Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Justizministerin will Kinderrechte stärken

Andreas, Monday, 09.05.2005, 15:33 (vor 7529 Tagen)

Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken

Cleo, Monday, 09.05.2005, 18:01 (vor 7529 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Justizministerin will Kinderrechte stärken von Andreas am 09. Mai 2005 12:33:51:

Das hat was.

Cleo *gggggg*

Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken

Nikos, Tuesday, 10.05.2005, 00:55 (vor 7529 Tagen) @ Cleo

Als Antwort auf: Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken von Cleo am 09. Mai 2005 15:01:

Das hat was.
Cleo *gggggg*<

Wo keine Kinder existent sind, da können auch keine Kinderrechte gestärtkt werden. Netter Versuch der Ministerin, nur er kommt ein bisschen zu spät. Der feministische Hass hat die Geschlechter schon unwiederbringlich gespalten. Leider.

Nikos

Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken

Wodan, Tuesday, 10.05.2005, 16:28 (vor 7528 Tagen) @ Nikos

Als Antwort auf: Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken von Nikos am 09. Mai 2005 21:55:

Das hat was.

Cleo *gggggg*<

Wo keine Kinder existent sind, da können auch keine Kinderrechte gestärtkt werden. Netter Versuch der Ministerin, nur er kommt ein bisschen zu spät. Der feministische Hass hat die Geschlechter schon unwiederbringlich gespalten. Leider.
Nikos

Da bin ich optimistischer: unwiederbringlich ist so etwas nicht. Es geht nur nicht rückwärts. Man wird nach vorn blicken müssen, und da wird zukünftig einiges für Männer getan werden müssen. Sonst wird man den Frauen empfehlen dürfen, in Selbsthilfekursen die Parthenogenese zu erlernen.
Gruß vom sich darauf freuenden
Wodan

Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken

chrima, Monday, 09.05.2005, 18:27 (vor 7529 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Justizministerin will Kinderrechte stärken von Andreas am 09. Mai 2005 12:33:51:

Klasse Sache das. Wieder ist der Unterhaltszahler der Verarschte. Denn im Gegensatz zum Unterhalt an die Ex läßt sich der Kindesunterhalt nicht von der Steuer absetzen.
Tritt nun tatsächlich der Fall ein, daß der Unterhaltszahler nicht alle Forderungen abstottern kann, dann ist nun zunächst der Kindsunterhalt aus versteuertem Geld zu zahlen. Der verbleibende Rest -und damit weniger als bisher- kann dann von der Steuer abgesetzt werden. Für den Staat steigen die Steuereinnahmen. Finanziert wird das Ganze vom Unterhaltszahler, denn an der Summe der Unterhaltsforderungen ändert sich natürlich nichts, dafür zahlt der Unterhaltspflichtige aber mehr Steuern.
Mal wieder ein Gesetz, das das Interesse des Kindes vorschiebt, damit sich andere bereichern können. Aber anderes ist von diesem Staat offensichtlich nicht zu erwarten.

Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken

Andreas, Monday, 09.05.2005, 19:00 (vor 7529 Tagen) @ chrima

Als Antwort auf: Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken von chrima am 09. Mai 2005 15:27:

Interessant ist folgender Abschnitt in einem weiteren Artikel zum Thema:

Eigenverantwortung wird festgeschrieben

Die zahlenden Väter wird es freuen, dass künftig der «Grundsatz der Eigenverantwortung» ausdrücklich in das Gesetz geschrieben werden soll. «Jeder ist für sich selbst verantwortlich», sagt Zypries. Konkret bedeutet dies, dass den Frauen eher als bisher die Wiederaufnahme von Arbeit zugemutet werden kann.

Maßstab soll aber der Einzelfall bleiben. Gibt es an der Schule einen Hort, dann soll der Familienrichter der Frau eher eine Erwerbstätigkeit auferlegen können, als wenn der Nachwuchs erst mit dem Auto in eine «Betreuungseinrichtung» gefahren werden müsste. Eine andere Frage ist freilich, wie die Gerichte unter diesen Umständen mit dem Mangel an Teilzeitarbeitsplätzen umgehen werden. Kann eine Erwerbstätigkeit zugemutet werden, wenn es nur geringe Chancen auf eine Beschäftigung gibt?

