Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Männer gegen das Patriarchat

Klaus, Saturday, 19.03.2005, 13:17 (vor 7580 Tagen)

So langsam werden die Männerrechtler ein fester Bestandteil im Mediendschungel.

Glücklicherweise gibt es aber Nachkommen dieses abgedrehten Karthagers, der nicht mal davor zurückschreckte, die Alpen mit Elefanten zu überqueren. In solcher Unerschütterlichkeit tritt er nun den Maskulisten mit der Widerstandsorganisation "Männer gegen das Patriarchat" entgegen. Zitat:

"Eine Frau hat eine Gebärmutter, kann schwanger werden und das Kind stillen, das wird ein Mann niemals schaffen. Das sollten sie einsehen."

Mehr dazu unter u.a. Link.

Klaus

Männer gegen das Patriarchat

Re: Männer gegen das Patriarchat

pumajäger, Saturday, 19.03.2005, 14:17 (vor 7580 Tagen) @ Klaus

Als Antwort auf: Männer gegen das Patriarchat von Klaus am 19. März 2005 11:17:20:

Der Satz geht doch noch weiter!

"Eine Frau hat eine Gebärmutter, kann schwanger werden und das Kind stillen, das wird ein Mann niemals schaffen. Das sollten sie einsehen.

Wir wollen gemeinsam mit der Frau den Weg gehen."

da fällt mir doch gleich der Artikel aus der Zeit ein

"Schon bei der Geburtsvorbereitung atmet er Presswehen eindrucksvoller weg als seine Frau. Aus Gründen der Solidarität mit der anschwellenden Partnerin legt er im Verlaufe der Schwangerschaft im Schnitt um vier Kilo zu (die er auch nach der Geburt behält). Er windelt im Zweifel routinierter als jede Mutter, singt Lalilo und hüpft dazu, sitzt stundenlang im Sand und spielt Wauwau und Muh. Er freut sich, wenn eines der ersten Worte seines Kindes »Mapa« ist. Eigentlich fehlen ihm nur Gebärerlebnis und die Milchdrüsen."

http://www.zeit.de/2004/21/Titel_2fV_8ater_21

Re: Männer gegen das Patriarchat

Wodan, Saturday, 19.03.2005, 23:04 (vor 7580 Tagen) @ Klaus

Als Antwort auf: Männer gegen das Patriarchat von Klaus am 19. März 2005 11:17:20:

"Eine Frau hat eine Gebärmutter, kann schwanger werden und das Kind stillen, das wird ein Mann niemals schaffen. Das sollten sie einsehen."

Das ist er wieder, dieser alberne Biologismus! Warum sollte das denn ein Argument sein? Das sagen sie gar nicht erst, in der Hoffnung auf die Illusion einer sog. "emotionalen Intelligenz", der alles ganz intuitiv einleuchtet. Leider bin ich nun mal so frech, solch private Einleuchtungen zu ignorieren und nach allgemeinverbindlichen Argumenten zu fragen, die den Regeln der Logik genügen und mehr sind als bloße Deskription.
Kopfschüttelnd
Wodan

Re: Männer gegen das Patriarchat

Ferdi, Saturday, 19.03.2005, 23:09 (vor 7580 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Männer gegen das Patriarchat von Wodan am 19. März 2005 21:04:02:

Das ist er wieder, dieser alberne Biologismus! Warum sollte das denn ein Argument sein? Das sagen sie gar nicht erst, in der Hoffnung auf die Illusion einer sog. "emotionalen Intelligenz", der alles ganz intuitiv einleuchtet. Leider bin ich nun mal so frech, solch private Einleuchtungen zu ignorieren und nach allgemeinverbindlichen Argumenten zu fragen, die den Regeln der Logik genügen und mehr sind als bloße Deskription.

Biologie ist eine anerkannte Wissenschaft, Biologismus ist esoterische Kaffeesatzleserei. Bitte nicht verwechseln.

