Heute in der WAZ
Titelseite:
Die Ministerin sieht Frauen in NRW auf dem Weg nach oben
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Rund 52 Prozent der Beschäftigten in den 741 Dienststellen des Landes sind bereits weiblich, der Anteil der Frauen in Führungspositionen stieg seit Anfang 2000 auf 36,8 Prozent an (plus 7,4 Punkte).
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Bericht Seite Hintergrund
In der Justiz werden Männer seltener
Spannende Daten zur NRW-Gleichstellungspolitik: Frauen mit guten Leistungen holen auf
Von Sigrid Krause
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Der magische Satz steht auf Seite 50 unten:"Richterinnen und Staatsanwältinnen wurden im Eingangsamt R1 zu 51,5 Prozent eingestellt."Das heißt: Der Hoffnungsvolle Nachwuchs an den Gerichten war in den letzten vier Jahren in der Mehrzahl weiblich.
Dieter Wendorff, den Sprecher des NRW-Justizministeriums, überrascht das nicht."Langfristig wird der Richterberuf ein Frauenberuf werden", lautet seine Überzeugung. Nicht wegen der sozialen Kompetenz, sondern weil viele Frauen "seit Jahren schon " ihr Jura-Studium mit überdurchschnittlich guten Examina krönen...
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Die gesetzliche Verpflichtung zur systematischen (Be-)Förderung gut qualifizierter Frauen auf allen Ebenen helfe dabei kräftig nach.
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Insgesamt stieg der Frauenanteil in den oberen Besoldungsgruppen binnen vier Jahren von 7,3 auf 19,2 Prozent an. Und dabei wird es nicht bleiben, ist Wendorff sicher:"Die Männer werden sich anstrengen müssen."
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Das Stichwort: das Landesgleichstellungsgesetz
Er ist 236 Seiten dick und voller Zahlen: Der erste Bericht zum Landesgleichstellungsgesetz NRW (LGG).
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Jede Dienststelle mit mehr als 20 Beschäftigten muss danach eine Gleichstellungsbeauftragte bestellen. Pflicht ist auch die Erstellung und Fortschreibung von Frauenförderplänen alle drei Jahre; neben der Analyse des Ist-Zustandesfür jede Abteilung muss auch konkret festgestellt werden, wie der Frauenanteil durch Einstellungen oder Beförderungen erhöht werden soll.- Der Bericht ist im Internet abrufbar unter www.mgsff.nrw.de
Gruß
Morb
PS: Wahlen in NRW am 25.05.2005
Re: Heute in der WAZ
Als Antwort auf: Heute in der WAZ von Morb am 01. April 2005 17:39:
Hm. HmHm. Jede Dienststelle mit mehr als zwanzig Beschäftigen (Beschäftigte ist gut,
muss demzufolge eine Frauenbeauftragte* haben. Wieso fallen mir da Begriffe wie NSFO und SED-Parteisekretär ein?
*Sorry, ich nenne die Weiber beim Namen, Gleichstellungsbeauftragte ist meiner Meinung nach irreführend und verlogen.
Re: Heute in der WAZ
Als Antwort auf: Heute in der WAZ von Morb am 01. April 2005 17:39:
Und dabei wird es nicht bleiben, ist Wendorff sicher:"Die Männer werden sich anstrengen müssen."
In dem Punkt hat er sicher Recht. Wenn ich sowohl das mädchenfreundliche Bildungssystem gegen mich habe, sowie ein Gleichstellungsgesetz, das ein einseitiges Frauenförderungsgesetz darstellt, dann müssen sich Männer in der Tat anstrengen. Wahrscheinlich müssen sie dann doppelt so gut sein wie Frauen, um eine Chance auf Beförderung zu erhalten?
Da bleibt in der Tat nur der Weg in die freie Wirtschaft, bei der der Lohn auch erwirtschaftet werden muss und nicht als Steuergeschenk daherkommt.
So langsam wird mir die Forderung nach einem schlanken Staat immer sympathischer. Aber das Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft liegt ja schon auf dem Tisch. Im nächsten Schritt werden dann die Leistungen für Arbeitslose weiter beschnitten und die besondere Dramatik für Frauen hierbei propagiert.
Ich bin mir sicher, dieser Dieter Wendorff fühlt sich gut in seiner Rolle.
Vielleicht benötigt er etwas Aufklärung
E-mail: dieter.wendorff@jm.nrw.de
Garp
Re: Heute in der WAZ
Als Antwort auf: Heute in der WAZ von Morb am 01. April 2005 17:39:
Die gesetzliche Verpflichtung zur systematischen (Be-)Förderung gut qualifizierter Frauen auf allen Ebenen helfe dabei kräftig nach.
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Insgesamt stieg der Frauenanteil in den oberen Besoldungsgruppen binnen vier Jahren von 7,3 auf 19,2 Prozent an. Und dabei wird es nicht bleiben, ist Wendorff sicher:"Die Männer werden sich anstrengen müssen."
Sehr witzig. Wie bitteschön sollen Männer sich denn anstrengen, wenn sie gegen Frauen schon alleine deshalb keine Chance haben, weil sie mit dem falschen Geschlecht geboren wurden? Indes graut mir jetzt schon von einer ausschliesslich feminisierten Justiz. Da wird es zu Unrechtsurteilen kommen, die in der Geschichte ihresgleichen suchen werden.
Wir glauben, das Unrecht in Deutschland sei schon heute schwerwiegend. Wir werden uns wohl eines Besseren belehren lassen müssen angesichts der Seuche, die noch bevorsteht!
Gruß,
Silvain