Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich

Andreas, Monday, 11.04.2005, 14:10 (vor 7557 Tagen)

Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich

Ekki, Monday, 11.04.2005, 19:03 (vor 7557 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich von Andreas am 11. April 2005 11:10:11:

Hallo Andreas!

Mahlzeit!
http://www.faz.net/s/Rub6EAA9BF249C249FE86A5EFF3F83DC130/Doc~E4C668C62E74142B3BD4B6C37B56243AB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Wie darf ich den Kommentar "Mahlzeit!" zu dem verlinkten Artikel verstehen?

Gefällt Dir der Zustand der CDU, wie er in dem o.g. Artikel beschrieben wird?

Wie stehst Du zu den in dem Artikel zitierten prominenten CDU-Frauen, die ja ganz unterschiedliche Biographien repräsentieren?

Siehst Du die CDU mit diesen Frauen auf dem Weg ins Alice-(Schwarzer-)Wunderland, oder könnten die CDU-Frauen aus Deiner Sicht eine akzeptable Alternative zu der Reichsfrauenführerin und ihrem geistigen Umfeld sein?

Gespannt auf Antwort wartet

Ekki

Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich

Andreas, Monday, 11.04.2005, 19:29 (vor 7557 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich von Ekki am 11. April 2005 16:03:

Hallo Ekki,

Gefällt Dir der Zustand der CDU, wie er in dem o.g. Artikel beschrieben wird?

Von den Parteien erwarte ich vorerst überhaupt nichts. Der Artikel zeigt aber wieder einmal deutlich, daß auch bei der CDU Frauen in der Politik in erster Linie "Frauenpolitik" bedeuten. Da ist für Männer nichts zu holen. Die CDU, die schon seit jeher einen Mutterkult betreibt, ist für Männer keine akzeptable Alternative.

Wie stehst Du zu den in dem Artikel zitierten prominenten CDU-Frauen, die ja ganz unterschiedliche Biographien repräsentieren?

Diese Frauen sind für mich uninteressant. Was mich interessiert, ist die Frage, ob sich die CDU auch für Männeranliegen engagiert. Und da sehe ich bislang nichts, was Hoffnung macht. Stattdessen sehe ich wieder den Versuch einiger CDU-Politiker, tief in den nächstgelegenen weiblichen Darmausgang zu klettern, um von dort aus auf Stimmenfang zu gehen.

Siehst Du die CDU mit diesen Frauen auf dem Weg ins Alice-(Schwarzer-)Wunderland, oder könnten die CDU-Frauen aus Deiner Sicht eine akzeptable Alternative zu der Reichsfrauenführerin und ihrem geistigen Umfeld sein?

Von Frauen in der Politik erwarte ich mittlerweile eigentlich nichts mehr. Vor diesen Frauen habe ich auch so wenig Respekt, die müßten sich schon sehr antrengen, damit ich sie überhaupt noch wahrnehme.
Aller Unbill zum Trotze - es gibt ja noch Manndat.

http://www.manndat.de

Gruß
Andreas

Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich

Wodan, Monday, 11.04.2005, 23:07 (vor 7557 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich von Andreas am 11. April 2005 16:29:14:

Da ist für Männer nichts zu holen. Die CDU, die schon seit jeher einen Mutterkult betreibt, ist für Männer keine akzeptable Alternative.

Völlig einverstanden!
Gruß
Wodan

Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich

Peter, Monday, 11.04.2005, 19:13 (vor 7557 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich von Andreas am 11. April 2005 11:10:11:

Ich zitiere aus dem Artikel:

„Seit 1990 nimmt die Zustimmung der Frauen zur CDU ab”, heißt es in einer Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung zur Bundestagswahl 2002. „Für SPD und Grüne geht es aufwärts.” Zwar wählten jüngere Frauen traditionell „linkslastig”. Doch 1998 stimmten auch die strategisch wichtigeren Wählerinnen ab 45 Jahren erstmals mit absoluter Mehrheit für linke Parteien; 2002 verzeichnete die CDU in dieser Altersgruppe das schlechteste Ergebnis seit 1953.

... und trotzdem sackt die CDU in Umfragen nicht so ab, wie man es zuerst vermuten koennte; im Gegenteil, sie haben dort mit der FDP die Mehrheit. Ich schliesse daraus, dass Maenner zunehmend gegen Rot-Gruen eingestellt sind - nur sieht man diese Schlagzeile so nicht. Warum stellen die Journalisten nicht mal das heraus und fragen nach den Ursachen, statt wieder mal auf die Frauen zu fokussieren?