Gruss,
Ferdi

Re: Männer gegen das Patriarchat

Wodan, Saturday, 19.03.2005, 23:23 (vor 7580 Tagen) @ Ferdi

Als Antwort auf: Re: Männer gegen das Patriarchat von Ferdi am 19. März 2005 21:09:56:

Das ist er wieder, dieser alberne Biologismus! Warum sollte das denn ein Argument sein? Das sagen sie gar nicht erst, in der Hoffnung auf die Illusion einer sog. "emotionalen Intelligenz", der alles ganz intuitiv einleuchtet. Leider bin ich nun mal so frech, solch private Einleuchtungen zu ignorieren und nach allgemeinverbindlichen Argumenten zu fragen, die den Regeln der Logik genügen und mehr sind als bloße Deskription.
Biologie ist eine anerkannte Wissenschaft, Biologismus ist esoterische Kaffeesatzleserei. Bitte nicht verwechseln.
Gruss,
Ferdi

Nun: ich schrieb von Biologismus, wie Du oben lesen kannst. Wo sollte hier eine Verwechslung vorliegen?
Interessiert
Wodan

Re: Männer gegen das Patriarchat

susu, Saturday, 19.03.2005, 23:23 (vor 7580 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Männer gegen das Patriarchat von Wodan am 19. März 2005 21:04:02:

"Eine Frau hat eine Gebärmutter, kann schwanger werden und das Kind stillen, das wird ein Mann niemals schaffen. Das sollten sie einsehen."

Das ist er wieder, dieser alberne Biologismus! Warum sollte das denn ein Argument sein? Das sagen sie gar nicht erst, in der Hoffnung auf die Illusion einer sog. "emotionalen Intelligenz", der alles ganz intuitiv einleuchtet.

Vor allem ist die Aussage schon biologisch falsch, denn nichts spricht dagegen, daß Männer stillen. Milchdrüsen sind vorhanden, Prolaktinspiegel steigt nach einer Anstillzeit auf den gleichen Wert der auch bei Frauen erreicht wird. Die Milchproduktion bewegt sich dann in der gleichen Größenordnung wie auch bei Frauen.

susu

Re: Männer gegen das Patriarchat

Wodan, Saturday, 19.03.2005, 23:32 (vor 7580 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Männer gegen das Patriarchat von susu am 19. März 2005 21:23:51:

"Eine Frau hat eine Gebärmutter, kann schwanger werden und das Kind stillen, das wird ein Mann niemals schaffen. Das sollten sie einsehen."
Das ist er wieder, dieser alberne Biologismus! Warum sollte das denn ein Argument sein? Das sagen sie gar nicht erst, in der Hoffnung auf die Illusion einer sog. "emotionalen Intelligenz", der alles ganz intuitiv einleuchtet.
Vor allem ist die Aussage schon biologisch falsch, denn nichts spricht dagegen, daß Männer stillen. Milchdrüsen sind vorhanden, Prolaktinspiegel steigt nach einer Anstillzeit auf den gleichen Wert der auch bei Frauen erreicht wird. Die Milchproduktion bewegt sich dann in der gleichen Größenordnung wie auch bei Frauen.
susu

Darum geht es aber nicht. Sondern die Anwendung biologischer Erkenntnisse auf gesellschaftliche Zusammenhänge in normativer Absicht ist nicht statthaft, weil ihr eine Kategorienverwechslung zugrundeliegt: ausgehend von einem naturalen SEIN wird geschlossen auf ein gesellschaftliches SOLLEN (= nicht mehr Biologie sondern Biologismus). Dies bedeutete in letzter Konsequenz das Ende der Moral.
Gruß
Wodan

Re: Männer gegen das Patriarchat

susu, Saturday, 19.03.2005, 23:58 (vor 7580 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Männer gegen das Patriarchat von Wodan am 19. März 2005 21:32:12:

Hallo Wodan

Darum geht es aber nicht. Sondern die Anwendung biologischer Erkenntnisse auf gesellschaftliche Zusammenhänge in normativer Absicht ist nicht statthaft, weil ihr eine Kategorienverwechslung zugrundeliegt: ausgehend von einem naturalen SEIN wird geschlossen auf ein gesellschaftliches SOLLEN (= nicht mehr Biologie sondern Biologismus). Dies bedeutete in letzter Konsequenz das Ende der Moral.

Dem stimme ich ohne Abstriche zu, allerdings finde ich es immer wieder erbaulich, wenn ich feststelle, daß ein biologistisches Argument auf einer fehlerhaften Annahme über die biologischen Tatsachen beruht. Da erwächst aus einem angenommenen SOLLEN ein SEIN SOLLEN der Natur, mit dem das SOLLEN schließlich im Zirkel begründet wird.
Der Satz "Wir sollten alle nach höherem Streben, weil auch der Regen nach oben fällt", ist ja nicht nur ein logischer Fehlschluß, sondern beinhaltet auch noch eine ontologisch falsche Aussage.