Härtere Zeiten könnten für die Ex-Frauen gut verdienender Chefärzte oder Manager anbrechen. Auch für sie soll die Rückkehr in den erlernten Beruf eher zumutbar werden, «selbst dann, wenn damit ein geringerer Lebensstandard als in der Ehe verbunden ist», heißt es. (dpa)

http://www.netzeitung.de/deutschland/337749.html

Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken

Norbert, Monday, 09.05.2005, 20:57 (vor 7529 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken von Andreas am 09. Mai 2005 16:00:20:

Interessant ist folgender Abschnitt in einem weiteren Artikel zum Thema:
Eigenverantwortung wird festgeschrieben
Die zahlenden Väter wird es freuen, dass künftig der «Grundsatz der Eigenverantwortung» ausdrücklich in das Gesetz geschrieben werden soll. «Jeder ist für sich selbst verantwortlich», sagt Zypries. Konkret bedeutet dies, dass den Frauen eher als bisher die Wiederaufnahme von Arbeit zugemutet werden kann.
Maßstab soll aber der Einzelfall bleiben. Gibt es an der Schule einen Hort, dann soll der Familienrichter der Frau eher eine Erwerbstätigkeit auferlegen können, als wenn der Nachwuchs erst mit dem Auto in eine «Betreuungseinrichtung» gefahren werden müsste. Eine andere Frage ist freilich, wie die Gerichte unter diesen Umständen mit dem Mangel an Teilzeitarbeitsplätzen umgehen werden. Kann eine Erwerbstätigkeit zugemutet werden, wenn es nur geringe Chancen auf eine Beschäftigung gibt?
Härtere Zeiten könnten für die Ex-Frauen gut verdienender Chefärzte oder Manager anbrechen. Auch für sie soll die Rückkehr in den erlernten Beruf eher zumutbar werden, «selbst dann, wenn damit ein geringerer Lebensstandard als in der Ehe verbunden ist», heißt es. (dpa)
http://www.netzeitung.de/deutschland/337749.html

Na toll.
Und wie bisher die richterliche Willkür weiter existieren lassen.
In BW z.B. müssen Frauen nicht arbeiten, bis dass jüngste Kind in der vierten Schulklasse ist, d.h. ca. 9-10 Jahre alt ist.
Die Angabe mit 8 Jahren stimmt also schon mal nicht generell.
Dann kommt der Spruch mit überobligatorisch, und es wird von Einkommen des Unterhaltsberechtigten nur 1/3 angerechnet.
Bei mir kommen dann noch fiktive Einkommen dazu, Ergebnis, mir bleibt real schon kaum der Sozialhilfesatz, da ich ca. 85% 'meines' Nettogehaltes abdrücken darf.
Natürlich alles legal und legitim :-(

Schon angesprochen, Kindesunterhalt ist steuerlich nicht geltend zu machen.
Dem Unterhaltszahler bleibt noch weniger, zu Gunsten des Staates.

Selbstverständlich werden zum 1. Juli 2005 die Regelsätze für Kindesunterhalt noch zusätzlich angehoben.
Die Selbstbehalte des Unterhaltszahlers aber wieder nicht.
Also noch mehr Geld für den Staat.

Zynisch und Co. sei Dank.
Wir haben bald noch mehr Obdachlose mehr auf den Straßen.
Da diese dann diesen extremen Verpflichtungen endlich nicht mehr nachkommen können.

Norbert

Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken

XRay, Tuesday, 10.05.2005, 16:33 (vor 7528 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken von Norbert am 09. Mai 2005 17:57:10:

...Dem Unterhaltszahler bleibt noch weniger, zu Gunsten des Staates.
Selbstverständlich werden zum 1. Juli 2005 die Regelsätze für Kindesunterhalt noch zusätzlich angehoben.
Die Selbstbehalte des Unterhaltszahlers aber wieder nicht...

Der Witz dabei ist doch, daß die Regelsätze auf Grund von
statistisch GESTIEGENER Einkommen erhöht werden, dann aber
in den Unterhaltstabellen GLEICHBLEIBENDEN Einkommensgruppen zugeordnet werden.

Die Regelsätze werden z.B. um 2,5% angehoben wegen statitisch gestiegener Einkommen. Diese 2,5% mehr muss aber jemand tragen, der KEIN gestiegenes Einkommen hat. Wer tatsächlich mehr verdient wird evtl. eine Gruppe
höher gestuft und muss dann wegen des Gruppensprungs UND wegen erhöhter Regelsätze mehr zahlen, wird also gleich DOPPEL zur Kasse gebeten.
Ganz abgesehen davon, daß die Einkommenssteigerung eben auch gestiegene
Lebenshaltungskosten bedeutet, die auch der Unterhaltszahler als Verlust zu verbuchen hat.

