Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen

Christian, Sunday, 17.04.2005, 22:06 (vor 7551 Tagen)

Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen
Am 5. Mai ist Vatertag. Wie viele Männer haben das Recht, den Vatertag zu bestreiten? Bei dem anhaltenden Rückgang der Geburtenrate stellt sich die Frage: Wer ist Schuld daran? Mann oder Frau. Im Allgemeinen wird den Frauen die Schuld in die Schuhe geschoben. Doch wie steht es um die Fortpflanzungslust unserer Männer? Sind Sie in den "Zeugungsstreik" verfallen?

Von Martina Bleier

Haben sich Männer zum Zeugungsstreik versammelt?
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Brigitte" setzt sich Meike Dinklage, die Autorin des Buches "Der Zeigungsstreik. Warum die Kinderfrage Männersache ist", mit den Gründen dafür umfassend auseinander.

Früher waren die Lebensziele eines "richtigen Mannes" klar definiert: Er sollte in seinem Leben ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen. Das Haus bleibt heutzutage für viele ein unerschwinglicher Traum, außerdem kann man mit einem Haus beruflich nicht sonderlich flexibel sein - es wäre nur ein lästiger Klotz am Bein.

Mit dem Baum pflanzen sieht es da schon besser aus. Es muss ja nicht unbedingt gleich ein großer Baum sein - ein Bonsaipflänzchen genügt, ist in der Mietwohnung doch Platz eher Mangelware.

Doch wie sieht es mit dem Kind zeugen aus? In der Frauenzeitschrift "Brigitte" ist von so genannten "später-vielleicht-Männern" die Rede, die eine Zeugung immer weiter hinausschieben wollen.

Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen

Was sagen die Statistiken?

Dieses Bild wird in Zukunft Seltenheitswert besitzen. Denn immer mehr Männer wollen kinderlos bleiben.
Laut einer Studie des Berliner Soziologen Christian Schmitt im Auftrag des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung für das Jahr 2003 gäbe es erste Anzeichen auf einen steigenden Anteil dauerhaft kinderloser Männer. Demnach würden 26 Prozent der Männer zwischen 45- bis 50-Jährigen kinderlos bleiben. Bei den 70- bis 65-Jährigen hingegen seinen nur neun Prozent keine Väter.

Fest steht, dass Männer die Elternschaft deutlich länger aufschieben als Frauen. Gründe dafür liegen auf der Hand. Bei Männern tickt die biologische Uhr nicht so laut wie bei Frauen. Außerdem ist es in den meisten Partnerschaften so, dass Männer älter sind als ihre Partnerinnen.

Die Studie ergab, dass Männer erst dann ihre Fortpflanzung in Betracht ziehen, wenn sie (in ihren Augen) der Familie genug finanzielle Sicherheit bieten können. Das Vaterwerden richtet sich also immer noch nach althergebrachten Rollenmodellen. Schmitt nennt dies das "male-breadwinner"-Prinzip. Das ist auch die Ursache dafür, warum Frauen mit hohem Bildungsniveau eher kinderlos bleiben, höher gebildete Männer hingegen kinderreicher sind. Zurückzuführen sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede auf das immer noch vorherrschende Problem "Kind oder Karriere" bei Frauen.

Aber abgesehen vom "Erst-Vater-werden-wenn-ich-es-ernähren-kann"-Syndrom - warum wollen so viele Männer nicht mehr Vater werden?

Laut "Brigitte" flüchten sich Männer in Ausreden. Viele wollen ihre "Freiheit" noch nicht aufgeben, fühlen sich zu unreif dafür, Vater zu werden. Andere wiederum wollen auf die "Richtige" warten, vor allem aber auf den "richtigen" Moment. Sehr beliebt ist auch die Ausrede "in diese kaputte Welt keine Kinder setzen zu wollen". Das Argument von anderen Adams ist, sie hätten keinen "Bock", für eine Frau und ein Kind ewig zu zahlen.

