Pilotprojekt "Neue Wege für Jungs" des BMFSFJ

Was tun mit den Jungs am Girls Day? Die Frage treibt Schulen, regionale initiativen und engagierte Multiplikatoren zunehmend um - und seit einiger Zeit auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Hatte dessen Ministerin Renate Schmidt im April 2004 die Forderung eines eigenen Boys Day schließlich aufgegriffen (der allerdings am Widerstand der Kultusministerkonferenz, einenweiteren Berufsorientierungstag einzuführen, bislang scheiterte), gibt es nun ein Pilotprojekt "Neue Wege für Jungs", das mit 1,5 Personalstellen bis Ende 2007 die konzeptionellen Grundlagen für einen Boys Day erkunden soll. Konkrete Aufgaben bis dahin: Vernetzung, Austausch, wissenschaftliche Begleitungund Praxismodelle, kurz: Funktion eines Servicebüros, das lokale Initiativen beraten und unterstützen sowie Materialien entwerfen und bereitstellen soll. Angesiedelt bei der bundesweiten Koordinierungsstelle zum Girls Day in Bielefeld (Verein Frauen geben Technik neue Impulse), "um Synergieeffekte durch eine enge Zusammenarbeit zu nutzen" ' soll das Projekt seine Arbeit kurz vor dem diesjährigen Girls Day am 28. April offiziell aufnehmen. Mit ihm soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass ein an den gesellschaftlich veränderten Bedürfnissen von Jungen orientiertes eigenständiges Konzept endlichzum Zuge komen soll, denn auch fürJungen sind Fragen nach heutigen Rollenmustem, Identitäten und Zukunftsperspektiven zentral. Wie allerdings der Spagatzu lösen ist, dass die mittlerweile beliebte (weil mediengriffige) Formel des "Boys Day" nicht zur geschlechterpolitischen Deklassierung des zeitgleichen "Girls Day" beiträgt - der Titel "Neue Wege für Jungs" istungleich sperriger-, bleibt offen. Und wie damit umzugehen ist, weiß offensichtlich auch das BMFSFJ noch nicht so recht: während der Newsletter des Portals gender-mainstreaming.net das Projekt bereits am 1. März ankündigte, wird es in den Mitteilungen 338 der Pressestelle vom 14.3.05 im Aufruf zur Beteiligung am Girls Day 2005 mit keinem Wort erwähnt. Wir dürfen gespannt sein, welche Antworten die für den 28.4. angekündigte Freischaltung der Website www.neue-wege-fuer-jungs.de bereit hält

Switchboard Nr 169

Als Antwort auf: Pilotprojekt "Neue Wege für Jungs" des BMFSFJ von Odin am 15. April 2005 11:16:01:

Wie allerdings der Spagat zu lösen ist, dass die mittlerweile beliebte (weil mediengriffige) Formel des "Boys Day" nicht zur geschlechterpolitischen Deklassierung des zeitgleichen "Girls Day"beiträgt [...], bleibt offen.

Noch irgendwelche Fragen?

Was für Spinner sitzen da eigentlich in unseren Ministerien...

Gruß Ralf

Als Antwort auf: "geschlechterpolitischen Deklassierung" - Wow! von Ralf am 15. April 2005 12:16:

Was für Spinner sitzen da eigentlich in unseren Ministerien...<

Ideologisch-radikalfeministisch verbohrte Theoretikerinnen. Von der Realität haben sie null Ahnung. So kommen ihre Aussagen und Taten rüber..

Nikos

Als Antwort auf: Pilotprojekt "Neue Wege für Jungs" des BMFSFJ von Odin am 15. April 2005 11:16:01:

.... das mit 1,5 Personalstellen bis Ende 2007 die konzeptionellen Grundlagen für einen Boys Day erkunden soll.

Hierzu dieses, gefunden bei http://dr-volker-wissing.org.liberale.de/meldung.php?id=7607&pid=15843, der eine Anfrage zur Einstellungs- und Beförderungspraxis an die Bundesregierung gestellt hatte:

"Danach wurden beispielsweise zwischen dem 1. Juli 1998 und dem 30. Juni 2002 im Bundesministeriurn für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu 62 % Frauen befördert, höhergruppiert oder höhergereiht und zu 38 % Männer. Im nachgeordneten Bereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurden im gleichen Zeitraum zu 48 % Frauen und zu 52 % Männer befördert, höhergruppiert oder höhergereiht. Im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und seinem nachgeordneten Bereich zusammen waren es damit zu 55 % Frauen und zu 45 % Männer, die befördert, höhergruppiert oder höhergereiht wurden.

Bei den Neueinstellungen und erstmaligen Ernennungen kamen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Zeitraum vom 1. Juli 1998 bis 30, Juni 2002 zu 68 % Frauen zum Zuge, im nachgeordneten Bereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nur zu 48 %. Für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und seinen nachgeordneten Bereich zusammen ergibt dies einen Anteil von 56 % Frauen und 44 % Männer an den Neueinstellungen bzw. Ernennungen."

Der Boy's Day dient (auch?) der Frauenförderung!
xx

Als Antwort auf: Pilotprojekt "Neue Wege für Jungs" des BMFSFJ von Odin am 15. April 2005 11:16:01:

seit wann macht das BMFAAM was für Jungs? ist doch überhaupt nicht deren Ressort.