D.h. daß sich die Realtion zwischen Einkommen und Unterhaltssätzen
permanent verschlechtert. Einem Einkommen bis 1300 Euro stand bis Juli 2003
z.B. noch ein Regelsatz (0-5jährige) von 188 Euro gegenüber. Bei gleichem Einkommen verzeichnen wir voraussichtlich demnächst den Regelsatz von 204 Euro (Steigerung um 8,5%). Die Zahl der Mangelfälle dürfte somit zwangsläufig steigen. Wo kämen wir denn dann hin, wenn dann auch noch der
Selbstbehalt steigen würde.....

Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken

chrima, Monday, 09.05.2005, 21:36 (vor 7529 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken von Andreas am 09. Mai 2005 16:00:20:

Die zahlenden Väter wird es freuen, dass künftig der «Grundsatz der Eigenverantwortung» ausdrücklich in das Gesetz geschrieben werden soll.

Sorry, aber auch die heute gültige Praxis ist vom Gesetz als "Ausnahme" vorgesehen. Die Rechtsprechung hat das was heute gilt zu verantworten. Und wie weiter unten ja zu lesen ist soll das auch so bleiben :(

«Jeder ist für sich selbst verantwortlich», sagt Zypries.

... und steckt sich kalt lächelnd die Kohle in die Taschen, die zuvor dem Vätern aus der Tasche gepresst wurden. Wenn diese Frau mal wirklich für den Schwachsinn verantwortlich gemacht würde den sie verbreitet kämen andere Töne aus ihrem Mund.

Konkret bedeutet dies, dass den Frauen eher als bisher die Wiederaufnahme von Arbeit zugemutet werden kann.

Wer's glaubt ist selber schuld. Allein schon das "kann" läßt übles erwarten.

Maßstab soll aber der Einzelfall bleiben. Gibt es an der Schule einen Hort, dann soll der Familienrichter der Frau eher eine Erwerbstätigkeit auferlegen können, als wenn der Nachwuchs erst mit dem Auto in eine «Betreuungseinrichtung» gefahren werden müsste.

Wieso Schule? Da hat die "arme gestresste" Mutter ja schon mind. 6 Jahre auf Kosten anderer (hauptsächlich auf denen des entsorgten Vaters) ein schönes Leben geführt.
Und was heißt "eher auferlegen können"?

Eine andere Frage ist freilich, wie die Gerichte unter diesen Umständen mit dem Mangel an Teilzeitarbeitsplätzen umgehen werden. Kann eine Erwerbstätigkeit zugemutet werden, wenn es nur geringe Chancen auf eine Beschäftigung gibt?

Wieso Teilzeit? Folgt man dem Szenario, dann geht das Kind nach der Schule in den Hort. Folglich bleibt der Mutter ein voller Arbeitstag ohne den "Streß" das Kind betreuen zu dürfen.

Härtere Zeiten könnten für die Ex-Frauen gut verdienender Chefärzte oder Manager anbrechen. Auch für sie soll die Rückkehr in den erlernten Beruf eher zumutbar werden, «selbst dann, wenn damit ein geringerer Lebensstandard als in der Ehe verbunden ist», heißt es.

Oh oh, da kommen ja harte Zeiten auf die armen Damen zu, wird ihnen doch tatsächlich zugemutet für die Tankfüllung des vom Ex abgestaubten Kabrios selbst was zu tun...
Aber da wird der vom Ex (ersatzweise vom Steuerzahler) zu zahlende teure Anwalt schon noch ein "Lücke" im Gesetz finden, die die Dame davor bewahrt.

Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken

Nikos, Tuesday, 10.05.2005, 01:06 (vor 7529 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken von Andreas am 09. Mai 2005 16:00:20:

Gibt es an der Schule einen Hort, dann soll der Familienrichter der Frau eher eine Erwerbstätigkeit auferlegen können<

Muaaaahahahahahaha!

Der Richter kann einer Mutter in Deutschland etwas auferlegen? D.h., sie dazu bringen, Verantwortung zu übernehmen, für das was sie tut oder unterläßt? Notfalls sie dazu zwingen? DAS will ich sehen!

Nikos

Mangel an Arbeitsplätzen

stiller Mitleser ;-), Tuesday, 10.05.2005, 02:04 (vor 7528 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken von Andreas am 09. Mai 2005 16:00:20:

Kann eine Erwerbstätigkeit zugemutet werden, wenn es nur geringe Chancen auf eine Beschäftigung gibt?

