Re: Gib mal bitte einen Link

Garfield, Thursday, 07.04.2005, 13:31 (vor 7561 Tagen) @ Cleo

Als Antwort auf: Re: Gib mal bitte einen Link von Cleo am 06. April 2005 18:28:

Hallo Cleo!

Nein, mit den im Bundestag vertretenen Parteien bin ich keineswegs zufrieden. Bisher bin ich nur wählen gegangen, um wenigstens das größere Übel zu verhindern. Aber ich mußte dann zwangsläufig das kleinere Übel wählen.

Das Problem besteht darin, daß das ganze politische System in Deutschland nur auf Geld ausgerichtet ist. Die Spitzenpolitiker und auch die Bundestags- und Landtagsabgeordneten haben sich im Laufe der Zeit eine unglaubliche Masse an Privilegien zugeschanzt, und zusätzlich kassieren Parteien und Politiker auch noch Geld von diversen Gruppierungen, die für diese Investitionen dann natürlich Gegenleistungen erwarten, z.B. Gesetze, die sie begünstigen, neue Subventionen, die vor allem ihnen zugute kommen oder öffentliche Aufträge zu weit überhöhten Preisen. Alles auf Kosten der deutschen Steuerzahler.

So ist es kein Wunder, daß in Deutschland schon seit Jahrzehnten Politik von Reichen für Reiche gemacht wird und immer mehr Besitz von unten nach oben wandert. Wie zum Hohn begründet man das noch damit, daß so diejenigen, die von diesem System profitieren, ihre steigenden Einkommen doch investieren und so in Deutschland Arbeitsplätze schaffen würden. Tatsächlich ist das genaue Gegenteil der Fall: Je mehr Besitz von unten nach oben verschoben wird, umso mehr sinkt die allgemeine Kaufkraft und umso uninteressanter werden Investitionen auf dem deutschen Markt. Das ist ja auch einer der wesentlichen Gründe dafür, wieso die Arbeitslosenzahlen seit Jahrzehnten kontinuierlich immer weiter steigen.

Damit aber noch nicht genug: Da die etablierten Parteien nur darauf aus sind, den Bürgern immer mehr Geld aus den Taschen zu ziehen, ihnen also nichts wirklich Positives zu bieten haben, und wir aber in einer Demokratie leben, müssen sie irgendwie anders zu Wählerstimmen kommen.

Also bedienen sie zusätzlich noch die Interessen von Gruppierungen, die heute allgemein als "politisch korrekt" gelten, um so den Eindruck zu erzeugen, daß sie etwas für das Volk tun würden. Das ist (für sie) billiger, als wirklich etwas für das Volk zu tun.

Da Gleichberechtigung der Frau heute als erstrebenswertes Ziel gilt (ungeachtet der Tatsache, daß es längst erreicht ist), werden so eben auch Berufsfeministinnen unterstützt und bekommen auch noch Steuergelder in die immer weit geöffneten Hände geworfen.

So entsteht eine Art stillschweigendes Bündnis zwischen den etablierten Parteien und diversen Berufsfeministinnen (die oft auch schon in ihren eigenen Reihen zu finden sind): Die Parteien, vor allem, wenn sie an der Regierung beteiligt sind, schanzen den Berufsfeministinnen weiterhin Steuergelder zu, im Gegenzug haben sie damit bei manchen Wählern einen Pluspunkt und obendrein lenkt der von Feministinnen begonnene sinnlose "Geschlechterkrieg" auch noch prima von den wirklichen Problemen ab, ohne dabei an den Grundfesten des Systems auch nur zu kratzen. Dafür wurde einer Alice Schwarzer dann auch ganz ohne Verdienste das Bundesverdienstkreuz umgehängt.

Wenn nun eine neue Partei daher kommt und von vorneherein gleich wieder in dieselbe Kerbe schlägt, dann ist doch klar, wie das enden wird.

Sieh dir nur mal die Grünen an, dann siehst du die Zukunft jeder Partei, die sich auf solche gewisse Wählergruppen orientiert.

Ich glaube ohnehin nicht, daß sich dieses Abzocker-System noch von oben herab reformieren läßt. Es ist ja ohnehin alles so eingerichtet, daß nur diejenigen wirklich ganz nach oben kommen, die die nötige Abzocker-Mentalität haben oder entwickeln. Und die werden sich natürlich nicht ihre eigenen Privilegien beschneiden.

Wir können daran nur durch Bürgerinitiativen etwas ändern. Wir müssen von unten her massivst Druck machen. Leider geht es vielen Deutschen dazu offenbar noch zu gut, und wenn es ihnen nicht mehr gut geht, dann wird es zu spät sein.

Freundliche Grüße
von Garfield