase halte ich das Primat der spezifisch-männerbezogenen Haltung für angebracht. Wir müssen unsere spezifischen Interessen als Männer voranstellen, dann erst kommen andere Fragen.

Ich erläutere das wieder am Beispiel Wehrpflicht, aber es kann auf alle anderen Themenbereich übertragen werden:
Wir sollten in der Wehrpflichtdebatte in erster Linie die Geschlechterfrage stellen, d.h. die Gleichberechtigung im Auge haben. Das heißt, wir sollten uns als Männer auf einen gemeinsamen Nenner einigen, nämlich unsere männlichen Interessen.
Alle anderen Fragen sollten wir als sekundär ansehen: Ob Armee ja oder nein, ob Berufsarmee oder Wehrpflichtigenarmee, ob Pflichtdienst für Männer und Frauen oder kein Pflichtdienst usw. Diese Fragen überhaupt zu diskutieren, führt nur zur Zersplitterung, wir sollten die Diskussion über diese Fragen deshalb hintanstellen.
Wenn wir Männer uns auf einen solchen "Minimalkonsens" einigen, ist unsere Basis größer: Egal, welche politsche Position wir in Einzelfragen (in diesem Beispiel im Bereich der Verteidigungspolitik) vertreten, so haben wir dennoch EINE GEMEINSAME PLATTFORM und das ist die Verfolgung unseres spezifisch männlichen Interesses: Unser Interesse als Männer daran, gleiche Rechte wie die Frauen zu bekommen und die Benachteiligungen zu beseitigen.

PS: Danke, plupp für die Einladung, ich komme aus dem rhein-neckar-gebiet, ich überlegs mir noch.

Re: autsch

plupp, Monday, 22.10.2001, 17:18 (vor 8519 Tagen) @ Depp, weil Mann

Als Antwort auf: Re: autsch von Depp, weil Mann am 22. Oktober 2001 13:27:00:

Natürlich habe ich nicht vor, mich völlig von Frauen abzugrenzen (was ja in der gesellschaftlichen Realtität auch überhaupt nicht möglich ist).
Es ging mir mehr um die HALTUNG, wenn du so willst, die IDEOLOGIE, auf deren Basis wir mehr Erfolg haben, unsere Gleichstellung mit den Frauen zu erreichen.
Die Frage ist doch, ob unsere Haltung primär spezifisch-männerbezogen und erst sekundär gesamt-politisch sein sollte, oder umgekehrt. In der jetzigen Phase halte ich das Primat der spezifisch-männerbezogenen Haltung für angebracht. Wir müssen unsere spezifischen Interessen als Männer voranstellen, dann erst kommen andere Fragen.
Ich erläutere das wieder am Beispiel Wehrpflicht, aber es kann auf alle anderen Themenbereich übertragen werden:
Wir sollten in der Wehrpflichtdebatte in erster Linie die Geschlechterfrage stellen, d.h. die Gleichberechtigung im Auge haben. Das heißt, wir sollten uns als Männer auf einen gemeinsamen Nenner einigen, nämlich unsere männlichen Interessen.
Alle anderen Fragen sollten wir als sekundär ansehen: Ob Armee ja oder nein, ob Berufsarmee oder Wehrpflichtigenarmee, ob Pflichtdienst für Männer und Frauen oder kein Pflichtdienst usw. Diese Fragen überhaupt zu diskutieren, führt nur zur Zersplitterung, wir sollten die Diskussion über diese Fragen deshalb hintanstellen.
Wenn wir Männer uns auf einen solchen "Minimalkonsens" einigen, ist unsere Basis größer: Egal, welche politsche Position wir in Einzelfragen (in diesem Beispiel im Bereich der Verteidigungspolitik) vertreten, so haben wir dennoch EINE GEMEINSAME PLATTFORM und das ist die Verfolgung unseres spezifisch männlichen Interesses: Unser Interesse als Männer daran, gleiche Rechte wie die Frauen zu bekommen und die Benachteiligungen zu beseitigen.
PS: Danke, plupp für die Einladung, ich komme aus dem rhein-neckar-gebiet, ich überlegs mir noch.

du hast einige wichtige sachen genannt, die ich nochmal in anderer form hervorheben möchte:

- sich darüber bewusst werden, was denn die eigenen interssen überhaupt sind

- die diskussion nicht mittendrin anfangen

- eine plattform für reine männerinteressen schaffen, diese präsentieren und zur diskussion stellen

- offensiv werden

- nicht nur auf themen antworten, die andere vorgeben

- gesamtinteressen finden

- die basis für solidarität schaffen, konkurrenzdenken abschaffen

- die eigenen interessen im auge behalten

- diskussionen auf grundsätzliches beschränken und nicht verzetteln lassen

hinzu kommt:

- aus fehlern der anderen lernen

-> keine ideologie, wie den feminismus umgekehrt schaffen.
-> nicht dazu werden, die diskussionen zu hetztiraden werden zu lassen. aus hetze wird niemand klug
-> eigene interessen wahren, ohne darauf aus zu sein, andere zu erniedrigen.

das ist ein guter ansatz. ich werde ihn festhalten.

gruss
plupp

d'accord ! (nt)

Depp, weil Mann, Monday, 22.10.2001, 17:35 (vor 8519 Tagen) @ plupp

Als Antwort auf: Re: autsch von plupp am 22. Oktober 2001 14:18:14:

Natürlich habe ich nicht vor, mich völlig von Frauen abzugrenzen (was ja in der gesellschaftlichen Realtität auch überhaupt nicht möglich ist).
Es ging mir mehr um die HALTUNG, wenn du so willst, die IDEOLOGIE, auf deren Basis wir mehr Erfolg haben, unsere Gleichstellung mit den Frauen zu erreichen.
Die Frage ist doch, ob unsere Haltung primär spezifisch-männerbezogen und erst sekundär gesamt-politisch sein sollte, oder umgekehrt. In der jetzigen Phase halte ich das Primat der spezifisch-männerbezogenen Haltung für angebracht. Wir müssen unsere spezifischen Interessen als Männer voranstellen, dann erst kommen andere Fragen.
Ich erläutere das wieder am Beispiel Wehrpflicht, aber es kann auf alle anderen Themenbereich übertragen werden:
Wir sollten in der Wehrpflichtdebatte in erster Linie die Geschlechterfrage stellen, d.h. die Gleichberechtigung im Auge haben. Das heißt, wir sollten uns als Männer auf einen gemeinsamen Nenner einigen, nämlich unsere männlichen Interessen.
Alle anderen Fragen sollten wir als sekundär ansehen: Ob Armee ja oder nein, ob Berufsarmee oder Wehrpflichtigenarmee, ob Pflichtdienst für Männer und Frauen oder kein Pflichtdienst usw. Diese Fragen überhaupt zu diskutieren, führt nur zur Zersplitterung, wir sollten die Diskussion über diese Fragen deshalb hintanstellen.
Wenn wir Männer uns auf einen solchen "Minimalkonsens" einigen, ist unsere Basis größer: Egal, welche politsche Position wir in Einzelfragen (in diesem Beispiel im Bereich der Verteidigungspolitik) vertreten, so haben wir dennoch EINE GEMEINSAME PLATTFORM und das ist die Verfolgung unseres spezifisch männlichen Interesses: Unser Interesse als Männer daran, gleiche Rechte wie die Frauen zu bekommen und die Benachteiligungen zu beseitigen.
PS: Danke, plupp für die Einladung, ich komme aus dem rhein-neckar-gebiet, ich überlegs mir noch.

du hast einige wichtige sachen genannt, die ich nochmal in anderer form hervorheben möchte:
- sich darüber bewusst werden, was denn die eigenen interssen überhaupt sind
- die diskussion nicht mittendrin anfangen
- eine plattform für reine männerinteressen schaffen, diese präsentieren und zur diskussion stellen
- offensiv werden
- nicht nur auf themen antworten, die andere vorgeben
- gesamtinteressen finden
- die basis für solidarität schaffen, konkurrenzdenken abschaffen
- die eigenen interessen im auge behalten
- diskussionen auf grundsätzliches beschränken und nicht verzetteln lassen
hinzu kommt:
- aus fehlern der anderen lernen
-> keine ideologie, wie den feminismus umgekehrt schaffen.
-> nicht dazu werden, die diskussionen zu hetztiraden werden zu lassen. aus hetze wird niemand klug
-> eigene interessen wahren, ohne darauf aus zu sein, andere zu erniedrigen.
das ist ein guter ansatz. ich werde ihn festhalten.
gruss
plupp

anmeldeaddy

plupp, Monday, 22.10.2001, 21:24 (vor 8519 Tagen) @ Depp, weil Mann

Als Antwort auf: Re: autsch von Depp, weil Mann am 22. Oktober 2001 13:27:00:

PS: Danke, plupp für die Einladung, ich komme aus dem rhein-neckar-gebiet, ich überlegs mir noch.

nochmal was auf die schnelle,
hab grad erfahren, dass die seite nicht up to date ist und die anmeldezeit schon läuft.

anmeldemöglichkeit bei leosunfly@t-online.de

gruss
plupp

Re: autsch

Jörg, Tuesday, 23.10.2001, 03:10 (vor 8518 Tagen) @ Depp, weil Mann

Als Antwort auf: Re: autsch von Depp, weil Mann am 22. Oktober 2001 13:27:00:

Die Frage ist doch, ob unsere Haltung primär spezifisch-männerbezogen und erst sekundär gesamt-politisch sein sollte, oder umgekehrt. In der jetzigen Phase halte ich das Primat der spezifisch-männerbezogenen Haltung für angebracht. Wir müssen unsere spezifischen Interessen als Männer voranstellen, dann erst kommen andere Fragen.

Ich erläutere das wieder am Beispiel Wehrpflicht, aber es kann auf alle anderen Themenbereich übertragen werden:
Wir sollten in der Wehrpflichtdebatte in erster Linie die Geschlechterfrage stellen, d.h. die Gleichberechtigung im Auge haben. Das heißt, wir sollten uns als Männer auf einen gemeinsamen Nenner einigen, nämlich unsere männlichen Interessen.
Alle anderen Fragen sollten wir als sekundär ansehen: Ob Armee ja oder nein, ob Berufsarmee oder Wehrpflichtigenarmee, ob Pflichtdienst für Männer und Frauen oder kein Pflichtdienst usw. Diese Fragen überhaupt zu diskutieren, führt nur zur Zersplitterung, wir sollten die Diskussion über diese Fragen deshalb hintanstellen.
Wenn wir Männer uns auf einen solchen "Minimalkonsens" einigen, ist unsere Basis größer: Egal, welche politsche Position wir in Einzelfragen (in diesem Beispiel im Bereich der Verteidigungspolitik) vertreten, so haben wir dennoch EINE GEMEINSAME PLATTFORM und das ist die Verfolgung unseres spezifisch männlichen Interesses: Unser Interesse als Männer daran, gleiche Rechte wie die Frauen zu bekommen und die Benachteiligungen zu beseitigen.[/i]

Diesen Ansatz halte ich für vielversprechend. Doch wie stellst Du Dir dessen
Verwirklichung vor?

Hin und wieder ertappe ich mich übrigens bei dem Gedanken, evtl. ein
weiteres Forum (das z. B. nur über eine Zugangskennung einseh- und benutzbar
ist) einzurichten, in dem ausschließlich der spezifisch-männliche Aspekt
behandelt wird. Die Teilnehmer eines solchen Forums könnten sich aus den-
jenigen Teilnehmern dieses Forums hier rekrutieren, die sich gegenüber dem
"Männer-Thema" über einen gewissen Zeitraum als erkennbar aufgeschlossen
erwiesen haben. Das Ganze bekommt natürlich schnell einen Geheimbund-
Charakter (da die breite Öffentlichkeit eben ausgeschlosse wäre) ist aber
evtl. ganz hilfreich, wenn es darum geht, seine männliche Identität zu
finden und zu entwickeln, ohne durch gesamtpolitische Aspekte abgelenkt zu
werden. Wie ist Deine/Eure Meinung hierzu?