Mangelt es nur an Teilzeitarbeitsplätzen oder ganz allgemein an Jobs? So gesehen kann man doch dem unterhaltspflichtigen Vater auch keine Erwerbstätigkeit zumuten, oder?

Die wahren Gründe

blendlampe, Monday, 09.05.2005, 21:03 (vor 7529 Tagen) @ chrima

Als Antwort auf: Re: Justizministerin will Kinderrechte stärken von chrima am 09. Mai 2005 15:27:

Klasse Sache das. Wieder ist der Unterhaltszahler der Verarschte. Denn im Gegensatz zum Unterhalt an die Ex läßt sich der Kindesunterhalt nicht von der Steuer absetzen.

Die höhere Steuerbelastung für Unterhaltszahler ist der Hauptpunkt. Aber gibt noch eine Reihe anderer Punkte. Da es um Mangelfälle geht, landet das Geld schliesslich in jedem Fall bei der Frau, Zypriesens glorreiche Reform führt nur dazu dass der Überweisungstext anders aussieht.

Es gibt dadurch aber noch weitere massive Verschlechterungen für Unterhaltszahler:

- Für Kindesunterhalt gibt es knallharte Zwangsmittel und sehr niedrige Selbstbehalte. Der Pflichtige wandert möglicherweise ins Gefängnis, wenn er nicht voll und ganz zahlt, siehe §170 StGB. Umetikettierung von Zahlungen bedeutet somit eine kalte Erweiterung der Anwendbarkeit von Zwangsmitteln gegen Pflichtige, die nach Ansicht des Familien"rechts" nicht genug ausspucken.

- Kindesunterhalt ist im Schnitt wesentlich länger zu zahlen wie Ehegattenunterhalt. Indem die Geldtransfers mit "Kindesunterhalt" etikettiert werden, werden genau die Zahlungen bevorzugt, die am längsten geleistet werden müssen. Der aufsummierte Gesamtunterhalt steigt.

- Kindesunterhalt steigt alle zwei Jahre an, Ehegattenunterhalt nicht. Durch die Umetikettierung auf Kindesunterhalt wird die einzige Unterhaltsart bevorzugt, die dynamisch beständig wächst, vergrössert, den Pflichtigen immer stärker belastet. Der Pflichtige wird sogar gezwungen, für die Kindesunterhaltsansprüche gegen sich titulieren zu lassen.

- Kindesunterhalt steigt nicht nur durch die Erhöhung der Regelsätze an, sondern auch durch den Unsinn der Altersstufen. Und wieder werden die Zahlungspflichten auf die Unterhaltsart verschoben, die am stärksten wächst.

- Wird in neuen Ehen wieder mehr erwirtschaftet, bleiben diese Vorteile in der neuen Ehe. Bei Kindesunterhalt gibt es das nicht, im Gegenteil: Der Pflichtige ist sogar verpflichtet, eventuelle Vorteile zugunsten einer Unterhaltsmaximierung auszunutzen. Er muss den Strick knüpfen, mit dem er selbst aufgehängt wird. Eine Umetikettierung auf Kindesunterhalt bedeutet für diese häufigen Fälle nichts weiter als eine Erweiterung der Bemessungsgrundlage für Zahlbeträge. Daraus folgt: Höherer Unterhalt.

Aber irgendwann schert das niemand mehr. Männer reagieren auf die einzig mögliche Weise, wie nun nach 25 Jahren zusammengebrochener Geburtenraten nicht mehr zu verheimlichen ist: Keine Kinder mehr. Keine Kinder, keine bösen Unterhaltsdrückeberger. So einfach ist das.

Re: Die wahren Gründe

Odin, Monday, 09.05.2005, 23:21 (vor 7529 Tagen) @ blendlampe

Als Antwort auf: Die wahren Gründe von blendlampe am 09. Mai 2005 18:03:

Ich verstehe deine Einwände nicht. Am Kindesunterhalt wurde und wird ja nichts geändert. Alles was du schreibst, gilt also ohnehin schon. Nur der Ehegattenunterhalt tritt an die zweite Stelle und ist nicht mehr gleichrangig. So wie du das schreibst, könnte man meinen, es wäre besser, wenn der Kindesunterhalt zweitrangig wird und der Ehegattenunterhalt vorrangig.

IMO eine klare Verbesserung und ein Schritt in die richtige Richtung. Was daraus wird, bleibt abzuwarten.