Gruss,

Peter

Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich

Odin, Tuesday, 12.04.2005, 18:59 (vor 7556 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich von Peter am 11. April 2005 16:13:

... und trotzdem sackt die CDU in Umfragen nicht so ab, wie man es zuerst vermuten koennte; im Gegenteil, sie haben dort mit der FDP die Mehrheit. Ich schliesse daraus, dass Maenner zunehmend gegen Rot-Gruen eingestellt sind - nur sieht man diese Schlagzeile so nicht. Warum stellen die Journalisten nicht mal das heraus und fragen nach den Ursachen, statt wieder mal auf die Frauen zu fokussieren?

Das derzeitige Wählerverhalten hat nichts mit der Geschlechterpolitik oder der (Un)zufriedenheit damit zu tun.

Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich

Maesi, Thursday, 14.04.2005, 01:31 (vor 7555 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich von Andreas am 11. April 2005 11:10:11:

Hallo Andreas

http://www.faz.net/s/Rub6EAA9BF249C249FE86A5EFF3F83DC130/Doc~E4C668C62E74142B3BD4B6C37B56243AB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Der verlinkte Artikel zeigt IMHO die ganze Tragik der Frauenpolitik:

Die Frauenpolitik ist in erster Linie eine Politik, die sich fast ausschliesslich auf Bereiche des sozialen Nahraums stuetzt. Konsequenterweise findet man dort die Dauerbrenner 'Familie', 'Schule', 'eheliche und eheaehnliche Beziehungen' usw. Nahezu immer ist diese Politik darauf aus, den sozialen Nahraum zu beherrschen und zu kontrollieren - und zwar aus Sicht der Frau. Das ist IMHO ein wesentlicher Grund weshalb immer mehr Altfeministinnen frustriert das Handtuch werfen. Frauen haben sich schon immer ueber ihr persoenliches Beziehungsnetz bzw. die Kontrolle ueber ihr Beziehungsnetz definiert. Etwas selber schaffen oder aufbauen? Fehlanzeige! Lieber zapft frau Ressourcen anderer anderer innerhalb ihres persoenlichen Beziehungsnetzes an. Wo jedoch das persoenliche Beziehungsnetz nicht mehr hinreicht (also ueber die unmittelbare soziale Umgebung hinaus), sollen institutionelle Massnahmen getroffen werden, die die Kontrolle auch dieser Bereiche sicherzustellen haben. Frauenpolitik ist fast ausschliesslich eine Politik der Installation von Institutionen, die die im groesseren Rahmen unwirksamen oder nicht vorhandenen Beziehungsnetze ersetzen sollen; der wichtigste Traeger dieser institutionell verankerten Massnahmen ist der Staat.

Ueberall wo wir Aspekte der real existierenden Frauenpolitik studieren, stossen wir auf diese Konstante. So wird nicht etwa darueber sinniert, mit welcher Strategie eine Frau selbstverantwortlich Beruf und Familie unter einen Hut bringen kann, sondern der Staat soll dazu eingespannt werden, ihr das zu ermoeglichen. Karrieren sollen weniger durch persoenlichen Ehrgeiz und selbst erarbeitete Chancen erreicht werden sondern ueber eine institutionelle Quote. Frauen sollen vorne und hinten von einer Unzahl von Institutionen gefoerdert, geschuetzt, versorgt und entlastet werden; die real existierende Frauenpolitik entpuppt sich je laenger je staerker als streng protektionistischer Moloch, der wie ein Vampir in jeder Hinsicht auf den Lebenssaft anderer angewiesen ist.

Ironischerweise macht gerade diese zunehmende Institutionlisierung auf allen Ebenen aber das persoenliche Beziehungsnetz nach und nach ueberfluessig. Der Vater ist als einstiger ueber das persoenliche Beziehungsnetz fungierender Versorger unnuetz und kann problemlos entsorgt werden; das Unterhaltsrecht garantiert der Alleinerziehenden auch nachher ein bescheidenes aber immerhin regelmaessiges Einkommen - wenn nicht vom Exe, dann halt vom Staat. Der Chef ist im Job nicht mehr jener, der die eigene Karriere foerdern kann und mit dem es sich gut zu stellen gilt; nein er ist ein Feind, der die Frau an der Entfaltung ihrer ueberlegenen Faehigkeiten (soft skills) hindert, und deshalb mit unmissverstaendlichen Quoten zur Raeson gebracht werden muss. Der Ehegatte/Lebenspartner ist nicht mehr der Liebespartner, mit dem man Kompromisse aushandeln muss, mit dem man aber nichtsdestotrotz am selben Strang zieht; er muss vielmehr mit Gesetzen zu Hausarbeit und Kooperation gezwungen werden - gegenseitige Loyalitaet wird zunehmend zum Fremdwort in der Familie und dann wundert man sich, dass Familien immer haeufiger und schneller auseinanderbrechen. Ob ein Kind das Licht der Welt erblicken darf, soll nur die Frau allein entscheiden; der Mann hat sich widerspruchslos ihrer Entscheidung zu unterwerfen, muss aber trotzdem saemtliche sich daraus ergebenden Lasten mittragen.