Das Thema "Kinder kriegen" wird häufig auf die lange Bank geschoben
Die Studie des Berliner Soziologen besagt, dass 57,5 Prozent der Männer zwischen 30 und 34 Jahren im Jahr 2002 kinderlos waren. Bei den Frauen dieser Altersgruppe lag die Quote bei 37,8 Prozent. In der Gruppe der 35- bis 39-Jährigen verzichten 33,6 Prozent potentielle Väter und 17,4 Prozent der Frauen auf Nachwuchs.

Auf der einen Seite stehen Männer, die für sich früh beschlossen haben, keine Kinder kriegen zu wollen. Meist halten diese konsequent fest an ihrem Entschluss. Weit größer ist hingegen die Gruppe der Herren der Schöpfung, die "mal abwarten" wollen.

Ein Faktor ist, dass es heutzutage eher von der Gesellschaft toleriert wird, kinderlos zu bleiben als vor 50 Jahren. Damals stellte sich die Frage "Kinder oder nicht?" erst gar nicht. Jeder heiratete, bekam Kinder, er ging arbeiten, sie blieb zuhause. Im 21. Jahrhundert sieht die Sache anders aus. Frauen haben sich emanzipiert. Sie drängen in die einstigen Männerdomänen vor. Durch die Veränderung des weiblichen Rollenbildes hat sich aber unweigerlich das männliche Bild verschoben.

Die Männer stehen der Kinder-Frage mit großer Ratlosigkeit gegenüber, denn nun müssen sie sich selbst entscheiden. Die Gesellschaft übernimmt dies nicht mehr für sie. Darum wird die Fortpflanzungsfrage erst einmal auf Eis gelegt oder an die Partnerinnen abgeschoben. Viele hoffen auf das Schicksal. Aussagen wie "Wenn sie schwanger wird, dann hat es eben so sein sollen", dominieren.

http://www.gmx.net/de/themen/gesundheit/kind/9monate/838878,page=0.html

Re: Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen

Sven, Monday, 18.04.2005, 12:19 (vor 7550 Tagen) @ Christian

Als Antwort auf: Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen von Christian am 17. April 2005 19:06:

"Bei dem anhaltenden Rückgang der Geburtenrate stellt sich die Frage: Wer ist Schuld daran? Mann oder Frau."

Es geht nicht um die Frage der "Schuld".
Es geht um die Frage, warum soll man (Mann und Frau) sich Kinder anschaffen, wenn beide beruflich Karriere machen wollen und eh keine Zeit
für Kinder haben ?
Für die Volkswirtschaft ? Für die Rentensicherung ? Weil Schröder das will ?

Solange die Frauen ihre Erfüllung in der Mutterrolle sahen, haben die Männer sie mitgetragen. Heute, suchen die Frauen ihre Erfüllung im Job.
Warum also noch Kinder ?

"Früher waren die Lebensziele eines "richtigen Mannes" klar definiert: Er sollte in seinem Leben ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen."

Früher waren die Lebensziele einer "richtigen Frau" auch klar definiert: Sie wurde Mutter und kümmerte sich um die Kinder und den Haushalt.

"Denn immer mehr Männer wollen kinderlos bleiben."

Ist das bei der Gesetzgebung und den damit verbundenen finanziellen
Risiken ein Wunder ? Scheidungsraten von über 50% finanzieren MÄNNER!
Und wenn sie dann schön brav sind, dürfen sie ihre Kinder am WE sehen.

Der Rest dieses Schundartikels ist billige Polemik. Wenn die Argumente von
Männern allgemein als "Ausreden" betrachtet werden, ist es mit der nötigen
Objektivität nicht weit her.

Aber, es ist kein Wunder, das die Presseartikel immer schlechter werden,
auch die Schreiberlinge müssen leben und für 30 Euro den Artikel, muss man
halt ne Menge Artikel am Tag schreiben ...

Wer ist schuld? ;-)

Gast, Tuesday, 19.04.2005, 02:06 (vor 7549 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Re: Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen von Sven am 18. April 2005 09:19:

"Bei dem anhaltenden Rückgang der Geburtenrate stellt sich die Frage: Wer ist Schuld daran? Mann oder Frau."