Re: Die wahren Gründe

chrima, Tuesday, 10.05.2005, 03:50 (vor 7528 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Die wahren Gründe von Odin am 09. Mai 2005 20:21:25:

Ich verstehe deine Einwände nicht. Am Kindesunterhalt wurde und wird ja nichts geändert. Alles was du schreibst, gilt also ohnehin schon. Nur der Ehegattenunterhalt tritt an die zweite Stelle und ist nicht mehr gleichrangig. So wie du das schreibst, könnte man meinen, es wäre besser, wenn der Kindesunterhalt zweitrangig wird und der Ehegattenunterhalt vorrangig.
IMO eine klare Verbesserung und ein Schritt in die richtige Richtung. Was daraus wird, bleibt abzuwarten.

Wo bitteschön ist es Dir gelungen eine Verbesserung zu erkennen?

Re: Die wahren Gründe

Odin, Tuesday, 10.05.2005, 14:11 (vor 7528 Tagen) @ chrima

Als Antwort auf: Re: Die wahren Gründe von chrima am 10. Mai 2005 00:50:

Ich verstehe deine Einwände nicht. Am Kindesunterhalt wurde und wird ja nichts geändert. Alles was du schreibst, gilt also ohnehin schon. Nur der Ehegattenunterhalt tritt an die zweite Stelle und ist nicht mehr gleichrangig. So wie du das schreibst, könnte man meinen, es wäre besser, wenn der Kindesunterhalt zweitrangig wird und der Ehegattenunterhalt vorrangig.
IMO eine klare Verbesserung und ein Schritt in die richtige Richtung. Was daraus wird, bleibt abzuwarten.

Wo bitteschön ist es Dir gelungen eine Verbesserung zu erkennen?

Durch lesen!

Was würdest Du sagen, wenn ein Gesetz rauskäme, das den Ehegattenunterhalt an die erste Stelle setzt?
Ich hab diesen Zwangspessimissmus einfach satt, sorry. Er ändert nichts und ist genau so ein rummaulen, wie ich es von weiblicher Seite kenne.

Re: Die wahren Gründe

chrima, Tuesday, 10.05.2005, 15:52 (vor 7528 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Die wahren Gründe von Odin am 10. Mai 2005 11:11:50:

Sorry, aber der sicherlich vorhandenen Gefahr des "Zwangspessimissmus" einfach nur einen blinden Zweckoptimismus entgegenzustellen ist doch ein bißchen simpel.

Ich verstehe deine Einwände nicht. Am Kindesunterhalt wurde und wird ja nichts geändert.

Doch durch Umbennenung eines Teils des Gesamtunterhalts von Ehegatten-/Betreuungsunterhalt in Kindesunterhalt ändert sich für den Unterhaltszahler in steuerlichen Belangen natürlich etwas. Und zwar zu seinen Ungunsten. Diese Änderung wird wie schon die dubiose 130% Regelung bei der Anrechnung des Kindergeldes auf den Unterhalt wieder einmal die Unterhaltszahler treffen, die sowieso schon wenig zum Leben haben.
Wie bei dieser 130% Regelung überträgt der Staat auch bei der Umbenennung wieder Kosten auf die einkommensschwachen Unterhaltszahler.

IMO eine klare Verbesserung und ein Schritt in die richtige Richtung. Was daraus wird, bleibt abzuwarten.

Und genau für diese Aussage hätte ich eine Erklärung erwartet und zwar bezugnehmend auf meine obige.

Re: Die wahren Gründe

Wodan, Tuesday, 10.05.2005, 13:20 (vor 7528 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Die wahren Gründe von Odin am 09. Mai 2005 20:21:25:

Ich verstehe deine Einwände nicht. Am Kindesunterhalt wurde und wird ja nichts geändert. Alles was du schreibst, gilt also ohnehin schon. Nur der Ehegattenunterhalt tritt an die zweite Stelle und ist nicht mehr gleichrangig. So wie du das schreibst, könnte man meinen, es wäre besser, wenn der Kindesunterhalt zweitrangig wird und der Ehegattenunterhalt vorrangig.
IMO eine klare Verbesserung und ein Schritt in die richtige Richtung. Was daraus wird, bleibt abzuwarten.

