Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Wahrheit läßt sich nicht mehr unterdrücken

Hippokrates, Saturday, 19.03.2005, 14:18 (vor 7580 Tagen)

Auf eine sehr verschämte Art und Weise kommen die Tatsachen langsam auf den Tisch. Während noch die Frauenbeauftragten landauf landab die angeblich grassierende patriarchale Männergewalt beklagen, müssen nun sogar Justiz- und Familienministerium ganz andere Sachverhalte publizieren. Der u.a. Link führt zu einer Veröffentlichung zum aktuellen Wissen über Gewalt in der Erziehung. Demnach kommt es in jeder 6. Familie zu mehr als Ohrfeigen, nämlich zu handfesten Misshandlungen. Nicht nur, dass misshandelte Kinder als schutz- und hilfloseste Mitglieder unserer Gesellschaft ein viele größeres Problem darstellen, als Gewalt zwischen Erwachsenen, die Publikation der Ministerien zeigt auch, dass die Mütter mehr als die Hälfte der TäterInnen ausmachen.

Gruß
Hippokrates

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http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/gewaltfreie-erziehun...

Seite 7:

Gewaltbelastete Erziehung: Zu dieser Gruppe gehören etwa 17% der Eltern, die ihre Kinder generell häufiger sanktionieren, auch mit psychischen Formen und insbesondere mit schweren Körperstrafen (wie Tracht Prügel, kräftig Po versohlen).

Seite 8

Gewalt in der Erziehung ist keine Frage des Geschlechts, sondern der familialen Rolle:

Im Hinblick auf den geschlechtsspezifischen Gebrauch von Gewalt in der Erziehung belegt auch unsere Untersuchung in Übereinstimmung mit der Mehrheit der Studien zur Familiengewalt, dass Mütter ihre Kinder aufgrund dessen, dass sie immer noch die Hauptlast der Erziehung tragen, etwas häufiger schlagen. Die Unterschiede sind allerdings gering (leichte Ohrfeige: Mütter 60,6%; Väter 56,1%) und minimieren sich zudem bei schweren Gewaltformen.

Gewalt gegen Kinder

Re: Die Wahrheit läßt sich nicht mehr unterdrücken

pit b., Saturday, 19.03.2005, 14:59 (vor 7580 Tagen) @ Hippokrates

Als Antwort auf: Die Wahrheit läßt sich nicht mehr unterdrücken von Hippokrates am 19. März 2005 12:18:01:


[quote]Seite 8
Gewalt in der Erziehung ist keine Frage des Geschlechts, sondern der [/quote]
familialen Rolle:

Nein, wie niedlich.
Früher war Gewalt ein "männliches" Problem.
Sobalt Frauen in den Blickpunkt von Gewalt wandern,
ist es plötzlich keine Frage des Geschlechts mehr.


[quote]Im Hinblick auf den geschlechtsspezifischen Gebrauch von Gewalt in der [/quote]
Erziehung belegt auch unsere Untersuchung in Übereinstimmung mit der
Mehrheit der Studien zur Familiengewalt, dass Mütter ihre Kinder aufgrund
dessen, dass sie immer noch die Hauptlast der Erziehung tragen, etwas
häufiger schlagen.

So so, also nur etwas.
Na also wenn das nur "etwas häufiger" ist, dann ist das ja nicht der Rede
wert. Erstaunlich hingegen wie dieses "etwas häufiger" direkt verteidigt
und die Frauen, die etwas häufiger ihre Kinder schlagen, direkt in
Schutz genommen werden.

Die Unterschiede sind allerdings gering (leichte Ohrfeige: Mütter 60,6%;
Väter 56,1%) und minimieren sich zudem bei schweren Gewaltformen.

Na dann ist ja alles gut.
Tja das Dogma von der grundsätzlich friedfertigen und liebevollen Frau
sitz nun Mal tiefern als einem lieb ist.

Re: Die Wahrheit läßt sich nicht mehr unterdrücken

susu, Saturday, 19.03.2005, 19:05 (vor 7580 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Re: Die Wahrheit läßt sich nicht mehr unterdrücken von pit b. am 19. März 2005 12:59:33:

Hallo

So so, also nur etwas.
Na also wenn das nur "etwas häufiger" ist, dann ist das ja nicht der Rede
wert. Erstaunlich hingegen wie dieses "etwas häufiger" direkt verteidigt
und die Frauen, die etwas häufiger ihre Kinder schlagen, direkt in
Schutz genommen werden.

