Mailaktion zum Gewaltschutzgesetz
Hallo zusammen,
vor kurzem habe ich von Arne Hoffmann eine Rundschreiben-Mail zum
anstehenden Gewaltschutzgesetz erhalten, die ich an dieser Stelle gerne
einmal der Leserschaft dieses Forums zugänglich machen würde.
Ich habe von Arne das Okay, diese E-Mail hier zu posten.
Gruß, Jörg
<hr>
Hallo ihr,
zuerst mal sorry an alle, bei denen ich mich in der letzten Zeit nicht
gemeldet habe. Im Moment ist es ziemlich turbulent hier. Zum einen natürlich
wegen meiner anstehenden Buchveröffentlichung (zine folgt), zum anderen weil
am 8. November, also übermorgen, die zweite und dritte Lesung zum
"Gewaltschutzgesetz" stattfindet und die das vermutlich völlig glatt über
die Bühne bekommen werden.
Ich war vor kurzem mit Joachim im Mailwechsel deswegen. Anstoß dazu hat ein
"offener Brief an die Männerbewegung" gegeben, den ich vorgestern auf einer
US-Website gefunden habe (http://feministhate.tripod.com/id133.htm).
--- "Wenn immer Männerrechtler zusammenkommen, bleiben 90 bis 95 Prozent von
ihnen passiv", behauptet der Autor, denn Männer kennen einfach nicht mehr
den Unterschied zwischen Denken und Handeln - um sich dann zu beschweren,
dass die Medien immer nur die Position der Feministinnen berücksichtigen.
Nur: Frauengruppen informieren die Medien täglich, Männer schicken sich
gegenseitig Mails. Sie diskutieren endlos per Internet und nehmen sich
ernsthaft vor, demnächst zu handeln, um dann doch nur weiterzudiskutieren.
Feministinnen haben ihre gesellschaftliche Macht erreicht, indem sie
zugleich diskutiert und gehandelt haben. Alles, was nötig wäre, damit
feministischer Blödsinn gestoppt würde, wäre, dass sich Männer endlich zur
Wehr setzen. Stattdessen spielen sie die braven Schuljungen, um den
Feministinnen zu beweisen, dass Männer doch so übel gar nicht sind. ---
Soweit dieser Brief von einem Mann, der seit 20 Jahren in der Männerbewegung
aktiv ist. Mir hat er zu denken gegeben. Wenn ich mir vor Augen führe, dass
die Presse immer noch keinen Wind bekommen hat, was in Sachen
"Gewaltschutzgesetz" vorgeht, macht mich das nicht glücklich. Dabei wäre
dieser Zeitpunkt ideal, um die Medien auf diese Schieflage aufmerksam zu
machen. Allerdings bräuchte man dazu mehr als zwei oder drei Leute. Und man
dürfte den Journalisten keine langatmigen Abhandlungen schicken, in die sie
sich erst mal einarbeiten müssen. Das werden sie nämlich nicht tun.
Deshalb habe ich Joachim gefragt, was er von der Idee hält, in den Foren die
Leute dazu aufzurufen, an die von ihm gesammelten Medien-Mailadressen eine
kurze Nachricht zu senden und darauf aufmerksam zu machen, dass bestimmte
Dinge wenigstens zur Kenntnis genommen und thematisiert werden sollten. Wenn
innerhalb von zwei Tagen auch nur 30 bis 40 Leute wegen derselben Sache
beispielsweise an den STERN schreiben, dann kann ich mir nicht vorstellen,
dass das überhaupt keinen Effekt hat. Joachim hält das für eine gute Idee.
Wir könnten auch gerne auf seine Site "Aktion Gegenwind" verweisen.
Ein Beispielmail könnte ungefähr so aussehen:
--- Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin über die Berichterstattung zum Thema häusliche Gewalt in Verbindung
mit dem anstehenden "Gewaltschutzgesetz" nicht zufrieden. Parolen wie "Die
Geprügelte bleibt, der Prügler geht" suggerieren eine Täter-Opfer-Aufteilung
nach Geschlecht, die es nicht gibt.
Sowohl die Bundesregierung als auch ein Großteil der deutschen Medien hat
bislang noch nicht zur Kenntnis genommen, dass Gewalt in der Partnerschaft
zu etwa gleichen Teilen von Frauen wie Männern ausgeht. Das belegen nicht
nur weit über 100 internationale Untersuchungen (einzusehen über
www.vix.com/menmag/fiebert.htm) einschließlich einer Studie des
Bundesfrauenministeriums selbst. Es existiert hierzu auch ein Gutachten des
Mainzer Kriminologie-Professors Bock (einzusehen über
http://www.vafk.de/themen/expanhbock.htm), der sich aus diesen Gründen
eindeutig gegen das geplante "Gewaltschutzgesetz" ausgesprochen hat, sowie
eine Doktorarbeit des Soziologen Gemünden, der hinsichtlich der
Täterverteilung zu exakt denselben Ergebnissen kommt. All diese
Forschungsergebnisse aus In- und Ausland werden bislang leider ignoriert.
Meiner Einschätzung nach geht ein Gesetz, das generell den männlichen
Partner als Schuldigen aufs Korn nimmt, bei der Bekämpfung der wahren
Ursachen von häuslicher Gewalt meilenweit vorbei. Es würde mich freuen, wenn
Sie dieses Missverhältnis bei Ihrer zukünftigen Berichterstattung wenigstens
zur Sprache bringen würden.
Mit freundlichem Gruß ---
Oder irgendwie so, hat ja jeder seinen eigenen Schreibstil. Aber wenn Leute
genau dieses Mail eintüten und abschicken möchten, habe ich natürlich auch
nichts dagegen.
Damit es noch einfacher geht, hat Joachim bereits diverse Mailadressen aus
den Medien zusammengestellt, die ich hier nur noch einmal wiedergebe:
redaktion@bild.de, webmaster@fr-aktuell.de, redaktion@myfaz.de,
wir@sueddeutsche.de, berlin@taz.de, redaktion@welt.de, redaktion@focus.de,
spiegel@spiegel.de, redaktion@stern.de
Mit dieser Vorarbeit bräuchte jeder Männerrechtler, auch wenn er wenig Zeit
hat, nur ein paar Minuten, um mit seiner Stimme auf die Medien Einfluss zu
nehmen. Wichtig wäre eben, jetzt sofort damit anzufangen.
Wenn ihr den Vorschlag auch für gut haltet, macht doch mit und gebt ihn
weiter, wenn nicht, dann nicht.
Herzlicher Gruß
Arne