Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Weibliche Kriminalität

Maya, Wednesday, 24.10.2001, 12:58 (vor 8435 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Weibliche Kriminalität von Jörg am 24. Oktober 2001 01:08:41:

Tja, Maya, da muß ich Dich leider enttäuschen. Weder der eine noch der
andere Erklärungsansatz ist überholt.

Doch sind sie, glaub mir :-)
Daß einige sie trotzdem nicht fallen lassen mögen, ist allerdings verständlich.
Manche glauben auch nicht an die Evolution, sondern an die Schöpfungsgeschichte.

Die Kavalierstheorie findet ihre

Bestätigung darin, daß der Anteil der verurteilten Frauen im Vergleich zu
den tatverdächtigen Frauen erstaunlich gering ist.

Nein das ist keine Bestätigung für die Theorie.
Frauen begehen in der Masse Eigentumsdelikte, Diebstähle und Betrug (OTTO bestellen und nicht bezahlen z.B.)
Diese Delikte werden zwar angezeigt, gehen also in die PKS ein, führen aber seltener zu einer Verurteilung als schwere Deikte wie Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit.

Die Schwächetheorie

findet ihre Bestätigung in dem Untersuchungsergebnis der Genetikerin Moir
(wie oben bereits angeführt).

Was du so alles als "Bestätigung" siehst :-)
Es gibt zig Untersuchungen, die festgestellt haben, daß Männer und Frauen sich auf Intelligenzebene nicht unterscheiden. Selbst die vielbeschworenen Unterschiede in Physik oder Mathe sind durch Sozialisation erklärbar (kann dir auch dazu Studien liefern :-)).
Wo es geringfügige Unterschiede gibt, ist in der räumlichen Orientierung, die Männer besser draufhaben. Ob das ausreicht, um höhere Kriminalitätsbelastung zu erklären, bezweifle ich *g*

Daß die Auflistung der Erklärungsansatze nicht

vollständig war, ist mir bekannt. Es war nebenbei erwähnt auch gar nicht
meine Absicht gewesen, eine vollständige Auflistung anzubieten.

Nein, ich weiß, Jörg.
Es ging dir darum, quasi-wissenschaftlich zu "belegen", daß Frauen entweder zu doof sind, um Straftaten zu gehen, und deswegen weniger diesbezüglich in Erscheinung treten, oder wenn das nicht zieht, halt andere Mechanismen zu präsentieren, die Männer "entschuldigen".
Weißt du, was ich insgesamt seltsam finde?
Es gibt extra einen Forschungszweig zur "Frauenkriminalität", der untersucht, wieso Frauen seltener kriminell werden als Männer. Männer werden somit als Norm betrachtet und Frauen weichen von dieser Norm demnach ab. Es wird nicht untersucht, wieso Männer häufiger kriminell werden als Frauen. In dem Bereich greifen dann Sozialisationstheorien.
Bei Frauen wird also nach individuellen, in der Person liegenden Mechanismen geschaut, bei Männern interessieren die gesellschaftlichen Umstände.
Maya

Gruß, Jörg


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