Da hast du die Intention der Studie nicht verstanden und ebensowenig den Kontext. Der besteht ja gerade in der novellierung der gesetzlichen Regelungen in diesem Bereich, die die Gewaltdefinition klarer fassen, um insgesammt gegen Gewalt in der Erziehung vorzugehen.
Es macht im Kontext dieser Studie durchaus Sinn zu sagen, daß der Überhang durch die familiare Rolle entsteht. So wären wir hier die ersten, die z.B. die Aussage, die Überwiegende Mehrheit der Kriegsverbrecher seien Männer mit der Tatsache kommentieren, daß das auch für die Überwiegende Zahl der Soldaten gilt. Dazu kommt, daß gerade Gewalt in der Erziehung oft von beiden Elternteilen befürwortet, dann aber nur von einem ausgeführt wird. Die erhobenen Daten lassen keinen Schluß im Sinne von "Frauen sind gewalttätiger" zu, weil sie dafür nicht detailiert genug die einzelnen Familienkonstellationen betrachten. 60% versus 55% wird dem Thema nicht gerecht und ich halte es für falsch, daraus platte Parolen machen zu wollen.

Interessant fand ich in dieser Studie die Opferstatistiken, bei denen auch der Text geschlechtsspezifische Unterschiede findet und da umso stärker je heftiger die eingesetzte Gewalt ist. Hier finden sich teilweise tatsächlich signifikante Unterschiede und ich würde gerne mal genauere Betrachtungen dazu sehen, warum dies so ist.

susu

Re: früher war alles besser

reinecke54, Monday, 21.03.2005, 11:45 (vor 7578 Tagen) @ Hippokrates

Als Antwort auf: Die Wahrheit läßt sich nicht mehr unterdrücken von Hippokrates am 19. März 2005 12:18:01:

Da haben die mütter das prügeln an den
vater delegiert: "warte nur, bis pappi
nach hause kommt. Dann setzt's was."
Oder war das anstiftung zur gewalt in
der kindererziehung?

Re: früher war alles besser

Norbert, Monday, 21.03.2005, 13:25 (vor 7578 Tagen) @ reinecke54

Als Antwort auf: Re: früher war alles besser von reinecke54 am 21. März 2005 09:45:31:

Da haben die mütter das prügeln an den
vater delegiert: "warte nur, bis pappi
nach hause kommt. Dann setzt's was."
Oder war das anstiftung zur gewalt in
der kindererziehung?

Nun, ich erinnere mich zwar an schlagende Mütter, Väter waren dabei eher rar.
Ich erinnere mich daran, daß mich mein Vater ein einziges Mal geschlagen hat.
Bei meiner Mutter habe ich es nicht gezählt.
Ich würde sie aber auch dafür nicht als Schlägerin bezeichen wollen.

Da habe ich bei anderen Müttern anderes gesehen, in Häufigkeit und Heftigkeit.

Gruß
Norbert

Re: früher war alles besser

Odin, Monday, 21.03.2005, 17:51 (vor 7578 Tagen) @ reinecke54

Als Antwort auf: Re: früher war alles besser von reinecke54 am 21. März 2005 09:45:31:

Da haben die mütter das prügeln an den
vater delegiert: "warte nur, bis pappi
nach hause kommt. Dann setzt's was."
Oder war das anstiftung zur gewalt in
der kindererziehung?

Ich kenne jemand, die sehr unter dem prügelnden Vater gelittet hat und daher immer mehr an der Mutter hing /hängt. Trotzdem mußte sie zugeben, dass die Mutter nichts zu ihrem Schutz unternommen hat, im Gegenteil, der Vater war fürs Prügeln zuständig, wenn er nach Hause kam und die Mutti alles erzählte.

Einmal hat sie es erlebt, als der Vater nach einer längeren Dienstreise wieder heimkam, daß die Mutter wieder alles schlechte erzählte und die notwendige Strafe einforderte. Der Vater hat daraufhin gesagt: "Also jetzt laß mich mal in Ruhe. Ich habe die Kinder tagelang nicht gesehen und möchte jetzt was anderes machen als sie zu verprügeln."

Staatsanwältin, Richterin und ihr Henker

Norbert, Monday, 21.03.2005, 23:46 (vor 7578 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: früher war alles besser von Odin am 21. März 2005 15:51:46:

Da haben die mütter das prügeln an den
vater delegiert: "warte nur, bis pappi
nach hause kommt. Dann setzt's was."
Oder war das anstiftung zur gewalt in
der kindererziehung?

Ich kenne jemand, die sehr unter dem prügelnden Vater gelittet hat und daher immer mehr an der Mutter hing /hängt. Trotzdem mußte sie zugeben, dass die Mutter nichts zu ihrem Schutz unternommen hat, im Gegenteil, der Vater war fürs Prügeln zuständig, wenn er nach Hause kam und die Mutti alles erzählte.
Einmal hat sie es erlebt, als der Vater nach einer längeren Dienstreise wieder heimkam, daß die Mutter wieder alles schlechte erzählte und die notwendige Strafe einforderte. Der Vater hat daraufhin gesagt: "Also jetzt laß mich mal in Ruhe. Ich habe die Kinder tagelang nicht gesehen und möchte jetzt was anderes machen als sie zu verprügeln."

Hi

"Staatsanwältin, Richterin und ihr Henker" fällt mir dazu ein.
Die ersten beiden Teile in Personalunion.

Frau wollte entscheiden.
Der Mann für die Dreckarbeit.

Schön, dass der Henker sich auch mal widersetzte.

Gruß
Norbert

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