"Bekanntermaßen gibt es seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Abnahme der Zahl der Störche und der Anzahl der Geburten in Deutschland ..."

Re: Wer ist schuld? ;-)

Nikos, Tuesday, 19.04.2005, 13:40 (vor 7549 Tagen) @ Gast

Als Antwort auf: Wer ist schuld? ;-) von Gast am 18. April 2005 23:06:

"Bei dem anhaltenden Rückgang der Geburtenrate stellt sich die Frage: Wer ist Schuld daran? Mann oder Frau."

"Bekanntermaßen gibt es seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Abnahme der Zahl der Störche und der Anzahl der Geburten in Deutschland ..."<

DAS habe ich schon immer vermutet! Allein wegen des langen Schnabels! Dann sollen aber die Störche auch den Unterhalt zahlen!

Sauerei, sowas! :-|

Nikos
*entrüstet*

Re: Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen

Joseph S, Tuesday, 19.04.2005, 03:51 (vor 7549 Tagen) @ Christian

Als Antwort auf: Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen von Christian am 17. April 2005 19:06:

Hallo,

wenn ich die Behauptung höre, daß Männer sich nicht finanzkräftig oder reif genug für Kinder
fühlen, werde ich den Verdacht nicht los, daß diese nur die Mängelanklagen der Frauen
verinnerlicht haben. Das erstere Argument kann aber auch damit zu tun haben, daß Männer
sich überlegen, ob sie auch nach einer Scheidung noch genug haben, um anständig leben zu
können.

Warum fragt angesichts des Girlikults keiner ob die Frauen reif genug für die Kindererziehung
sind? Hängt das vielleicht damit zusammen, daß dann bei den Frauenm die Zeit der körperlichen
Fähigkeit zur Mutterschaft vorbei ist?

Durch die Veränderung des weiblichen Rollenbildes hat sich aber unweigerlich das männliche Bild verschoben.

Leider hat es sich lediglich in höhere Leistungsanforderungen verschoben.

Die Männer stehen der Kinder-Frage mit großer Ratlosigkeit gegenüber, denn nun müssen sie sich selbst entscheiden.

Schön wäre es. Tatsächlich haben viele Männer nichts zu entscheiden, weil keine Frau aufzutreiben
ist, die eine Entscheidung für Kinder mitmachen würde.

Im Übrigen sollten Frauen mal lernen Männer ernst zu nehmen, und nicht deren Argumente einfach
nur als Ausreden abqualifizieren.

Gruß
Joseph

Re: Zeugungsstreik ... und Gebärstreik

Eugen Prinz, Tuesday, 19.04.2005, 13:51 (vor 7549 Tagen) @ Christian

Als Antwort auf: Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen von Christian am 17. April 2005 19:06:

Wieder mal so ein dämliches, unreflektiertes Journalistinnen-Gelaber:

Frauen haben sich emanzipiert. Sie drängen in die einstigen Männerdomänen vor.

Lachhaft! Natürlich kann eine Frau einen Sattelschlepper fahren - seit es Servolenkung gibt, oder sie kann in den Boxring steigen - gegen eine Frau! Oder sie kann sich dekorativ in Politik und Medien breit machen - dank Quote und Großmäuligkeit. Toll, wie sie sich "vordrängen"! Auch eine Kuh kann fliegen, wenn ich ihr eine Rakete hinten reinstecke!

Aber was hat das alles mit Emanzipation zu tun, vor allem wenn sie sich von dem verdienten Geld dann einen fun-car, Zigaretten und einen Vögelurlaub bezahlen. So emanzipiert sind Männer schon lange.

Unerwähnt bleibt eine Domäne, in die Frauen nur höchst selten - und noch seltener freiwillig vordringen: Arbeiten gehen, um Mann und Kinder zu ernähren! Nicht, dass es solche Frauen nicht gäbe, aber von denen hört man nichts im Mediengesabber um die "Powerfrauen".

