Mädchen sind besser
Nachfolgende Auszüge, die ich unkommentiert hier einbringen möchte, stammen nicht aus einem feministischen Kampfblatt, sondern aus ELTERN, Ausgabe 4/2005.
Was Mädchen Kraft fürs Leben gibt (von Rosemarie Wetscher, Anke Willers)
Töchter sind toll. Robust und feinfühlig, wortgewandt und diplomatisch, zielstrebig und schlau. Sie können vieles besser als Jungs. Trotzdem brauchen sie rundum Ermutigung: damit sie sich selbst so gut finden, wie sie sind.
Liebe Mädchenmutter, Glückwunsch für Sie aus ganzem Herzen. Mit Ihrer kleinen Tochter haben sich eine Menge Ihrer Hoffnungen erfüllt. Auch die nach dem richtigen Geschlecht wenn Sie zu den 70 Prozent der Eltern gehören, die sich in den westlichen Industrienationen weiblichen Nachwuchs noch mehr wünschen als Söhne.
Dieser Wunsch ist kein Wunder, angesichts all der guten Gaben, die Mädchen in die Wiege gelegt bekommen.
(Es folgt eine Aufzählung diverser Unzulänglichkeiten von Jungs und jeweils der direkte Vergleich zu den Mädchen. Man könnte es kurz fassen: Jungs sind dümmer, ungeschickter, krimineller, kranker und aggressiver. Noch kürzer: Jungs sind Scheiße.)
Kleine Mädchen bekommen mehr Zärtlichkeit und Zuwendung von Familienmitgliedern und von allen Menschen, die wissen, dass ein weibliches Baby in ihren Armen liegt. Vielleicht macht dieser Liebesvorschuss kleine Mädchen von Anfang an zufriedener.
Was ist es denn? Junge oder Mädchen?, fragen Leute beim Blick in den Kinderwagen. Jungenmütter bekommen Beifall, Mädchenmütter Trost: Hauptsache gesund und beim nächsten mal wirds bestimmt ein Junge. Richtig nett werden die Bemerkungen für Mütter mit zwei kleinen Mädchen: Na ja, dann können Sie die wenigstens die Kleider zweimal brauchen.
Stehen Sie ganz über solchen dummen Kommentaren? Oder ärgern Sie sich heftiger, als Ihnen das recht ist?
Eigentlich ist es ja genau der Vorzug, den wir heute schon genießen könnten und unsere Töchter noch viel mehr: Frauen dürfen ihre weiblichen und männlichen Seiten ausleben. Dürfen geschickt rückwärts einparken und vor dem Aussteigen in den Schminkspiegel gucken; Fußball spielen und im Ballet tanzen; den Job mögen, aber die Familie als Mittelpunkt ihres Lebens sehen.