Es gibt im übrigen grenzwertige Aussagen, nämlich da, wo ontologisches Wissen über die Folgen von Handlungsalternativen erst deren ethische Beurteilung ermöglicht. Die Frage, ob es richtig ist gentechnisch Veränderte Organismen in natürliche Habitate auszusetzen erfordert die Antwort auf bislang nicht vollständig erfasste ontologische Fragen. Wenn eine moralische Position zu den möglichen Folgen existiert, wird das SEIN entscheidend für das SOLLEN. Die beiden Fälle sind zwar von ihrer logischen Struktur klar zu unterscheiden, werden aber innerhalb öffentlicher Debatten gern verwechselt.

susu

Re: Männer gegen das Patriarchat

Wodan, Sunday, 20.03.2005, 00:46 (vor 7580 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Männer gegen das Patriarchat von susu am 19. März 2005 21:58:16:

Es gibt im übrigen grenzwertige Aussagen, nämlich da, wo ontologisches Wissen über die Folgen von Handlungsalternativen erst deren ethische Beurteilung ermöglicht. Die Frage, ob es richtig ist gentechnisch Veränderte Organismen in natürliche Habitate auszusetzen erfordert die Antwort auf bislang nicht vollständig erfasste ontologische Fragen. Wenn eine moralische Position zu den möglichen Folgen existiert, wird das SEIN entscheidend für das SOLLEN. Die beiden Fälle sind zwar von ihrer logischen Struktur klar zu unterscheiden, werden aber innerhalb öffentlicher Debatten gern verwechselt.
susu

OK. Wiewohl wir hier der Klarheit wegen noch eine Unterscheidung zwischen ontologischen und rein physikalischen Fragen machen könnten. Aber lassn wir das.
Schönen Gruß
Wodan

Re: Männer gegen das Patriarchat

Friedwilli, Sunday, 20.03.2005, 00:46 (vor 7580 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Männer gegen das Patriarchat von susu am 19. März 2005 21:23:51:

"Eine Frau hat eine Gebärmutter, kann schwanger werden und das Kind stillen, das wird ein Mann niemals schaffen. Das sollten sie einsehen."
Das ist er wieder, dieser alberne Biologismus! Warum sollte das denn ein Argument sein? Das sagen sie gar nicht erst, in der Hoffnung auf die Illusion einer sog. "emotionalen Intelligenz", der alles ganz intuitiv einleuchtet.
Vor allem ist die Aussage schon biologisch falsch, denn nichts spricht dagegen, daß Männer stillen. Milchdrüsen sind vorhanden, Prolaktinspiegel steigt nach einer Anstillzeit auf den gleichen Wert der auch bei Frauen erreicht wird. Die Milchproduktion bewegt sich dann in der gleichen Größenordnung wie auch bei Frauen.
susu

Der erste Blick auf die weibliche Brust zeigt den Unterschied eindruckvoll. Für mich sieht es so aus, daß Frauen zum Stillen bestens ausgerüstet sind. Bei einem Mann konnte ich diese Ausrüstung noch nicht feststellen, aber mit der Genmanipulation steht uns ja noch einiges ins Haus. Wahrscheinlich ist es auch möglich, daß Männer künftig Kinder gebären, den Bauch haben sie ja schon. Wenn der dann vielleicht lange genug gepudert wird, bewegt sich die Gebärfreudigkeit auf dem gleichen Wert wie bei der Frau.
Männer und Frauen sind biologisch ähnlich aber sicher nicht gleich,,wofür auch.

Re: Männer gegen das Patriarchat

Wodan, Sunday, 20.03.2005, 00:59 (vor 7580 Tagen) @ Friedwilli

Als Antwort auf: Re: Männer gegen das Patriarchat von Friedwilli am 19. März 2005 22:46:11:

Männer und Frauen sind biologisch ähnlich aber sicher nicht gleich,,wofür auch.

Gut. Aber jetzt: was können wir daraus für das Ausgangsproblem dieses Threads folgern?
Gruß
Wodan

Männer gegen das Patriarchat - Mamas Lieblinge als Arschkriecher.

Sven, Sunday, 20.03.2005, 11:22 (vor 7579 Tagen) @ Klaus

Als Antwort auf: Männer gegen das Patriarchat von Klaus am 19. März 2005 11:17:20:

Zum kotzen, die Blödheit dieser Männer.

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