Boys Day in Hessen
Wie die aktuellen m-news des Berliner Männerrats mit Berufung auf die IBGM (Interessensgemeinschaft beruflich und gesellschaftlich benachteiligter Männer) melden, konnte in meinem Bundesland Hessen "nach langem Tauziehen" jetzt auch der Boys Day durchgesetzt werden:
--- 8.04.2005 findet wie gewohnt der "Girls Day" statt und erstmals werden auch Jungen für eine berufliche Orientierung vom Unterricht freigestellt. Das ganze schimpft sich vollkommen konservativ "Sozialer Tag für Jungen" und wird vom Paritätischen Bildungswerk Frankfurt für die Klassen 7 bis 10 organisiert.
Die Veröffentlichung dazu liest sich wie folgt:
"Sozialer Tag für Jungen" Projekt für Schüler der Klassen 7. 10.
Am 28. April 2005 findet ein sozialer Tag für Jungen statt. Wie beim Girls Day werden in diesem Jahr erstmals auch Jungen vom Unterricht freigestellt, wenn sie diesen Tag zur beruflichen Orientierung nutzen.
Wir bieten dir die Möglichkeit, diesen Tag in einer sozialen Einrichtung mit alten und behinderten Menschen oder mit Kindern zu verbringen.
Der Besuch in einer Einrichtung könnte auch interessant sein für dein Schülerpraktikum, den Zivildienst, ein Freiwilliges soziales Jahr oder einen späteren Ausbildungsplatz.
Du kannst dich dann auch über das Projekt "Soziale Jungs" informieren und dir überlegen, ob du dich daran beteiligen möchtest.
Neugierig? Anmeldeformulare gibt es bei deinem Lehrer oder deiner Lehrerin.
Du möchtest mehr Informationen? Dann ruf einfach an:
069-6706-220 oder schau mal rein bei
Paritätisches Bildungswerk
Bundesverband e.V.
Heinrich-Hoffmann-Straße 3
60528 Frankfurt ---
Herzliche Grüße
Arne
Re: Boys Day in Hessen
Als Antwort auf: Boys Day in Hessen von Arne Hoffmann am 26. April 2005 08:00:19:
Und mit dieser lauwarmen Wischi-waschi-nöle soll man sich zufrieden geben? Ich möchte nicht das Geschrei aushalten müssen, wenn ich den Girls-Day in Hauswirtschaftslehrtag umbenenne und den Mädels dort mal die Grundlagen von Kochen, Waschen und sinnvollem Einkaufen beibringen will. Obwohl das meines Erachtens mehr als notwendig ist; ich musste Zwanzigjährigen schon den Gebrauch einer Waschmaschine zeigen und von dem anderen wollen wir gar nicht erst reden.
Was zum Teufel hat denn ein Tag, der für berufliche Orientierung gedacht ist, auschließlich mit sozialen Diensten zu tun? Ich hab das Gefühl, hier soll eine Konditionierung stattfinden. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang die explizite Erwähnung von Zivildiensten, die ja nur für Männer gelten.
Wenn ich paranoid wäre, würde ich vermuten, die Jungs sollen schon von Kindheit an darauf getrimmt werden, ein schlechtes Gewissen ob ihres ständigen Täterstatus zu entwickeln und darob brav und bescheiden ihre sozialen Dienste zu verrichten. Hört sich für mich nach Sklavenerziehung an.
Re: Boys Day in Hessen
Als Antwort auf: Re: Boys Day in Hessen von Jeremin am 26. April 2005 12:04:33:
Und mit dieser lauwarmen Wischi-waschi-nöle soll man sich zufrieden geben? Ich möchte nicht das Geschrei aushalten müssen, wenn ich den Girls-Day in Hauswirtschaftslehrtag umbenenne und den Mädels dort mal die Grundlagen von Kochen, Waschen und sinnvollem Einkaufen beibringen will. Obwohl das meines Erachtens mehr als notwendig ist; ich musste Zwanzigjährigen schon den Gebrauch einer Waschmaschine zeigen und von dem anderen wollen wir gar nicht erst reden.
Es geht nicht darum, daß Mädchen Hauswirtschaftslehre bekommen, sondern dass Mädchen in ANDERE Berufe Einblick erhalten, als die, die sich gewöhnlich ergreifen.
Genau so bei Jungen: Auch diese denken zu wenig an soziale Berufe als Berufsziel und daher ist es nötig, dass sie DIESE Berufe am "boys-day" kennen lernen. An die anderen Berufe braucht man sie in der Regel nicht mehr heranführen.
Es geht bei beiden Geschlechtern darum, den Berufshorizont zu erweitern - nicht, eine bereits gefällte Entscheidung zu einem Beruf noch zu verfestigen.
Re: Boys Day in Hessen
Als Antwort auf: Re: Boys Day in Hessen von Odin am 26. April 2005 15:57:39:
Es geht nicht darum, daß Mädchen Hauswirtschaftslehre bekommen, sondern dass Mädchen in ANDERE Berufe Einblick erhalten, als die, die sich gewöhnlich ergreifen.
das frauen im erhoeten maße in technischen oder naturwissenschaftlichen berufsfeldern einsteigen ist sicher wuenschenswert, schon mal weil es aufgrund der demographischen entwicklung in doitscheland und der situation auf dem hiesigem arbeitsmarkt zwingend notwendig ist. von daher ist der 'girls-day' sicher zu begruessen, nur ...