Zahllos sind die Institutionen, die vom Feminismus eingefuehrt oder (sofern schon vorher im 'Patriarchat' vorhanden) konserviert werden. Ueber allem schwebt eine ausgefeilte Opferrhetorik, die laengst jeden Realitaetsbezug missen laesst. Sie ist jedoch notwendig, um all die zweifelhaften institutionellen 'Errungenschaften' einzufuehren und/oder aufrechtzuerhalten.

Interessant ist aber nicht bloss, in welchen Themengebieten (fast ausschliesslich im sozialen Bereich) Frauenpolitik zu finden ist. Ebenso interessant ist, wo sie NICHT zu finden ist. Wirtschafts-, Energie-, Verkehrs-, Aussen-, Militaer-, Finanzpolitik: es sind alles Gebiete, in denen die Sache im Vordergrund steht; persoenliche Befindlichkeiten, Beziehungsgedusel und Harmoniesucht sind unnuetz, nur handfeste Ergebnisse zaehlen. Dort finden wir weibliche Politiker ebenso selten wie in den Reihen der kaempfenden Soldaten, die irgendwo auf der Welt fuer die Maechtigen Kopf und Kragen riskieren muessen. Frauen in wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Toppositionen? Oh, es gibt sie (wenn auch nicht in grosser Zahl) - und die wirklich Tuechtigen unter ihnen pfeifen auf die Quotenkruecken der Frauenpolitiker, die bloss geeignet sind, den Erfolgreichen die Butter vom Brot zu nehmen und den Durchschnittlichen zuzuschanzen.

Die Frauenpolitik in der heutigen Form ist eine Sackgasse; sie ist es von Anfang an, weil sie nichts Sinnvolles produziert sondern nur eine Unmenge unbrauchbarer Gesetze und Regelungen hervorbringt. Diese Frauenpolitik scheut sich vor dem fairen Wettbewerb: Frauen sollen offenbar nicht gefordert und emanzipiert sondern gefoerdert, beschuetzt und gehaetschelt werden - ein feministisches Utopia, in dem jeder, der etwas besonderes vollbringt, im Namen der (Geschlechter-)Chancengleichheit sofort auf die Stufe des Durchschnitts herab 'gleichgestellt' wird. In einem keimfreien, vor jeder Konkurrenz und allem Muehsal geschuetzten Biotop wird frau sich jedoch nie bewaehren koennen; die darin vegetierende Frau gleicht einem regelmaessig gefuetterten Zootier, das nie gelernt hat in freier Wildbahn zu ueberleben. Sobald dieses Biotop jedoch zusammenbricht, gehen auch die Insassen zugrunde - und frueher oder spaeter wird es zum Zusammenbruch kommen. Den (wenigen) Verstaendigen unter den Altfeministen war das schon immer klar, aber mit dem Strom zu schwimmen war schon immer leichter als gegen ihn...

Gruss

Maesi

Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich

Nikos, Thursday, 14.04.2005, 01:47 (vor 7555 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich von Maesi am 13. April 2005 22:31:19:

Hi Maesi!

Also, das war ein genialer Text!

Danke.

Nikos

Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich

scipio africanus, Thursday, 14.04.2005, 12:31 (vor 7554 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: Trotz Merkel: Das Gesicht der CDU ist männlich von Maesi am 13. April 2005 22:31:19:

Die Frauenpolitik in der heutigen Form ist eine Sackgasse; sie ist es von Anfang an, weil sie nichts Sinnvolles produziert sondern nur eine Unmenge unbrauchbarer Gesetze und Regelungen hervorbringt. Diese Frauenpolitik scheut sich vor dem fairen Wettbewerb: Frauen sollen offenbar nicht gefordert und emanzipiert sondern gefoerdert, beschuetzt und gehaetschelt werden - ein feministisches Utopia, in dem jeder, der etwas besonderes vollbringt, im Namen der (Geschlechter-)Chancengleichheit sofort auf die Stufe des Durchschnitts herab 'gleichgestellt' wird. In einem keimfreien, vor jeder Konkurrenz und allem Muehsal geschuetzten Biotop wird frau sich jedoch nie bewaehren koennen; die darin vegetierende Frau gleicht einem regelmaessig gefuetterten Zootier, das nie gelernt hat in freier Wildbahn zu ueberleben. Sobald dieses Biotop jedoch zusammenbricht, gehen auch die Insassen zugrunde - und frueher oder spaeter wird es zum Zusammenbruch kommen. Den (wenigen) Verstaendigen unter den Altfeministen war das schon immer klar, aber mit dem Strom zu schwimmen war schon immer leichter als gegen ihn...
Gruss
Maesi

Hallo Maesi
Hier sprichst du mir aus der Seele. Der Staatsfeminismus deutscher Prägung ist keineswegs geeignet, die Emanzipation der Frau zu fördern, und die des Mannes schon gar nicht. Sehr gute Ausführungen !

scipio

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