Nein, eine Verbesserung sehe ich darin nicht. Jedenfalls nicht materialiter.
Natürlich ist formal einiges gewonnen, indem der Ehegattenunterhalt in seinem Stellenwert zurecht runtergestuft wird, denn die Sitte, diese Unterhaltszahlungen zu verlangen, setzt ein Gesellschaftsmodell voraus, das man auf der anderen Seite ja nicht mehr will. Frauen können gleichberechtigt mitarbeiten und brauchen sich daher nicht lebenslang von Männern alimentieren zu lassen.
Hätte man keine pekuniären Hintergedanken, so wäre zu erwarten gewesen, daß der EU ersatzlos gestrichen wird und nicht einhergehend mit Erleichterungen auf diesem Feld dann beim KU das Geld wieder eingetrieben wird. Kinder sind durch die Reform beim EU in keiner Weise bedürftiger geworden, sie werden in Dtld. ohnehin schon für viel bedürftiger gehalten als in ganz Resteuropa, obwohl dort teilweise die Lebenshaltungskosten höher liegen. Des Weiteren gelten Blendlampes Argumente.
Gruß
Wodan

Re: Die wahren Gründe

Odin, Tuesday, 10.05.2005, 21:39 (vor 7528 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Die wahren Gründe von Wodan am 10. Mai 2005 10:20:

Nein, eine Verbesserung sehe ich darin nicht. Jedenfalls nicht materialiter.
Natürlich ist formal einiges gewonnen, indem der Ehegattenunterhalt in seinem Stellenwert zurecht runtergestuft wird, denn die Sitte, diese Unterhaltszahlungen zu verlangen, setzt ein Gesellschaftsmodell voraus, das man auf der anderen Seite ja nicht mehr will. Frauen können gleichberechtigt mitarbeiten und brauchen sich daher nicht lebenslang von Männern alimentieren zu lassen.

Ich verstehe, was du meinst, aber so schnell kann man den EU natürlich nicht streichen. Allerdings wäre es besser, wenn man den Frauen da auch mal Dampf unter dem Hintern machen würde. Das würde dann bedeuten, daß man mal den Unterhalt kürzt - nicht weil, sondern DAMIT sich mal die Frauen um eigene Versorgung kümmern. Ich denke aber, die Tendenz geht dahin, nur eben in leisen Schritten.
Gut finde ich, daß Frauen jetzt keinen Anspruch auf dauernden Lebensstandart, so als wären sie noch verheiratet, haben.

Re: Die wahren Gründe

blendlampe, Tuesday, 10.05.2005, 22:10 (vor 7528 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Die wahren Gründe von Odin am 10. Mai 2005 18:39:58:

Ich verstehe, was du meinst, aber so schnell kann man den EU natürlich nicht streichen.

Können schon, aber wollen nicht weil politisch in diesem extrem verfilzten System nicht mehr möglich. Andere haben durchaus gehandelt. Im Familienrecht wird doch immer wieder Schweden als Vorbild hingestellt, neulich wieder beim Elterngeld und Elternzeit bei Vätern. Die haben den Ehegattenunterhalt einfach auf Null gesetzt. Interessante Effekte sind zu beobachten: Die Eheschliessungen sinken trotzdem, während die Geburtenrate steigt.

Re: Die wahren Gründe

Wodan, Tuesday, 10.05.2005, 23:29 (vor 7528 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Die wahren Gründe von Odin am 10. Mai 2005 18:39:58:

Gut finde ich, daß Frauen jetzt keinen Anspruch auf dauernden Lebensstandart, so als wären sie noch verheiratet, haben.

Das ist gut, sehr gut sogar, doch wirkt es sich eben nur bei denen wirklich aus, die keine Kinder haben. Sind Kinder vorhanden, so holt Frauchen das Geld via Kindesunterhalt wieder rein, oder glaubst Du wirklich, der wird nur fürs Kind ausgegeben?
Das Etikett macht natürlich in der Öffentlichkeit mehr her: Stärkung der Kinderrechte auf Unterhalt etc. Mutti kriegt dadurch monatlich nicht weniger überwiesen. Aber die in zweifelhaftes Licht geratene Unterhaltspolitik wird öffentlich aufgemotzt, zudem wirklichen Reformen zuvorgekommen. Und Zypries steht wieder gut da. Auf den Knochen der Väter, die zwar kaum weniger überweisen als früher, dafür aber weniger Geld (zusätzliche Steuereinnahmen von Papa Staat) zurückbehalten.
Ich fände es wichtig, daß diese Schieberei in der Öffentlichkeit genauso Schlagzeile macht, wie jetzt die Reform.
Hier eine Diskussion zum Thema, die teilweise fundierter die Sache darstellt als ich dazu in der Lage bin.
Gruß
Wodan

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