Genau so bei Jungen: Auch diese denken zu wenig an soziale Berufe als Berufsziel und daher ist es nötig, dass sie DIESE Berufe am "boys-day" kennen lernen.
... warum sollten jungen dahingehend 'getrimmt' werden sogenannte 'soziale berufe' zu ergreifen? als ausgleich? wenn ja, fuer was?
koenntest du deine phrase, dass es notwendig ist das jungen diese berufe 'kennenlernen' evtl. ein wenig dezidierter bzw. ueberhaupt begruenden?
ich persoenlich sehe das eigentlich ein wenig anders: schlechte jobaussichten, ein job bei dem man auf dauer verbloedet und dazu noch miserable bezahlung. auf gut doitsch gesagt: deine sch... sozialen jobs kannst du dir in den allerwertesten schieben. wenn frauen meinen sie muessten das haben, bitteschoen! aber warum sollten sich maenner das nun auch antun? nur dafuer, damit frauen und maenner wieder ein wenig gleicher werden?
An die anderen Berufe braucht man sie in der Regel nicht mehr heranführen.
woher beziehst du deine weisheiten?
Re: Boys Day in Hessen
Als Antwort auf: Re: Boys Day in Hessen von konjunkturflaute am 26. April 2005 17:49:
Genau so bei Jungen: Auch diese denken zu wenig an soziale Berufe als Berufsziel und daher ist es nötig, dass sie DIESE Berufe am "boys-day" kennen lernen.
... warum sollten jungen dahingehend 'getrimmt' werden sogenannte 'soziale berufe' zu ergreifen? als ausgleich? wenn ja, fuer was?
koenntest du deine phrase, dass es notwendig ist das jungen diese berufe 'kennenlernen' evtl. ein wenig dezidierter bzw. ueberhaupt begruenden?
ich persoenlich sehe das eigentlich ein wenig anders: schlechte jobaussichten, ein job bei dem man auf dauer verbloedet und dazu noch miserable bezahlung. auf gut doitsch gesagt: deine sch... sozialen jobs kannst du dir in den allerwertesten schieben. wenn frauen meinen sie muessten das haben, bitteschoen! aber warum sollten sich maenner das nun auch antun? nur dafuer, damit frauen und maenner wieder ein wenig gleicher werden?
An die anderen Berufe braucht man sie in der Regel nicht mehr heranführen.
woher beziehst du deine weisheiten?
Es geht darum, daß sich Jungen nicht nur einseitig orientieren ("Nur .... ist ein Beruf für Männer"), sondern die ganze Palette des Berufsspektrums zumindest im Auge haben.
Dienstleistungsberufe haben außerdem noch eine gute Zukunft, sie sind auch kaum zu ersetzen - schon gar nicht von einer Maschine. Daher steigt auch die ARbeitslosigkeit von Frauen im Moment nicht so sehr, wie die von Männern. Die schlechtere Bezahlung kann und soll sich ja auch ändern - ja nach Beruf, den man dann ausübt. Zumindest wäre dies ein wichtiges Ziel, welches man in erster Linie dadurch erreicht, daß man Qualität in seiner Arbeit liefert.
Ich denke, daß in den sozialen Berufen Männer stark fehlen. Es nutzt nichts, über fehlende Lehrer zu jammern, man muß schon auch was dafür tun, daß Abhilfe geschaffen wird. Ich halte "Kinder erziehen" - in welcher Form auch immer - NICHT für einen Frauenberuf. Wenn Du das anders siehst, dann findest Du es auch sicher ok, wenn der Vater nach der Scheidung nur noch Besuchsrecht hast - sein Einfluß ist nebenrangig - und Männer nur die Zahlaufgabe bei den Kindern bleibt.
Re: Boys Day in Hessen
Als Antwort auf: Re: Boys Day in Hessen von Odin am 26. April 2005 19:54:34:
ich persoenlich sehe das eigentlich ein wenig anders: schlechte jobaussichten, ein job bei dem man auf dauer verbloedet
Und bei Technik oder Informatik von morgens bis abends verblödet man nicht? Also ich hatte bei Informatik immer das Gefühl, daß mein Hirn langsam austrocknet ....
und dazu noch miserable bezahlung. auf gut doitsch gesagt: deine sch... sozialen jobs kannst du dir in den allerwertesten schieben. wenn frauen meinen sie muessten das haben, bitteschoen! aber warum sollten sich maenner das nun auch antun?
Stell dir vor, Du wirst ernsthaft krank, und im Krankenhaus stellt Dir keiner mehr Essen hin, und keiner hilft Dir ... sind doch alles nur unterbezahlte Scheißjobs, alle sind in die Technik geflohen. Was dann? Filipina-Schwestern holen? Alles so wie bei Monty Python organisieren?: "Bei uns lungern die Kranken nicht herum, bei uns tun sie was - zack zack!" 
Ich denke, daß in den sozialen Berufen Männer stark fehlen. Es nutzt nichts, über fehlende Lehrer zu jammern, man muß schon auch was dafür tun, daß Abhilfe geschaffen wird. Ich halte "Kinder erziehen" - in welcher Form auch immer - NICHT für einen Frauenberuf.
Eben. ICH bin Anfang der 70er Jahre noch von lauter männlichen Grundschullehrern erzogen worden ....
Gruß, Rüdiger