Gruß, Jörg

Re: autsch

plupp, Tuesday, 23.10.2001, 11:38 (vor 8518 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: autsch von Jörg am 23. Oktober 2001 00:10:17:

>Die Frage ist doch, ob unsere Haltung primär spezifisch-männerbezogen und erst sekundär gesamt-politisch sein sollte, oder umgekehrt. In der jetzigen Phase halte ich das Primat der spezifisch-männerbezogenen Haltung für angebracht. Wir müssen unsere spezifischen Interessen als Männer voranstellen, dann erst kommen andere Fragen.

Ich erläutere das wieder am Beispiel Wehrpflicht, aber es kann auf alle anderen Themenbereich übertragen werden:
Wir sollten in der Wehrpflichtdebatte in erster Linie die Geschlechterfrage stellen, d.h. die Gleichberechtigung im Auge haben. Das heißt, wir sollten uns als Männer auf einen gemeinsamen Nenner einigen, nämlich unsere männlichen Interessen.
Alle anderen Fragen sollten wir als sekundär ansehen: Ob Armee ja oder nein, ob Berufsarmee oder Wehrpflichtigenarmee, ob Pflichtdienst für Männer und Frauen oder kein Pflichtdienst usw. Diese Fragen überhaupt zu diskutieren, führt nur zur Zersplitterung, wir sollten die Diskussion über diese Fragen deshalb hintanstellen.
Wenn wir Männer uns auf einen solchen "Minimalkonsens" einigen, ist unsere Basis größer: Egal, welche politsche Position wir in Einzelfragen (in diesem Beispiel im Bereich der Verteidigungspolitik) vertreten, so haben wir dennoch EINE GEMEINSAME PLATTFORM und das ist die Verfolgung unseres spezifisch männlichen Interesses: Unser Interesse als Männer daran, gleiche Rechte wie die Frauen zu bekommen und die Benachteiligungen zu beseitigen.[/i]

Diesen Ansatz halte ich für vielversprechend. Doch wie stellst Du Dir dessen
Verwirklichung vor?
Hin und wieder ertappe ich mich übrigens bei dem Gedanken, evtl. ein
weiteres Forum (das z. B. nur über eine Zugangskennung einseh- und benutzbar
ist) einzurichten, in dem ausschließlich der spezifisch-männliche Aspekt
behandelt wird. Die Teilnehmer eines solchen Forums könnten sich aus den-
jenigen Teilnehmern dieses Forums hier rekrutieren, die sich gegenüber dem
"Männer-Thema" über einen gewissen Zeitraum als erkennbar aufgeschlossen
erwiesen haben. Das Ganze bekommt natürlich schnell einen Geheimbund-
Charakter (da die breite Öffentlichkeit eben ausgeschlosse wäre) ist aber
evtl. ganz hilfreich, wenn es darum geht, seine männliche Identität zu
finden und zu entwickeln, ohne durch gesamtpolitische Aspekte abgelenkt zu
werden. Wie ist Deine/Eure Meinung hierzu?
Gruß, Jörg

langfristig gesehn sinnvoll. nur würd ich an deiner stelle erstmal noch kein forum dazukaufen/mieten. für den anfang kann ich ne zusätzliche emaildiskussionsgruppe aufmachen und wenn du willst, dir zur administration übergeben. so ein internes forum muss sich nicht alleine aus diesem forum rekrutieren, das kann sich aus verschiedenen foren zum thema sammeln. ein gemeinsames grosses halt.

das könnte zum einen so laufen, dass alle anderen, öffentlichen foren austrocknen, weil die aktivsten nur noch im abgeschotteten, sicheren forum sich äussern. oder dazu, dass antworten in öffentlichen foren erstmal im geschlossenen bereich ausdiskutiert werden.

einige themen, die zu persönlich sind, werden meist nicht im öffentlichen bereich angesprochen. besonders, wenn die schützende anonymität nach einer weile nicht mehr gegeben ist.

auch ist es schwierig über brikäre fragen zu diskutieren, wenn ständig jemand versucht dieses thema zu zerreden.

und, hm, geheimbundcharakter, naja, so eng würd ich das nicht sehen. es wäre wie ein verein zum beispiel. der bespricht seine themen auch nicht in aller öffentlichkeit, sondern in geschlossenen räumen.

gruss
plupp

Stimme dem zu (n/t)