Eine Kunst müssen sie noch lernen, die "Powerfrauen", eine Kunst, die für Männer schon immer eine Pflicht war: Das verdiente Geld zu teilen! Bevor man sich den Kopf über einen "Zeugungsstreik" der Männer zerbricht, sollte man z.B. mal den "Gebärstreik" der gutverdienenden Akademikerin hinterfragen.

Eugen

Ist doch ganz klar

scipio africanus, Tuesday, 19.04.2005, 17:10 (vor 7549 Tagen) @ Christian

Als Antwort auf: Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen von Christian am 17. April 2005 19:06:

Männer fühlen sich für ihre Kinder verantwortlich, für die Familie, ja sogar für die Olle.
Wenn heute immer mehr Männer die Zeugung verweigern, dann aus einem Gefühl der Verantwortung heraus. Wäre eine Zypries, eine Biggi Bender oder gar eine Alice Schwarzer als erziehende Mutter mit eurem Gewissen vereinbar ? Ich hoffe nicht !
Kinder brauchen eine Mutter und Erzieherin, und nicht eine Gender-Mainstreaming Tante, welche das eigene Kind im grössten feministischen Experiment aller Zeiten als irgendwas erzieht, nur nicht als Mädchen oder Junge. Mann stelle sich mal die Gendermonster vor, welches von Schwarzer und Co. herangezüchtet würden ! Es würde wahrscheinlich nur noch so wimmeln von Jack the Rippers und Konsorten.
Dass all die Zypries, Bender und Schwarzers keine Kinder haben, das muss man ihnen eigentlich zugute halten. Vielleicht ein ganz klein wenig Einsicht der Gendertanten in die eigene mangelnde Kompetenz, wenns um Erziehung und Fürsorge geht ?

scipio

Re: Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen

Mikael, Tuesday, 19.04.2005, 20:27 (vor 7549 Tagen) @ Christian

Als Antwort auf: Zeugungsstreik - wenn Männer sich nicht fortpflanzen wollen von Christian am 17. April 2005 19:06:

Die Studie ergab, dass Männer erst dann ihre Fortpflanzung in Betracht ziehen, wenn sie (in ihren Augen) der Familie genug finanzielle Sicherheit bieten können. Das Vaterwerden richtet sich also immer noch nach althergebrachten Rollenmodellen. Schmitt nennt dies das "male-breadwinner"-Prinzip.

Ja und ? Millionen Jahre Evolution gegen ca. 100 Jahre "Sozialstaat" ? Wir sehen ja, was herauskommt, wenn der Staat massenhaft Kinder subventioniert, die sich die Eltern ohne den Staat nie leisten könnten...

Das ist auch die Ursache dafür, warum Frauen mit hohem Bildungsniveau eher kinderlos bleiben, höher gebildete Männer hingegen kinderreicher sind. Zurückzuführen sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede auf das immer noch vorherrschende Problem "Kind oder Karriere" bei Frauen.

Hmmm, vielleicht auch darauf, dass zu viele Frauen auf den "Traumprinzen" wartem, der sozial (und bildungsmäßig) ÜBER ihnen steht ?

Aber abgesehen vom "Erst-Vater-werden-wenn-ich-es-ernähren-kann"-Syndrom - warum wollen so viele Männer nicht mehr Vater werden?

Das ist kein "Syndrom" sondern Ergebnis der Evolution.

Die Männer stehen der Kinder-Frage mit großer Ratlosigkeit gegenüber, denn nun müssen sie sich selbst entscheiden. Die Gesellschaft übernimmt dies nicht mehr für sie. Darum wird die Fortpflanzungsfrage erst einmal auf Eis gelegt oder an die Partnerinnen abgeschoben. Viele hoffen auf das Schicksal. Aussagen wie "Wenn sie schwanger wird, dann hat es eben so sein sollen", dominieren.

Ja, die vielen unmündigen Männer haben es wirlich schwer... Aber dafür gibt's ja jetzt Gender-Mainstreaming ! (oder ist das auch nur ein "Syndrom"
für eine kranke Gesellschaft ?)

PILLE FÜR DEN MANN ! JETZT !

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