Norbert, Tuesday, 23.10.2001, 12:09 (vor 8518 Tagen) @ plupp

Als Antwort auf: Re: autsch von plupp am 23. Oktober 2001 08:38:37:

Re: autsch

plupp, Tuesday, 23.10.2001, 15:55 (vor 8518 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: autsch von Jörg am 23. Oktober 2001 00:10:17:

das gute an nem forum für leute einer richtung wäre auch, dass sich leute anderer richtungen keinen spass mehr damit machen können. achja, du kriegst gleich post, jörg

Re: autsch

Dieter, Tuesday, 23.10.2001, 13:51 (vor 8518 Tagen) @ Depp, weil Mann

Als Antwort auf: Re: autsch von Depp, weil Mann am 22. Oktober 2001 13:27:00:

Genau!

Wir müssen uns schon fragen, was wir wirklich wollen, über die Ungerechtigkeiten in der Welt als Ganzes reden oder das spezielle Problem der Männerdiskriminierung in unserer Gesellschaft anzugehen. Wenn Letzteres unser Ziel ist, müssen wir bis zu einem gewissen Grad polarisieren und uns auf Kernfragen konzentrieren, sonst führt das zur Zersplitterung und dazu, alles zu zerreden, die Diskussionen in diesem Forum sind doch der lebende Beweis dafür. Klar gibt es außer unserem Anliegen noch weitere Ungerechtigkeiten, klar sind die zum Teil viel größer, aber das ist nun mal nicht unser Thema und schon auf die entsprechenden Einwürfe verschiedener Poster einzugehen, führt letztlich dazu, das das Grundanliegen nicht mehr erkennbar ist.

Eine gewisse Schärfe und Polemik gehören halt dazu, sonst wird man nicht wahrgenommen unsere Politiker machen es uns doch tagtäglich vor.

Dieter

spezifische Interessen statt allgemein-politiche Zielsetzung

Depp, weil Mann, Tuesday, 23.10.2001, 18:16 (vor 8518 Tagen) @ Dieter

Als Antwort auf: Re: autsch von Dieter am 23. Oktober 2001 10:51:00:

Will z.B. der Bundesverband der Automobil-Industrie etwas im Interesse der Autoindustrie erreichen, haben die Lobbyisten bei allem, was sie sagen, immer nur IHR Interesse im Blick. Alles andere ordnet sich diesem EINEN Haupt-Interesse unter. Jede Aussage, bevor sie laut geäußert wird, wird vorher genau geprüft, ob sie diesem Haupt-Interesse nützt oder nicht.
Genauso machen es alle Interessenvertretungen. Das ist etwas ganz normales. Auch die Frauenbewegung und der Feminismus machte das (zu Recht) so.
Und genauso müssen wir es, wenn wir Maskulisten sei wollen, auch machen: Jede gesellschaftliche Frage muß ich dahingend abklopfen, welche Bedeutung sie für uns Männer hat. Erst nachdem ich diese Analyse geleistet habe, richte ich jeweilige Einzel-Position aus.
Der GROßE FEHLER DER MÄNNER war:
Wir meinten immer, wir müßten Positionen einnehmen, die ALLES und JEDES berücksichtigen können und die ALLGEMEINEN, ABSTRAKTEN Prinzipien genügen. Dabei übersahen wir dann regelmäßig unsere BESONDEREN MÄNNER-INTERESSEN !
Dieses eigene Interessen vernachlässigende Denken wurde uns von Kindesbeinen antrainiert (Der Mann muß ein "Gentleman" sein, der Mann muß "rücksichtsvoll" sein, der Mann muß das "Große und Ganze" im Blick haben usw.). Die meisten Männer denken auch heute noch nicht für sich (als Bestandteil eines männlichen Kollektivs), sondern für andere (z.B. als "Familienernährer"). Und genau das ist unser GRUNDFEHLER, deshalb geschieht es uns irgendwie auch recht, daß wir in den letzten Jahrzenten immer mehr benachteiligt worden sind. Es gilt halt die ewige Wahrheit:
"Wer seine Interessen erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein ?" (Brecht)
Umgekehrt gilt: Wer zu BLÖD ist, die eigenen Interessen zu erkennen, der schifft immer mehr ab.

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